Raumakustik - Optimieren - Verbessern?

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maxichec
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Jan 2015, 20:14
Hallo!

Da ich angefangen hab nach neuen Lautsprecher Ausschau zu halten....
Hab ich dann zufällig etwas über Raumakustik gelesen!
Und hab gelesen das die besten Boxen nichts nutzen wen die Raumakustik schlecht ist!? (Hoffe erzähle hier kein Schei$$$)
Ich hab mein Raum nach gezeichnet und würde euch bitten es anzuschauen und mir Tipps zu geben!
Was ich evtl. verbessern könnte oder ist es so OK?! (Die Möglichkeiten sind zwar begrenzt da Wohnwand angedübelt ist = nicht verschiebbar)
Dafür danke ich schon mal!



Lg Maximilian
mw-design
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 25. Jan 2015, 13:33
Hallo Maximilian,

herzlich Willkommen im Bereich der Raumakustik


maxichec (Beitrag #1) schrieb:

Und hab gelesen das die besten Boxen nichts nutzen wen die Raumakustik schlecht ist!? (Hoffe erzähle hier kein Schei$$$)

Das hast du schon richtig verstanden Es macht keinen Sinn ein Technik-Feuerwerk abzufeiern, wenn die räumlichen Gegebenheiten gar keinen präzisen und natürlichen Klang erlauben. Meiner Meinung machst du es auf jedenfall richtig, sich erstmal mit dem Raum auseinander zu setzen, was leider von sehr vielen nur sehr stiefmütterlich behandelt wird. Auch ist der finanzielle Aufwand, wenn man einiges selber macht, verglichen mit neuen Lautsprechern wirklich überschaubar.


maxichec (Beitrag #1) schrieb:

Ich hab mein Raum nach gezeichnet und würde euch bitten es anzuschauen und mir Tipps zu geben!
Was ich evtl. verbessern könnte oder ist es so OK?! (Die Möglichkeiten sind zwar begrenzt da Wohnwand angedübelt ist = nicht verschiebbar)

Zunächst einmal wären ein paar Bilder deines Wohnzimmers noch hilfreich um die Situation besser abschätzen zu können. Und dabei sollte man sich gleich vor Augen führen, dass dies was hier gepostet wird auch wirklich nur eine Abschätzung sein kann. Ohne eine brauchbare Messung des Raumes ist leider ein gezieltes Vorgehen kaum möglich, dennoch sind auch ohne eine Messung ein paar grundlegende Sachen zu beachten.

Ich bin selber noch Akustik-Einsteiger und beschäftige mich erst seit ein paar Wochen mit dem Thema, habe aber selber eine ähnliche Ausgangslage wie Du. Da es sich bei Dir wie bei mir um ein Wohnzimmer handelt sind die Maßnahmen und damit auch die möglichen Erfolge natürlich begrenzt.
Nun zu deinem Raum: Was mir gut gefällt ist, dass du offensichtlich auf eine symmetrische Aufstellung der Lautsprecher (Abstand zu den Wänden auf beiden Seiten nahezu gleich) wert gelegt hast und sich damit ein schönes, wenn bei Dir auch recht spitzes Stereodreieck mit einem Öffnungswinkel von ca. 45° ergibt. Standard sind eigentlich 60°, was dann ein gleichseitiges Dreieck ergibt, gibt aber auch Lautsprecherhersteller, welche dies lieber etwas spitzer haben wollen, so wie bei Dir. Was auch von Vorteil ist, dass die Lautsprecher recht viel Platz zu den Seitenwänden haben. Also ich denke, dass du keine größeren Probleme mit der Wohnwand bekommen solltest. Daher ist die Ausgangslage schon recht gut, um darauf aufzubauen.

Die drei großen Punkte der Raumakustik sind meines (noch beschränkten) Wissens nach: 1. Linearität des Frequenzgangs (insbesondere sind hier Raummoden im Bassbereich ein Problem) 2. Reflexionen und 3. Nachhallzeit.
1. kann man durch die Positionierung von Lautsprechern und der Hörposition (bei Dir wohl ausschließlich) beeinflussen. Sollte dies alleine nicht zum Ziel führen sind auch elektronische Raumkorrekturen (Audyssey etc.) wie sie aktuelle AV-R mit an Bord haben oder welche nur für Subwoofer auch einzeln zu haben sind (Antimode) ein Möglichkeit den FG zu lineariseren. Gerade im (energieintensiven) Bassbereich ist es ansonsten auch gar nicht ganz so einfach die Überhöhungen infolge der Moden in den Griff zu bekommen, da die erforderlichen raumakustischen Maßnahmen nicht sehr dezent ausfallen (deckenhohe Bassfallen in den Raumecken) und damit für die meisten Wohnzimmer ausscheiden.
2. Hier sind hauptsächlich die Erstreflexionen (frühen Reflexionen) von Belang, welche durch die Reflexion der Schallwellen der Lautsprecher an Begrenzungsflächen wie Wänden, Decke und Boden und anderen schallharten Oberflächen (Glastisch) entstehen. Klanglich haben solche Reflexionen zunächst einmal die negative Eigenschaft, dass sie zeitlich versetzt zum Direktschall (der Schall, welcher den direkten Weg von LS zum Hörer nimmt) beim Hörer eintreffen und damit der präzisen Wiedergabe abträglich sind. Ein Schallimpuls, welcher vom Lautsprecher augesendet wurde, erreicht damit den Hörer eben nicht mehr als Einzeleregnis sondern als Abfolge (vgl. Echo). Daher versucht man an den Wänden, der Decke und dem Boden, wo eine solche Reflexion entsteht gezielt (!!!) absorbierendes Material (z.B. Breitbandabsorber wie Basotect) anzubringen, um das "Abprallen" zu unterdrücken. Wichtig ist eine gezielte Anbringung und nicht ein Zupflastern aller Wände mit Absorbern. Abseits des Musikhörens ist der Mensch nämlich auf Reflexionen angewiesen um sich im Raum zu orientieren und zurecht zu finden. In einem reflexionstoten Raum findet man sich schnell unwohl und bekommt ein Gefühl der Beklemmung, Einengung, was in einem WOHNzimmer natürlich nicht so toll wär. Reflexionen sind hauptsächlich ein Problem des Mittel- und Hochtonbereichs. Ein Teppich wie du ihn liegen hast, wirkt auch schon ganz gut absorbierend und ist auf jedenfall eine klangzuträgliche Sache.
3. Nachhall ist die Überlagerung von späten Reflexionen (also solche welche mehrfach an Flächen reflektiert wurden), welche mit zeitlich deutlicher Verspätung am Hörplatz ankommen und damit dem eigentlichen Schallereignis gar nicht mehr unmittelbar zuzordnen sind. Der Nachhall wird durch die Anbringung von Absorbern gegen die Erstreflexionen und hauptsächlich durch die Fülle an Einrichtung eines Zimmers (positiv) beeinflusst. Hier besteht meist weniger Handlungsbedarf und kann eh nur von einer Messung begleitet, sinnvoll angepackt werden.

Auch wenn meine Ausführungen (mal wieder) deutlich länger geworden sind, als eigentlich beabsichtigt, möchte ich hier abschließend eine mögliche Angst nehmen, dass das Thema Akustik nur mit einem umfangreichem Studium der physikalischen Hintergründe angegangen werden kann. Dem ist nicht so. Man kann oft mit recht einfachen Mitteln (Aufstellung, Einmessung, Absorbern, Einrichtung des Zimmers) schon deutliche Fortschritte erzielen, aber man sollte sich natürlich auch vergegenwärtigen, dass in einem Wohnzimmer Schranken gesetzt sind und es immer ein Kompromiss bleiben wird.

Am besten stellst du erstmal ein paar Bilder rein, um besser einschätzen zu können, was für Dich möglich ist. Und vielleicht teilst du uns auch erstmal mit an was für Lautsprechern du interessierst bist. Wenn du das Thema Raumakustik etwas mehr ergründen möchtest, solltest du auch über die Anschaffung einer (einfachen) Messausrüstung nachdenken, weil eigentlich nur so eine gezielte Optimierung möglich ist.

Gruß
Markus

P.S.: ein recht interessanter Artikel für Dich vielleicht: http://www.hifi-regl...n-raumakustik_01.php


[Beitrag von mw-design am 25. Jan 2015, 13:36 bearbeitet]
maxichec
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 27. Jan 2015, 20:31
Hallo wieder!



Zunächst einmal wären ein paar Bilder deines Wohnzimmers noch hilfreich um die Situation besser abschätzen zu können. Und dabei sollte man sich gleich vor Augen führen, dass dies was hier gepostet wird auch wirklich nur eine Abschätzung sein kann. Ohne eine brauchbare Messung des Raumes ist leider ein gezieltes Vorgehen kaum möglich, dennoch sind auch ohne eine Messung ein paar grundlegende Sachen zu beachten.



Ich weiss das aus der ferne nur Abschätzungen möglich sind, ich erwarte auch kein wunder!
Messung... ich glaube in meinem fahl würde es schon den Budget der Boxen übersteigen!



wenn bei Dir auch recht spitzes Stereodreieck mit einem Öffnungswinkel von ca. 45° ergibt. Standard sind eigentlich 60°,

Auf dem Bild ist nur ein freihändige Zeichnung - als Beispiel!
Hab gerade nachgemessen und komme auf 55~60°!

Als Lautsprecher nutze ich über vier Jahre die Magnat Monitor 220.
Leider haben Kinder ein Box umgestoßen... scheint zwar in Unordnung zu sein??
Aber auf zwei gegenüberliegenden ecken ist der Furnier ca. 4cm auf/ab geplatzt...
Jetzt hatte ich vor die zum Party Boxen aus zu mustern... fürs Wohnzimmer soll was ansehnliches her!
Zum Klang-Eindruck:
Hatte eigentlich bis auf ca. letzten Jahr überwiegend Radio, und Musik über YouTube gehört. (Charts)
Dann irgendwann hatte ich eine Wellness CD (Panflöte, Klavier) geschenkt bekommen!
Seit dem wen ich mal abklingen möchte höre ich Klassische Musikrichtungen...(z.B. Link)
Die Magnat 220 an sich sind ja nicht schlecht...
Es fehlen mir aber irgendwie etwas an mitten (Grundton?)
Bass ist ok, klare, räumliche Höhen... aber mir fehlt es an Echtheit? (wie kleiner Badewanne Effekt?)
Es ist vielleicht so auch OK von den Boxen, ich hatte ja auch bis jetzt nichts anderes Gehört als die Magnat 220!
(bin wohl allein von Hifi so magnetisiert in "meine Kreise"! :))
Deswegen dachte ich mir ob es an Akustik etwas zu verbessern gäbe?
Als Nachfolger dachte ich an die gebrauchten Magnat Quantum 603. (oder "neu" Quantum 553)
Über 603er wird aber überall geprägt das diese Bass-lastig sind und da bei mir noch Wandabstand gering ist möchte ich meinem Nachbarn dies ersparen!
Mehr Bass wie die Monitor220 bringen brauche ich nicht.... (sind eigentlich auch etwas Bass lastig)

Wie ist es eigentlich mit Momentaner Box Aufstellung mit dem BR Resonanzen, werden die von der Wohnwand geschluckt??
Die Boxen mit BR Öffnung nach vorne- brauchen solche auch Abstand zu der Wand???

Diese Aufstellung würde mir aus Optischen Gründen zwar nicht so gut gefallen aber würde es Verbesserung bringen??


Lg Maximilian


[Beitrag von maxichec am 27. Jan 2015, 20:44 bearbeitet]
maxichec
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Feb 2015, 02:06
Hab am WE diese Aufstellung ausprobiert...

Boxen auf einem Meter Höhe aufgestellt.

Was soll man da sagen.....?!?
Hab nicht gedacht das die Aufstellung der LP so eine rolle spielen könnte...
Positiv wie auch negativ.
Die Boxen spielten zwar etwas freier (luftiger?), etwas ausgewogener.
Allerdings war Bass nahezu weg bzw. nicht mehr so Tief, die Räumliche Auflösung war etwas schlechter und der Hochton war nicht mehr so aufdringlich!
Im Klartext kam es mir neutral und unspektakulär vor!
So wurden manche Musik Richtungen/Stücke besser andere wiederum schlechter wiedergeben im Vergleich zu Aufstellung im Wohnwand.
So das die Aufstellung in Wohnwand mir besser zusagt!

Um es zu betonen: der Grund diese Threads war/ist heraus zu finden ob es an der Boxen oder Raumakustik (Ausstellung etc.) liegt?
Würden im meinem fahl andere Boxen der Klang verbessern oder ist es Akustik/Aufstellung bedingt in meinem fahl das Maximum?!

Hab mir unter der Woche die Heco Victa 201 ausgeliehen bekommen.
Als ich diese in der Hand hielte dachte ich mir "aus diesen kleinen Dingen soll was brauchbares raus kommen???"
Nach dem anschließen dann die Überraschung in Positiven sinne!

Nun habe/hatte ich einen kleinen Vergleich zum Magnat Monitor 220! (natürlich in Wohnwand)
Ok. der Bass war nicht so voluminös wie beim Magtans aber durchaus OK!
Der Hochton war ebenfalls OK und war für mein Geschmack gut, da es nicht so aufdringlich war wie beim Magnat!
Was mir allerdings beim Victas 201 überhaupt nicht gefallen hat war der "Klopfige" Wiedergabe.... (irgendwie hol hörig??)
(wäre es nicht der Klopfige spielen würde es ein optimaler Box für mich sein!)

Jetzt eine frage an euch:
Was würden ihr in meinem fahl raten???

Lg


[Beitrag von maxichec am 02. Feb 2015, 02:14 bearbeitet]
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