Kellerkino akustisch entkoppeln

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P3t3r
Neuling
#1 erstellt: 30. Sep 2018, 02:21
Hallo, ich habe jetzt einiges gelesen zum Thema und muss jetzt trotzdem noch Fragen los werden. Ich habe einen etwa 7x6m großen Raum, von dem ich ca 3,5x3,5m für mein Kino "abtrennen" kann.

Ich versuche euch mal den "Kinobereich" zu beschreiben und komme dann zur Fragestellung.

Couch hat 3m Breite und steht etwa 3m von der Leinwand weg. Die Leinwand (Rahmenleinwand) soll an eine akustisch dämmende Wand montiert werden (Aufbau: 12,5mm Gipskarton- 50mm Mineralwolle- 12,5mm Gipskarton an gummierte Aufhängung an der Mauer dahinter befestigt). An diese Wand schließen links und rechts im rechten Winkel zwei Wände an, die je 1,5m in den Raum ragen und auf die selbe Weise wie die Rückwand gedämmt werden sollen. Auf die obere Schicht Gipskarton möchte ich Basotect kleben für eine bessere Raumakustik. Schließlich sollen auf die Basotect Platten EPS - Schaumfliesen in Steinoptik für eine schönere optische Anmutung geklebt werden (https://www.style4walls.com/de/rebel-of-styles-ultralight-benevento-anthracite.html?id=21152849). Zusätzlich sorgt das dafür, dass der Bereich um die Leinwand in einer Tiefe von 1,5m sehr dunkel, fast schwarz gehalten wird was Reflexionen auf die Leinwand minimieren soll (auch die Decke wird dann in diesem Bereich vor der Leinwand auf 1,5m Tiefe mit schwarzem Molton bespannt.

Hinter der Couch (0,5m) stehen Regale über die gesamte Breite (3,5m) und Höhe des Raums (2,1m). An diese Rückwande der Schränke/Regale sollen ebanfalls Basotect Platten kommen.

Von der Couch aus Rechts ist die Hauswand die (nach den 1,5m die schon oben erwähnt wurden) bisher keine weitere Veränderung erfahren hat (ist einfach eine Mauer mit Tapete und weißer Farbe).

Links der Couch ist nach den 1,5m ab Leinwand, quasi offener Raum. Also rund 3m bis zur nächsten Wand.

Letztlich würde die Wohnungstür mit Basotect verkleidet werden. Und es sollen die Ecken des Räumes mit 30x30cm Basotect - Dreiecken ausgekleidet werden.

Die Aufgabenstellung ist letztlich eine Dämmung der Lautstärke, die im Kinobereich entsteht zum restlichen Haus hin. Derzeit ist der Raum komplett leer und man hört außerhalb des Räumes, also im Treppenhaus sehr viel. Selbst Musik die man lediglich vom Handy abspielt ist gut wahrnehmbar. Somit soll die größte Prio das dämmen nach außen hin sein! Danach kommt die Akustik im Kinobereich ansich.


Frage 1: Macht diese Dämmwand an der Rückwand (hinter der Leinwand) überhaupt Sinn oder sucht sich der Schall den leichtesten Weg nach draußen und die Mühen bzgl. Schallschutz für das restliche Haus wären vergeben?

Frage 2: Dass man Basotect nicht lackieren oder färben soll, um die Poren nicht zu verschließen und damit die akustischen Eigenschaften zu ruinieren ist mir klar. Aber diese EPS Schaumplatten sollen sich ja quasi kaum bis gar nicht auf die Akustik auswirken soweit ich gelesen hab, also dürfte die Basotect Absorption doch nicht leiden. Oder übersehe ich etwas?

Frage 3: Was sollte man mit der Wand rechts der Couch machen in dem Bereich nach 1,5m ab Leinwand bis zu den Regalen hinter der Couch? Weitere Absorber, Diffusoren, nichts?

Frage 4: Lohnt ein schwerer Akustikvorhang der den Bereich links der Couch verdeckt bzw akustisch trennt?

Frage 5: Könnte ein solcher Vorgang (600 bis 900g/m^2) vor der Wohnungstür einen weiteren Vorteil bringen, um den schall dran zu hindern ins Treppenhaus zu strömen?


Sicher sind das nicht alle Fragen, aber alle die mir grad in den Sinn kommen. Es wäre super wenn ihr dazu mal Stellung nehmen könntet, denn ich muss langsam mal anfangen den Raum zu planen, damit das in diesem Jahr noch anfängt Form anzunehmen... Übrigens Raum-in-Raum Konzept kommt wohl aus finanzieller Sicht nicht in Frage bei mir. Zudem ist die Deckenhohe mit nur 2,10m nicht optimal für ein R-i-R Konzept.

Danke vorab und schöne Nacht erstmal...
Dean4.0
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 01. Okt 2018, 14:02
Hi,

ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Eine Skizze mit Maßen wäre hilfreich.

Wenn du den Raum Akustisch entkoppeln willst musst du das richtig machen und das heißt einen Raum in Raumkonzept sauber aufbauen. Das ist nicht gerade günstig aber machbar wenn du dich im Trockenbau etc. auskennst. Nur ein paar Wände zu dämmen macht keinen Sinn. Wichtig ist das die tür Masse hat und Dicht schließt. (Schallschutztür).

Der Raumboden muss auf Sylomer oder ähnliches gelagert werden. Die Wände müssen dann auf dem neuen Boden aufgebaut werden ohne festen Verbund zur Außenwand (Entkopplungslager). Diese Wand würde ich als Ständerwerk aufbauen mit mind. 100er Steinwolle drin. und Luft zur Außenwand. (Dampfbremse evtl.? einplanen und belüftung nicht vergessen) Die Decke liegt dann als Balkenlage auf den Wänden auf. Das Sylomer muss entsprechend dem Gewicht der Raumkonstruktion ausgewählt werden. Beplanken würde ich mit 2x 12,5mm Gipskarton.

Doppelte Tür nicht vergessen.

Zur Raumakustik. In die Ecken sollte kein Basotect sondern Glaswolle oder Steinwolle mit niedrigem spezifischen Strömungswiderstand ca 5.(Basstraps)

An die Erstreflexionspunkt würde ich dann Basotec oder Absorber aus Termarock 50 in 10-15cm Dicke machen. je nach Akustikkonzept auch Diffusoren.
P3t3r
Neuling
#3 erstellt: 01. Okt 2018, 21:04
Ok macht Sinn! Hier mal Bilder, die die Situation vielleicht verdeutlichen:

Kellerkino 1
Kellerkino 2
Kellerkino 3

Wie am Eingang erwähnt, ist die Decke lediglich 2,10m hoch, was ein R-i-R Konzept sehr erschweren würde. Die Wand wo sie Leinwand hängen soll, und die Wände links und recht davon sollen isoliert werden (Gipskarton und Mineralwolle). Hinter der Couch und seitlich davon bin ich noch nicht sicher, es könnten Schränke, Regale, Vorhänge oder sonst was sein...

Wie sieht es denn aus, wenn man nur best möglich eine Bedämpfung des Schalls realisieren möchte? Schlucken solche isolierten Wände wirklich keinen Schall der ansonsten Im Treppenhaus und damit bei den Nachbarn landen würde?

Wie schaut es denn mit einem sehr schweren Akustikvorhag aus (600g/m² oder gar 900g/m²)? Die würden doch einiges an Reflexionen verhindern und damit schonmal eine Verbesserung bewirken. Dazu dann die Wohnungstür mit Basotect verkleiden und weitere Absorber in die Ecken und an die Wände...

Hilft mir das gar nicht bei meinem Vorhaben?

Und warum soll Basotect in den Ecken nicht gegen Bassdrönen helfen? Es gibt doch dafür gemachte Absorber aus genau diesem Material. Richtig montiert sollten die doch ihr Werk verrichten, oder?!

Erstreflexion ist mir absolut klar und Diffusoren bin ich mir bei dem kleinen Raum eher unsicher...
P3t3r
Neuling
#4 erstellt: 04. Okt 2018, 08:28
Also gibt es keinerlei weitere Stellungnahmen dazu?

Würde schon gerne verstehen, ob meine Überlegungen sinnvoll sind oder ob ich mir das Ganze auch schenken kann?!

Wäre super wenn sich jemand mit ein paar Erfahrungen in dem Bereich selbige mit mir teilen könnte...

Danke!
Dadof3
Moderator
#5 erstellt: 07. Okt 2018, 20:54

P3t3r (Beitrag #1) schrieb:
auch die Decke wird dann in diesem Bereich vor der Leinwand auf 1,5m Tiefe mit schwarzem Molton bespannt.

Ich halte Molton nicht für ideal. Besser einen normalen lichtschluckenden Stoff nehmen wie zum Beispiel Triple Black Velvet oder Walter Kern Mirco.


Frage 1: Macht diese Dämmwand an der Rückwand (hinter der Leinwand) überhaupt Sinn oder sucht sich der Schall den leichtesten Weg nach draußen und die Mühen bzgl. Schallschutz für das restliche Haus wären vergeben?

Weder noch. Was das Haus in erster Linie durchdringt, ist der Bass. Den bekommst du mit Basotect aber kaum gedämmt, weil er sehr langwellig ist.

Die einzige wirkungsvolle Methode ist wirklich eine Raum-in-Raum-Lösung.


Aber diese EPS Schaumplatten sollen sich ja quasi kaum bis gar nicht auf die Akustik auswirken soweit ich gelesen hab,

Wo hast du das gelesen? Eventuell war gemeint, dass sie kaum absorbierende Eigenschaften haben. Aber deswegen können sie trotzdem stark reflektieren und fast nichts durchlassen. Die Basotectplattenm wären dann in der Tat fast wirkungslos.


Frage 4: Lohnt ein schwerer Akustikvorhang der den Bereich links der Couch verdeckt bzw akustisch trennt?

Kann für die Raumakustik etwas bringen, dämmt aber nur wenig.


Frage 5: Könnte ein solcher Vorgang (600 bis 900g/m^2) vor der Wohnungstür einen weiteren Vorteil bringen, um den schall dran zu hindern ins Treppenhaus zu strömen?

Nur ein bisschen und nur in den mittleren bis hohen Frequenzen.
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