Kleiner Raum - viele Moden und pure Verzweiflung

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ArRoW-4-U
Stammgast
#1 erstellt: 21. Jul 2019, 00:30
Guten Abend Hi-Fi Gemeinde

Ich bin nun seit ungefähr 5 Jahren Besitzer eines tollen 5.1 Systems bestehend aus einem HK 4550 AVR, 2x ELAC CL 102 + ELAC 305 (als Rear) CM 80/4 (Center welches derzeit nicht aufgebaut und angeschlossen ist) und einem SUB 101 ESP ebenfalls von ELAC.

Meine Räumlichkeiten sind mit knapp 11m² jedoch sehr klein, was ich aber anfangs nicht wirklich beachtet habe denn mir ging es erst einmal darum schön Musik hören zu können.

Jedoch habe ich schnell gemerkt das mein Raum alles andere als akustisch optimiert ist, deshalb habe ich mich hier zum ersten mal mit der Materie intensiver auseinandergesetzt um das Optimum aus meinem Raum + Setup rauszuholen.

Als aller erstes habe ich die beiden Front LS mit Spikes auf schwere Steinplatten gestellt die mit Gummi unterlegt sind damit der Holzboden nicht so sehr schwingt - das war schon mal ein Fortschritt, der Bass wurde knackiger und weniger matschig. Anschließend habe ich an die reflektierenden Wände Akustikschaumstoff befestigt, was die Nachhallzeit im HT um einiges verkürzt hat.

Allerdings habe ich sehr viele Probleme im Bassbereich, besonders 50Hz Moden sind in meinem Raum extrem und dröhnt sogar bis ins Zimmer nebenan!

Am AVR habe ich die LS mit EzSET eingepegelt was lediglich nur den Pegel + Phase korrigiert hat, jedoch nicht den problematischen Teil der Geschichte.

Bevor ich jetzt ins Detail gehe poste ich eine Skizze von meinem Raum:
raumskizze 2019

Die beiden LS sind zum Hörplatz (welcher als orangefarbener Kreis dargestellt wird) hin leicht eingewinkelt. Der linke LS hat einen hinteren Wandabstand von knapp 50cm, der linke LS hingegen ~30cm wegen der Ausbuchtung in der Raumecke. Beide LS haben hinten sowohl auch vorne BR mit knapp 70mm Durchmesser, diese sind teilweise mit Akustikschaumstoff verschlossen.

Der Hörabstand ist knapp 1,65m wenn ich etwas weiter auf der Couch nach vorne rücke, ansonsten sind es 2,10m bis zur Wand. Die Rear's sind per Wandhalter befestigt und auf Ohrposition hin eingewinkelt.

In der unteren Skizze könnt ihr sehen wo genau im Raum ich die 50x50x2cm großen Akustikmatten im Raum platziert habe:
raumskizze 2019 2

An der rechten Seitenwand habe ich jeweils 4 Platten montiert und ergeben somit ein 1m großes Quadrat welches sich direkt neben dem LS befindet. Hinter dem LS an der Raumausbuchtung habe ich bis zur Decke hin Akustikmatten befestigt. Mittig an der Wand hinter den LS befindet sich ein kleines Wandregal mit Inhalt - wirkt ein bisschen wie ein Diffusor.

Links wo mein Bett steht habe ich ebenfalls 4 Akustikmatten angebracht jedoch mehr aus optischen Gründen. Zwischen den Matten habe ich etwas Freiraum gelassen. An der Decke darf ich nichts montieren (Mietwohnung) deshalb fallen Deckenabsorber gleich weg. Auf dem Fußboden zwischen den LS hatte ich auch schon mal einen Teppich platziert, jedoch hatte ich keine klanglichen Veränderungen festgestellt.

Den Subwoofer lasse ich nur bei Filmen mitlaufen, ich hatte diesen zuerst Phasenverdreht mit 60hz an die Front LS im Stereo angekoppelt um das Dröhnen zu unterdrücken - das hat auch bis zu einem gewissen Grad geklappt, jedoch wurden andere Frequenzen dadurch ausgelöscht und es klang Fad. Gleiches Phänomen hatte ich wenn ich bei den Front LS beide BR Rohre komplett verschließe, dröhnen wird zwar so gut wie komplett unterdrückt, jedoch klingt der LS dann sehr flach und komplett Bassarm.

Ich habe auch schon versucht die LS an einen anderen Platz im Raum zu stellen, einmal sogar diagonal was aber wiederum aus Platzgründen nicht funktioniert hat, egal wie oft ich die LS hin und her schiebe der Bassbereich verändert sich so gut wie gar nicht.

Am PC habe ich mit REW ein paar Messungen durchgeführt, jedoch habe ich kein kalibriertes Messmikrofon deshalb kann ich nicht sagen in wie weit diese Daten korrekt sind. Der Peak bei 50hz spricht jedenfalls für sich:

Linker LS:
links
links wasserfall

Rechter LS:
rechts
rechts waserfall

Meine Frage ist was kann ich konkret tun? Verkaufen möchte ich die LS nicht da sie mir vom Klangcharakter her sehr gut gefallen. Andere LS z.B. die ELAC CL 82 hatte ich auch schon in meinem Raum getestet und das hat deutlich besser funktioniert, jedoch hat mir deren Klangcharakter so gut wie gar nicht gefallen. Meine Rears die CL 305 hatte ich ebenfalls zum testen nach vorne gestellt und das war schon viel mehr meine Vorstellung in Sachen Klangcharakteristik. Sobald ich jedoch den Subwoofer hinzu schaltete, ging das gedröhne von vorne los...

Einen neuen Verstärker möchte ich mir auch nicht kaufen weil mein jetziger alle Anschlüsse etc hat die ich brauche.

Ich werde so langsam noch wahnsinnig mit diesem Raum hier, im WZ gibt es bis auf etwas Hall im HT keinerlei Probleme mit dem Bass - alles da und knochentrocken...

Wie schaut es denn mit Basstraps aus? Oder gibt es bessere alternativen? Kissen hab ich auch schon in die Raumecken gestopft und gebracht hat es nur wenig. Es ist wirklich zum verrückt werden mit diesem Raum.

Bin auf eure antworten gespannt.

Viele Grüße und einen schönen Abend.
BassTrap
Inventar
#2 erstellt: 21. Jul 2019, 15:12
Was Du brauchst ist eine digitale Basskorrektur, entweder mit einem neuen AVR wie einem X3500H mit seinem Audyssey MultEQ XT32, mit einem miniDSP oder mit einem Antimode.
ArRoW-4-U
Stammgast
#3 erstellt: 25. Jul 2019, 11:56
Danke für die Antwort.

Einen neuen AVR möchte ich mir nicht zulegen, zudem mir auch das nötige Budget dafür fehlt (und unter anderem auch die Analogen Eingänge der heutigen Geräte)
Wie genau kann ich mir diesen "Antimode" vorstellen? Als Vorstufe zwischen Quelle und AVR? Wenn ja wie viele Geräte kann ich denn dort anschließen bzw. können angesteuert werden?

Wenn so ein Antimode wirklich mein Problem mit dem Moden in den Griff bekommt, dann würde ich mich mal danach umsehen.

Grüße
13mart
Inventar
#4 erstellt: 26. Jul 2019, 11:37

ArRoW-4-U (Beitrag #3) schrieb:

Wie genau kann ich mir diesen "Antimode" vorstellen? Als Vorstufe zwischen Quelle und AVR? Wenn ja wie viele Geräte kann ich denn dort anschließen bzw. können angesteuert werden?


Das Antimode 2.0 ist neben seiner Funktion als 'Modenglätter' ein kleiner Vorverstärker mit
einem analogen, einem USB und einem S/PDIF Eingang plus Lautstärke- und Klangregelung.
Wenn das eingangsseitig reicht, kann man Endverstärker oder Aktivboxen direkt anschließen.

Gruß Mart
ArRoW-4-U
Stammgast
#5 erstellt: 26. Jul 2019, 16:55
Hallo

Ok, dass habe ich soweit jetzt verstanden nur die Preise von einem solchen Antimode... Puh da bin ich ja pleite Gibt es nicht etwas erschwinglichere Maßnahmen?

Grüße
BassTrap
Inventar
#6 erstellt: 26. Jul 2019, 18:52
Hi,


ArRoW-4-U (Beitrag #5) schrieb:
Gibt es nicht etwas erschwinglichere Maßnahmen?

wenn's nur um Musik ginge: zuspielen per PC und Modenglätten mit EqualizerAPO. Entweder die Frequenz der Moden mit Sinuston und eigenen Ohren herausfinden und in EqualizerAPO per Filter wegbügeln oder REW und ein kalibriertes Messmikro besorgen und REW die Filter für EqualizerAPO erstellen lassen.

Grüße,
Markus
ArRoW-4-U
Stammgast
#7 erstellt: 18. Aug 2019, 02:04
Da melde ich mich wieder,

erstens danke für den Tipp, ich habe mir EqualizerAPO heruntergeladen und damit eine weile Musik gehört. Den EQ dafür habe ich mir selbst erstellt ohne Hilfsmittel, der bekannte 50hz Peak ist somit Geschichte und im Raum scheppert es nicht mehr. Alles weitere ist mir ehrlich gesagt etwas zu kompliziert und dank einem "Fehler" gingen alle meine voreingestellten Parameter verloren (Danke Microsoft für euer Verständnis das es auch User von Windows 10 gibt, die sich nicht alle 3 Tage neue Soundkarten kaufen)

Als Standalone-Variante würde ich jedoch ein MiniDSP bevorzugen, einmal konfigurieren und dann weg vom PC wo Windows keinen Zugriff mehr darauf hat...
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