Raum optimieren - VPR oder BKA Absorber?

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der_Flo
Stammgast
#1 erstellt: 22. Jun 2009, 09:42
Hallo,

wir sind gerade umgezogen und demnächst sind die Ständer für die Lautsprecher fertig, sprich es wird ernst Der Raum ist sehr groß und offen, hat zahlreiche verglaste Flächen und ist eher spärlich möbliert. Als Boden haben wir Korkparkett.
Nun die Frage: wie gehe ich vor, wenn ich den Raum akustisch optimieren will? Gutes Mikrophon an gutes externes Soundinterface und per Laptop Messungen durchführen? Oder sollte ich vorher schon mal Absorber verteilen? Woher weiß ich dann, welche Frequenzen die absorbieren sollen und wo die hinmüssen? Der Raum hallt jedenfalls stark, das merkt man schon, wenn man sich nur unterhält.
Ich hab schon einiges zu dem Thema gelesen, bin mir aber nicht sicher, wie ich den Einstieg schaffen soll

Gehört wird mit ME-25, aktuell an einem Denon 2808. 5.1 ist vorgesehen, aber aktuell noch nicht realisiert (dauert noch ein paar Monate).

Ich hoffe, mir kann geholfen werden
Klaus-R.
Inventar
#2 erstellt: 22. Jun 2009, 11:13

der_Flo schrieb:
Woher weiß ich dann, welche Frequenzen die absorbieren sollen und wo die hinmüssen? Der Raum hallt jedenfalls stark, das merkt man schon, wenn man sich nur unterhält.


Für die Senkung der Nachhallzeit ist es egal, wo die Absorber stehen. Alles, was absorbierende Eigenschaften hat, ist wilkommen, es müssen keine speziellen Absorber sein. Absorption im Bassbereich ist schwierig wegen der grossen Wellenlängen. Poröse Absorber müssen, um wirksam zu sein, eine Dicke von 1/4 der Wellenlänge haben, bei 100 Hz also 86 cm. Verbundplattenresonatoren wie die vom Fraunhofer Institut für Bauphysik wären da eine Möglichkeit:

http://www.ibp.fraunhofer.de/akustik/ra/vpr/index.html

Die lassen sich z.B. als Bilder tarnen.


In unserm Raum haben wir eine akustisch wirksame (Spanntuch-) Decke, wirkt zusammen mit dem darüber vorhandenen Luftraum als grosser Membranabsorber.

Klaus
der_Flo
Stammgast
#3 erstellt: 22. Jun 2009, 13:17
Wenn ich jetzt aber, salopp gesagt, wahllos Absorber aufstelle, habe ich doch bestimmt einige Frequenzen deutlich stärker absorbiert als andere, alles andere wäre ja großer Zufall. Das bedeutet ja, dass ich nach den ersten paar Absorbern ohnehin messen muss, um zu wissen, was noch zu optimieren ist, richtig? Dann könnte ich ja schon direkt damit anfangen, womit wir wieder beim Ausgang sind: wie stelle ich das an? Einfach mit einem bestimmten Tool verschiedenartige Messungen und Auswertungen fahren und dann die richtigen Schlüsse daraus ziehen?
Weitere Infos: wir haben (noch) keine Gardinen und auch keinen Sub, der ist aber definitiv geplant.
Klaus-R.
Inventar
#4 erstellt: 22. Jun 2009, 13:44

der_Flo schrieb:
Das bedeutet ja, dass ich nach den ersten paar Absorbern ohnehin messen muss, um zu wissen, was noch zu optimieren ist, richtig?


In den diversen Richtlinien und Empfehlungen hinsichtlich der Akustik von (kleinen) Wiedergaberäumen werden bestimmte Nachhallzeiten also optimal genannt. Soweit mir bekannt, gibt es keine Untersuchungen dahingehend, was nun optimale Zeiten in kleinen Räumen sind. Woher diese Werte kommen, ist mir schleierhaft. Daher würde ich sagen, daß ein Raum ok ist, solange er subjektiv nicht mehr hallt, unabhängig von irgendwelchen Messungen.


Einfach mit einem bestimmten Tool verschiedenartige Messungen und Auswertungen fahren und dann die richtigen Schlüsse daraus ziehen?


Nachhallzeit muss man mit einer rundumstrahlenden Schallquelle messen, diese muss an verschiedenen Stellen im Raum aufgestellt werden und man muss für jeden dieser Orte an verschiedenen Stellen messen. Dazu gibt es Richtlinen:

https://www.on-norm....673&SKU_ID=305673910

Klaus
der_Flo
Stammgast
#5 erstellt: 23. Jun 2009, 15:00
Ich habe nun VPR (=Verbund-Platten-Resonator) und BKA (=Breitband-Kompakt-Absorber) Absorber gefunden. Hat jemand praktische Erfahrung mit diesen Absorber-Typen?
Gefunden habe ich die Dinger bei Renz Akustik. Kennt die wer? Sind die gut bzw. stimmt das Preis/Leistungsverhältnis?

edit: Titel an Threadverlauf angepasst.


[Beitrag von der_Flo am 24. Jun 2009, 13:22 bearbeitet]
der_Flo
Stammgast
#6 erstellt: 26. Jun 2009, 08:59
Kennt niemand diese Absorbertypen bzw. die Firma? Ich finde sie so interessant, weil sie sich optisch völlig problemlos in einen Wohnraum integrieren lassen.


[Beitrag von der_Flo am 26. Jun 2009, 09:14 bearbeitet]
fujak
Inventar
#7 erstellt: 28. Jun 2009, 21:41
Hallo Flo,

ich war gerade mal auf der WWW-Seite der Firma. Die Elemente machen einen guten Eindruck, da sie ja auf den Fraunhofer-Absorbern basieren. Preise stehen da keine, insofern kann ich nichts zu einem (un)angemessenen Preisleistungsverhältnis sagen.
Meine Idee dazu: schau doch mal, ob Du nicht Baupläne für diesen Absorbertyp bekommen kannst und sie dann selbst baust. Z.B. bei Ethan Winer (http://www.ethanwiner.com/).

Grüße
Fujak
trxhool
Inventar
#8 erstellt: 28. Jun 2009, 21:47
Mahlzeit

Frag mal im "Poison Nuke Forum", da kann man dir bestimmt weiterhelfen. Ich persönlich bevorzuge "Basotect" Matten an der Decke, die haben mein Nachhallproblem bestens gelöst.

http://www.emo-schaumstoffe.de/

Gruss TRXHooL
HiFi-Selbstbau
Inventar
#9 erstellt: 29. Jun 2009, 13:20
Hi Flo,

man kann JEDES Problem durch Trial und Error lösen - aber mit objektiven Hilfsmitteln (z.B. Nachhallzeitmessungen) geht es in der Regel zielgerichteter.

-> 1. Nachhallzeit messen, s. http://www.hifi-selb...&view=article&id=182

Wenn man schon die finalen Lautsprecher hat, SOLLTE man das damit machen, dann wird die Nachhallzeit des Raumes (als reine Raumeigenschaft nach DIN ???) mit dem in der Realität wirksamen Rundstrahlverhalten des finalen Lautsprechers gewichtet -> das führt meist zu etwas anderen effektiven Platzierungen als bei Verwendung eines - in der Regel - unrealistischen rundumstrahlenden Dodekaeders.

2. Ausgehend von der Ist-situation und der angestrebten soll-Situation kann man die Art und Menge des benötigten Materials abschätzen. Dazu gibt es bei uns mehrere Artikel, z.B.:
http://www.hifi-selb...&view=article&id=180
http://www.hifi-selb...cle&id=280&Itemid=90

Wo genau man das platzieren muss sagt einem aber keiner. Je nach Philosophie killt man vor allem die energiereichen, direkten Reflexinoen am Boden, den Seitenwänden und der Decke und verwendet im rückwärtuigen Bereich vor allem Diffusoren (z.B. LEDE). Tieffrequent helfen Grundtonabsorber in den Raumecken, Helmholtz-resonatoren vor allem in der Nähe der Quelle und Plattenresonatoren nur an den entsprechenden Raumwänden, an denen die zu bekämpfende Mode auftritt.

Gruß Pico
der_Flo
Stammgast
#10 erstellt: 30. Jun 2009, 16:25

HiFi-Selbstbau schrieb:
Hi Flo,

man kann JEDES Problem durch Trial und Error lösen - aber mit objektiven Hilfsmitteln (z.B. Nachhallzeitmessungen) geht es in der Regel zielgerichteter.


Welche Messungen sollte ich, wenn ich "alles richtig" machen will, noch durchführen?
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