Deckensigel mit Basotech sinnvoll kleiner Raum

Hallo silenti,

sind die Messungen nur für einen Kanal dargestellt, oder hast du beide Kanäle zur gleichen Zeit gemessen. Falls du beide Kanäle gleichzeitig misst, ist das Ergebnis in den Höhen unbrauchbar, weil ortsabhängig zu Auslöschungen und Überhöhungen komm. Deine Aussage, dass wenige cm einen erheblichen Unterschied machen, hört sich danach an.
Deckensegel würde ich nur anbringen, wenn die Nachhallzeit in den Mitten und Höhen noch zu hoch ist (das sieht auf den ersten Blick nicht so aus), und wenn es zu starken Deckenreflexionen kommt. Um die Reflexionen bewerten zu können, lade bitte eine Darstellung der logarithmierten Impulsantwort hoch. Dazu gehst du auf "Impulse", stellst oben links "dBFS" und einen Anzeigebereich von 0-20 ms und 0 bis -30 dB ein.
Die Nachhallzeiten sehen auch recht ordentlich aus, mit zusätzlichen Deckensegeln könntest du den Raum überdämpfen (zu geringe Nachhallzeit in Mitten/Höhen). Bitte stelle mal ein Bild mit 1/3 Oktav-Glättung ein (dazu im RT60-Diagramm rechts oben auf "Controls" gehen und "One Third Octave Bands" auswählen) und zeige nur T30 und Topt an.

Viele Grüße,
Andree

Hallo Buschel

Ich habe nur ein Sweep gehört, daher denke ich es wurden beide Boxen gleichzeitig gemessen. Ich habe aber die Einstellung für Einzelmessung noch nicht gefunden, werde danach suchen.

Anbei die Grafiken. Mir sagen die Bilder leider nichts, bin gespannt auf dein Urteil

Besten Dank

Hallo silenti,

die Einstellungen dazu sind unter "Preferences" versteckt. Du kannst aber natürlich auch einfach mal jeweils einen Lautsprecher abklemmen.

Ich tue mich mit dem dargestellten Nachhall und den Reflexionen schwer. Der Nachhall sieht bei dir extrem ordentlich aus, vor allem im Bass. Das liegt vermutlich an den von dir beschriebenen Kantenabsorbern. Die Reflexionen sehen wiederum nicht so gut aus. Idealerweise sollte da nur wenig oberhalb -20 dB passieren. Wenn du eine symmetrische LS-Aufstellung hast, und du mir die exakten Position der HT-Chassis und der Hörposition gibts (idealerweise als Grafik), kann ich versuchen herauszufinden an welchen Stellen du Absorber anbringen könntest, um die heftigsten Reflexionen anzugehen. Als Maße brauche ich Raummaße (habe ich schon), Abstand des HT-Chassis vom Boden, der Seitenwand und der Rückwand sowie Abstand von Mikro/Hörposition von der Rückwand.

Edit: In meinem Profil ist auch ein Link zu der Tabellenkalkulation, mit der die Orte und Verzögerung der Reflexionen bei bekannter symmetrischer Aufstellung berechnet werden können.

Edit 2: Wie kommst du auf die Settings für die drei von dir gesetzten PEQ-Filter ?

Viele Grüße,
Andree

Ich habe mal eine Zeichnung angefertigt:

Die Boxen haben je 1,1 M Abstand (von der Seite und von der Wand). Das Stereodreieck wäre wahrscheinlich noch optimierbar.

Leider ist das TV Gestell noch im Weg - hätte eigentlich gerne 1M um die Boxen keine Hindernisse.

Die Messung war etwa 22 cm von der Rückwand, die Hörposition ist etwas weiter weg, ca. 50 - 60 cm, je nach Sitzposition. Das Horn ist 97 cm über Boden, und noch ein Hochtöner ? 106 cm über Boden.

Hier noch eine Skizze - Die nicht eingezeichneten Eckabsorber sind in den 3 Ecken, welche keine Türe haben.



Die PEQ Filter habe ich zuerst automatisch erstellen lassen mit REW, danach alle über 200HZ gelöscht, und noch manuell etwas herumgespielt. Es ging mir hauptsächlich um die Raummode bei 45 Hz.

Wäre dann ein Bassotec als Absorber sinnvoll - Wie gross pro Seite und wie Dick?

Nachtrag: Ich habe noch einen kleinen Glastisch zwischen Boxen und Stizplatz.

Der Raum ist doch nur 3,4 tief und nicht wie im ersten Beitrag geschrieben 3,6 m? Das Messmikro sollte an der Hörposition stehen, ansonsten misst du andere Frequenzgänge. Für einen "educated guess" der zu behandelnden Reflexionspunkte reicht die bisherige Messung aber vorerst.

So wie es für mich aussieht, dominieren folgende Reflexionen:
1. Rückwand (~1,2 ms)
2. Boden (~2 ms)
3. Decke (~4 ms, möglicherweise auch ~3 ms)
4. nahe Seitenwand (~4,3 ms)

Außerdem scheinen noch Mehrfachreflexionen eine Rolle zu spielen. Die sind aber schwieriger auswertbar, weil Abweichungen bei den Maßen größere Auswirkungen haben. Die Peaks um 8 ms herum könnten z.B. Mehrfachreflexionen zwischen Rück-/Frontwand sowie Decken/Boden sein. Die Reflexion bei 12 ms eine Reflexion von Seitenwand über Decke an Messposition.

Wie würde ich jetzt an deiner Stelle weitermachen: Erneut am Hörplatz messen. Immer mit einzelnen Maßnahmen erneut messen und die Wirkung beobachten. So kannst du feststellen, welche Reflexion wirklich stört. Anfangen würde ich mit der Rückwand (erst einmal ein Sitzpolster o.ä. in Ohrhöhe an der Wand platzieren). Als zweiten Schritt -- falls noch nicht geschehen -- einen dicken Teppich oder zum Test erst einmal Bettdecken auf den Boden legen (auf die Mitte der gedachten Linie zwischen LS und Hörplatz). Als dritten Punkt die Reflexionsstellen an den Seitenwänden abdecken (die abzudeckende Stelle befindet sich in etwa 1 m Höhe und 1,7 m Entfernung von der Frontwand). Diese Tests kannst du erst einmal mit Hausmitteln (Kissen, Decken, o.ä.) machen.

Bei den Messungen solltest du auch einmal mit und ohne Glastisch messen.

Viele Grüße,
Andree