Stereo: Problem mit Bühnendarstellung

Autor

Beitrag

der_Martin
Stammgast

#1 erstellt: 03. Jan 2010, 17:22

Hallo,

ich besitze den Yamaha RX-V663 AVR und für Stereo zwei Heco Metas 700. Mein Hörraum ist breit und wegen zwei Türen versetzt. Mein "Stereodreieck" finde ich gar nicht so schlecht. Der Abstand der Boxenmittelpunkte beträgt etwa 2,3m und der zur Hörposition 1,9m bzw. 2,0m.

Ohne automatisches Einmessen oder via "Pure Direct" Wiedergabe ist die gesamte Bühnendarstellung auf einen relativ engen Raum in der Mitte zwischen beiden Lautsprechern begrenzt. Nach dem automatischem Einmessen mittels YPAO (

hier steht, was es alles macht) wird die Bühne "auseinandergezogen". Allerdings gibt es im wesentlichen drei Orte auf der Bühne: links, mitte und rechts. Ich habe auch mal die Nahfeldanordnung probiert. Diese erzeugt eine zusammenhängende, breite Bühne ist aber bei diesem Raum nicht praktikabel, da man genau an dem richtigen Ort sitzen muss, was meist nicht der Fall ist. Sonst hört es sich viel schlechter an.

1. Wie bekomme ich die Löcher aus der Bühne raus, ohne große Umstellungen? (zwischen den Lautsprechern steht ein breiter Schreibtisch, auf der einen Seite ist die Raumecke in die ich den LS nicht weiter quetschen kann, auf der anderen Seite muss ich die Tür aufkriegen. In der Tiefe bin ich durch die Wände schon am hinteren Ende)

2. Wieso ändert sich überhaupt die Bühnendarstellung? Distanz zur Hörposition wird praktisch nicht korrigiert, Pegelanpassung sollte nur nach links oder rechts verschieben und Frequenzgangtuning sollte doch keinen Einfluss haben.

Danke und Grüße,
Martin

buddysk
Stammgast

#2 erstellt: 05. Jan 2010, 14:49

Wieso sich bei dir mit verschiedenen Einstellungen am AVR die Bühnendarstellung verändert kann ich nicht beantworten, aber:
Die Bühnendarstellung unterscheidet sich bei mehr oder weniger stark angewinkelten Lautsprechern oft sehr deutlich.

Experimentiere doch mal in diese Richtung - vll. erreichst du dadurch das gewünschte Ergebnis.

Ich persönlich erhielt immer das beste Ergebnis, wenn ich die Lautsprecher direkt auf bzw. kurz hinter den Hörplatz angewinkelt habe.

bartman4ever
Inventar

#3 erstellt: 05. Jan 2010, 18:09

Die Einmesssysteme wirken alle etwas unterschiedlich. Normalerweise sollten sie versuchen, Raumprobleme zu minimieren. Mein Yamaha RX-V1700 konnte das überhaupt nicht. Es hörte sich sehr eng und belegt an. Deshalb habe ich bei Musik in 5.1 immer auf 'pure' geschaltet. Jetzt steht er im Wohnzimmer (vorher im Studio) und da klingt es mit Einmessung auch enger mit Einmessung.

In meinem Studio steht jetzt eine Vorstufe von Onkyo mit einer Rotel-Endstufe. Das Einmesssystem im Onkyo (Audyssey) ist ganz anders programmiert. Zunächst bügelt es Raummoden unterhalb von 500 Hz so geht es geht weg. Leider fügt es im Hochtonbereich ab 2500 Hz cirka 2dB hinzu. Das klingt zunächst sehr offen und macht Spass. Aber bei einigen Produktionen ist diese Überhöhung zu viel und macht Stimmen bröselig. Nach einiger Zeit hab ich den Kram deaktiviert.

Die Einmessung bei dir scheint zunächst auch Raumprobleme auszugleichen. Dadurch wird die Bühnendarstellung verbessert, was du ja auch hörst. Allerdings scheint der Raum problematischer zu sein, so dass das Einmesssystem nur bedingt korrigieren kann. Eine erste Massnahme wäre, ein gleichseitiges Dreieck von der Hörposition zu den Lautsprechern herzustellen. Wenn das nicht geht, hilft nur das Messen mit einem Meß-Mic und einer Software wie Carma. Damit kann man super die stehenden Wellen erkennen und dann gezielt im Raum angehen.

Ich gehe mal davon aus, dass das YPAO nicht irgendwelche Phasenverbiegungen vornimmt. Wenn, dann gehörte das ausgeschaltet.

Kann ich mir aber bei Yamaha nicht vorstellen.

der_Martin
Stammgast

#4 erstellt: 05. Jan 2010, 20:39

buddysk schrieb:

Experimentiere doch mal in diese Richtung - vll. erreichst du dadurch das gewünschte Ergebnis.

Ich persönlich erhielt immer das beste Ergebnis, wenn ich die Lautsprecher direkt auf bzw. kurz hinter den Hörplatz angewinkelt habe.

Das habe ich ausprobiert und es scheitert daran, dass ich zuviele Hörplätze habe. Es reicht schon, wenn man zu zweit etwas anhört. Ich kann es auf einen Platz optimieren, aber dann hört es sich überall anders schlecht an.

bartman4ever schrieb:

Eine erste Massnahme wäre, ein gleichseitiges Dreieck von der Hörposition zu den Lautsprechern herzustellen. Wenn das nicht geht, hilft nur das Messen mit einem Meß-Mic und einer Software wie Carma. Damit kann man super die stehenden Wellen erkennen und dann gezielt im Raum angehen.

Dreieck:
Dass würde nur gehen, wenn ich die (Bassreflex-)Lautsprecher gegen Wand und Schreibtisch drücke. Können denn die 30cm so viel ausmachen?
Manuelles Einmessen:
Damit habe ich mal rumprobiert. Aber nur mittels Gehör. Ich habe keine Veränderung der Räumlichkeit festgestellt. Der Klang war klarer und die Instrumente klangen "realistischer" - das war ja das Kriterium, nach dem ich die Equalizereinstellung gewählt hatte. Die Bühnendarstellung war wie bei "Pure Direct".

Ich hatte gehofft, dass es eine Möglichkeit gibt, eine "Zwischeneinstellung", zwischen dem automatisch eingemessenem und "Pure Direct" (keine Veränderung des Eingangssignals) gibt. Von Hand kann ich glaube ich aber nur die Frequenzen einstellen, welche hier keinen Einfluss nehmen. Mein Hoffnung ist, dass es vielleicht einen Trick gibt, wie das Messmikrofon gezielt woanders zu platzieren oder beim Einmessen die Boxen zu "manipulieren" (zB drehen). Wenn ich das blind ausprobiere ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich das Problem so löse sehr gering.

Grüße,
Martin