Akustische Katastrophe

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der_Ronny77
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jan 2017, 12:31
Hallo HiFi Freunde,

Ich versuche mal zu beschreiben, wo mein augenblickliches Problem liegt und werde, wenn nötig, auch mal Bilder nachschicken. Also, ich bin umgezogen und hatte die Möglichkeit genutzt, den nun vorhanden Platz (Hallenartiger großer gefliester Raum - 4,5x13m mit Winkeln) mit einem Satz neuer Raumfeld Stereo L akustisch aufzuwerten. In der Wohnung stehen recht wenige Möbel und die Wände sind an fast allen Seiten frei. Kein Teppich...noch nicht.

Nun zum eigentlichen Problem. Wie Ihr euch sicher vorstellen könnt gibt es in solch einem Raum ein recht starkes Echo und Nachhall, was sich auch auf die Qualitäten der LS auswirkt. Während Höhen und Mitten eigentlich kommen wie sie sollen (+ den angesprochenen Hall des Raumes), sind die Bässe ... ja wie beschreibt man das..... nicht wie ein Schlag von einem Boxer, sondern wie ein zu kaltes Schaumbad
Kein Dröhnen... aber völlig undefiniert. Man kann manchmal gar nicht beurteilen, warum da plötzlich ein sogar spürbarer Bassteppich erzeugt wurde, wären er in Songs die ich ja ausgiebig kenne, kein Bass zu hören ist. Insgesamt würde ich den Sound als Miserabel beurteilen und es den noch nicht ganz eingespielten LS (vielleicht 20%) und dem Raum (80%) anlasten.
Ach so, LS stehen zum Sofa in einem guten Stereo-Dreieck mit weniger Wandabstand als zu den Seiten. Also eigentlich so, wie es sein soll. UND ein weiteres Problem könnte natürlich sein, das der Rechte LS, Wände hinter und neben sich hat, während der linke nur eine Wand hinter sich hat. Zur Seite kommt gute 4m nichts.
Nun die Frage: Was lässt sich unternehmen, damit sich der Bass verhält, wie er es soll und das OHNE den Raum "zu sehr" zu verändern.

Danke schon mal allen die ne Idee haben.
mw83
Inventar
#2 erstellt: 07. Jan 2017, 13:18
klingt nach einem üblen Raum ...

mit Klangverbiegern/Einmesssystemen wirst du alleine nicht weit kommen, du musst am Raum ordentlich was machen.

1. Einrichten
2. "kalte", "harte" Wände/Böden dämpfen - Teppich, Akustikmodule für die Wand

Wie du schon sagtest hört man ordentlich Hall im Raum, wohl auch beim Klatschen, verbessere so lange den Raum das beim Klatschen
kaum Nachhall entsteht, in vielen Fällen ist ein eigener Hörraum die bessere Alternative und für den Wohnraum gibts Hintergrundmusik...


[Beitrag von mw83 am 07. Jan 2017, 13:19 bearbeitet]
Ralf_Hoffmann
Inventar
#3 erstellt: 07. Jan 2017, 13:58

der_Ronny77 (Beitrag #1) schrieb:

Ach so, LS stehen zum Sofa in einem guten Stereo-Dreieck mit weniger Wandabstand als zu den Seiten. Also eigentlich so, wie es sein soll. UND ein weiteres Problem könnte natürlich sein, das der Rechte LS, Wände hinter und neben sich hat, während der linke nur eine Wand hinter sich hat. Zur Seite kommt gute 4m nichts.
.


Moinsen

nö - eigentlich nicht. Das berühmte Dreieck ist überwiegend Labor bla bla.
Optimale Aufstellung in einem dazu passenden optimal dimensionierten, möblierten und ggf gedämpften Raum. Wer hat das schon?
Und das man am besten zwischen den Lautsprechern sitzen sollte (Kernpunkt des Stereodreicks); dafür braucht es nun wirklich kaum Sachkunde.

Ich glaube nicht, dass man deine Situation aus der Ferne abschließend beurteilen und/oder klären kann. Aber vielleicht können ja die Experten einige Lösungsansätze bieten.

Stell doch deine Frage (mit Bildern/Skizze) einfach nochmal im entsprechenden Forenteil: http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browse&forum_id=72

Gruß
Ralf
der_Ronny77
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 11. Jan 2017, 13:44
Sorry, für die späte Rückmeldung. Habe gerade viel zu und und kann mich dem Thema nicht ausreichend widmen. Kurze Grundsatzfrage ....
Wie geschrieben ist die Rechte Box in einer Zimmerecke (nun mit genügend Abstand) und die Linke steht mit einigen Metern zur Seite frei. Wäre es hörbar besser, den Raum so umzustellen (das geht nämlich), so das die LS jeweils die gleichen Abstände zu Rückwand und zur Seite haben und sich das Problem des freien Raumes komplett auf den Bereich hinter des Hörplatzes verlagert. Dan stünde das Sofa im Raum und dahinter wären mehre Meter frei.
Ich versuche mal was zu malen oder zu Fotografieren.

Danke
mroemer1
Inventar
#5 erstellt: 11. Jan 2017, 15:07
Mach es mal so, deine Idee ist nämlich vom Prinzip her absolut richtig.


[Beitrag von mroemer1 am 11. Jan 2017, 15:07 bearbeitet]
Audiodrom
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 17. Jan 2017, 19:58
Einfach auf Symmetrie achten das ist die halbe Miete. Wenn dann noch die LS relativ frei stehen (Seitenwand) dann noch besser.
Der Abstand zur Wand hinter den LS musst du probieren, das hängt von der Raumlänge (Raummoden Längsrichtung) ab.
LS vor und zurück schieben bis der Bass am Hörplatz am saubersten (nicht am lautesten) ist.

Gruß Mirko
Dadof3
Moderator
#7 erstellt: 18. Jan 2017, 10:44
Symmetrie ist wichtig für die Bühnenabbildung, aber nicht für das hier beschriebene Bassproblem. Gegen das Ausprobieren spricht natürlich trotzdem nichts, vielleicht ist die Aufstellung aus anderen Gründen besser.


der_Ronny77 (Beitrag #1) schrieb:
Insgesamt würde ich den Sound als Miserabel beurteilen und es den noch nicht ganz eingespielten LS (vielleicht 20%) und dem Raum (80%) anlasten.

Das Verhältnis dürfte eher bei 0,1 % zu 99,9 % liegen. Einspieleffekte sind in der Regel verschwindend gering; bedeutsamer ist ein Gewöhnungseffekt an den Klang.


ja wie beschreibt man das..... nicht wie ein Schlag von einem Boxer, sondern wie ein zu kaltes Schaumbad
Kein Dröhnen... aber völlig undefiniert.

Ich gehe stark von einem sehr großen Nachhall im Bass aus. Das auch eine Art Dröhnen, nur breitbandiger als Raummoden und wird deswegen nicht als Dröhnen wahrgenommen. In leeren Räumen mit relativ schallharten Wänden (vor allem Beton) ist das völlig normal.

Völlige Abhilfe schafft man nur durch massiven Einsatz Bass absorbierender Materialien. Das können auch große Polstermöbel sein, am wirksamsten aber sind Eckabsorber oder vollflächige Wandabsorber aus Steinwolle, mindestens 40 cm dick.

Wenn du das nicht willst, kannst du das Problem nur versuchen zu lindern:

  1. Hörabstand verringern. Je geringer der Hörabstand, desto höher der Anteil an Direktschall. Davon verspreche ich mir den größten Effekt; allerdings sind deine Lautsprecher für sehr kurze Hörabstände nur sehr bedingt geeignet.
  2. Andere Aufstellung, anderer Hörplatz. Da hilft nur probieren. Unterstützen können Raumsimulationen.
  3. Einsatz eines Subwoofers mit Frequenzweiche auch für die Hauptlautsprecher. Das erhöht die Variabilität bei der Aufstellung und damit die Wahrscheinlichkeit, dadurch etwas verbessern zu können. (Mehr aber auch nicht.)

Das war's auch schon. Elektronische Helfer werden hier wahrscheinlich wenig ausrichten können.
der_Ronny77
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 18. Jan 2017, 13:14
Erst mal DANKE an die Helfenden! Ich werde mal versuchen etwas näher an die LS ran zu kommen und mir mal nen dicken Teppich kaufen. Vielleicht auch was für die Fensterwand gegenüber der LS.

Es ist schon erschreckend, wenn man einen Film schaut (Musik weniger das Problem) und aus dem nichts baut sich ein Bassteppich auf, der eindeutig keine Absicht ist. Nix auf den Punkt sondern wie mit der Schrotflinte im Raum verteilt
Dadof3
Moderator
#9 erstellt: 18. Jan 2017, 13:24
Ein dicker Teppich kann nicht schaden, bewirkt im Bass aber überhaupt nichts. Dazu sind die Wellenlängen einfach zu groß.
ropf
Stammgast
#10 erstellt: 18. Jan 2017, 13:26
Beim Ausprobieren ist evtl die Inversmethode hilfreich - also Boxen und Hörplatz vertauschen. Entweder nur eine Box mit Monosignal oder beide direkt nebeneinander. Dann die Orte suchen, wo das Dröhnen am geringsten wahrgenommen wird und dort die Boxen hinstellen. Ist etwas weniger anstrengend als Boxenschieben :-)
der_Ronny77
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 18. Jan 2017, 14:04
DSC00355

Habe mal etwas Zeit und ein Bild gemacht.... nicht Wundern .... Umzug ist noch nicht 100% Abgeschlossen.
Das Bild ist aus der Küche (ganz hinten in der Ecke) aufgenommen. Um die Ecke links geht es in Hausflur und ein weiteres Zimmer.... alles sehr offen und nicht so voll gestellt. Ich mag das so
JULOR
Inventar
#12 erstellt: 18. Jan 2017, 14:10
Das ist aber sehr hart. Ein Teppich vor dem Sitzplatz kann Wunder wirken, ebenso Bilder an der Wand aus Leinwand oder gar richtige Absorber.
Offene Regale mit Büchern können als Diffusoren wirken.
13mart
Inventar
#13 erstellt: 18. Jan 2017, 14:11

der_Ronny77 (Beitrag #11) schrieb:
.... alles sehr offen und nicht so voll gestellt. Ich mag das so ;)


Dann gibt es nur die Möglichkeit, über eine
abgehängte Decke einzugreifen. Geht auch
das nicht, bleibt die 'akustische Katastrophe'.

Gruß mart
Pat65
Inventar
#14 erstellt: 18. Jan 2017, 14:14
Was ist wenn du an der linken Box einen weißen Raumteiler z.B. von Ikea hinstellst ?
http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/30275861/
http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/40346924/#/10305741

Dazu noch einen schönen Teppich, vielleicht hilft ja das.
ehemals_Mwf
Inventar
#15 erstellt: 18. Jan 2017, 14:14
Hi,
ropf (Beitrag #10) schrieb:
Beim Ausprobieren ist evtl die Inversmethode hilfreich - also Boxen und Hörplatz vertauschen. Entweder nur eine Box mit Monosignal oder beide direkt nebeneinander. ...

Die Inversmethode funktioniert prinzipiell nur, wenn Quelle und Empfänger jeweils klein gegenüber der Wellenlänge sind (im Bass typ. 3 - 10 Meter).
Mit zwei LS oder Subs die mehrere Meter auseinanderstehen, ist diese Voraussetzung nicht gegeben. daher ist die Methode für Stereo-LS oder verteilte Multisubs leider nicht anwendbar.

Gruss,
Michael
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