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Warum tut man sich Analog an?

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Beitrag
kölsche_jung
Moderator
#351 erstellt: 11. Mai 2018, 09:45

Zaianagl (Beitrag #347) schrieb:
... Für mich zählt in erster Linie der musikalische Inhalt, und nicht das Trägermedium.

übrigens ein Argument welches nicht nur in der LP _vs_CD-Diskussion (mE zurecht) angeführt werden kann
ich hab das die Tage genau so in einer CD+LP_vs_stream-Diskussion angeführt.

Wer sich in solchen Diskussion so arg auf das Transportmedium kapriziert hat mE ein recht seltsames Verhältnis zur Musik.

Das ganze Gejammere a la "wenn ich Medium XY nutze, skippe ich die Musik dauernd weiter" hat mE mehr was damit zu tun, dass die Leute Musik hören, die sie an sich gar nicht hören wollen ... warum auch immer ...
funny001
Stammgast
#352 erstellt: 11. Mai 2018, 12:12

ich sehe das exakt umgekehrt. Ich habe mir jetzt ein Bandcamp Konto zugelegt, weil es dort viel Musik gibt, die schlicht und ergreifend nicht auf Tonträgern verfügbar ist.

Mag bei dieser Art der Musik sein, aber eben nicht bei dem was ich so höre , Spezielle Klassik oder Filmmusik,sowie viele meiner älteren Rockmusik sind im Netz nicht zu finden.Ich muss diese ja auch nicht neu Kaufen, da ich sie ja schon habe, vorteil einer Sammlung.

Und die Qualität ist auch bei File Musik nicht immer die beste, wie oft werden nur minderwertige MP3s angeboten? Ich kenne wirklich jede Suchmaschine für MP3s oder Streams.

Und wie hier ja auch schon einige festgestellt haben, haben bei unterschiedlicher Musik, unterschiedliche Musikwiedergabeformate ihre vor und Nachteile. Ich hatte schon sehr gute Musikstreams aber auch schon extrem schlechte das gilt auch für CD oder Schallplatte.

Und solange es Musik auf Platte gibt die besser ist als auf anderen Musikwiedergabeformate, werde ich diese weiter benutzen, auch wenn diese zur Zeit was den Preis angeht wohl das teuerste Format ist,(war nicht immer so)

Bei meiner letzen Platte war der Stream gleich mit im Angebot, und dort war die Reihenfolge, 24 Bit Mp3s, Schallplatte, CD war bei mir auch schon anders.
Wenn es also um die reine Musik geht ist das mit dem Stream ja ok, aber es hat ja für mich auch andere Beweggründe eine Platte zu kaufen, die ich ja auch schon angegeben habe.

Die Frage lautet ja auch nicht , warum tue ich mir Musikstreams an oder CDs

Files zu sammeln ist einfach nicht Sexy
*Sauron*
Hat sich gelöscht
#353 erstellt: 11. Mai 2018, 15:42
Das kann man so sehen. Und zweifellos hat man bei Plattenspielern mehr vom Hobby. Das gilt aber auch für Röhrenverstärker, die mir trotzdem nicht dauerhaft ins Haus kommen.

Ich finde mittlerweile das Sammeln von Staubfängern unsexy. Sexy ist es hingegen, wenn ich mit dem Smartphone durch meine Musiksammlung streichle und anschließen die gewünschte Musik sofort finde und diese ebengeräuschfrei erklingt.

Aber wahr ist auch, dass die Qualität der Aufnahme über Wohl und Wehe entscheidet.
KahlMax
Gesperrt
#354 erstellt: 11. Mai 2018, 16:40
..du warst doch immer schon bescheiden in deinen Ansprüchen,mein Gudsdr

- nee, son digitales Archiv hat gegenüber physischer HW den grossen Vorteil, das man nicht jedes einzelne Album regelmässig entstauben und ggf waschen muss..

Alt, faul, lethargisch -let's go digital!
Holger
Inventar
#355 erstellt: 11. Mai 2018, 16:46

KahlMax (Beitrag #354) schrieb:
das man nicht jedes einzelne Album regelmässig entstauben und ggf waschen muss..


Hmh... ich habe hier Alben, die schon mehrfach pro Jahr gespielt werden... letzte Wäsche 1999 oder 2001 oder so (ich habe das damals auf die neue Nagaoka-Innenhülle geschrieben)... müssen immer noch nicht wieder gewaschen werden... von wegen "regelmäßg"...

Acipens
Gesperrt
#356 erstellt: 11. Mai 2018, 20:48
Schmutzfink!
günni777
Inventar
#357 erstellt: 11. Mai 2018, 20:52
Solange das Allerheiligste immer regelmäßig gewaschen wird...... so alle 2 Wochen ....... alles gut....
tomtiger
Administrator
#358 erstellt: 11. Mai 2018, 21:45
Hi,


funny001 (Beitrag #352) schrieb:
Mag bei dieser Art der Musik sein, aber eben nicht bei dem was ich so höre


aber es ist nicht Mainstream. Darum ging es. Gerade in Musiksparten, die weniger Breitenwirksam sind, wird der datenträgerlose Vertrieb zum Vorteil.

Genauso wie z.B. für Reissues, etc., wo es sich nicht rentiert, einfach mal einige tausend CDs oder LPs herzustellen.

Mein Punkt war da eben, dass die Annahme, außer ein bissi Mainstream gibt es da nix, nicht ganz der Realität entspricht.

Spätestens, wenn der Urheberschutz für die diversen Werke fällt, wird niemand Interesse haben, da noch teure Datenträger zu basteln.

Wir sind ja in einer traurigen Situation, 70 Jahre nach Veröffentlichung einer Aufnahme endet der Schutz, und was für Musikaufnahmen hatten wir vor 1948? Zum Teil aufnahmetechnische Katastrophen!

Aber denk mal, in 40 Jahren - das könnten wir noch erleben - sind dann alle Musikaufnahmen von vor 1990 frei für alle! Kiss, Iron Maiden, Alice Cooper, Cream, Beatles, Stones, - und die Klassik erst - Callas, Gigli, DiStefano, Oncina, ..... oh Mann, tollste Aufnahmen, frei für jeden, ein schier grenzenloses Paradies! Spätestens dann werden auch all Deine Aufnahmen, die heute nur auf Tonträger vorliegen, im Netz sein, frei für alle!


Die einzige Frage wird sein, bei all dieser tollen kostenlosen Musik, wird dann überhaupt noch irgendjemand neue Musik machen?


LG Tom
.JC.
Inventar
#359 erstellt: 11. Mai 2018, 21:56
Hi,


tomtiger (Beitrag #358) schrieb:
70 Jahre nach Veröffentlichung einer Aufnahme endet der Schutz,
..
Aber denk mal, in 40 Jahren - das könnten wir noch erleben - sind dann alle Musikaufnahmen von vor 1990 frei für alle!


2018 + 40 - 70 wäre 1988
1. Was rechnest du denn da ?
2. Woher hast du deine Info ?

aus wiki:
Das Musikwerk und sein urheberrechtlicher Schutz sind untrennbar miteinander verbunden. Ein Musikwerk wird in Deutschland nach § 64 UrhG zu Gunsten der Komponisten und Texter noch 70 Jahre nach dem Tod der Urheber geschützt. Diese Schutzfrist ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Musikwerk_(Urheberrecht)
honda99
Stammgast
#360 erstellt: 11. Mai 2018, 22:48
analog ja und nein!
ich bin seit gut 30 Jahren beruflich als Servicetechniker weltweit,mittlerweile nur noch Europaweit und Deutschlandweit,tätig.
Da übernachtet man halt sehr oft in Hotels,logisch. Für ist es immer wichtig meine Musik dabei zu haben,da Musik hören für mich nach einem nervigen Arbeitstag ein gewisses Abschalten ermöglicht.
Aus diesem Grund sind mobilen Geräte für mich wichtig. Angefangen hat es mit einem Sony Walkman . Natürlich mussten die Kassetten an der heimischen Hifi Anlage erst einmal von LPs etc. überspielt werden.
Hat mich natürlich Freizeit gekostet.
Mitte der 90er habe ich mir dann einen Discman zugelegt. Mittlerweile hatte ich schon eine solide CD Sammlung so das ich mir immer einige CDs auf die Reise mitgenommen habe.
Ende der 90er habe ich mir dann noch einen MD Walkman und ein MD Deck zugelegt und hatte ab dem Zeitpunkt wieder die Möglichkeit mir meine Musik selbst zusammen zustellen,wie ich es auch schon mit den Tapes machen konnte.Nur eben komfortabeler und reisefreundlicher.
Danach kaufte ich meinen .mp3 player und im Moment ist der FIIO X1 meine optimale Lösung.
Soviel Musik konnte ich bis dato noch nie mitnehmen. Natürlich war die Vorarbeit meine gesamten Cds in flac files auf die FP zu bringen erst einmal enorm.
Aber für mich,als Reisender ist das wirklich eine Bereicherung. Ein hosentaschengroßer Player kann eine ganze Musiksammlung in guter Qualität mit sich nehmen,genügend große Speicherkarte vorausgesetzt.
Das ist für mich die Priorität !
Wir haben fast 600 LPs daheim die wir auch nie hergeben wollen. Es ist schön gelegentlich mal wieder eine Platte aufzulegen und dem "Lagerfeuer" Sound zu lauschen. Aber um ehrlich zu sein habe ich seit den frühen 90er keine einzigste LP mehr gekauft.
Ambitionen wieder damit anzufagen habe ich keine. Dann wird eher noch die eine oder andere CD gekauft.
Analog ist schon okay,bin ich ja auch mit dem ganze Zeugs aufgewachsen.
Die digitale Musikwelt ist für mich aber bequemer und ich habe mich für mein Teil damit arrangiert.
Wie gesagt, analog bleibt hat aber für mich bei Weitem nicht mehr den Stellenwert wie vor 30 Jahren.

gruß
andi


[Beitrag von honda99 am 11. Mai 2018, 23:08 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#361 erstellt: 11. Mai 2018, 22:53
Hi,


.JC. (Beitrag #359) schrieb:
2018 + 40 - 70 wäre 1988
1. Was rechnest du denn da ?


ich habe auf 10 aufgerundet? Also aus 1988 1990 gemacht? Der Einfachheit halber?



2. Woher hast du deine Info ?


§ 82 UrhG:


st die Darbietung des ausübenden Künstlers auf einem Tonträger aufgezeichnet worden, so erlöschen die in den §§ 77 und 78 bezeichneten Rechte des ausübenden Künstlers 70 Jahre nach dem Erscheinen des Tonträgers, oder wenn dessen erste erlaubte Benutzung zur öffentlichen Wiedergabe früher erfolgt ist, 70 Jahre nach dieser.


§ 85 UrhG:


Das Recht erlischt 70 Jahre nach dem Erscheinen des Tonträgers.






Das Musikwerk und sein urheberrechtlicher Schutz sind untrennbar miteinander verbunden. Ein Musikwerk wird in Deutschland nach § 64 UrhG zu Gunsten der Komponisten und Texter noch 70 Jahre nach dem Tod der Urheber geschützt. Diese Schutzfrist ...


Korrekt. Das Musikwerk (Melodie, Text) ist geschützt. Willst Du das Nachsingen und aufnehmen, also Melodie und Text nutzen, brauchst Du bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers die Zustimmung der Erben.

Die Aufnahme des Musikstückes kannst Du 50 Jahre nach der Aufnahme beliebig nutzen (Gemeinfreiheit) wurde die Aufnahme veröffentlicht, 70 Jahre nach Veröffentlichung.


Anmerkung:

Im Jahr 2011 wurde die Schutzfrist für Aufnahmen von 50 auf 70 Jahre erweitert. Hintergrund war, dass Leute wie Paul McCartney und Mick Jagger wieder Erwarten noch leben. "Paint it Black" wäre 2016, "Love Me Do" wäre 2013 gemeinfrei geworden.

Und es ist nicht einzusehen, dass die Herrschaften Musiker nur einige hundert Millionen Euro verdient haben. Die brauchen mehr Geld, daher wurden die Schutzrechte für Aufnahmen von 50 auf 70 Jahre verlängert, gegen die Stimmen Belgiens, der Tschechei, der Niederlande, Luxembourgs, Romäniens, der Slovakei, Sloveniens und Swedens, bei Stimmenthaltung Österreichs und Estlands.

Mit der alten Regelung könnten wir heute alle Aufnahmen, die vor dem 01.01.1967 veröffentlicht wurden beliebig kopieren, das wären z.B. alle Beatles Alben vor dem Weißen Album, alle Stones Alben vor Beggars Banquet, von den ganzen Klassiklalben will ich mal nicht reden .....

LG Tom
.JC.
Inventar
#362 erstellt: 11. Mai 2018, 23:54
Hi,

danke für´s präzisieren Tom.


honda99 (Beitrag #360) schrieb:
Wie gesagt, analog bleibt hat aber für mich bei Weitem nicht mehr den Stellenwert wie vor 30 Jahren.


vollkommen klar.
Von LP hören geht eben (eigentlich) nur zuhause.
home is where the record player is

Vielleicht tut man (ich, du, wir) sich es gerade deshalb an,
wegen dem Gefühl zuhause zu sein.
honda99
Stammgast
#363 erstellt: 12. Mai 2018, 00:12
vollkommen richtig JC
ich bin auch gern daheim.
Wenn man,wie ich ,schon so viele Jahre durch die Weltgeschichte zieht weiß man die Zeit daheim zu schätzen.
Meine Frau freut das ja auch. Dann habe ich auch die Zeit mal wieder die eine oder andere Platte aufzulegen und einen guten Wein mit meiner Frau zu genießen.
Gelegentlich wird dann aber auch schon mal eine CD in den Player geschoben.
Was ich damit sagen will. Es geht doch nicht nur primär um das Medium analog oder digital.
Man sollte sich nur die Zeit nehmen die Musik gebührend zu genießen. Das muss allerdings jeder für sich herausfinden.


[Beitrag von honda99 am 12. Mai 2018, 00:15 bearbeitet]
funny001
Stammgast
#364 erstellt: 12. Mai 2018, 03:25

Aber denk mal, in 40 Jahren - das könnten wir noch erleben


Boah da müsste ich aber biblisch alt werden

Ich hab doch nix gegen files, für unterwegs super, da kann ich ja auch nicht platte hören, dass mache ich ja nur zuhause. Ich habe ja auch fast alle meine Platten digital gesichert,für unterwegs.

Und was die Aufnahme Qualität betrifft ,kann man sicher heute schon mehr als früher, nur es gab auch schon früher gute aufnahmen , wenn ich mir die Gorge Gershwin "Aufnahme - Rhapsody in blue" anhöre die von 1924 ist , bzw meine Platte davon aus 1959, kann ich nix negatives an der Aufnahme finden.
Es gab also auch schon früher Aufnahmen die Qualitativ nicht schlecht waren!

Heute ist es aber oft so das bei der Aufnahme gespart wird, bzw der Tontechniker nicht zum Einsatz kommt. Solche Aufnahmen sind meist nicht besser als viele alte Aufnahmen. Neu ist eben nicht gleich besser.
Wenn ich mir anhöre wieviele CDs nach dem angeblichen Remastering ,schlechter sind als die Original Aufnahme ,stellt sich mir die Frage wie Taub sind die Leute die das Produzieren. Man muss eben fest stellen ,dass nicht das was möglich an Qualität wäre, immer erreicht wird!
Das dürfte auch der Grund sein wieso es immer noch viele Schallplatten gibt deren Qualität höher ist als ihr digitales Gegenstück.

Feststellend ist es doch so, das viele Platten Anhänger, der Haptik und auch der Qualität ihre Schallplattenaufnahmen immer noch Analog hören.
funny001
Stammgast
#365 erstellt: 12. Mai 2018, 03:28

. Man sollte sich nur die Zeit nehmen die Musik gebührend zu genießen.



Volle Zustimmung
ZeeeM
Inventar
#366 erstellt: 12. Mai 2018, 07:49

funny001 (Beitrag #364) schrieb:

Wenn ich mir anhöre wieviele CDs nach dem angeblichen Remastering ,schlechter sind als die Original Aufnahme ,stellt sich mir die Frage wie Taub sind die Leute die das Produzieren.


Die Annahme, das die Remasters dazu dienen, für eine kleine Gruppe einen besseren Klang zu erreichen, halt ich für ein Irrtum.
Es geht darum den Klang dem Massengeschmack so anzupassen das man damit hinreichend Geld verdient.
Das viele CD Versionen nicht pralle sind ist auch dem Umstand geschuldet, das die Produkte nicht für die Hifi-Anlage gemacht wurden, sondern vom Küchenradio über Wecker etc etc. etc.
8erberg
Inventar
#367 erstellt: 12. Mai 2018, 11:15
Hallo,

zum allgemeinen Grundverständnis: die Bosses der Big Companies der Musikindustrie sind nicht für "Kunst der Kunst wegen" da sondern um Kohle zu verdienen. Money, Money, Money. Punkt. Wenn viel Knatter da ist kann man sich mal was für die Kunst als Aushängeschild leisten.

Wer was anderes glaubt denkt wohl auch das Kabel "klingen" oder "informierte Aufkleber" Wunder vollbringen...

Peter
13mart
Inventar
#368 erstellt: 12. Mai 2018, 11:39

8erberg (Beitrag #367) schrieb:
die Bosses der Big Companies der Musikindustrie sind nicht für "Kunst der Kunst wegen" da sondern um Kohle zu verdienen. Money, Money, Money. Punkt.


Stimmt. Aber nicht immer: Es wird kolportiert, dass das 'red-book' der CD
von Phillips noch einmal geändert werden musste, weil der damalige Chef
von Sony die Neunte von Beethoven unbedingt an einem Stück hören wollte.
So passen nun 74 min. drauf statt der vorgesehenen Stunde.

Gruß Mart
Zaianagl
Inventar
#369 erstellt: 12. Mai 2018, 12:08
Nice.
LedZep
Stammgast
#370 erstellt: 12. Mai 2018, 12:28

funny001 (Beitrag #364) schrieb:

Ich hab doch nix gegen files, für unterwegs super, da kann ich ja auch nicht platte hören, dass mache ich ja nur zuhause...

...Es gab also auch schon früher Aufnahmen die Qualitativ nicht schlecht waren!

Wenn ich mir anhöre wieviele CDs nach dem angeblichen Remastering ,schlechter sind als die Original Aufnahme ,stellt sich mir die Frage wie Taub sind die Leute die das Produzieren. Man muss eben fest stellen ,dass nicht das was möglich an Qualität wäre, immer erreicht wird!
Das dürfte auch der Grund sein wieso es immer noch viele Schallplatten gibt deren Qualität höher ist als ihr digitales Gegenstück.


Yepp, volle Zustimmung!

zu Teil 1: mache ich genauso

zu Teil 2: und zwar jede Menge!!!

zu Teil 3: das Problem ist ja nicht zwangsweise das Re-Mastering, sondern das Re-EQing
Mal abgesehen von den Loudness-War-Sünden und der völlig widersinnigen Beschneidung der Dynamik ist ja manches durchaus gut gemeint.
Natürlich gibt es zuhauf Aufnahmen, die so ihre Problemzonen haben und die man dann "verbessern" möchte.
Nur wenn die Arbeiten am fertigen Mix auf Band/oderder Digitalkoppie vorgenommen werden, dann wirken sich die Änderungen eben auf alle Tonspuren gleichermaßen aus. Das mag dann den Problembereich etwas verbessern, wirkt sich aber in der Regel gegenteilig in den anderen Bereichen aus.
Deshalb ja mein Wunsch: Ein Tonträger mit dem Originalen Mix in best-verfügbarer Qualität - ohne jede Manipulation am Sound - und ein Tonträger mit einem ReMix - der dann gezielt einzelne Tonspuren "verbessern" kann. Ob man das dann mag ist vielleicht Geschackssache, aber es gibt ja durchaus positive Beispiele.
Ist mir schon klar dass sowas nicht für kleine Indie-Produktionen oder obskures/vergessenes aus der Historie gemacht wird.
Wobei angesichts der Verfügbarkeit von inzwischen sehr preiswerter professioneller Studio-Software sowas durchaus mal in die Hände kleiner Fanclubs gelegt werden könnte. Die würden sich mit der nötigen Hingabe und wohl auch ehrenamtlich dranmachen.
Ja, ja ich träum weiter - wird schon keiner die Originale aus der Hand geben...
Moonlightshadow
Inventar
#371 erstellt: 12. Mai 2018, 12:29
Glaub ich nicht. Gibt Aufnahmen der 9. mit unter einer Stunde Spielzeit.
frank60
Inventar
#372 erstellt: 12. Mai 2018, 12:30

kölsche_jung (Beitrag #351) schrieb:

Zaianagl (Beitrag #347) schrieb:
... Für mich zählt in erster Linie der musikalische Inhalt, und nicht das Trägermedium.

...
Wer sich in solchen Diskussion so arg auf das Transportmedium kapriziert hat mE ein recht seltsames Verhältnis zur Musik.

Nur zu wahr.

Was ich auf Vinyl bekommen kann, nehme ich auf Vinyl, aber die Welt dreht sich selbst dann weiter, wenn ich mal von irgend einem Album, das ich unbedingt hören will, nur einen Download im iTunes Store bekomme.
8erberg
Inventar
#373 erstellt: 12. Mai 2018, 13:08

13mart (Beitrag #368) schrieb:


Stimmt. Aber nicht immer: Es wird kolportiert, dass das 'red-book' der CD
von Phillips noch einmal geändert werden musste, weil der damalige Chef
von Sony die Neunte von Beethoven unbedingt an einem Stück hören wollte.
So passen nun 74 min. drauf statt der vorgesehenen Stunde.

Gruß Mart


Hallo,

[klugscheiß] es war der damalige Vice-President von Sony Norio Ohga, der war ein ausgebildeter Opernsänger und sah das als Verkaufsargument wenn eins der populärsten Werke der klassischen Musik auf einen Tonträger passt.

Die Techniker nahen die Einspielung von Furtwängler als Maßstab, der brauchte 74 Minuten. [/klugscheiß]

Die Tempoangaben auf den Notenblättern sind ja nicht präzise und Beethoven selber fragen geht aus bekannten Gründen nicht.

Peter
höanix
Inventar
#374 erstellt: 12. Mai 2018, 13:19
Es laufen genügend Typen rum die den Kontakt mit Verstorbenen anbieten ( ), warum gibt es ausgerechnet bei Beethoven Probleme
LedZep
Stammgast
#375 erstellt: 12. Mai 2018, 13:28

Moonlightshadow (Beitrag #371) schrieb:
Glaub ich nicht. Gibt Aufnahmen der 9. mit unter einer Stunde Spielzeit. ;)


eingespielt von den Ramones ?

Hätte ich dann gern ...
Moonlightshadow
Inventar
#376 erstellt: 12. Mai 2018, 20:55
Kannst Du z.B. hier kaufen, leider nicht von den Ramones, aber eine trotz des Tempos sehr gelungene Einspielung wie ich finde.


[Beitrag von Moonlightshadow am 12. Mai 2018, 20:57 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#377 erstellt: 13. Mai 2018, 07:50
Hallo!


......Die Tempoangaben auf den Notenblättern sind ja nicht präzise und Beethoven selber fragen geht aus bekannten Gründen nicht.
..........


Das ist nicht richtig, gerade zur 9.Symphonie gibt es sehr präzise Metronomangaben von Beethoven selbst, -nur werden die von etlichen Dirigenten einfach ignoriert-, Furtwängler ist ein Paradebeispiel dafür. Er zerdehnt die 9. teilweise unerträglich.

Ein Gegenbeispiel liefert Renee Leibowitz mit seiner Interpretation der 9. ab der sich sehr genau an Beethovens Angaben hält.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 13. Mai 2018, 07:50 bearbeitet]
LedZep
Stammgast
#378 erstellt: 13. Mai 2018, 11:58

Moonlightshadow (Beitrag #376) schrieb:
Kannst Du z.B. hier kaufen, leider nicht von den Ramones, aber eine trotz des Tempos sehr gelungene Einspielung wie ich finde. ;)


Danke für den Tipp!
Leider bin ich in der Klassik nicht so "beheimatet", als dass ich es vernünftig beurteilen könnte.
Du kannt mir wohl 10 verschiedene Einspielungen der 9. vorsetzten und ich würde sicher auch eine Meinung dazu haben.
Und sicher hätte ich dann auch einen Favoriten.
Aber wahrscheinlich würde ich etliche Feinheiten und Details nicht richtig würdigen.

Mein Metier ist im weitesten Sinne "Rockmusik". Da bin ich zuhause und kenne mich einigermaßen gut aus. Sollte bei ca. 10.000 - 12.000 physikalischen Tonträgern und mindestens nochmal sovielen Alben als Files so halbwegs möglich sein.
Nicht, dass ich Klassik nicht mögen würde. Ich ziehe sie dem Radio-Einheitsgedudel mit Tonnen von deutschen Betroffenheits- und Happy-Go-Lucky-Lift-Me-Up Retorten Eiheitsdudlern sogar meilenweit vor.

Das gleiche gilt für Jazz. Ich mag einiges und kann mir vorstellen, dass man sich beim tiefern Schürfen komplett neue Welten erarbeiten kann.
Aber solange es in meinem Metier immer noch ungehobene Schätze gibt, belasse ich es beim gelegentlichen Blick über den Tellerrand.

Das wäre sonst für längere Zeit so, als würde ich mich bei "meiner Musik" auf die 100 erfolgreichsten Alben aller Zeiten beschränken.
Da mögen zwar ein paar gute dabei sein, aber wahrscheinlich nicht mal 10 meiner TOP 500 Alben.
Das ist die Sache mit dem Eisberg und der Wasserlinie ;-)
Klassik und echter Jazz sind dann im nächsten und übernächsten Leben dran aber an den Fässern kann ich derzeit nur ab und zu mal schnuppern.
8erberg
Inventar
#379 erstellt: 14. Mai 2018, 14:42
Hörbert
Inventar
#380 erstellt: 14. Mai 2018, 19:48
Hallo!

@8erberg

Kann ich leider nicht lesen, die FAZ aktzeptiert keine Adblocker und ich will keine Werbung also kommen wir beide nicht zusammen.


MFG Günther
ad-mh
Inventar
#381 erstellt: 15. Mai 2018, 23:00
Gute Einstellung.
8erberg
Inventar
#382 erstellt: 16. Mai 2018, 10:22
Hallo,

hab selber einen Adblocker, aber meiner ist wohl FAZ unbekannt, daher funzt es....


Tatsächlich schlagen sich Musikwissenschaftler und Interpreten bis heute mit Beethovens originalen Metronomzahlen herum: Viele wirken irritierend schnell, einige - wie die zum Kopfsatz der großen „Hammerklaviersonate“ op. 106 - sind technisch kaum ausführbar oder erscheinen musikalisch widersinnig. Wiederholt wurde deshalb vermutet, Beethoven habe sein Metronom falsch abgelesen, habe die Angaben, bedingt durch den Verlust seines Gehörs, nicht überprüfen können oder sich beim Umrechnen der Werte auf größere oder kleinere Schlageinheiten vertan. Daneben standen aber naturgemäß immer auch die Geräte selbst unter Verdacht.


Der wesentliche Absatz.

Peter
Hörbert
Inventar
#383 erstellt: 16. Mai 2018, 19:24
Hallo!

@8erberg

Danke für das Zitat, leider ist da nichts darunter was man als schlüssig bezeichnen kann, hier meinen Senf dazu.


.........einige - wie die zum Kopfsatz der großen „Hammerklaviersonate“ op. 106 - sind technisch kaum ausführbar oder erscheinen musikalisch widersinnig.........


Mal ganz davon abgesehen das diese Metronomzahlen von einigen Pianisten (z.B.Michael Korstick) durchaus bewältigt werden sind diese Sonaten ja auch gar nicht für heutige Konzertflügel geschrieben sondern für das alte Hammerklavier auf dem sie praktisch jeder Pianist mit links bewältigen kann.


.......Wiederholt wurde deshalb vermutet, Beethoven habe sein Metronom falsch abgelesen, habe die Angaben, bedingt durch den Verlust seines Gehörs, nicht überprüfen können oder sich beim Umrechnen der Werte auf größere oder kleinere Schlageinheiten vertan...........


Wie das schon einmal Nikolaus Harnoncourt so treffend formulierte: "Beethoven war Taub, -nicht blöd-."


..........Daneben standen aber naturgemäß immer auch die Geräte selbst unter Verdacht............


Diese Geräte waren nicht schlechter als heutige wie erhaltene Exemplare beweisen, man könnte das Metronom (eigentlich ja auch eine ziemlich simple Konstruktion) von Anfang an als ausgereift bezeichnen.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 17. Mai 2018, 19:15 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#384 erstellt: 17. Mai 2018, 11:28
Hallo,

dazu wieder ein Zitat aus dem o.g. Artikel:


Dies passt wiederum zu einem Brief an den Mainzer Schott-Verlag vom März 1825, in dem Beethoven beklagt, sein Metronom sei „krank“ und müsse „vom Uhrmacher wieder seinen gleichen stäten Puls erhalten“. Bei Venator & Hanstein erzielte der brisante Zettel mit 74.000 Euro deutlich mehr als die Taxe von 60.000 Euro.


Peter
golf2
Inventar
#385 erstellt: 20. Mai 2018, 14:01
Nochmals zu der Ausgangsfrage. Wer auf der High End letzte Woche in München war stellt sich diese Frage gar nicht. Da ging es eher drum, was zum Teufel eigentlich CD-Player waren...
ZeeeM
Inventar
#386 erstellt: 20. Mai 2018, 14:32

golf2 (Beitrag #385) schrieb:
Nochmals zu der Ausgangsfrage. Wer auf der High End letzte Woche in München war stellt sich diese Frage gar nicht. Da ging es eher drum, was zum Teufel eigentlich CD-Player waren... :D


44.1/16 Ist Tröte ..
Hörbert
Inventar
#387 erstellt: 20. Mai 2018, 16:39
Hallo!


.......... Wer auf der High End letzte Woche in München war stellt sich diese Frage gar nicht. Da ging es eher drum, was zum Teufel eigentlich CD-Player waren.......


Ja, da war ich, aber ich stelle mir eher die Frage wer denn den dort angepriesenen Müll eigentlich noch kauft.

Für mich war das eher ein Ausflug zu Großvaters HiFi, Röhren, Hörner, Schallplattenspieler, die 50ger Jahre lassen grüßen, -nur die Preise waren hochmodern und die Inflation der nächsten 25 Jahre war gleich mit vorweggenommen-.

MFG Günther
8erberg
Inventar
#388 erstellt: 20. Mai 2018, 17:37
Hallo,

die Messen zeigen nur eins: Hifi ist zwar noch nicht tot, aber riecht schon streng.

Peter
13mart
Inventar
#389 erstellt: 20. Mai 2018, 18:23

Hörbert (Beitrag #387) schrieb:

Ja, da war ich, aber ich stelle mir eher die Frage wer denn den dort angepriesenen Müll eigentlich noch kauft.


Was du als 'Müll' apostrophierst ist das realwirtschaftliche
Überleben der meisten europäischen, japanischen und
amerikanischen Hifi-Firmen. Aber wenn die weg sind,
gibt es ja noch google, apple und spotify.

Gruß Mart
ZeeeM
Inventar
#390 erstellt: 20. Mai 2018, 18:30

13mart (Beitrag #389) schrieb:

Was du als 'Müll' apostrophierst ist das realwirtschaftliche
Überleben der meisten europäischen, japanischen und
amerikanischen Hifi-Firmen


Kaffeefahrtbetreiber versuchen auch nur zu überleben und was soll man erst über Globulihersteller sagen?
Hörbert
Inventar
#391 erstellt: 21. Mai 2018, 06:53
Hallo!


........der meisten europäischen, japanischen und
amerikanischen Hifi-Firmen. .........


Wenn diese "Firmen" von der noch vorhandenen Kundschaft leben können ist´s ja gut, wenn sie es nicht können ist es ebenfalls gut denn das zeigt nur das der Bedarf an solch bizarrem Zeugs kleiner ist als das Angebot.

M.E. hat sich der Großteil dieser Sachen genau so überlebt wie die berühmte Musiktruhe in den 80ger Jahren des letzten Jahrhunderts, -wenn man den Schreinereien die diese Dinger herstellten nachjammern möchte, -bitteschön-.

Ich jedenfalls sehe die Notwendigkeit der Existenz von Plattenspielern aus 90-120 KG POM und Alu für 120.000-150.000 Euro ebensowenig ein wie die Notwendigkeit der Existenz von Lautsprechergehäusen in Mandolinenform die mit Blümchen bemalt sind und die für schlappe 120.000 Euro zu haben sind.

MFG Günther
ZeeeM
Inventar
#392 erstellt: 21. Mai 2018, 07:10

Hörbert (Beitrag #391) schrieb:

Ich jedenfalls sehe die Notwendigkeit der Existenz von Plattenspielern aus 90-120 KG POM und Alu für 120.000-150.000 Euro ebensowenig ein wie die Notwendigkeit der Existenz von Lautsprechergehäusen in Mandolinenform die mit Blümchen bemalt sind und die für schlappe 120.000 Euro zu haben sind.


Ich nehme mal an, die technische Notwendigkeit.
Der Rest adressiert doch die Liebhaberei und wenn da noch Knatter hinter steckt, warum nicht abschöpfen? Man erzählt den Leuten dann die Story, das all das nur für den Klang gemacht werden würde und notfalls werden da physikalische Zusammenhänge herbeiphantasiert und mit schmallippigen Ernst verteidigt.
.JC.
Inventar
#393 erstellt: 21. Mai 2018, 07:22
Moin,


Hörbert (Beitrag #391) schrieb:
.. die Notwendigkeit der Existenz von Lautsprechergehäusen in Mandolinenform die mit Blümchen bemalt sind und ..


das ist Kunst, da spielt der Preis keine Rolle.
Paribas
Ist häufiger hier
#394 erstellt: 21. Mai 2018, 07:43

13mart (Beitrag #389) schrieb:
.... ist das realwirtschaftliche
Überleben der meisten europäischen, japanischen und
amerikanischen Hifi-Firmen. Aber wenn die weg sind,
gibt es ja noch google, apple und spotify.



Na dann kann es ja nur besser werden! Nehmen wir noch Amazon als Contentanbieter und vielleicht Samsung als Hardwarelieferanten dazu und wir hören alle nur noch Mietmusik bzw. via Streaming über irgendwelche Echo-Dots, Rummsbumms-In-Ears oder Plastikbrüllwürfel.
Das Ganze unter dem Diktat dieses Oligopols, deren Mitglieder genau wissen, WAS wir WANN, WO und auf welchem Gerät wie oft abgespielt haben. Abspielen natürlich nur gegen monatliche Gebühr und für den Fall, daß die Kreditkarte mal nicht gedeckt ist, bleibt die Bude halt stumm. Ick freu´ mir!

Diese Edel-Hifi-Messen...also ich könnte mir vorstellen, genau weiß ich es baujahrbedingt nicht, daß es diese 100.000€ - Voodoolautsprecher-Klangerde-Kabelklang-150kg-Geschichten "früher" auch schon gab. Es gibt Menschen, derer nicht all zu wenige, für die sind 100k€ halt wie für unsereinen 1k€. Oder 100€. In diesen Sphären, so vermute ich, kommt schnell Langeweile auf, weil man ja schon so ziemlich alles hat, was man für Geld kaufen kann. Da sind solche Sachen wie die mandolinenförmigen Lautsprecher mit Bemalung fü 120k€ halt mal was neues.
BRAUCHT es das, denke ICH, mir fehlt was, weil ich mir das nicht leisten kann? Nö.


8erberg (Beitrag #388) schrieb:

die Messen zeigen nur eins: Hifi ist zwar noch nicht tot, aber riecht schon streng.


Gut gesprochen. Liegt meiner Meinung nach in der Natur der Sache - die U25 Generation hat eher selten die Kohle für solche Edelspielereien; heutzutage auch andere Interessen. Polemisch: Der Trend zur maximalen Oberflächlichkeit, dem Bulimie-Medienkonsum und der "Alles!Jetzt!Gratis!" Mentalität, die sich für mein Empfinden mit den sog.Millennials, zu denen ich scharf an der Grenze auch noch Gehöre, exponentiell verstäkt hat. Die vom System erstellte(!) Spotify-Playlist über einen dieser Bluetooth-Brüllwürfel wird da als Maß der Dinge empfunden. So jemandem kann man nicht mal eine gewöhnliche Mittelklasse-Anlage nahebringen. Alles hat eben seine Zeit.
Ich persönlich finde diese Entwicklung nicht gut; sie war aber vorherzusehen und ist Nebeneffekt der allgemeinen und politisch gewollten Nivellierung von Bildung und Geist.
Hier aber Schluß damit - das ist hier das falsche Forum für derartige Diskussionen.


[Beitrag von Paribas am 21. Mai 2018, 07:47 bearbeitet]
Thowie
Hat sich gelöscht
#395 erstellt: 21. Mai 2018, 07:54
Bei manchen dieser "Kunstwerke" wünschte ich mir eine inspirierte Putzfrau wie damals bei Joseph Beuys...
Zumindest, wenn so was in meiner Bude auftauchen würde.

Mal zum Thema: ich bin auch ein Wanderer zwischen den ganzen Medienwelten. CD, SACD, Flac Sammlung auf NAS, Spotify, Vinyl.

Und zwischen "alter" und "moderner" Technik. Sprich: NAS und Spotify mit 100Mbit Leitung an Onkyo A9000R, aber auch zwei Röhrenvorstufen an zwei ollen Vinyldrehern.

Mal macht es Laune, einfach mit dem Ipad durch die Sammlung oder das Net zu wischen, ganz unkompliziert und nebengeräuschfrei.
Ein anderes Mal macht es einfach mehr Spass, Vinyl zu handeln, physisch in der Hand zu halten, mal eine Seite oder LP, die man auf ner Plattenbörse oder Flohmarkt "erlegt" und dann gewaschen hat, durch zu hören und sogar mal wieder einen nostalgischen Knackser zu hören. Je nach Stimmung.

Ich verstehe die Diskussion auch nicht. Denken wir mal an Autos: natürlich sind Neuwagen von heute objektiv besser und einfacher zu fahren als der Klassiker aus den 50ern. Ein Oldie Fan würde allerdings völlig entgeistert den Kopf schütteln, wenn man ihm vorschlüge, seinen Austin Healey 3000 gegen einen Golf GTI 2018 zu tauschen. Oder meinetwegen einen Porsche Boxter. Warum? Wo der "Vernünftige" Neuwagenkäufer doch einfach "Recht" hat?

Ganz einfach: weil's in beiden Fällen um Emotionen geht. Nicht um "Recht", um "praktisch" oder technische Daten.

Hat also alles seine Berechtigung, finde ich. "Besser" und "schlechter" gibt's da eigentlich nicht.

Gruß Thomas
.JC.
Inventar
#396 erstellt: 21. Mai 2018, 08:21
Moin,


Thowie (Beitrag #395) schrieb:
Mal macht es Laune, einfach mit dem Ipad durch die Sammlung oder das Net zu wischen, ganz unkompliziert und nebengeräuschfrei.
Ein anderes Mal macht es einfach mehr Spass, Vinyl zu handeln, physisch in der Hand zu halten, ...


so ist es auch für mich.
Hörbert
Inventar
#397 erstellt: 21. Mai 2018, 11:43
Hallo!


........Ganz einfach: weil's in beiden Fällen um Emotionen geht. Nicht um "Recht", um "praktisch" oder technische Daten.............


Ach was, hier geht es um Alltags-Gebrauchtgegenstände die eine bestimmte "Arbeit" verrichten wie z.B. Rechner auch. Alle diese Geräte müssen eine bestimmte Leistung erbringen können und dafür braucht es weder zentnerweise zusätzliches POM noch Alu und auch keine Blümchen auf dem Lack.

So etwas zeugt allenfalls von einem gerütteltem Maß an durch Übersättigung hervorgerufener Dekadenz.

MFG Günther
Thowie
Hat sich gelöscht
#398 erstellt: 21. Mai 2018, 13:47
Och Günther!

Alltags-Gebrauchsgegenstände sind Autos oder Immobilien auch!

Was willst Du denn dann mit Oldtimern machen, oder mit alten Burgen oder Kirchen, Schlössern etc.?
Abreissen oder verfallen lassen, weil man sonst in Verdacht gerät, dekadent zu sein? Hatten wir übrigens in der jüngsten Geschichte eines Teils unseres Landes schon...
Oder darf man sowas erhalten, weil es einfach schön ist, und man Spass daran hat?

Und wer Blümchen will, oder Klangsteine oder -Schalen oder ähnlichen Kram für Tausende, oder gar einen Hubschrauberlandeplatz für ne sechsstellige Summe? Sicher ist das dekadent! Aber wenn man's kann und will? ist doch ok! So lange man es nicht zum Massstab oder gar Dogma erhebt.

Sicher auch kein Schlüssel zum Glück! Immer unzufrieden, weil es immer noch was Besseres oder Teureres gibt, ist nicht schön, nicht entspannend und auch nie zu Ende. Allerdings finde ich es genauso anstrengend, immer "vernünftig", "richtig" und rational sein zu müssen.
Zwänge gibt's im Beruf und in anderen Feldern genug.

In meinem Hobby brauch ich das nicht. Weder so noch so.

Gruß Thomas,
der gleich ne entspannte Runde mit den Hunden dreht, und dann mit nem lecker Hellen Musik hört. Auf ner (in den Augen Vieler hier) sehr bescheidenen, eigentlich fast schon ärmlichen Kette. Die viele meiner Bekannten und Freunde aus ihrer Perspektive allerdings schon wieder fast spinnert teuer finden, schon gar mit eigenem, exklusiven Hörraum. Vielleicht findet der Eine oder Andere mich damit auch ein wenig dekadent...
Kann ich mit leben...
Paribas
Ist häufiger hier
#399 erstellt: 21. Mai 2018, 14:05
Thomas, ich unterschreibe das sofort.
So sehe und handhabe ich das auch.

Weil es gerade so schön zur Eingangsfrage:"Warum tut man sich Analog an"? passt :

Unter Anderem deswegen: https://www.mobilege...e-gute-idee-ist/amp/

http://m.spiegel.de/...macht-a-1201972.html

Betreutes Denken / Hören ist meine Sache nicht.
Thowie
Hat sich gelöscht
#400 erstellt: 21. Mai 2018, 14:48
@ Paribas: thanks!

Allerdings sehe ich Spotify nicht ganz so kritisch.
Ich habe selbst ein Spotify Abo. Höre mir jede Woche meine persönliche Playlist an. Habe auch schon mal für mich neue Künstler entdeckt, auf die ich vielleicht sionst nicht gestoßen wäre. Und ich mag die Möglichkeit, im heimischen Hörraum Musik in Ruhe an- oder zumindest intensiv reinzuhören, bevor ich sie kaufe.

Ich muss mich den Spotify Playlists ja nicht unterwerfen. Und kann durch einfache, eigene Entscheidung, wie im Übrigen jeder, Andere auch, eigenständig bleiben.
Allerdings habe ich auch Verständnis für die Vielen, bei denen Musik "nebenbei" läuft, ohne Wichtigkeit als echtes Hobby.
Für die ist Spotify mit seinen Algorithmen eine einfache Möglichkeit, ohne sich groß damit beschäftigen zu müssen.
Sicher "betreutes Hören", aber wenn so Viele es doch wollen?

Ich jedenfalls bin froh, dass es Spotify gibt. Ich setze jedenfalls seitdem ich es habe, wesentlich weniger Kohle für Tonträger in den Sand, die ich nach Anhören dann doch nicht mehr gekauft hätte...

Gruß Thomas
Hörbert
Inventar
#401 erstellt: 21. Mai 2018, 14:51
Hallo!

@Thowie



.......Alltags-Gebrauchsgegenstände sind Autos oder Immobilien auch!
.............


Richtig.


...........Was willst Du denn dann mit Oldtimern machen, oder mit alten Burgen oder Kirchen, Schlössern etc.? ..........


Jedenfalls nicht ins gigantische verzerrt und total verkitscht nachbauen, -denn das ist dass was du auf so einer Messe zu sehen bekommst-. Das sind ja keine alten Originale sondern verzerrte Kopien der alten Sachen.

Und das finde ich Dekadent.

Für mich macht es halt einen Unterschied ob jemanden einen alten Röhrenverstärker behutsam restauriert oder ob er ihn ins lächerliche übersteigert kopiert und dann nachbaut.

Schaue dir doch einfach einmal diesen Artikel über Hornlautsprecher an, da gibt es auch einige Bilder der alten Originale und vergleiche die doch einmal mit den Bildern der Nachbauten. Möglicherweise verstehst du dann was ich meine.

http://www.avguide.c...der-hornlautsprecher

Wenn nicht auch gut, -das kann jeder sehen wie er mag-.

MFG Günther
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