Neubauplanung Akustik

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snape6666
Stammgast
#1 erstellt: 12. Apr 2020, 12:15
Hi zusammen,
meine Partnerin und ich planen gerade einen Neubau. Da ich ein totaler Soundfanatiker bin möchte ich gerne direkt beim Bau versuchen die Akustik zu optimieren. Da wir ein sehr offenes Küche-, Ess-, Wohnkonzept planen, befürchte ich mir akustisch eine Kirche zu bauen^^

Daher die Frage, wie kann ich z.B. durch Akustik-Deckenelemente, den Klang möglichst neutral (trocken) halten, ohne dass es nach einer großen Halle klingt, jedoch auch nicht zu sehr gedämmt, dass man ein dumpfes Gefühl hat. Bestes Beispiel für eine zu krasse Bedämpfung finde ich, ist das Parkhaus in Schwetzingen beim Schloss, dort steigt man aus dem Wagen und denkt die Ohren sind zugefallen, diesen Effekt möchte ich auch vermeiden

Also, weniger Hall, aber ohne das Gefühl des großen Raums zu zerstören.

Hat da jemand Erfahrung? Anbei hierzu die aktuelle Skizze des EG's.
EG Neubau


[Beitrag von snape6666 am 12. Apr 2020, 12:49 bearbeitet]
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Apr 2020, 19:40
Akustikdecke... Also abgehängte Decke mit Dämmmaterial dahinter. Die eigentlichen Deckenelemente sind gelocht oder geschlitzt, aus Gipskarton, Holz oder Metall. Die partielle Durchlässigkeit der Elemente sorgt für eine frequenzabhängig unterschiedliche stake Absorption, zum Hochton abnehmend, das klingt dann sehr natürlich. So wird das Phänomen verhindert, dass Du aus dem Parkhaus schilderst, da wird gerne mit "Sauerkrautplatten" und Dämmaterial gearbeitet, diese Kombination absorbiert bis in den Hochton voll, das klingt dann sehr dumpf und unnatürlich.
snape6666
Stammgast
#3 erstellt: 13. Apr 2020, 02:59
Gibt es da Elemente welche du empfehlen kannst, bzw. was muss man beim Kauf beachten?
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 13. Apr 2020, 11:22
Oh je, da gibt's sehr sehr viele Hersteller und Serien, denn Akustikdecken findet man heute "überall", weil es für viele Räume ausserhalb des privaten Bereichs entsprechende "Auflagen" an die Nachhallzeit gibt. Spontan fallen mir ein:

Gipskarton:
https://www.rigips.d...akustikdeckensysteme

Holz:
https://trikustik.at/produkte/

Metall:
https://www.fural.com/de/home

Schau' doch erstmal, was Dir gefallen würde. Die Google-Bildersuche hilft sicher auch.

Die Gipskartondecken sind natürlich günstig, für's Wohnzimmer aber vielleicht nicht schön genug, eher für Küche, Bad, Flur, Diele, etc.

Firmen, die solche Decken installieren beraten normalerweise ganz gut, für die normalen Lebensbereiche passt das. Von HiFi/Heimkino und den speziellen Problemen (Bass/Tiefbass) haben die aber selten Ahnung, da muss man selbst Vorgaben machen; damit die Decke im Bass noch ausreichend wirksam ist, muss diese tiefer abgehängt und "dicker" hinterdämmt werden. Da kann ich Dir gerne eine Empfehlung geben, wenn Du etwas genauer weisst was Du willst.
snape6666
Stammgast
#5 erstellt: 14. Apr 2020, 15:28
Naja meine Freundin meinte schon dass ich uns da nicht in massive Unkosten stürzen darf

Ich würde gerne den Koch, Ess-Bereich so akustisch halten, dass man sich ohne störenden Hall unterhalten kann und auch eine größere Gruppe nicht zu akustischen Katastrophen führt^^

Der Wohnbereich, darf hingegen gerne nochmal besser gedämmt sein, damit man dort "annähernd" Kino-Akustik hat. Dass dies nur begrenzt möglich ist, durch die Glasfront und die "Öffnung" zum Koch-Essbereich, ist mir klar, aber ggf. kann man an der Stelle ja noch mit hübschen "Akustik-Bildern" die rechte Außenwand bedämpfen.


[Beitrag von snape6666 am 14. Apr 2020, 15:29 bearbeitet]
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 14. Apr 2020, 17:05
Wenn man sich erstmal an eine Akustikdecke gewöhnt hat, fragt man sich, wie man es jahrelang ohne ausgehalten hat. Sie wird Dir nachträglich dankbar sein.

Wenn Du das direkt beim Bau realisierst, dürften sich die Mehrkosten auch in Grenzen halten. Die Decke muss ja so oder so gemacht werden.

Üblicherweise wird bei Gipskartondecken etwa 10 cm angehängt (und i.d.R. nur 5 cm Dämmung eingebracht, wenn überhaupt) , ich würde da auf 15 cm und 8 cm Dämmung gehen. Und im Wohnbereich auf 25 cm, dort dann aber 20 cm Dämmung. Wichtig im Wohnbereich ist, dass das die Decke bis zum Rand ausgeführt wird, da an den Wänden die Druckmaxima (lauteste Bereiche, quasi meiste Energie) der Raummoden anliegen. Oft wird der Randbereich aus optischen Gründen ausgespart, das bitte den Planern ausreden
snape6666
Stammgast
#7 erstellt: 14. Apr 2020, 22:03
ok dann mal schauen dass die Wandhöhe entsprechend hoch genug ist

Was kostet sowas ca? Also die Platten selbst kann man ja einfach ergoogeln pro m². Aber was kostet der ganze Spaß mit "Abhängung"? Was hattet ihr da ungefähr gezahlt pro m²?
lumlum
Stammgast
#8 erstellt: 06. Mai 2020, 21:31
Steh aktuell quasi vor genau dem gleichen Dilemma oder nennen wir es Luxusproblem.
Planung von Neubau mit offener Raumplanung und würde da gerne von Anfang an entgegenwirken, statt am Ende eine Kirche zu bauen und nachträglich überall Dämmelemente anbringen zu dürfen.

Über eine Akustikdecke bin ich da auf meiner Suche auch sehr schnell gestoßen und finde die geschlitzten optisch sogar sehr ansprechend, könnte ich mir gut vorstellen sowas ins komplette EG einzubauen.
Preislich gehen die ja bei ~80€ pro m² los (nach oben natürlich alles möglich), da man sich dann aber auch Streichen, Tapezieren + eventuell etwas Trockenbau sparen kann sollte sich das preislich gar nicht so extrem auswirken?

Bist du mit dem Thema und deiner Planung schon weiter gekommen, falls ja würde ich mich sehr über Updates hier freuen.

Optisch dann quasi sowas... wobei da ja genau der Fehler gemacht wurde der oben genannt wurde, dass die Ränder ausgespart wurden, sieht optisch natürlich schon deutlich besser aus mit dem Absatz.
Akkustikdecke154-1024x767


[Beitrag von lumlum am 06. Mai 2020, 21:39 bearbeitet]
Tobiii2
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Mai 2020, 22:26
Einen umlaufenden Rand, oder Absatz wie Du es nennst, könnte man ja trotzdem integrieren, die optische Wirkung besteht ja im Wesentlichen aus dem farblichen Unterschied. Es spricht ja Nichts dagegen die Decke am Rand entsprechend zu lackieren/streichen bzw. umlaufend andersfarbige/-furnierte Platten einzusetzen.

Oder am Rand z.B. umlaufend mikroperforierte Platten einsetzen, die erkennt man nur bei genauem Hinsehen als Akustikelement. Und die dann eben in der gewünschten Farbe. Dann hättest Du praktisch den Effekt wie im Bild. Diese mikroperforierten Platten können je nach Lochungsgrad auch nochmal effektiver im Bass sein, da wäre der Rand dann sogar auch ein Vorteil im akustischen Sinn.

Beispiel:
Mikroform R8D1.2ST (M1) von trikustik, Absorptionsgrad 0,6 bei 50 Hz (beim Vergleichen aufpassen, oft gehen die Diagramme nur bis 100 Hz, weil darunter keine/kaum Wirkung mehr ist; wenn man nur auf die "Kurve" schaut, entgeht einem das schnell).


[Beitrag von Tobiii2 am 06. Mai 2020, 22:41 bearbeitet]
lumlum
Stammgast
#10 erstellt: 06. Mai 2020, 23:00
Manchmal sind es die einfachsten Dinge... danke für den super Tipp!
Werde mir das Thema generell mal intensiv anschauen müssen, mal einige Produkte vergleichen und hoffentlich auch live irgendwo anschauen können in der Nähe.

Mit dem finalen Konzept würde ich dann vermutlich auch nochmal hier im Forum aufschlagen.
snape6666
Stammgast
#11 erstellt: 11. Mai 2020, 01:39
Bei uns hat sich das ganze auf einen Altbau verlagert, da wir an ein sehr günstiges und tolles Angebot gestoßen sind. Da ich gerade mitten in der Diskussion mit den Banken stecke gibt es daher noch kein Update. Aber im Spätjahr wenn ich dann auch meine neuen Boxen ausmessen und entzerren möchte, werde ich sicherlich vorher zuerst das Akustik-Thema angehen, sonst messe und entzerre ich zweimal^^

Die Holzdecke finde ich sehr schick! Selbst gebaut oder gekauft?
lumlum
Stammgast
#12 erstellt: 11. Mai 2020, 18:32
Ja beim Hausbau/kauf gibt es genug andere Themen um die man sich kümmern muss, fange gerade erst an und bin schon fertig mit den Nerven.


snape6666 (Beitrag #11) schrieb:

Die Holzdecke finde ich sehr schick! Selbst gebaut oder gekauft?


Gefunden bei Googe zum Thema Akustikdecke, daher keine Ahnung, aber optisch sieht das schon echt schick aus.
Das werde ich mal so als grobe Idee und Orientierung mitnehmen in meine weitere Planung.
snape6666
Stammgast
#13 erstellt: 11. Mai 2020, 20:11
Würde man das selbst bauen würde sich die Anschaffung einer Formatkreissäge (was ich gerade überlege) auf jeden Fall lohnen


[Beitrag von snape6666 am 11. Mai 2020, 20:11 bearbeitet]
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