Phonovorverstärker.

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MacLefty
Stammgast
#1 erstellt: 14. Jun 2009, 16:42
Moin moin Forum !

Hoffentlich bin ich hier im richtigen Brett ?

Ich habe eine etwas kuriose Frage.

Ich habe den Quad VV 34 Vorverstärker. Der hat ja einen Phonovorverstärker (Platine von der größe zweier Briefmarken) zum nachträglichen einschieben. Über den Klang mache ich mir nichts weiter vor.
Nun meine Frage :

Wenn ich einen hochwertigeren Verstärker kaufen würde (Ich denke da an einen Corda), wo müßte ich den anschließen ?

Alle meine Eingänge sind belegt. Auch der Line Eingang.

Und den externen Phonovorverstärker an den Quad Eingang legen hieße doch, dass der kleine Quad den Corda auf sein Niveau runterziehen würde, oder ? Auch Vorverstärker auf einen Vorverstärker zu legen wiederstrebt mir. Das ist doch doppelt - gemoppelt.

Über Antworten würde ich mich freuen !

Gruß,

Detlef
MacLefty
Stammgast
#2 erstellt: 14. Jun 2009, 16:42
Bild :

audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 14. Jun 2009, 19:41
Das Einschubplatinchen enthält vermutlich eine 1-Opamp-Schaltung, richtig? So schlecht müssen die gar nicht sein, es kommt (neben einem vernünftigen OP, klar) zu großen Teilen auf die Eingangsimpedanz an. Kannst du die Schaltung eines Kanals von Eingang bis zum OP nachzeichnen?
MacLefty
Stammgast
#4 erstellt: 14. Jun 2009, 20:23
Hallo audiophilantroph,

leider bin ich nur leidenschaftlicher Hörer. Kein leidenschaftlicher Techniker. Das einzigste was mir zu Deiner Frage einfiel, ist die Platine zu fotografieren. Kannst Du damit etwas anfangen ? Oder sehen ?
Ist auf dem Foto die kleine Einschubplatine rechts. Mit dem breiten, grauen Mehrfachkabel :



Gruß,

Detlef
Radiowaves
Inventar
#5 erstellt: 14. Jun 2009, 21:05
Was mir erstmal auffällt, sind mehrere recht große Schaltkreise auf der Hauptplatine mit Aufdruck MC14066. Das sind CMOS-Analogschalter, also eine Art "elektronisches Relais" ohne bewegte Teile und ohne mechanische Kontakte. Die Dinger sind nicht unbedingt prickelnd für Audiozwecke. Offenbar werden sie hier als Eingangsumschalter eingesetzt, vermutlich auch noch kaskadiert. Mach Dir also keine besonders großen Sorgen, daß die popelige Phono-Platine qualitativ aus der Reihe fallen könnte - wenn auch sonst 4066er verbaut sind, ist das ganze nicht unbedingt auf Studiotechnik-Niveau. Schlecht muß es deswegen aber auch nicht sein, kommt ganz auf die Schaltung und die Betriebsbedingungen der 4066er an. Echte Relais haben jedenfalls weniger Klirr, sind im Durchgang niederohmiger und beim Sperren hochohmiger.

Zur Phonoplatine: zweistufige Transistorschaltung, mit etwas Mühe kann man anhand der durchschimmernden Leiterbahnen sogar das Schaltbild rekonstruieren. Die grüngelblichen Widerstände ganz außen neben den Buchsen sind offenbar die Lastwiderstände. So ganz komme ich grad nicht mit den Farbcodes hinterher, sollten eigentlich 47 kOhm sein.

Was ich wesentlich interessanter finde, ist der Rückseitenaufdruck "220p". Da ist die Lastkapazität für den Tonabnehmer. Zusammen mit dem Anschlußkabel, das meist noch 100 - 200 pF mitbringt, sind das schon 400 pF - und damit oft zuviel. Viele MM-Tonabnehmer hätten gerne Werte zwischen 100 und 200 pF insgesamt. Wenn es zuviel ist, wirst Du es an im Vergleich zur CD dumpfer, glanzloser Wiedergabe merken. Ein versierter Elektroniker kann da sicher was machen, denn die Lastkapazität muß sich in Form von Kondensatoren auf der Platine befinden. Ansonsten wage ich zu den Eigenschaften dieser Phonostufe kein Urteil abzugeben. Die kann durchaus mehr als brauchbar sein. Kommt auf die Transistoren und deren Verschaltung an.

Falls Du Dich freilich gar nicht damit anfreunden kannst, sollte es auch kein großes Problem sein, statt der Platine einfach eine Lochrasterplatte mit Buchsenpaar ohne Verstärker so einzubauen, daß die Line-Pegel gleich richtig da ankommen, wo sie ankommen sollen. Zwei Vorverstärker hintereinander geht nämlich wirklich nicht, zum einen viel zuviel Verstärkung, zum anderen doppelt angewendete Schneidkennlinienentzerrung und damit völlig entstellter Frequenzgang.


[Beitrag von Radiowaves am 14. Jun 2009, 21:08 bearbeitet]
MacLefty
Stammgast
#6 erstellt: 16. Jun 2009, 19:16
Hallo Radiowaves,

hab' erstmal recht vielen Dank ! Ich habe Deine Anmerkung mal zu Quad nach Koblenz geschickt. Dort hat ein Freund von mir vor Jahren die Vorstufe für mich gekauft. Ich weis das man da irgendwelche Chips auswechseln und somit den Eingang anpassen kann. Die Stecker waren, soweit ich mich erinner, sogar von Quad selbst.
Mal schauen was die Leute dort meinen. Und ob ich diese Teile überhaupt noch kaufen kann. Neu oder gebraucht.

Viele Grüße,

Detlef
hf500
Moderator
#7 erstellt: 16. Jun 2009, 20:18
Moin,
von der Phonovorverstaerkerplatine moechte ich mal die Unterseite sehen.

Zwei Transistoren pro Kanal reichen zwar vollkommen aus, um einen "normgerechten" Phonoentzerrer bauen zu koennen, aber ich vermisse alle Bauteile, die zum Entzerrernetzwerk gehoeren.

Die gelbgruenen "Widerstaende" am unteren Ende der Platine sind keine. Es sind entweder Kondensatoren (sehr wahrscheinlich) oder Drosseln (eher unwahrscheinlich, weil sie den TA gegen Masse kurzschliessen wuerden).
Den Farbringen nach koennen sie fuer die 220p Eingangskapazitaet verantwortlich sein.

Die inneliegenden Widerstaende haben auf meinem Monitor (Farbwiedergabe) 4,7k Ohm, was sie um den Faktor 10 zu klein macht. Sie liegen naemlich parallel zum Eingang. Am Ende sind die "roten" Farbringe doch orange und dann passt es wieder.

(War vor Jahren der Ausloeser, mir eine farbneutrale Arbeitsplatzleuchte mit einer 55W KFZ-Halogenlampe zu bauen. Industriell hergestellte Leuchten waren mir damals zu teuer.)

73
Peter
MacLefty
Stammgast
#8 erstellt: 17. Jun 2009, 09:47
Hallo Peter,

ich möchte nicht in Ungnade fallen. Aber die Platine ausbauen möchte ich nicht wirklich. Ich gehöre zweifelsohne zu den Menschen denen das Unmögliche möglich ist. Wenn ich ein Gerät öffne herum fummel ist es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im Eimer ! Jahrelange Erfolge in dieser Richtung bestätigen mich.
Der Satz "Es ist mir ein Rätsel wie Sie das geschafft haben..." ist Standard bei den armen Teufeln die meine Teile wieder reparieren sollten. Oder "Erklären Sie mir mal Schritt für Schritt wie Sie vorgegangen sind. Das ist an sich unmöglich !"

Ich warte nun mal ab, was die Jungs in Koblenz dazu zu sagen haben. Leider ! Denn Gedult ist nicht meine Stärke !

Gruß,

Detlef
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