Absorber Wandabstand vs Absorberdicke

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Kuyu
Stammgast
#1 erstellt: 05. Jul 2006, 20:07
Hallo,

erziele ich das selbe ergebnis wenn ich 5cm dicke absorber 5cm von der wand aufhänge wie mit 10cm dicken absorbern ohne abstand oder 7cm mit 3cm abstand? Mir gehts hier nicht um die letzte nuance, nur ob die verschiedenen versionen praktisch vergleichbar sind.

danke
Gruß Klaus
A.S.K.
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 06. Jul 2006, 11:25
Hallo,


Du kannst den Wandabstand auch ganz einfach berechnen.
Er muss immer ein Viertel der Wellenlänge betragen, deren Frequenz du absorbieren möchtest. Wenn der Absorber dann auch noch ein Viertel dieser Wellenlänge in der Dicke hat, ist's perfekt. Mit dieser Methode, wenn ich mich nicht irre, hast Du dann auch gleich die untere Grenzfrequnz des Absorbers. Nach oben hin absorbiert er natürlich alles.


Grüße

Klaus
Kuyu
Stammgast
#3 erstellt: 07. Jul 2006, 23:11
ok, danke erstmal. das mit der viertel wellenlänge war schon klar, mir gings mehr darum ob wenn z.B. ein 10cm dicker absorber der ohne abstand zur wand meinetwegen ab 2000hz (ich weiß das stimmt nicht, tut aber hier nichts zur sache) absorbiert, ich genau das selbe mit einem 5cm absorber in 5cm wandabstand erreiche, also in meinem fall auch eine absorbtion ab 2000hz.

gruß Klaus
noco
Inventar
#4 erstellt: 09. Jul 2006, 09:49
Hi,

die Fragen von Klaus würden mich auch brennend interessieren. Wenn da einer der Akustiker helfen könnte, wäre das echt klasse


Gruß,
Nico.
Poison_Nuke
Inventar
#5 erstellt: 09. Jul 2006, 09:53
nein, der Effekt ist nicht der gleiche. Die untere Frequenz ist zwar die gleiche, aber der Wirkungsgrad bei höhreren Frequenzen ist niedriger, da halt weniger Material vorhanden ist.


Bei Bedarf stell ich eine Formel rein, mit der man das exakt ausrechnen könnte
inthro
Inventar
#6 erstellt: 09. Jul 2006, 10:14

Poison_Nuke schrieb:
nein, der Effekt ist nicht der gleiche. Die untere Frequenz ist zwar die gleiche, aber der Wirkungsgrad bei höhreren Frequenzen ist niedriger, da halt weniger Material vorhanden ist.


Bei Bedarf stell ich eine Formel rein, mit der man das exakt ausrechnen könnte :prost


mach mal
Poison_Nuke
Inventar
#7 erstellt: 09. Jul 2006, 16:42
outsch, die Formel ist komplexer, als ich dachte. Versuche die gerade aufzustellen mithilfe meines Fachbuches, aber da sind Sachen drin wie
- spezifischer Strömungswiderstand des Materials
- Verhältnis Porenvolumen / Gesamtvolumen
- Druckgradient

und für mich ganz heftig:
- eine komplexe Kreiswellenzahl

und das wo ich noch gar keine Ahnung über komplexe Zahlen habe.

Werde also erstmal ein wenig Mathekenntnisse über komplexe Zahlen mir anlernen und dann versuchen durch die Formeln durchzusteigen.


Irgendwie hatte ich das einfacher im Kopf
Nielow
Neuling
#8 erstellt: 11. Jul 2006, 16:06
Die Formel mag kompliziert sein, der Sachverhalt kann relativ einfach erklärt werden.

Man versucht ja Absorbermaterial bei einem Abstand von Lambda/4 (4tel der Wellenlänge) anzubringen, weil dort das Schnellemaximum der Teilchen vor der Wand ist.=> maximale Absorption
Für die doppelte Frequenz entspricht der gleiche Abstand Lambda/2 - dort ist jedoch ein Knotenpunkt d.h. keine Schallschnelle => keine Absorption
Für die 3fache Frequenz entspricht der Abstand 3Lambda/4 = maximum => maximale Absorption....etc...


Bei einem sehr dünnen Material ergibt sich also ein Kammfilter der bei ungeraden vielfachen der Grundfrequenz absorbiert und bei geraden vielfachen nicht.
^v fließender Übergang ^v
Wenn das Material mindestens genau so dick ist wie sein Wandabstand, verschwindet dieses Muster komplett und es kommt zu einer gleichmäßigeren Absorption.
Erst bei kompletter Materialfüllung wird der höchste Absorptionsgrad für alle Frequenzen erreicht.


Man kann sich den Energieverlust als die Fläche(das Integral) des Schallschnellenverlaufs vorstellen. Das Material sollte die größtmögliche Fläche abdecken.(Mit Zeichnung wäre das simpel...)


FAZIT:
Die Materialdicke wirkt sich immer stärker aus als der Abstand - und da unser Gehör (eher) logarithmisch arbeitet sind 1% Reflektion etwas ganz anderes als 2%


[Beitrag von Nielow am 11. Jul 2006, 16:14 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#9 erstellt: 11. Jul 2006, 17:43
ok, das mit den Kammfiltereffekten hatte ich auch schon gehabt in Form eines Diagramms. Aber ich wollte versuchen eine Verhältnisformel zu finden, mit der man das ideal Preisleistungsverhältnis finden könnte. nur so schnell wird das wohl erstmal nix werden, die letzten Tage habe ich halt sehr viel anderes zu tun.
Nielow
Neuling
#10 erstellt: 11. Jul 2006, 21:49
Ich wollte auch nichts gegen eine Formel gesagt haben, mein Post bezog sich mehr auf die Eröffnungsfrage. Eine exakte Berechnungsgrundlage würde mich aber auch sehr interessieren...
Poison_Nuke
Inventar
#11 erstellt: 12. Jul 2006, 07:04
wenn ich mal richtig Zeit habe, werde ich das aufjedenfall machen, nur leider sind meine Mathekenntnisse auch wieder stark eingerostet, und akustische Berechnungen sind nicht gerade simple Mathematik...eher gesagt sogar wesentlich komplexer als was man im Mathe Leistungskurs im Abitur lernt

Und da ich die nächsten 2 Wochen einige Hausverpflichtungen habe (Holz für den Winter muss gehackt werden, ein großer Baum will samt Wurzel entfernt werden und noch einige andere Arbeiten), wird es leider noch ein wenig dauern


@Nielow
deine Antwort wollte ich auch nicht irgendwie anfechten
Sie erklärt den Sachverhalt sogar sehr gut
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