Lautsprecher an Telefunken Verstärker RA 100

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killnoizer
Inventar
#1 erstellt: 29. Mai 2009, 22:14
ich möchte einen Telefunken Verstärker RA 100 in eine alte Musiktruhe einbauen .

Bei diesen Geräten sind die Lautsprecherkabel so zusammengefasst das es einen ( schwarzen ) Leiter zu den linken und rechten Chassis gibt , also quasi eine Mono - Masseleitung , auch wenn das wohl elektrotechnisch nur annähernd richtig formuliert ist ... ?

Für das Stereosignal gibt es dann je Kanal ein weiteres Kabel ( hier Hellblau + Dunkelblau ) .


Ich möchte von der Musiktruhe nur die Lautsprecher benutzen , kann ich jetzt beim Telefunken die Minus Anschlüsse zusammenlegen oder gibt es dann eine Explosion .

Wenn das möglich wäre könnte ich mir die Neuverkabelung der gemein versteckt verlegten Lautsprecherkabel ersparen ,

sonst muss ich nämlich (gefühlte) 300 angerostete winzige Schlitzschrauben in einer 40 Jahre alten Spanplattenkonstruktion lösen und wieder festschrauben ...



Ach so , den Verstärker finde ich überraschend gut , hat wirklich Druck obwohl ers o winzig ist , und die Haptik ist um 1 - 2 Klassen höher als der Preis des Gerätes erwarten lässt , da kann sich mancher Mittelklasse Japaner aus der Zeit eine dicke Scheibe Sushi abschneiden ...

Gerrit
killnoizer
Inventar
#2 erstellt: 03. Jun 2009, 07:57
hey , wo sind die elektroniker hier ??

semmeltrepp
Gesperrt
#3 erstellt: 03. Jun 2009, 08:00
Sollte funktionieren.
killnoizer
Inventar
#4 erstellt: 03. Jun 2009, 08:32
mit oder ohne Rauchentwicklung am Verstärker ???


Die Kabel zu den Lautsprechern sind echt fies verbastelt und versteckt ,

verlegt für die ewigkeit sozusagen ...


Gerrit
semmeltrepp
Gesperrt
#5 erstellt: 03. Jun 2009, 08:34
Die Masse (-)-Leitungen sind bei dem Amp ja auch zusammengelegt. Warum sollte das also nicht funzen?
Monsterle
Inventar
#6 erstellt: 03. Jun 2009, 08:47
Vor 40 Jahren hatten die Musiktruhen durchaus noch Röhrentechnik. Oder, falls schon etwas moderner, waren sie mit teilweise Germanium-Halbleitern bestückt. Silizium-Halbleiter, insbesondere Leistungshalbleiter, wie wir sie heute kennen, gab es damals noch nicht. Bedenken hätte ich deshalb in folgenden Punkten:

- Impedanz der Lautsprecher-Chassis
- Belastbarkeit der Chassis.

In der Röhrentechnik wurde (wird) zwischen Röhren-Endstufen und LS ein Ausgangsübertrager verwendet, da sich mit den Röhren allein die nötige niedere Ausgangsimpedanz nicht erreichen ließ.

Die damaligen Verstärker, zumindest im Heimbereich, hatten deutlich geringere Ausgangsleistung. Entsprechend wurden natürlich auch die LS-Chassis ausgelegt.

Gruß Monsterle
semmeltrepp
Gesperrt
#7 erstellt: 03. Jun 2009, 08:54

Monsterle schrieb:

- Belastbarkeit der Chassis.



Ich glaube nicht, daß mit so einer Truhe Brachialpegel gefahren werden. Eher macht denn auch der Amp die Grätsche, bevor irgendwelche Chassis abrauchen.
Monsterle
Inventar
#8 erstellt: 03. Jun 2009, 09:04
Solche Lautstärkepegel wurden mit so einer Musiktruhe damals sicher nicht gefahren, wie es heute durchaus der Fall ist. Der RA100 hat sehr wohl das Potential, die Chassis zu überlasten. Außerdem waren die LS der Musiktruhen zumeist nach hinten hin offen, also unbedämpft. Auskleidung mit Steinwolle o.Ä. oder gar Bassreflex war bei den Geräten noch nicht üblich.

Apropos Abrauchen der Endstufe: Der RA100 hat Hybrid-Endstufen. Diese Hybride sind heute mitunter nur noch schwierig zu bekommen, sollten sie die Grätsche machen.


[Beitrag von Monsterle am 03. Jun 2009, 09:09 bearbeitet]
killnoizer
Inventar
#9 erstellt: 03. Jun 2009, 09:10
dezente Zimmerlautstärke , genau !

das ganze steht übrigens in einem neuen Friseurgeschäft das komplett im 60er Jahre Stil eingerichtet ist , ich schicke Fotos wenn der Laden fertig ist , der Musikschrank ist jedenfalls der absolute Hingucker ,

vielleicht kommen die ja mal wieder in Mode , es lohnt sich in den meisten Fällen , der Sound er eingebauten Breitbänder ist in den bisherigen Fällen jedenfalls immer einwandfrei , und für den durchschnittlichen Preis von 5,- Euro gibt es noch einen kompletten Stereo Röhren Empfänger / Verstärker dazu !



Ausserdem haben die Speaker praktisch immer 4 - 6 ohm , in der Richtung sollte das also unkritisch sein .

Ist es grundsätzlich bei Transistor Amps so das die LS Minus zusammen an Masse liegen ?

oder nur bei kleinen Leistungen ?

werde das mal durchmessen , sind ja genug Verstärker im Haushalt vorhanden .

Ach ja , die Truhe ist eine Voll Röhrenkiste
( Imperial 6 weissnichwas ) , lediglich der UKW Stereo Baustein hat Transistoren , und die Ausgangsübertrager sind verstärkerseitig montiert , das Prinzip habe ich verstanden ,

ganz im Gegensatz zu den großen alten Elasystemen bei denen die Übertrager an den chassis sitzen , ( für jedes chassis einzeln ) .

Danke erstmal !!


Gerrit
semmeltrepp
Gesperrt
#10 erstellt: 03. Jun 2009, 09:11
So lange die Tröten eine Impedanz von 4 Ohm nicht unterschreiten, wird es wohl gutgehen. Falls nicht, kann man immer noch von sich behaupten, das man hinterher schlauer war.
Monsterle
Inventar
#11 erstellt: 03. Jun 2009, 09:37

killnoizer schrieb:

Ausserdem haben die Speaker praktisch immer 4 - 6 ohm , in der Richtung sollte das also unkritisch sein .

Ist es grundsätzlich bei Transistor Amps so das die LS Minus zusammen an Masse liegen ?

oder nur bei kleinen Leistungen ?


Auf die 4...6 Ohm würde ich mich nicht verlassen. Es ist möglich, daß die auch deutlich höher liegt bei diesen Chassis. Das wäre natürlich von dieser Seite her unkritisch.

Eine gemeinsame Masse am LS-Ausgang von Verstärkern gibt es nicht bei Brückenverstärkern. Bei diesem Schaltungsprinzip ist der Lautsprecher zwischen den Ausgängen der beiden Halbbrücken angeschlossen und somit massefrei. Allerdings läßt sich nicht generell sagen, daß es sich dabei um Verstärker mit hoher Ausgangsleistung, wie etwa PA-Endstufen, handelt. Kleine Brückenverstärker finden sich beispielsweise in Autoradios, wo es darum geht, mit vergleichsweise geringer Versorgungsspannung mehr Leistung herauszuholen. Siehe hier
Ingor
Inventar
#12 erstellt: 03. Jun 2009, 16:37
Keinesfalls die Masseleitungen beider Endstufen zusammenschließen. In den Anfängen des Stereotums gab es in den Musiktruhen einen Monobass und zwei Hochtöner. Das solltest du erst einmal klären. Sollte dem bei dir so sein, musst du erst eine Lautsprecherweiche einbauen, wie sie bei Subwoofern zu finden ist. Die Grenzfrequenz dürfte aber etwas höher liegen. Die Lautsprecher haben eine Belastbarkeit von maximal 15 Watt, aber einen hohen Wirkungsgrad. Der Klang wird nicht so gut sein, wie mit dem alten Röhrenverstärker, schließlich hatte man alles auf einander abgestimmt.
Monsterle
Inventar
#13 erstellt: 03. Jun 2009, 20:05

Ingor schrieb:
Keinesfalls die Masseleitungen beider Endstufen zusammenschließen.

Könntest du bitte kurz erläutern, wieso? Solange es sich um keinen Brückenverstärker (=BTL-Schaltung) handelt, gibt es i.d.R. doch auch eine gemeinsame Masse für die LS. Das ist sowohl bei bei Gegentakt- als auch Quasikomplementär-Endstufen absolut normal, ob ohne oder mit Ausgangs-Elko. Gerrit hatte ja Eingangs schon beschrieben, daß er im RA100 diese gemeinsame Masseleitung bereits vorfand.


Ingor schrieb:
Die Lautsprecher haben eine Belastbarkeit von maximal 15 Watt, aber einen hohen Wirkungsgrad. Der Klang wird nicht so gut sein, wie mit dem alten Röhrenverstärker, schließlich hatte man alles auf einander abgestimmt.

Einverstanden - hatte ich ja auch bereits in meiner ersten Antwort angedeutet. Der RA100 wird kein größeres Problem damit haben, notfalls die LS der Truhe in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Interessant wäre in dem Zusammenhang noch, wie sich der RA100 beim Ein- oder Ausschalten verhält: Kommt es dabei zu einem Knacken oder Ploppen im LS? Gibt es ein LS-Relais?

Und ja, es kann gut sein, daß der gewohnte Klang mit Röhrenverstärker danach mit der Hybridenstufe des RA100 nicht mehr so recht passt. Es ist anzunehmen, daß der Verstärker vom Frequenzgang her der Akustik der Truhe angepaßt wurde. "Sounding" war damals - und sogar noch bei späten '70er Geräten weit verbreitet. Nur nannte das damals niemand so . Möglicherweise hilft dann aber die Loudnesstaste des RA100 weiter.

Gruß Monsterle


[Beitrag von Monsterle am 03. Jun 2009, 20:25 bearbeitet]
killnoizer
Inventar
#14 erstellt: 04. Jun 2009, 07:41
Die Ergebnisse Breitband an Transistor Amp ( Hybrid ) sind auf jeden Fall besser als umgekehrt der Betrieb des winzigen Röhrenverstärkers an modernen leistungsfressenden Hifilautsprechern .


soll auch nur eine übergangslösung darstellen bis ich zeit habe kondensatoren zu tauschen um den Röhren das Röhren um 50 hz abzugewöhnen ,

bin ja mal gespannt , auch darauf was die Ersatzteile dafür am Ende kosten .


danke allen , Gerrit
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