Plattenspieler - warum noch?

ForgottenSon (Beitrag #1200) schrieb:

Wer hatte denn früher einen Mister Hit? Ich hatte tatsächlich einen. Habe ich damit Musik gehört? Nein! Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand einen Mister Hit zum Musik hören benutzt hätte. Das war ein Kinderplattenspieler für Kinderplatten.

Ich hatte früher einen.
Und ich habe damit Musik gehört. Was denn sonst...? Hatte ihn bekommen, als ich ca. 8 oder 9 war. Da hörte ich noch Sesamstraße o.ä...
Dann - als ich 10 war - habe ich angefangen, damit Musik zu hören und zwar solange, bis ich das Geld hatte, mir meine erste Anlage zu kaufen - da war ich dann 12...

Zwischendurch hatte ich mir dann einen zweiten Lautsprecher in einen stabilen Pappkarton geschraubt und diesen einfach mit angeklemmt...ab da wurde dann "Stereo" gehört...

Holger (Beitrag #1202) schrieb:

ForgottenSon (Beitrag #1197) schrieb: Mattipatti (Beitrag #1196) schrieb: Bob Ludwig Ich hab den Namen noch nie gehört. Traurig.

Warum? Ich kann Dir problemlos viele Namen von Personen aus irgendwelchen Szenen
nennen, von denen Du auch noch nie gehört hast. Das ist nicht traurig, sondern üblich.

Worum geht's hier nochmal?

WBC (Beitrag #1203) schrieb:

Zwischendurch hatte ich mir dann einen zweiten Lautsprecher in einen stabilen Pappkarton geschraubt und diesen einfach mit angeklemmt...ab da wurde dann "Stereo" gehört... :)

Ja, daran kann ich mich auch noch erinnern. Lange ist's her.

Aber die Zielgruppe der 10- bis 12-Jährigen hat sicher zu keiner Zeit das
Mastering der Musikindustrie beeinflusst. Allerhöchstens bei Rolf Zuckowski
und seinen Freunden.

Ich habe immer noch einen - allerdings nicht zum Musik hören, mehr als nostalgisches Designobjekt.

Hallo,

Telefunkens Mr. Hit, die ganzen Dinger von Philips ("Elektrophon") und Dual ("P" und HS") - das waren die mit Abstand meistverkauften Plattenspieler in den 70er Jahren, die ähnlichen Geräte von PE (VHS) und Elac (HV) sowie die Geräte aus der DDR ("Bruns") kamen an die Stückzahlen nicht ran.

Erst recht nicht die Hifi-tauglichen Dreher.

Peter

8erberg (Beitrag #1208) schrieb:

Telefunkens Mr. Hit, die ganzen Dinger von Philips ("Elektrophon") und Dual ("P" und HS") - das waren die mit Abstand meistverkauften Plattenspieler in den 70er Jahren,

Kinderplattenspieler für die Babyboomer. Erklärt es das nicht? Habt ihr damals in irgendeinem
Wohnzimmer einen roten Mr. Hit gesehen? Oder wurden die immer verschämt weggeräumt, wenn
Besuch kam? Ich kannte noch zwei Kinder meines Alters, die einen Mr. Hit hatten. Aber max. bis
zum 12. Lebensjahr. Dann sind die Dinger einer Hifi-Anlage gewichen.

elchupacabre (Beitrag #1205) schrieb:

Worum geht's hier nochmal?

Mr. Hit - warum noch?

Nicht nur, Plattenspieler gab es auch von Dual, wer erinnert sich nicht gern an seine Schulzeit!

Holger (Beitrag #1202) schrieb:

ForgottenSon (Beitrag #1197) schrieb: Mattipatti (Beitrag #1196) schrieb: Bob Ludwig Ich hab den Namen noch nie gehört. Traurig.

Hier postet man im Hif-iForum und kennt Bob Ludwig nicht???

Selbst in einem Musik-Forum kennt man BL.

elchupacabre (Beitrag #1205) schrieb:

Worum geht's hier nochmal?

um das Warum,
man noch einen Dreher da stehen hat.

1. weil man den Platz hat
2. weil´s nett aussieht
3. weil man noch Platten hört
4. ..
(Reihenfolge beliebig tauschbar)

Und weil BL toll gemastert hat...

stef1205 (Beitrag #1212) schrieb:

Hier postet man im Hif-iForum und kennt Bob Ludwig nicht???

So, hab den jetzt mal gegoogelt. Ok, hätte ich kennen können. Hab ich aber nicht.

Und jetzt könnt ihr euch weiter herablassend darüber lustig machen.

Hallo,

Mr. Hit war btw auch jahrelang der 2. Preis bei "disco" mit Ilja Richter...

Ich hatte zum Glück aufgrund des Freundeskreises recht früh die Möglichkeit Hifi zu hören (der Vater von einem Kumpel hatte ein Radio- und TV-Fachgeschäft), da war man verwöhnt.
Aber bei vielen Kollegen standen nicht nur bis zur Lehrzeit sondern meist bis es endlich regelmässig anständig Kohle gab recht einfache Geräte. Denn erst Moped dann Auto war wichtiger (bei mir wars umgekehrt).

Im Wohnzimmer der Eltern wurden damals verschämt auch noch die Boxen hinter Vorhängen oder ganz hinten auf dem Schrank gepackt, weil das Ganze nicht zu Eiche P43 und Tröddelkes und Bömmelkes passte.

Tante Edit meinte noch: die Mr.-Hit-Ableger von Telefunken gab es ja auch noch, auch in vielen Wohnzimmern siehe http://telefunken.pytalhost.eu/1975-2/1975-097.jpg


Peter

Nimm's sportlich, Torsten, gönn' uns den kleinen Sieg... sonst sind wir's, über die sich wegen unserer vorsintflutlichen Leidenschaften lustig gemacht wird...

Holger (Beitrag #1218) schrieb:

Nimm's sportlich, Torsten, gönn' uns den kleinen Sieg... sonst sind wir's, über die sich wegen unserer vorsintflutlichen Leidenschaften lustig gemacht wird... :prost

Kein Problem.

.JC. schrieb in # 1214 :

um das Warum, man noch einen Dreher da stehen hat. 1. weil man den Platz hat 2. weil´s nett aussieht 3. weil man noch Platten hört 4. .. (Reihenfolge beliebig tauschbar)

Dem stimme ich voll und ganz zu.
Schallplatten sind Cool, die Dreher auch. CD´s sind auch gut, nur braucht man für die eine starke Lupe,
um überhaupt was von der Hülle lesen zu können.
Aber den besten Grund, warum wieder soviel Platten gehört werden, findet sich hier im Forum: wenn im
Thread "Der aktuell im CD Player" nur noch CD Cover zu sehen sind - lediglich ich werfe ab und zu mal
ein Foto da rein, auf dem ein CD Player zu sehen ist, werden in dem
"Der - rotierende - Vinyl - Thread - was dreht bei euch auf dem Plattenteller?" liebevoll Schallplatten,
Hüllen und die dazugehörenden Schallplattenspieler regelrecht "zelebriert".

Grüße Heiko

Vollkommen richtig. Allein die Haptik des Vinyls lässt doch so ein Rohling alt aussehen. Ich habe selber noch viel zu viele CD's,
mich nervt es, damals überhaupt welche gekauft zu haben. Das geht mir bei keiner Platte so, schon komisch.
Was soll auch gut sein, wenn man einen Rohling in den Player schiebt, der ist dann verschwunden. Dann kann ich auch gleich streamen und werde mit einer schönen Coveranzeige belohnt. Es gibt genug Gründe - für mich jedenfalls.

Wenn du immer bloß Rohlinge in den Player schiebst wundert mich nix...

Ja, das schöne Ritual des Plattenauflegens und Coverlesens ist nun schon viele Male gewürdigt worden - und zusammen mit dem besonderen Plattenklang einer der beiden Hauptpunkte pro Plattenspieler ... das isses dann aber auch mit den Pro-Argumenten

Reicht doch...

Oder gewinnt der mit den meisten Pros?

Wobei ja die Bewertung, ob man ein Pro auch für sich selbst als Pro erachtet, ja eh individuell ist.

Speziell auf diesen Thread bezogen reichen diese zwei Pros völlig aus, sogar einer allein würde ausreichen ... ich finde es ja auch grundsätzlich gut, dass wieder Plattenspieler gebaut werden ...

golf2 (Beitrag #1221) schrieb:

... Allein die Haptik des Vinyls lässt doch so ein Rohling alt aussehen. Ich habe selber noch viel zu viele CD's, ...

Auf die Aussage rein inhaltlich:

Wenn man konsequent davon weg geht, Musik zu hören, dann bleibt nur noch das technische Gerödel um überhaupt Musik von Tonkonserven wiedergeben zu können.
Zum einen die Wiedergabegeräte, bei denen man auch schön sehen kann, welche Preise aufgerufen werden, wenn das Design "außergewöhnlich" ist und das Gewicht stark zunimmt.
Zum anderen die Tonkonserven und deren Verpackungen. Auch hier gibt es Ausgaben bei denen am Design gefeilt wurde, Abstand von der üblichen Verpackung und Form geschaffen wird, was dann sich ebenfalls preislich auswirkt. Klar!
Klar?

Das ist für mich geradezu christlich:
Man kann ein katholisches Hochamt in barocker Pracht haben, oder eine Messe in der Art der frühen reformierten Kirche, am besten streng nach kalvinistischem Verständnis.
Was hat das Primborium mit den christlichen Inhalten zu tun?

Was hat eine Reproduktionszeremonie mit Musik zu tun?

Ich nutze alle möglichen Formate zum Musikhören, da ist für mich die Schallplatte ein Mittel zum Zweck. Ein Kunstverständnis für das Formale der Reproduktion habe ich dabei für mich nicht entdecken können.

Aber sehr viele Menschen brauchen einfach etwas übersinnliches, verehrungswürdiges und sphärisch-rituelles in ihrem Leben. Da taugt der technische Aufwand des Schallplattenabspielens gut als Fetisch in dieser üblicherweise so extrem rationalen Welt. Rationalität wird gerne mit digital verbunden, und beides "gefühlt" als kalt.

Das Musikreproduzieren und seine persönliche Einstellung dazu kann jeder halten wie er will, so lange er nicht damit missionieren geht, bzw. mich dabei explizit ignoriert.

Eben rational bewertet finde ich reproduzierte Klavierkonzerte von Chopin digital ohne Kaminfeuer, wie man es von älterem Vinyl manchmal kennt, sehr viel angenehmer anzuhören. Das ist ein Unterschied technischer Natur, und die häufig zitierte "analoge Wärme" konnte ich live "so" bisher nie erleben, ebenso niemals live eine ebenso gelegentlich existierende "digitale Kälte". Wie so oft liegt hier für mich die tonale Wahrheit mal wieder in der Mitte. Und hier sehe ich die Kunst der Hifi-Technik die Realität so gut wie eben möglich reproduzierbar zu treffen. Da mögen die Meister Formate hernehmen wie sie wollen, mir kommt es nur auf ein gelungenes Ergebnis an, eine möglichst perfekt reproduzierte Musik, die bislang in menschlichen Gehirnen geboren wurde, ohne reale Instrumente, ohne jegliche Wiedergabetechnik und jedwedes Datenformat.

Und nun? Ich nutze ja selber alle Formate, nur hat CD für mich halt ausgedient.

golf2 (Beitrag #1227) schrieb:

Und nun? Ich nutze ja selber alle Formate, nur hat CD für mich halt ausgedient.

Das ist eine persönliche Entscheidung, die meines Erachtens nichts mit pro oder contra Vinyl zu tun hat.

Die CD ist aber immer noch ein Teil der Menge "aller Formate". Die Entscheidung gegen die CD ist zwangsläufig wieder absolut persönlich.

Ich werde sicher niemals verstehen, wie man sich in digitaler Form zwischen z.B. CD und Vinyl entscheidet, und dabei pro Vinyl. Die Welt ist doch gar nicht schwarzweiss, Null oder Eins. Sie besteht sogar aus noch mehr Tönen, als wir Menschen im Stande sind überhaupt wahrzunehmen!

Deswegen finde ich die Frage "Plattenspieler - warum noch" möglich, aber das vermutlich eigentliche Thema ist - mal wieder! - "Vinyl - warum noch"!

Und das "noch" ist dabei essentiell. Warum nämlich nicht 'mehr'? So lange man Platten hat? Was ist daran diskussionswürdig?
Auch wer auf Vinyl vollständig verzichtet verliert damit nicht den Zugang zur Musik, nur weil er sich irgendwelcher digitaler Quellen bedient.
Geht man diesen Weg der konsequenten Systemablehnung weiter, dann müsste die CD einerseits altersbedingt "so tot sein, wie die Schallplatte", weil es vermeintlich bessere Formate gibt. Logischerweise ist die CD genau deswegen nicht tot, weil sie's macht wie die Schallplatte, bzw. weil sich die Nutzer hier so verhalten wie im Falle Vinyl.

net-explorer (Beitrag #1228) schrieb:

Die CD ist aber immer noch ein Teil der Menge "aller Formate". .

Das Medium CD zählt für mich nicht mehr als reines "Format". CD Qualität, ok. Aber das ist eine Ansichtssache.

Die CD als physicher Träger ist wegen der digital codierten Information austauschbar.

net-explorer (Beitrag #1228) schrieb:

Deswegen finde ich die Frage "Plattenspieler - warum noch" möglich, aber das vermutlich eigentliche Thema ist - mal wieder! - "Vinyl - warum noch"!

Das frag ich mich aktuell auch grad mal wieder. Bin günstig an drei Krautrock LPs gekommen. Die Qualität
der Platten ist super, per Stream bei "meinem" Anbieter (noch?) nicht erhältlich, also hab ich zugeschlagen.
Was haben die sich damals bei "Solar Music Live" gedacht, das Umdrehen der Platte mitten im
Lied zu machen? Findet das wer gut? Man erschrickt regelrecht. Werde das im Rahmen des
Digitalisierens "zusammenkleben", man kann sich ja behelfen.

Moin,

das ist künstlerische Freiheit oder einfach nur Schusseligkeit.


die CD als Musikträger ist ziemlich out, jedenfalls bei mir.
Stream ist wesentlich bequemer und schneller.

Aktuell läuft im anderen Browserfenster auf Volumino mit Spotify Mozart - Requiem

.JC. (Beitrag #1232) schrieb:

das ist künstlerische Freiheit oder einfach nur Schusseligkeit.

Ich erlaube mir die Meinung, dass es einer systembedingten Einschränkung der
Platte geschuldet ist. Ich habe die beiden Plattenseiten nun pausenlos
zusammengeschnitten und siehe da: Der Cut ist genau am Ende eines Taktes.
D. h. die haben da einfach willenlos an der nächstbesten Stelle geschnitten, als
die erste Seite voll war. Im nachhinein gesehen ist das natürlich gut - aber nur,
wenn man es zusammen pappt. Jetzt kann ich die 54:19 Minuten Solar Music
am Stück geniessen, wie es sein sollte.

Das sind doch jetzt absolute Ausnahmen, bei längeren Stücken ging es halt nicht anders. Man hätte sie vielleicht noch ausblenden können. Ich habe meine ca. 2000 CD´s alle gesichert, die meisten als Apple lossless oder sehr gute mp3-Files, zudem habe ich bestimmt noch zig komplette Alben als gute mp3-Files auf Speichermedien. Wir haben zwei Spotify-Accounts, weil meine Kinder viel über Spotify hören. So, und jetzt kommt´s: Ich habe im letzten Jahr auf Plattenbörsen mehr Schallplatten gekauft als digitale Tonträger. Wenn ich mal Musik höre, dann zu 80% Schallplatte, der Rest ist CD. Streamen oder Hören von Festplatte mache ich 0,0%. Schallplatten höre seit den 1960er Jahren, das hat mich bis heute nicht losgelassen. Da ist viel Nostalgie und Sammeln mit im Spiel, der Klang vieler Schallplatten ist besser als sein CD-Pendant, das ist auch dem Loudnesswar geschuldet, und mir gefällt einfach das Anfassen und Auflegen von LP bzw. auch CD. Nebenbei Musik hören empfinde ich oft als Nebengeräusch und störend. Meine Kinder können gar nicht ohne Dauerbeschallung und das vom Handy oder iPad. So sind die Unterschiede.
Gruß, Matthias

Mattipatti (Beitrag #1234) schrieb:

Das sind doch jetzt absolute Ausnahmen, bei längeren Stücken ging es halt nicht anders.

Richtig.

Man hätte sie vielleicht noch ausblenden können.

Mir fallen spontan bessere Möglichkeiten, als ausblenden ein.
Aber lassen wirs gut sein, die haben es damals so gemacht,
warum auch immer.

Warum werden sie's wohl gemacht haben?

Weil die Musik veröffentlicht werden sollte und es eben nicht anders ging... eigentlich ganz einfach.

Holger (Beitrag #1236) schrieb:

Warum werden sie's wohl gemacht haben? Weil die Musik veröffentlicht werden sollte und es eben nicht anders ging... eigentlich ganz einfach.

Also doch vertiefen? Natürlich wäre es anders gegangen. In dem Stück gibt es kurz vor Ende
der ersten Seite eine Klamaukeinlage. Dies wäre ein geeigneter Punkt gewesen, die erste
Seite zu beenden. Von Profimusiker könnte man doch weiterhin erwarten, dass sie ihr
Stück, das im Wesentlichen eine Jamsession ist, mal ausnahmsweise in zwei schallplattenfreundlichen
Hälften spielen. Aber was hat das noch mit dem Thema zu tun? Wir haben hier nur wieder ein
Beispiel der Unzulänglichkeiten des Datenträgers LP. Am Klang des Werkes hab ich übrigens nichts
auszusetzen.

Mattipatti (Beitrag #1234) schrieb:

.... Da ist viel Nostalgie und Sammeln mit im Spiel, der Klang vieler Schallplatten ist besser als sein CD-Pendant, das ist auch dem Loudnesswar geschuldet, und mir gefällt einfach das Anfassen und Auflegen von LP bzw. auch CD. Gruß, Matthias

Leider hast du recht mit der heutigen CD Qualität.
In den 80ern Jahren waren die CD's sehr gut hörbar heute sind sie nur noch laut.
Deswegen ist eine Platte angenehmer zu hören.
Beweise gibt es genug wo Platte und CD zusammen verkauft werden und der DR-Wert der Platte besser als der CD ist.
Würde der Datenträger (CD) besser klingen wenn man die Musik besser Produziert , Ja .
Aber der Loudnesswar macht alles zu Nichte, im iPhone oder andere tragbare Abspielgeräte ist es vielleicht gut so .
Leider aber nicht auf eine Hifi Anlage zu Hause. Deswegen lieber eine Platte auflegen bzw. digitalisieren und dann hören mit Genus.

Sirvolkmar (Beitrag #1238) schrieb:

In den 80ern Jahren waren die CD's sehr gut hörbar heute sind sie nur noch laut.

Nicht mal das könnte ich bestätigen. Insbesondere in den 80ern kamen klanglich schreckliche CD's auf den Markt. Schrill, blechern, gut nicht bei allen CD's, trotzdem konnte man viele CD's, die in diesen Jahren produziert wurden, kaum geniessen - unabhängig von der Musik. Damals hat es einem vielleicht (wegen Equipment) nicht gestört. Wenn ich mir das aber heute reinziehe höre ich dann viel lieber Vinyl.

Volkmar hat absolut recht - ich kaufe im Moment viele neue CD's und muss feststellen, dass diese sehr oft dermaßen ausgesteuert sind, dass man niemals über 9 Uhr hören muss...ich bin ja schon froh, wenn sie dann wenigstens noch gut klingen und hörbar sind.
Das liegt dann aber logischerweise am Musikgenre...

Mir fällt aus aktuellem Anlass noch ein Grund pro Plattenspieler ein:

Weil Schallplattenwaschen sonst ja sinnlos wäre!

Während es beeindruckend und erstaunlich ist was aus 50 Jahre altem Vinyl noch herauszuholen ist, verhält es sich mit digitalen Musikkonserven gerade konträr. Hat auch was.

Was verhält sich konträr?

golf2 (Beitrag #1239) schrieb:

Insbesondere in den 80ern kamen klanglich schreckliche CD's auf den Markt. Schrill, blechern, gut nicht bei allen CD's, trotzdem konnte man viele CD's, die in diesen Jahren produziert wurden, kaum geniessen - unabhängig von der Musik.

Dem stimme ich zu, vor allem CDs aus dem Backkatalog mit dem schnell viel Geld verdient werden sollte waren ungeniessbar.

Da ich keinen Streamingdienst nutze ist die Frage "Plattenspieler - warum noch?" doch ganz einfach zu beantworten!
Ohne Plattenspieler steht hier jede Menge Musik sinnlos rum die ich mir nicht anhören könnte!
Deshalb müsste für mich die Aussage eher lauten: "Ohne Plattenspieler - niemals!".
Gruß Jörg

ZeeeM (Beitrag #1242) schrieb:

Was verhält sich konträr?

Du.

Zur Frage,
Für mich, da ich noch ca. gut 300 LP`s im Schrank habe und mein Player so ein schönes Möbelstück ist.
Sowas stellt man nicht als Sperrmüll an die Straße oder gibt es an die Receiclingbörse.
Ich muß allerdings zugeben, das CD`s besser sind und ich nur noch sehr, sehr selten LP höre und auch sehr, sehr selten eine CD einlege.

net-explorer (Beitrag #1226) schrieb:

ist für mich die Schallplatte ein Mittel zum Zweck. Ein Kunstverständnis für das Formale der Reproduktion habe ich dabei für mich nicht entdecken können.

Und für viele andere gibt es einen Zusammenhang zwischen
Hören, Sehen und Haptik. Kein Sterne-Restaurant sieht wie
eine Frittenbude aus, jedes Opernhaus hat neben der Musik
ästhetische Qualitäten, jede Schallplatte hat ein gestaltetes
Cover. Die CD dagegen ein 'booklet', das in einem klapprigen
'jewel-case' festklemmt. Das macht für mich den Unterschied.

Gruß Mart

Deine Beispiele greifen nicht, ein Sterne Restaurant serviert andere Gerichte wie ne Frittenbude, während sich auf den unterschiedlichen Tonträgern die gleiche Mukke befindet.

Aber so Manchem gehts halt nur sekundär um den (musikalischen) Inhalt, der dann schön verpackt auch kein Anderer wird...

Du kannst das gleiche Gericht in unterschiedlichem Ambiente servieren. Ich denke es wird auch unterschiedlich bewertet.
Das ist doch das faszinierende, das ein scheinbar so einfach zustandekommender Sinneseindruck am Ende ein eher sehr komplexer Vorgang ist.

Dem man sich ruhig bewusst dein darf...

Du kannst das gleiche Gericht in unterschiedlichem Ambiente servieren. Ich denke es wird auch unterschiedlich bewertet.

Kommt darauf an. Aber idR: Ja. Jenfalls was den Durchschnittskonsument betrifft.
Einer der sich völlig aufs Gericht konzentriert, wird sich durch sowas nicht beeinflussen lassen, bzw das extern bewerten...

ZeeeM (Beitrag #1248) schrieb:

Du kannst das gleiche Gericht in unterschiedlichem Ambiente servieren. Ich denke es wird auch unterschiedlich bewertet. Das ist doch das faszinierende, das ein scheinbar so einfach zustandekommender Sinneseindruck am Ende ein eher sehr komplexer Vorgang ist.

Weil viele Menschen nicht abstrahieren können: Wenn ein bischen was anders ist, ist gleich
alles anders. "Der Computer ist kaputt!". "Was geht denn nicht?". "Ich kann nix ausdrucken"

Mein Internet geht nicht mehr. Ach? Sie haben auch ein Internet?