Neumann KH80 DSP + REW

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Taurui
Inventar
#1 erstellt: 17. Okt 2019, 15:53
Hi zusammen,
Hab mir ein paar Neumann KH80DSP zugelegt und betreibe sie an meinem Violectric V800 DAC.
Gleichzeitig habe ich ein hardwarekalibriertes ECM8000, das an einem Alesis io2 hängt.
Damit habe ich eine Hörplatzmessung gemacht (Pink PN und 60 Mittelungen im RTA bei bewegtem Mikrofon, beide Lautsprecher gleichzeitig) mit folgendem Ergebnis:

Referenz

Ihr seht, insbesondere der Oberbassbuckel ist sehr mächtig. Ist halt auch ne Raummode.. glaube ich.
Dimensionen des Raums sind 3,6m x 3,2m x 2,4m
Dann hab ich mir von REW Korrekturfilter berechnen lassen, die so aussehen:

REW_Filter

So, jetzt kam der spannende Part: Die Neumann KH80 lassen sich per ipad App mit den EQ-Settings direkt bespielen. Die App macht keinen Spaß, wenn man exakte Zahlen eingeben muss, aber nach 15 quälenden Minuten hatte ichs geschafft. Die Testmusik klang aber nicht wirklich besser. Eine anschließend erneut durchgeführte Messung (aus Versehen mit etwas anderem Pegel) sah im Vergleich so aus (Referenz ist grün, mit neuen EQ-Einstellungen blau)

Referenz_und_Control_Software_EQ


Die gleichen EQ-Einstellungen in Equalizer APO eingesetzt bringen hingegen folgendes, aus meiner Sicht besseres Ergebnis (Referenz grün, mit EQ rot)

Referenz_und_EQ_APO

Nochmal die internen DSP-korrigierten Lautsprecher gegen die Windows-Software (Equalizer APO) korrigierten Lautsprecher

NeumannControl_vs_EQ_APO

EQ APO bekämpft den Oberbassbuckel aus meiner Sicht ne ganze Ecke besser, obwohl die Parameter identisch sind...
Um ehrlich zu sein bin ich nicht sicher, ob die Neumänner wirklich die Einstellungen richtig angewendet haben. Laut app sah es aber zumindest danach aus...
Trotzdem - so wirklich glatt ist das nicht. Mach ich was falsch? Erwarte ich zu viel? ;-)

Danke für die Unterstützung!
-taurui


[Beitrag von Taurui am 17. Okt 2019, 16:18 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Okt 2019, 09:31
Was sagen denn deine Ohren zu dem jeweiligen Ergebnis?
Der mittlere Pegel passt in der ursprünglichen Variante am besten, mit EQ reduzierst du aus meiner Sicht den Bass zu stark.
Ich würde maximal ein Filter bei 110-120Hz setzen und bei - 5/6dB und Q = 3-4 starten. Die Spitzen im Bereich 40-70Hz werden nicht so störend sein, vermute ich. Wenn man die auch reduziert, kommt ja gar kein Bass zustande.
Taurui
Inventar
#3 erstellt: 19. Okt 2019, 15:11
Meine Ohren sagen: Unkorrigiert furchtbar viel Oberbass. Daran ändert sich wenig mit der internen DSP-Kalibrierung und bessert sich ne ganze Ecke bei der APO-Korrektur (rote Linie). Aber eigentlich hätt ichs gerne eben noch linearer..
Den Einbruch bei 85Hz krieg ich vermutlich nicht weg, oder? Ist das ne Auslöschung durch Wandabstand?
BassTrap
Inventar
#4 erstellt: 19. Okt 2019, 18:55

Taurui (Beitrag #3) schrieb:
Aber eigentlich hätt ichs gerne eben noch linearer..

Bzgl. Bassfilter: Stell die Target Settings und Filter Tasks doch mal so ein wie er dort: https://www.youtube.com/watch?v=ihOMKQ3i2OM&t=2541s
Den Target Level bei Dir dann auf ca. 37dB entsprechend Deiner grünen Kurve.
Match Range vllt. von 23 noch runter auf 20Hz. Darunter produziert REW bei mir nur noch Schrottfilter.
Je höher Fitness Target, desto weniger Filter braucht es.


Taurui (Beitrag #3) schrieb:
Den Einbruch bei 85Hz krieg ich vermutlich nicht weg, oder? Ist das ne Auslöschung durch Wandabstand?

Wie groß sind denn die Wandabstände?
sakly
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Okt 2019, 19:34
Hmm, was ist denn das Ziel? Das die Messung schön aussieht oder dass es für dich gut klingt?
Die Spitzen und Dips bekommst du nicht weg, solange du den Raum nicht optimierst oder im Bass ein anderes Konzept nutzt (Arrays, Niere, was auch immer).
Mit vielen Filtern zu versuchen da etwas zu begradigen wird auf jeden Fall nicht so gut funktionieren. Überhöhungen reduzieren geht ganz gut, aber Löcher stopfen nicht.
Ob die Löcher durch Viertelwellen-Auslöschung oder durch Raummoden kommen, kann man recht leicht ermitteln mit den Raumabmessungen und dem Aufstellungsort und Abstand zu den Wänden.

Wie gesagt, den Buckel bei ~130Hz würde ich etwas reduzieren, im unteren Bereich aber nichts machen, da mir zumindest messtechnisch da zu wenig Energie drin wäre, was man so sehen kann.
Wenn du das jedoch so heftig empfindest, magst du vielleicht ne dünne Wiedergabe oder die Messung täuscht mich extrem.
corell95
Stammgast
#6 erstellt: 19. Okt 2019, 19:38
Ist deine eigentliche Frage, wie du das Ergebnis weiter verbessern kannst oder woher die Unterschiede bei doch gleichen EQ settings kommen?
Taurui
Inventar
#7 erstellt: 21. Okt 2019, 09:43
Danke für die Tips, ich probier heute Abend nochmal rum.
Zum eigentlich Ziel der Anfrage:

1. Ich kapier nicht, wieso die gleichen EQ-Einstellungen bei dem internen DSP der KH80 eigentlich keine Verbesserung bringen... aber bei Equalizer APO schon. Ich hatte nämlich gehofft, dass der interne KH80DSP vielleicht noch zusätzlich optimiert auf das Verhalten der Chassis sein könnte bzgl. Phase etc.
2. Ja, wie krieg ichs noch besser hin, ist die Frage und im Auslieferungszustand hat's bei mir eben all die Details vollgedröhnt, die mir so wichtig waren. Wie gesagt, aktuell find ichs ok, aber geht sicher noch besser. Wandabstand ist relativ gering, vielleicht muss ich doch noch irgendwo HH-Resonatoren und n bissl Basotect oÄ anbringen...
sakly
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Okt 2019, 12:20
1: ich vermute ja fast, dass du bei der Eingabe vielleicht Fehler gemacht hast. Die Korrekturen sind einfach zu unterschiedlich, als dass man von einer etwas unterschiedlichen Implementierung der Filter ausgehen kann.
2: "bissl Basotect" wird hier gar nichts bringen. Um in diesem Frequenzbereich deutliche Wirkung zu erzielen, musst du etwas mehr als "bissl" im Raum davon einbringen...
DSP ist hier schon ein ganz guter Ansatz für die Überhöhungen. Löcher kriegst du nur mit anderen Konzepten im Bass weg.
Ich würde die Anzahl der PEQs mal reduzieren, manuell einstellen und messtechnisch als auch per Gehör verifizieren.
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