Braun Regie als phono-pre? oder NAD?

+A -A
Autor
Beitrag
Memphishifi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Jul 2010, 09:40
Hallo,

ich habe mir vor Kurzem einen Technics 1210 MK2 gekauft.
Diesen möchte ich jetzt gerne "anschließen".

Ich habe einen alten Verstärker Braun Regie 450 bekommen, der ja auch einen Phono-Eingang hat, allerdings mit DIN-Stecker. Es gibt ja jede Menge Adapter-Kabel, allerdings werden dann die Innenleiter der RCAs ('Chinch') auf die beiden rechten Pins gelegt, und die Masse der RCAs auf die Gesamtmasse.

Da ja Tonabnehmer 4 Anschlüsse haben und eine separate Tonarmmasse, frage ich hier nun, ob jemand weiß, wie es am phono-Eingang des Regie aussieht.

Würde gerne die L/R-Massen und TA-Masse trennen. Soll man doch so machen, oder ist das nicht nötig?

Darüber hinaus wüsste ich gerne, was ihr von der Kombination haltet, bzw. ob ihr einen NAD PP2 phono-pre dem Vorverstärker im Regie 450 vorziehen würdet.

Der Technics hat im Moment noch ne DJ-Raspel Stanton 505 mit sphärischer Nadel drin, soll aber durch ein Ortofon 2M blue ersetzt werden.
Was wäre da klanglich drin? (Sowohl mit Stanton als auch dann mit neuer Nadel)

Wünsch euch einen schönen Tag und freue mich auf Antworten.

Viele Grüße,
Flo
germi1982
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 09. Jul 2010, 01:07
Beim DIN-Anschluss bleiben die Innenleiter logischerweise getrennt!

Was zusammen kommt ist die Signalmasse plus dem Potentialausgleich der bei Cinchanschluss in der Regel über ein separates Kabel geführt wird (dünner Klingeldraht). Bei manchen Plattenspielern läuft aber auch das manchmal mit über den Schirm der ja die Signalmasse darstellt.

Auf Pin 3 kommt Signal Links, auf Pin 5 ist Signal Rechts und auf 2 ist die Masse.

Das ist der Blick von außen auf den Stecker, Lötseite ist logischerweise spiegelverkehrt. Bei vielen Steckern die man so zum selberlöten kaufen kann sind die Pins zudem mit den entsprechenden Nummern versehen.

http://upload.wikime...nbelegung-Stereo.png

Eine Auftrennung ist nicht erforderlich. Das würde ich erst bei einem Low Output-Moving Coil-System machen, bei Moving Magnet, Moving Iron oder High Output-Moving Coil ist das nicht erforderlich. Aber bei Low Output-MCs wäre es empfehlenswert, nicht wegen dem Klang, eher weil man sich damit schnell Störungen einfängt denn die Verstärkerschaltung ist aufwändiger. Aber da du ein solches System nicht so ohne weiteres an deiner aktuellen Konfiguration betreiben kannst, erst recht nicht am Braun, kann man das unter den Tisch fallen lassen.


Ich persönlich würde den Braun nehmen, damals hat man noch ordentliche Phonostufen gebaut...

Die Kanaltrennung des DIN-Steckers ist übrigens weitaus besser als die der Schallplatte und die eines Tonabnehmers. Also daher würde ich mir da keine Gedanken machen. Für andere Bereiche ja, aber nicht bei Platte.
Memphishifi
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Jul 2010, 10:36
Hallo

Vielen Dank, Marcel, für Deine Antwort!

Ich habs mir fast gedacht, dass die 4 Pins des DIN für Signal Ein- UND Ausgang verwendet werden, und somit die 'Norm' erhalten bleibt.

An anderer Stelle hier im Forum hatte ich halt gelesen, dass solche RCA auf DIN Adapter nicht die beste Wahl wären, bzw. 'keinen Sinn machen' würden. Daher war ich etwas irritiert, wie sich das mit den Signalmassen verhält.

Was die Qualität des Braun anbelangt, so will ich nicht unterstellen, dass die damals verbauten Vorstufen schlecht waren, nur hätte es ja sein können, dass es mittlerweile bessere gibt, da sich ja auch einiges in der Elektronik getan hat.

Darüber hinaus liest man ja des öfteren, dass bei alten Verstärkern die Transistoren und ELKOs getauscht werden sollten. Daher auch die Frage, ob der NAD (oder ähnl. wie Phonobox) in dem Preisbereich von ca. 100 Euro 'besser' klingen.

Grüße,
Flo
germi1982
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Jul 2010, 18:49
Tauschen kann man die Elkos, muss man aber nicht. Wenn du ein Meßgerät hast, kannst du die auslöten und nachmessen. Aber wenn ein Elko hin ist wirst du das auf jeden Fall merken....

Und die natürlich genau anschauen, nicht dass da irgendwo Elektrolyt austritt oder ausgetreten ist. Oder wenn die schon langsam dicke Backen machen sind sie auch fällig.

Die Transistoren braucht man nicht tauschen, das sind keine Verschleißteile. Die halten ewig, es sei denn sie sind kaputt. Das hat aber nichts mit deren Alter zu tun, sondern eher damit, dass falls ein Bauteil stirbt, die im schlimmsten Fall mitgerissen werden in den Tod. Passiert aber selten. Gerade die besseren Verstärker waren zu der Zeit auch schon entsprechend abgesichert dass da nix passiert.

Ich habe das mal gemacht bei einem alten Radio von Telefunken aus den 60ern. Ergebnis war, dass ich keinen ersetzen musste, waren alle noch innerhalb der angegebenen Toleranzen. Man kann das nicht pauschal sagen dass man alle Elkos ersetzen soll, für die ist es schlimmer wenn das Gerät Jahrzehnte unbenutzt herumstand (und da noch wie die klimatischen Lagerungsbedingungen waren) als wenn es die Jahrzehnte in Betrieb gewesen wäre. Wobei es auch da Ausnahmen gibt, wenn die z.B. beheizt werden durch ein Bauteil das direkt daneben sitzt. Muss man sich halt immer anschauen was Sache ist.


Die damaligen Phonostufen waren exzellent, die Verstärker/Receiver wurden ja um die herumgebaut. Die Phonostufe war das Prestigeobjekt der Hersteller, denn die Platte war damals ja Medium Nummer 1. Deswegen haben in dem Bereich die Hersteller eher geklotzt statt gekleckert.

Die NAD-Phonostufe wird keinesfalls besser klingen. Der Unterschied zwischen damals und heute ist bei den Teilen, dass man das alles heute kompakter bauen kann weil die Teile kleiner sind, und man weniger Teile braucht weil man auch mehr mit integrierten Schaltkreisen (IC) arbeitet. ICs gabs zwar damals auch schon, aber wurden nicht in dem Maße verbaut wie heute, und vor allem konnten die noch nicht so viel. Zudem machen sie das gleiche, und zwar das Tonabnehmer-Signal vorverstärken und nach einer genormten Kennlinie entzerren. Entzerren deswegen weil aus technischen Gründen die Musik verzerrt auf der Platte aufgezeichnet ist um die Auslenkung der Nadel möglichst klein zu halten.

Anfang der 70er Jahre gabs schon ICs in Transistorradios, da wurde dann geworben dass dieser eine IC fünf Transistoren ersetzt. Ende der 70er, aus der Zeit stammt auch mein Receiver, war man schon weiter. Bei meinem Receiver stand dann "28 ICs mit über 4000 Halbleiterfunktionen", die Teile ersetzen also 4000 Transistoren.

Eine CPU aus einem PC ist auch ein IC, eine aktuelle CPU hat mehr als 500 Millionen Halbleiterfunktionen.

Der damalige Neupreis dürfte so um die 1300-1400 Mark gelegen haben, wenn man die Inflation herausrechnet, wären das heute fast 2000€. Unterhaltungselektronik war damals nicht billig...und vor allem nicht wenn Braun drauf stand, die waren damals mit einer der teuersten deutschen Hersteller von solchen Geräten. Das Design ließen die sich natürlich auch bezahlen, das Gerät stammt aus der ersten Hälfte der 1970er Jahre, so 1973/74 rum. Braun war designtechnisch das was heute Apple darstellt...also einfaches modernes Design.


[Beitrag von germi1982 am 09. Jul 2010, 19:04 bearbeitet]
Memphishifi
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 10. Jul 2010, 15:45
Hallo,

Dankeschön, dann werd ich wohl bei dem Braun bleiben Freut mich zu hören, dass die Phonostufen wirklich so ordentlich sind.

Bzgl. der Elkos werd ich mir das ganze mal näher ansehen. Er war einige Zeit nicht in Betrieb, aber vll. tut ja noch alles...

Eine Frage hätte ich noch bzgl. der Kopfhörer-Anschlüsse. Gibts da irgendwo nen Belegungsplan, bzw. kann man sich da Adapter bauen/kaufen auf Klinke? Oder hatten die damaligen Kopfhörer andere Eingangsspannungen wie die heutigen? Müssten doch heutzutage so einige wenige hunder mV sein, wenn ich richtig liege?

Einen schönen Tag!

Viele Grüße,
Flo
germi1982
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 10. Jul 2010, 20:27
Da kann man einen Adapter nehmen...

Würfelstecker auf 6,3mm Klinkenbuchse z.B.

http://www.kabelmeister.de/gfx/shop/artikel/4155.jpg

Es gibt zwei Versionen von Buchsen, eine drehbare und eine nicht drehbare. Die sind untereinander kompatibel. Bei der drehbaren werden in einer Stellung die Boxen abgeschaltet wenn man den Stecker einsteckt. Wenn man den Stecker um 180° dreht laufen die Boxen weiter trotz eingestecktem Kopfhörer.
Memphishifi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Jul 2010, 21:03
Hallo Marcel,

vielen Dank für Deine Hilfe, hast mir viel geholfen.
Werde evtl. noch nach einem Paar Braun-Boxen schauen und dann kanns losgehn

Viele Grüße,
Flo
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Braun Regie pre sub out?
johanus1 am 05.04.2010  –  Letzte Antwort am 08.04.2010  –  8 Beiträge
Anschlüsse Braun Regie 350
LotharM am 04.12.2004  –  Letzte Antwort am 11.10.2007  –  7 Beiträge
Braun Regie 5XX - welcher?
entropy_kid am 24.01.2011  –  Letzte Antwort am 27.01.2011  –  14 Beiträge
Braun Regie 5xx Netzschalter?
Alfredi am 23.04.2005  –  Letzte Antwort am 27.12.2022  –  6 Beiträge
Braun Regie 520 Problem
mumubear am 12.08.2005  –  Letzte Antwort am 15.09.2005  –  16 Beiträge
Braun regie 540 E
Jimbob48 am 17.01.2005  –  Letzte Antwort am 17.01.2005  –  4 Beiträge
Braun regie 450S
wolfgang_B am 01.03.2009  –  Letzte Antwort am 01.03.2009  –  3 Beiträge
Braun Regie 510
dr_lupus am 01.08.2009  –  Letzte Antwort am 02.08.2009  –  3 Beiträge
Braun Regie 450...
alexrr am 04.12.2005  –  Letzte Antwort am 07.12.2020  –  6 Beiträge
Braun Regie 510 & L810
seltenhörer am 05.12.2011  –  Letzte Antwort am 13.01.2012  –  10 Beiträge
Foren Archiv
2010

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 9 )
  • Neuestes Mitgliedelibyss
  • Gesamtzahl an Themen1.551.068
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.309

Top Hersteller in Hifi-Klassiker Widget schließen