Bassproblem

+A -A
Autor
Beitrag
Dr.spez
Stammgast
#1 erstellt: 19. Mrz 2007, 19:21
Hallo,

jetzt poste ich mal meinen ersten Beitrag. Gleich mit einem Problem.
Seit meinem Umzug habe ich in meinem Wohnzimmer fast keinen Baß mehr, dies bezieht sich auf den gesamten Tieftonbereich, sowohl Tiefbass, als auch oberer Baßbereich, ein schrecklich blutleerer Klang.
Mein bisheriger Hörraum war deutlich kleiner, ca. 20 m², da gab es diese Problem nicht. Eher im Gegenteil.

Ich poste mal eine Skizze meines Hörraums, in der Hoffnung, dass die entzifferbar ist und dass ich die Datei hochgeladen bekomme.

Noch zur Info:

Lsp.:Magnat Quantum 709
Verstärker: Denon PMA 970
CD: Vincent CD S1.1
Vinyl:Artech AP6750

Die Lautsprecher stehen ca. 50 cm von der Rückwand entfrent und haben einen Abstand zu den Seitenwänden von ca. 1 m

Den Akustikratgeber über Raummoden habe ich mir schon durchgelesen aber kann nicht so viel damit anfangen, mangels technischen Verständnisses.

Vielleicht hat ja jemand noch einen guten Tipp, wie ich die Lsp. noch anders stellen könnte oder sonst einen anderen Rat.

Vielen Dank vorab

Gruß

Kai


[Beitrag von Dr.spez am 19. Mrz 2007, 19:24 bearbeitet]
Dr.spez
Stammgast
#2 erstellt: 19. Mrz 2007, 19:35
Ydope
Inventar
#3 erstellt: 19. Mrz 2007, 23:36
Das lässt sich wohl nur über Ausprobieren verbessern, erstmal würde ich versuchsweise die Hörposition nach vorne und hinten verschieben. Das kann schon innerhalb von 50cm merkliche Unterschiede geben bzgl der betroffenen Bassfrequenzen.
Eine gute Hörposition wäre rechnerisch 38% bzw. 2,66m von der Kopfwand entfernt. Nach Goldenem Schnitt hat man da die wenigsten Probleme mit Raummoden.

Gleichzeitig muss aber Symmetrie gewährleistet bleiben und das Dreieck mit den Boxen möglichst ein Gleichseitiges sein. Das schränkt die Möglichkeiten doch sehr ein. Der nächste Schritte wären Maßnahmen um die Raumakustik an sich zu verbessern. Bassabsorber, Breitbandabsorber.
Dr.spez
Stammgast
#4 erstellt: 20. Mrz 2007, 09:00
Danke für Deine Antwort.
Sitzplatzposition habe ich natürlich schon variiert. Es ist kein Unterschied.
2,66 m von der Kopfwand, dann sitze ich ja grade mal noch 1,5 m von den Lautsprechern weg. Das scheint mir ein wenig nah für so große Standboxen. Oder ist das nicht die Kopfwand?
Dr.spez
Stammgast
#5 erstellt: 20. Mrz 2007, 11:13
Ich lade mal noch ein paar Fotos hoch, geschossen vom Ende des Raumes, vom Knick in der L-Form und von der Position der LAutsprecher.
Vielleicht gibt das noch einen besseren überblick!.
Das 2. Paar Lautsprecher ist der Vorgänger, der erst mal gar nicht mit diesem Raum klar kam. Vielleicht aufgrund der ca. 50 m² insgesamt.

http://img152.imageshack.us/img152/5946/haus003vq5.jpg
http://img152.imageshack.us/my.php?image=haus004kf4.jpg
http://img152.imageshack.us/my.php?image=haus005by3.jpg
Finglas
Inventar
#6 erstellt: 20. Mrz 2007, 14:05
Hallo Kai,

wie sich der zweite, versetzt angrenzende Raum auswirkt, kann ich nicht sagen. Ich habe mal mit dem Raumakustikrechner (www.hunnecke.de) das ganze einmal fuer einen rechteckigen 7m x 4.4m Raum und einmal fuer einen 11m x 4.4m Raum angesehen. Der versetzte Nebenraum wurde dabei natuerlich nicht adaequat beruecksichtigt. Man hat jeweils einen sehr starken Einbruch im Bereich ca. 40-50 Hz. Ob das bei Dir dann zum duennen Klangbild beitraegt?

Folgendes koennte man testen:

1. Nur zur Sicherheit: Ist die Polung der Lautsprecher richtig? Das klingt daemlich, aber mir ist es mehr als einmal passiert - und Freunden ebenso - dass versehentlich verpolt wurde und es dann irgendwie duenner klang.

2. Wenn Du im Raum herumlaeufst, klingt es an anderen Stellen besser?

3. Die Lautsprecher mal probeweise ueber die kurze Seite spielen lassen. Wie klingt es dann? Und klingt es anders, wenn Du am Hoerplatz sitzt oder stehst?

4. Testfrequenzen besorgen (auf CD oder aus dem Internet laden) und mit diesen mal gezielt auf die Suche nach den Problemstellen gehen. Idealerweise mit Schallpegelmessgeraet - geht aber auch per Ohr. Bei welchen Frequenzen klingt es leiser, bei welche deutlich lauter als im Mittel?

Dann haette man schon mal ein paar Anhaltspunkte.

Moegliche Massnahmen waeren dann:

a) Aenderung der Aufstellung der Lautsprecher
b) Absorber im Bassbereich einsetzen, um stehende Wellen zu verhindern.

Cheers
Marcus
Ydope
Inventar
#7 erstellt: 20. Mrz 2007, 15:56
Zum Thema Test-CD hier noch ein Link zu einer.
http://www.realtraps.com/test-cd.htm
Damit kannst du schon ohne Mikrophon feststellen, ob bestimmte Frequenzen an der Hörposition verschwinden oder verstärkt werden.
Hanussen
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 20. Mrz 2007, 16:35
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber wenn er zu WENIG Bass hat, kann er mit Absorbern wohl kaum was erreichen.

Ich würde mal testweise die Lautsprecher weiter in die Ecken stellen und schauen ob sich der Bass dann verstärkt.
Ansonsten fällt mir nichts ein. Womöglich musst du dich einfach damit abfinden, dass der Raum zu groß für die Lautsprecher ist und dir einen Subwoofer kaufen.
Finglas
Inventar
#9 erstellt: 20. Mrz 2007, 16:49
Hallo,


Hanussen schrieb:
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber wenn er zu WENIG Bass hat, kann er mit Absorbern wohl kaum was erreichen.


Raummoden sind stehende Wellen, d.h. es gibt im Raum immer bestimmte Bereiche, die besonders verstaerkt sind, und andere, an denen bestimmte Frequenzen abgeschwaecht sind. Wenn man mit einem Plattenabsorber die stehende Welle einebnet, sollte eigentlich auch der Bass an Stellen der Ausloeschung wieder staerker werden. Denke ich mir so


Ich würde mal testweise die Lautsprecher weiter in die Ecken stellen und schauen ob sich der Bass dann verstärkt.

Damit wuerde aber ggf. nur erreicht werden, dass bestimmte Frequenzen verstaerkt werden, d.h. bestimmte Raummoden besonders angeregt werden. Das mag dann "fetter" klingen, aber ausgewogener ist es dann nicht.

Laut vereinfachter Simulation ist bei diesem Setup der Bereich bis ca. 60 Hz auch gar nicht weiter ausgeduennt, erst darunter gibt es deutliche Einbrueche. Es waere daher wirklich interessant, der Sache mit Testfrequenzen mal naeher auf den Zahn zu fuehlen, um zu sehen, wo es dann wirklich hapert.

Noch ein ketzerischer Gedanke: Vielleicht war der Bass im alten Hoerraum auch zu aufgeblaeht, und jetzt, wo er auf normale Verhaeltnisse "geschrumpft" ist, muss sich das Ohr erst daran gewoehnen


Ansonsten fällt mir nichts ein. Womöglich musst du dich einfach damit abfinden, dass der Raum zu groß für die Lautsprecher ist und dir einen Subwoofer kaufen.

Ich kenne die Magnats jetzt nicht aus eigener Hoererfahrung. Aber vom Anblick her wuerde ich ihnen erstmal zutrauen, den Raum auch anstaendig zu beschallen. Subwoofer waere natuerlich noch eine Moeglichkeit, den koennte man so positionieren und einstellen, dass er vielleicht das entstandene Bassloch fuellen kann.

Als erste Massnahme wuerde ich aber mit Testsignalen herumprobieren, um mehr Fakten zu bekommen.

Cheers
Marcus
Dr.spez
Stammgast
#10 erstellt: 20. Mrz 2007, 17:39
@Finglas:Die Lautsprecher sind richtig gepolt.
Es gibt tatsächlich Unterschiede, wenn ich im Sitzen oder im Stehen höre.
Über die lange Wand habe ich auch schon probiert, aber das klang sehr unausgewogen, vielleicht wegen der breiten Fensterfront.
@all: Vielen Dank erstmal für eure Antworten.

Ich habe jetzt mal die Test-CD gebrannt und eingelegt. Ich beschränke mich jetzt mal auf die Bereiche von 10-129Hz.
10-19Hz ich höre gar nichts im ganzen Raum, nur die Membranen werden heftig ausgelenkt. Wohl kein Wunder
20-29Hz ich höre wohl immer noch nichts, vielleicht bilde ich mir einen ganz leisen Ton ein, vielleicht höre ich tatsächlich ein ganz Leises Brummen, kann ich nicht genau sagen
30-39Hz am Hörplatz sehr leise, im Stehen deutlich lauter, im Übergang zum anderen Raum auch lauter.
40-49Hz im Stehen lauter als am Hörplatz, im Übergang zum anderen Raum auch lauter
50-59Hz im Stehen lauter und hinten weiter auch, besonders laut um die Ecke im anderen Raum, die hintere Tür dröhnt heftig
60-69Hz am Hörplatz gut, vorne wird es noch lauter
70-79Hz wie 40-49Hz
80-89Hz wie 40-49Hz
90-99Hz am Hörplatz gut, überall ähnlich
100-109Hz vorne lauter als am Hörplatz
110-119Hz wie 100-109Hz
120-129 vorne deutlich lauter, als am Hörplatz

Gruß

Kai
Onemore
Inventar
#11 erstellt: 20. Mrz 2007, 18:12
Das einzige was dir weiter helfen wird sind die angesprochenen Bassabsorber. Damit die auch richtig funktionieren sollten sie schon recht groß ausfallen. Mach dir mal Gedanken ob sowas für dich in Frage kommt. Bass kann man auch nur sinnvoll direkt an der Wand absorbieren am besten mit Plattenabsorbern / Plattenschwingern. Poröse Absorber wie Schaumstoff u.ä. wären nur als Ergänzung zu Bassabsorbern sinnvoll.


Gruß Bernd
Dr.spez
Stammgast
#12 erstellt: 20. Mrz 2007, 19:13
Sowas kann, vor allen Dingen, wenn es auch noch recht groß sein muß, nur schwer in Frage kommen.
Schliesslich handelt es sich hier um ein Wohnzimmer, das auch mit Bildern, Lampen etc. an den Wänden eingerichtet ist. Wie soll ich da denn noch einige m² an Plattenabsorbern unterbringen.
Geben meine Hörerfahrungen mit den Testsignalen evtl. noch weiteren Aufschluß?

Grüße
Onemore
Inventar
#13 erstellt: 20. Mrz 2007, 19:23

Dr.spez schrieb:

Geben meine Hörerfahrungen mit den Testsignalen evtl. noch weiteren Aufschluß?


Du hast ausgeprägte Raummoden.

Mal Spaß beiseite, entweder bedämpfen oder damit leben. Andere Lösungen gibt es nicht.


Gruß Bernd
Dr.spez
Stammgast
#14 erstellt: 20. Mrz 2007, 20:40


So ein Glück.

Dann höre ich jetzt einfach nur noch ein paar alte, schlecht abgemischte Cure-Cds u.ä.
Finglas
Inventar
#15 erstellt: 20. Mrz 2007, 21:37
Hallo Kai,

Du könntest versuchen, durch Variation den Einfluss der Raumeigenmoden in einen akzeptablen Hörbereich zu bekommen.
Manchmal können 50-100cm viel ausmachen, vielleicht klappt es mit etwas Glück.

Wie weit ist Dein Hörplatz derzeit von den Lautsprechern entfernt? Wie ändert sich der Klang, wenn Du 50cm näher ran, oder auch ein gutes Stück weiter weg gehst, so etwa in die Mitte des Raumes? Ich würde auch nochmal mit dem Abstand der LS zu den Wänden und der Wahl der Hörposition herumspielen. Vielleicht findet sich ja ein akzeptabler Kompromiss.

Andere Möglichkeit: Ganz umräumen und die LS über die kurze Seite spielen lassen. Auch hier müsste mehrere Aufstellungen geprüft werden. Die Fensterfront lässt sich durch dicke Vorhänge bedämpfen, was so oder so eine gute Maßnahme wäre. Bei mir hat es einiges gebracht, bei einem Freund waren die Verbesserungen geradezu spektakulär. Allerdings hat er auch eine sehr große Fensterfront (2 von 4 Wänden).

Meine Erfahrung: Mit dem Auffinden einer guten Aufstellung der LS kann man schon einiges an Zeit verbringen.

Die Testsignale umfassen ja immer noch recht große Frequenzbereiche. Man könnte mit feiner abgestuften die 2 (oder vielleicht 3) schlimmsten Resonanzen feststellen (Überhöhungen und Einbrüche), und diese mit Plattenresonatoren angehen. Die kannst Du Dir selber bauen (Anleitungen dazu gibt's im Forum), oder auch bauen lassen. TSE Akustik bieten einen solchen Service an - für ca. 75-95 Euro je Resonator. Wieviele Du für effiziente Massnahmen bei Dir brauchst, das kann ich nicht sagen, da fehlt mir die Erfahrung.

Dass unter 30 Hz nicht viel los ist, wird übrigens am Lautsprecher liegen. Ich weiss nicht, wie der Freifeldfrequenzgang dieses Modells aussieht, dazu habe ich nichts gefunden. Vielleicht sind die Magnats auch erst ab 50 Hz voll da, was Dir vorher im kleinen Raum nicht so aufgefallen ist, da Du ohnehin kräftige Überhöhungen im Bassbereich hattest. Ist aber nur so ins Blaue hineingedacht ...

Cheers
Marcus
Ydope
Inventar
#16 erstellt: 21. Mrz 2007, 00:53
Die oben angegebene Test-CD geht die Töne in Hz-Schritten durch, das ist schon eine recht feine Auflösung.
Wenn Du wirklich was machen willst und große Wandpanele scheust, könntest du in die beiden Kanten der Raumrückseite Absorber bauen, siehe hier:
http://www.radford.edu/~shelm/acoustics/bass-traps.html
(Part II)
Die Mineralwolle muss recht hohe Dichte haben (ideal ca. 90 kg/m³), dann ist es ein guter Kompromiss aus Wirkung, Kosten, Optik und Bauaufwand.
Dr.spez
Stammgast
#17 erstellt: 21. Mrz 2007, 08:58
Gut, ich werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen.
Bevor ich allerdings mit den Absorbern anfange, werde ich mal probieren, die Anlage im kleineren der beiden Räume spielen zu lasse. Dort, wo jetzt der Schreibtisch steht.
Wenn das alles nix nutzt, werde ich es mit Absorbern in den Ecken der Raumrückseite versuchen.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Bassproblem in neuem Hörraum
dernikolaus am 16.10.2009  –  Letzte Antwort am 19.10.2009  –  7 Beiträge
Umzug: Hörraum mit Flügeltür
Jaytek am 16.04.2013  –  Letzte Antwort am 18.04.2013  –  2 Beiträge
Akustik meines Hörraums - mit Zeichnung
P3lle am 26.11.2012  –  Letzte Antwort am 27.11.2012  –  6 Beiträge
Nach Umzug - Hörraum mit Laminat - Klang furchtbar
siciliano1 am 21.08.2008  –  Letzte Antwort am 23.08.2008  –  8 Beiträge
Bassproblem
crazyreini am 10.08.2007  –  Letzte Antwort am 14.08.2007  –  5 Beiträge
Totales Bassproblem
dee-jay am 18.11.2007  –  Letzte Antwort am 19.11.2007  –  12 Beiträge
Bassproblem Decke
Kosta88 am 05.10.2008  –  Letzte Antwort am 07.11.2008  –  18 Beiträge
noch ein Bassproblem
Joey911 am 19.04.2005  –  Letzte Antwort am 28.04.2005  –  37 Beiträge
Warum mehr Bass in oberer Raumhäfte?
Willi_7078 am 07.05.2016  –  Letzte Antwort am 10.05.2016  –  20 Beiträge
50+ m² Wohnzimmer Problem
Dany1337 am 05.01.2019  –  Letzte Antwort am 06.01.2019  –  12 Beiträge
Foren Archiv
2007

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.513 ( Heute: 4 )
  • Neuestes MitgliedWestmann82
  • Gesamtzahl an Themen1.550.307
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.521.615

Hersteller in diesem Thread Widget schließen