Raumakustik verbessern im Wohnraumkino

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Zaskar7
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Okt 2016, 17:44
Habe mein Wohnzimmer neu renoviert und seitdem der Teppichboden raus ist, habe ich natürlich vermehrt Nachhall. So ganz viel ist im Zimmer auch noch nicht drin, die Wände sind noch etwas kahl. Aber nen Kinoposter hier und da bringt ja akustisch leider auch nichts.

Der Raum ist fast quadratisch. 4,70 x 4,95m und 2,31m Deckenhöhe.
Hier mal ein paar Bilder vom Zimmer:

20161006_181658_resized

20161006_181722_resized

Über dem Sideboard könnte ich evtl. noch ein kleines Regal für BluRays anbringen:
20161020_163538_resized

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20161006_181412_resized

20161006_181433_resized

Mit Carma und einem kalibrierten UMIK-1 Mikrofon habe ich mich auch schon versucht und ein paar Messungen vorgenommen. Hier mal die Auswertung von der DTS 5.1 Messung (ohne Audyssey):

Frequenzgang links

Frequenzgang rechts

Frequenzgang Subwoofer

Raumakustische Parameter linker Lautsprecher

Wasserfall links

Wasserfall rechts

Wasserfall Subwoofer

Lautsprecher sind Elac FS 247.2 mit entsprechendem Center und Rears. Subwoofer ist der Canton sub 12.2. Receiver ist ein Denon X4200.

Ich habe mir bereits 6 Basotect Platten mit 50x50x7 cm gekauft, von denen ich 4 zu einem Quadrat an die Wand neben dem linken Standlautsprecher nach der Spiegelmethode anbringen möchte. Eine Messung mit provisorisch hingestellten Platten habe ich schon gemacht. Es hat ca. 0,1 sek weniger Nachhall gebracht. Ein Akustikbild hängt bereits unter dem Beamer und ein Teppich mit 160x120 cm liegt zwischen Lautsprechern und Hörplatz.
Zwei übereinander gestapelte Bassabsorber aus Basotect mit 100x25x25 cm könnte ich links neben der Leinwand in die Ecke stellen. Rechts in der Ecke wird es schwer, da dort ein Kabelkanal verläuft.

Jetzt bin ich gespannt auf Verbesserungsvorschläge.
Zaskar7
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 23. Okt 2016, 07:04
Hat niemand einen Vorschlag?
Im Wasserfalldiagramm vom Sub ist bei ca. 30 Hz ist ein ordentlicher Ausschlag zu sehen. Ich nehme an das es sich um eine Raummode handelt? Würden da ein bis zwei Bassabsorber aus Basotect mit 100x25x25 cm in den Ecken was bringen? Den Subwoofer an einem anderen Ort im vorderen Bereich zu platzieren wird wahrscheinlich nichts bringen, da die Ausschläge bei beiden Frontlautsprechern in diesem Bereich genau so schlimm aussehen.
Der Bass hört sich auch nicht wirklich gut an. Es rummst nur und dröhnt.
BugFixX
Stammgast
#3 erstellt: 23. Okt 2016, 09:41
Wenn du eine 35 Hz Mode mit Basotect bedämpfen möchtest, reichen die von dir genannten Absorber nicht aus. Bei mir haben 6 Basotect Absorber mit 100x40x40 cm (http://www.schallabsorberlager.de/bassabsorber/346/bass-/-eckabsorber-100-x-40-x-40cm) gerade mal -2 dB bei 70 Hz gebracht.
Alle LS stehen bei dir nah an den Wänden. Das begünstigt den zu lauten Bass. Die beiden Fronts und den Sub könntest du mal min. 1 Meter von der Wand abrücken und erneut Testen/Messen. Das sollte den Bass schon etwas leiser werden lassen. Wahrscheinlich möchtest du das aber nicht so stehen lassen... Um die Mode in den Griff zu bekommen, wäre ein Plattenabsorber die effektivste Möglichkeit oder du löst es elektronisch mit einem Antimode/miniDSP.
Gegen den Nachhall hilt z.B. ein Deckensegel und Wandabsorber (vielleicht als Bilder getarnt) auf Schaumstoffbasis (Basotect o.ä.).
Zaskar7
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Okt 2016, 20:06
Danke für die wertvollen Infos. Dann brauche ich die Bassabsorber schon mal nicht testen.
Antimode hatte ich mir ganz kurz mal etwas zu angelesen, aber elektronischer Eingriff ist meine zweite Wahl. Behalte ich aber im Hinterkopf. Werde mich mal bez. Plattenabsorbern umschauen. So einen könnte ich gut hinter den Sesseln platzieren, wenn der Platz dafür geeignet ist. Ich habe gesehen, dass es die auch speziell für bestimmte Hz Bereiche gibt. So etwas wäre wahrscheinlich perfekt geeignet. Kostet aber auch gut 800 EUR bei dem Hersteller, den ich auf die schnelle gefunden habe. Leider gab es dazu keine vernünftigen Bilder. Wenn er auch noch einigermaßen gut aussieht, bin ich bereit etwas zu investieren.
hg_thiel
Inventar
#5 erstellt: 23. Okt 2016, 20:46
Zaskar7
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 26. Okt 2016, 13:46
Ich habe den Subwoofer jetzt mal von der linken Wand weggenommen und links neben den rechten Standlautsprecher gestellt.

Vorher:
Wasserfallsubalteposi

Nachher:
WasserfallsubneueposiOHNEAUDYSSEY

Nachher mit Audyssey:
Wasserfallsubneueposi

Hat scheinbar nicht viel gebracht.

Könnte sich bitte jemand mit Ahnung diese beiden Bilder nochmal ansehen?

Heute ist der Antimode gekommen, werde den demnächst auch nochmal testen.

Vielen Dank
Zaskar7

Nachtrag:

Hier die Messung mit Antimode 8033S-II:
antimode

Sieht auch nicht wirklich besser aus, oder? die Mode bei 35 Hz ist weg und jetzt habe ich eine bei 23 Hz.


[Beitrag von Zaskar7 am 26. Okt 2016, 16:56 bearbeitet]
Pancho_69
Stammgast
#7 erstellt: 27. Okt 2016, 11:41
Wie sind denn die Höreindrücke?

Du schreibst zu der Messung mit Audyssey, es hätte nicht viel gebracht - sehe ich etwas anders. Der ausgeprägte Bergrücken der Mode ist verschwunden.

Für mich habe ich - ganz subjektiv - nach viel Rumprobieren und Messen festgestellt, das ein komplettes rausbügeln jeglicher Berge in der Grafik "nicht klingt".

Ich hab irgendwo gelesen, dass es wohl von der Psyhoakustik so ist, dass wir einen Raum mit samt seinen Raummoden unbewußt wahrnehmen, quasi vermessen. Wir verinnerlichen alle Geräusche in diesem Raum, sei es das vorbeifahrende Auto und sein Klang im Raum, Stimmen, usw. und leiten daraus eine unbewußte Erwartungshaltung ab, wie Dinge in diesem Raum zu klingen haben.

Eine komplette, "chirurgisch saubere" elektronische Begradigung empfinden wir dann als fremd in diesem Raum. Ich für meinen Fall kann das bestätigen. Für mich klingt es am besten, wenn die Dröhnmoden zwar raus sind, aber gewisse überhöhungen an diesen Stellen bleiben.

Deswegen würde ich vermuten, dass mir der Klang nach Bereinigung durch Audyssay oder auch Antimode bei dir "gefallen" würde...

Bin kein Profi auf diesem Gebiet, sondern auch Tüftler der gerade am Klang bastelt.
Klaus-R.
Inventar
#8 erstellt: 27. Okt 2016, 11:51
Moin,


Pancho_69 (Beitrag #7) schrieb:
Ich hab irgendwo gelesen, dass es wohl von der Psyhoakustik so ist, dass wir einen Raum mit samt seinen Raummoden unbewußt wahrnehmen, quasi vermessen. Wir verinnerlichen alle Geräusche in diesem Raum, sei es das vorbeifahrende Auto und sein Klang im Raum, Stimmen, usw. und leiten daraus eine unbewußte Erwartungshaltung ab, wie Dinge in diesem Raum zu klingen haben.


Dies dürfte sinngemäß im Buch von Floyd Toole stehen, vemutlich im Kapitel zur Adaptation. Wir kennen den Raum mit all seinen grauslichen Unebenheiten, die bei natürlichen Schallquellen vorhanden sind. Fallen diese Unebenheiten weg, weil man sie elektronisch wegbügelt, klingt es anders, und dies fällt auf.

Klaus
Pancho_69
Stammgast
#9 erstellt: 27. Okt 2016, 12:02
Moin, mag sein, dass da die Quelle dieser Erkenntnis liegt, ich habs irgendwo aus den unendlichen Weiten des WWW.

Ist aber direkt einleuchtend, finde ich.
Zaskar7
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Okt 2016, 22:01

Pancho_69 (Beitrag #7) schrieb:
Wie sind denn die Höreindrücke?

Du schreibst zu der Messung mit Audyssey, es hätte nicht viel gebracht - sehe ich etwas anders. Der ausgeprägte Bergrücken der Mode ist verschwunden.


Das meinte ich in Bezug zum Umstellen des Subs. Habe mich gewundert wie gut Audyssey da arbeitet. Antimode scheint da nicht sonderlich mehr zu bringen. Jedenfalls wenn man sich die Diagramme ansieht. Werde die Tage nochmal ein paar Filme schauen und testen.
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