Frage zum "Hall-Empfinden"

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testerer
Stammgast
#1 erstellt: 16. Feb 2016, 10:19
Hallo zusammen,
ich habe folgendes Problem / Phänomen, das mich beschäftigt:
Es kommt immer wieder vor, dass ich beim Musikhören vorhandene (weite) Hallräume nach links wesentlich "weiter" empfinde als nach rechts. Und ich würde gerne wissen, womit das zusammenhängen kann...

Als Kandidaten für die Verursacher ziehe ich zum einen meine Ohren in Betracht, und zu anderen die asymetrische Aufstellung der Lautsprecher im Raum - also nicht zum Hörplatz (Stereodreieck passt schon), sondern vielmehr ungleicher Abstand der Lautsprecher zu den Seitenwänden.

Welche Möglichkeiten gibt es denn (außer einer symmetrischen Platzierung der Lautsprecher im Raum), hier etwas entgegen zu wirken?
Gibt es eventuell "typische Frequenzen", die für das Hall-Empfinden verantwortlich sind, die man per EQ beeinflussen kann?
Wie wirken sich Diffusoren und Absorber auf diese Hallräume aus?
13mart
Inventar
#2 erstellt: 16. Feb 2016, 13:47

testerer (Beitrag #1) schrieb:

Es kommt immer wieder vor, dass ich beim Musikhören vorhandene (weite) Hallräume nach links wesentlich "weiter" empfinde als nach rechts. Und ich würde gerne wissen, womit das zusammenhängen kann...Als Kandidaten für die Verursacher ziehe ich zum einen meine Ohren in Betracht, und zu anderen die asymetrische Aufstellung der Lautsprecher im Raum


es wird wohl die asymmetrische Aufstellung der Lautsprecher im Raum sein.
Etwas Abhilfe können Absorber an der 'näheren' Seitenwand bringen, aber
Symmetrie ist eigentlich durch nichts zu ersetzen.

Gruß Mart
testerer
Stammgast
#3 erstellt: 16. Feb 2016, 14:55
Ääh... ich sehe gerade, dass ich noch eine wichtige Information unterschlagen habe:

Die rechte Seite (also dort wo der Hallraum "kürzer" ist) ist die Seite bei der die Box näher an der Wand /Regal steht. Etwa in der Mitte dieser Begrenzungswand befindet sich eine Tür, die ich mit Diffusoren verkleidet habe... vielleicht ist das auch der Übeltäter?

Aber ich denke, ich werde einfach mal noch heute nachmittag eine Skizze nachreichen, dann wird es eventuell einfacher, dazu was zu sagen.
soundbraut
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Feb 2016, 16:24
Wie es "13mart" schon sagte:
Symmetrie ist durch nichts zu ersetzen.


Gibt es eventuell "typische Frequenzen", die für das Hall-Empfinden verantwortlich sind, die man per EQ beeinflussen kann?


"typische Frequenzen" gibt es nicht.

Allerdings weisen deine LS unterschiedliche Frequenzgänge auf.

Also wenn du am Abhörplatz eine Messung machst, einmal nur mit linken LS und einmal nur mit rechten LS
und die beiden Messungen vergleichst, ist ein sehr großer Unterschied zu sehen.

Dieser Unterschied wirkt sich dann auf das links/rechts Panorama aus bzw. stört (verschiebt) auch die Phantommitte.

Absorber an der näheren Wand kann auf jeden Fall in einem ganz kleinen Frequenzspektrum etwas abhelfen.
Aber wie gesagt wurde niemals die wirkliche Symmetrie ersetzen.

Das einzige was man noch machen kann, zu versuchen, den Frequenzgang anzugleichen.
Parametrischer Eq bzw. gibt es ja auch schon geräte die das in der Hifi_Szene Übernehmen können.

Ich selber habe gelernt das man sich mit solchen mitteln aber auch alles enorm zerstören kann.
Was man manchmal erst weit später bemerkt.
Weil beim ständigen verändern sich zwischendurch das Gehör an die vielen Veränderungen gewöhnt.

Will sagen:
Einmesssysteme würde ich niemals trauen, schon gar nicht in "üblich" unbehandelten Hifi-Räumen
Wo ja gerne völlig Hirnrissige Summen für LS und Verstärker ausgegeben werden und der wirkliche Klangfärber NR1 (die Akustik) manchmal sogar völlig vernachlässigt wird.

Macht man es selber mit zB. einen parametrischen Eq, muß man wieder wissen was man da tut....

Alles wie immer weit komplexer als es der Mainstream ( ) gerne hat.

Symmetrie einhalten= normale und einfachster Weg

Alles andere= komplex und wenig Zielführend


lg Bert
testerer
Stammgast
#5 erstellt: 17. Feb 2016, 11:36
Erstmal vielen Dank für die bisherigen Beiträge.

Gestern habe ich nochmal ein bisschen rumprobiert und bin jetzt an einem Punkt angelangt, wo ich sagen kann: "Passt soweit!"

Ich habe die Lautsprecher weiter vorgezogen und etwas enger zusammengerückt, sodass der Hörplatz mehr in den Nahfeldbereich kommt (sind ja auch Nahfeldmonitore - wenn auch an der Grenze zum Midfield).

Desweiteren habe ich die ganzen automatischen Einmessergebnisse der Equalizer, Delays und Phasenkorrekturen weitestgehend wieder genullt (es hängen ein Behringer DEQ2496 und ein Behringer DCX2496 im Signalweg). Lediglich im Bereich unter 160Hz habe ich die gemessenen Korrekturen gelassen.
Dann war das schon ganz ordentlich.

An dem Punkt kann ich die Aussage von Soundbraut

Das einzige was man noch machen kann, zu versuchen, den Frequenzgang anzugleichen.
Parametrischer Eq bzw. gibt es ja auch schon geräte die das in der Hifi_Szene Übernehmen können.
Ich selber habe gelernt das man sich mit solchen mitteln aber auch alles enorm zerstören kann.
Was man manchmal erst weit später bemerkt.
Weil beim ständigen verändern sich zwischendurch das Gehör an die vielen Veränderungen gewöhnt.

eigentlich weitestgehend bestätigen.

Insgesamt hatte ich mir den Klang "zer-korrigiert".
Ich weiß, dass meine Ohren nicht mehr die besten sind (Hörsturz, leichter Tinitus, leichter Mitteneinbruch auf dem rechten Ohr...), daher habe ich dann behutsam versucht, nach Gehör die betreffenden Bereiche per parametrischem EQ etwas "nachzubessern", und ich denke, ich habe es einigermaßen geschafft:
Die Hallräume erscheinen mir jetzt ziemlich symmetrisch.
Mal noch zwei, drei Tage drauf rum hören - wegen Tagesform und so...

Nichtsdestotrotz werde ich demnächst mal versuchen, einigermaßen ordentliche Messungen zu machen... ihr wisst schon, Nachhallzeit, Wasserfalldiagramm und Co.
Mal gespannt, was dabei rauskommt.
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