EDT - Wie sollten die Werte sein?

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Verrückter
Inventar
#1 erstellt: 21. Sep 2007, 19:59
Hallo,

kann mir jemand etwas über die EDT Daten sagen?

Es ist ja die Zeit, je Frequenz, die vergeht, bis der Pegel um 10 dB abgefallen ist.

Wie soll das über den Frequenzbereich verteilt sein? Und innerhalb welcher Zeit soll das der Fall sein?

Außerdem stellt sich mir in diesem Zusammenhang die Frage, ob der Nachhall linear abfällt?

Jemand hier, der helfen kann?

Gruß

Stefan
x-rossi
Inventar
#2 erstellt: 22. Sep 2007, 00:06
interessante frage!

überall steht dokumentiert, was "die frühe abklingzeit" darstellt, welche rolle sie beim empfinden des gesamten nachhalls spielt, dass es die zeit ist, in der der nachhall um 10 db gefallen ist ... jedoch wie groß bzw. wie klein idealer weise diese zeitlinie sein soll, bis der frühe nachhall um 10 db gefallen ist oder gar, wie der frühe nachhall mit dem eigentlichen nachhall in relation zu setzen ist, darüber schweigen sich alle aus. schon seltsam.

ist edt somit zu vernachlässigen? ist edt innerhalb der eigentlichen nachhallzeit eine relative feste größe?
Verrückter
Inventar
#3 erstellt: 22. Sep 2007, 08:29
Mh, das passt aber nicht.

Ich habe eine Nachhallzeitmessung mit Arta gemacht. Bei der Datenausgabe wird T-20, T-30, T-60 und EDT ausgegeben. Die Werte sind zueinander nicht linear. Was sie sein müssten wenn hochgerechnet wird. Bei T-20, T-30 und T-60 passte es etwa aber EDT ist teilweise länger gewesen als T-30 oder gar T-60. Das passt nicht und die Einheitenangabe war auch anders. Bei den T- Messungen war es sec. und bei EDT war es dB.


Stefan
x-rossi
Inventar
#4 erstellt: 22. Sep 2007, 12:03
so. etwas habe ich auf die schnelle gefunden.

edt spielt zusammen eine rolle mit irt (initial reverberation time - anfangsnachhall). laut einer ersten gefundenen definition ist die steilheit der kurve wichtiger als die dauer.


Anfangsnachhall

Der Anfangsnachhall ist am meisten zu hören. Anfangsnachhall deswegen, weil der Nachhall nicht zu ende gehört werden kann. Dies kommt daher, weil die folgenden Signale den Rest des Nachhalls verdecken. Eine Ausnahme ist das Ende eines Musikstückes und ein impulsartiges Geräusch.

Abbildung 9 Der Anfangsnachhall


Definition Anfangsnachhall: Abklingen des Diffusfeldes um 10 - 20 dB. Die Steilheit der Kurve ist wichtiger als die Dauer, da das Ende der Kurve nicht hörbar ist durch Überlagerung neuer Impulse.

Der Nachhall mischt sich mit dem folgenden Musiksignal und färbt ihn.


ich würde mir das gerne auch so erklären: zuerst haben wir einen unbehandelten raum, eine schallquelle und einen abhörplatz.

am abhörplatz fallen direktschall, anfangsnachhall (den ich hier gerne als erste frühe reflexion sehen würde) und der nachhall ein.

den anfangsnachhall (frühe reflexionen) kann ich separat dämpfen ohne, dass sich das grundlegend auf den eigentlichen nachhall auswirken würde.

richtig? falsch?

edit: noch ein anderes bild als betrachtungshilfsmittel herbei gezogen.



es treffen der reihe nach ein der direktschall, die ersten frühen reflexionen und der nachhall. je steiler man nun das grüne segment bekommt, desto kürzer misst die zeit, wobei diese zeitlinie keiner empfehlung unterliegt.


[Beitrag von x-rossi am 22. Sep 2007, 12:20 bearbeitet]
Verrückter
Inventar
#5 erstellt: 22. Sep 2007, 14:32
Hallo,

ich kann Dir folgen. Aber Deine Aussagen beinhalten dann auch, dass der Nachhall nicht linear verläuft!

Ist das zweite Bild von Dir? Ich finde die Begrifflichkeit "frühe Reflexion" hier etwas sehr ungünstig. Das dürfte mit der ersten Feflexion (Haas Effekt etc.) nicht viel zu tun haben. Denn es gaht immernoch um das Diffusfeld.

Also, so richtig erquickend ist die Antwort noch nicht.

Stefan
Verrückter
Inventar
#6 erstellt: 26. Sep 2007, 09:45
Hallo,

FARAD war so nett und hat mir eine kurze Erklärung gegeben.


zur EDT kann ich leider auch nicht mehr sagen, als in Fasold / Veres Schallschutz und Raumakustik in der Praxis steht. Das Standardwerk ist ja bekannt und steht in jeder Bibliothek, ich müßte jetzt auch nachsehen. Die EDT sollte in aller Regel größer sein als die Nachhallzeit (es wird ja stets auf -60dB extrapoliert, das heißt, der Abfall sollte mit geringerer Steigung erfolgen, als bei der echten T60 Messung. Der Klang "trägt" an Stellen mit hoher EDT stärker als an Hörplätzen mit kurzer EDT. Sie ist deutlich stärker Sitzplatzabhängig als T60. Wenn für heimelige Hörräume eine T60 von 0,3... 0,5s als "gut" angesehen werden kann, dann sollte die EDT wohl im Bereich von 0,5...0,7s angesiedelt sein.

Für den Klangeindruck spielt EDT in aller Regel eine größere Rolle, weil der Abfall von 10db auch in normaler Musik vorkommt. -60dB ist hingegen eher ein "grober" Wert und auch schon in der Steinzeit gut zu messen, deswegen ist er so bekannt.


Ich glaub, ich muss mal in die Bibliothek.

Gruß

Stefan
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