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deutsches HIFI in den 70ern

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thewas
Hat sich gelöscht
#201 erstellt: 11. Sep 2013, 20:07

Stang302 (Beitrag #200) schrieb:
Eine ähnliche Diskussion wurde hier im Forum ja schon an mehreren Stellen geführt. Die Frage ist, wie viel "besser" braucht der Mensch eigentlich? Sind Änderungen noch hörbar oder überhaupt noch gewollt? Wenn heute vieles technisch perfektioniert ist, warum gibt es dann noch immer nicht DEN optimalen Klang? Warum unterscheiden sich auch ganz neue Lautsprecher gleicher Bauweise mit gleichen Materialaufwand klanglich teilweise so enorm, wenn man doch heute so gute Messverfahren hat? Das müsste ja eigentlich irgendwann auf den "One-best-way" hinaus laufen.

Weil viel "Hai-Ent" und stark gesoundet ist, wirklich gute und neutrale Lautsprecher/Monitore unterscheiden sich nicht so stark, auch generell gibt es im normalen/seriösen Hifi nicht mehr die gigantischen tonalen Unterschiede die ich früher mal gab.

Es bräuchte ja dann eigentlich nur noch einen Boxen-Typ geben, den man zu Hause mit dem mitgelieferten Equipment optimal an den Raum konfigurieren (Chassisgröße und Volumen etc), einmessen und anpassen kann - fertig.

Eigentlich ja, aber der alte Stereofan mag halt das alchemistische Trial&Error mit Lautsprechern, Tonabnehmern, Röhren usw.

Solange das menschliche Gehör aber nicht perfekt ist und auch das Klangempfinden (mit allem drum und dran) nicht bei allen gleich ist

Die spielen beide ja eigentlich keine Rolle weil man ja auch das Originalinstrument genau mit den gleichen eigenen imperfekten Ohren und persönlichen Klangempfinden hört.

Schon heute werden daher Lautsprecher (und Verstärker und Co) zu einem Großteil (abgesehen vom Preis) über ihr Design verkauft, weil technologische Änderungen im Hifi-Bereich, bezogen auf die klanglichen Eigenschaften, seit Jahrzehnten niemanden mehr vom Hocker reißen.

Ja, leider ist der Hifi Markt am Sterben, die meisten großen seriösen Herstellern sind davon schon längst weg, es bleiben immer mehr die esoterischen Spinner die andere davon wegscheuchen, ein Teufelskreis.

Auch bei damaligen Lautsprechern gibt es im Klangempfinden Unterschiede wie Tag und Nacht - genauso wie ein und derselbe aktuelle Lautsprecher von dem einen als "überragend" bezeichnet werden und vom nächsten als "schrecklich". Von daher betrachte ich die technologischen Entwicklungen im Lautsprecherbau von meiner Vintage-Ecke auch sehr entspannt. Vielleicht kommt ja mal was, wo nahezu alle sagen: "Das ist jetzt DIE neue Entwicklung - das muss man haben". Noch bezweifle ich das aber.

Das eine ist die subjektive Beurteilung, das andere die objektiven technischen Daten wie Klirr, max SPL, -3dB Punkt, Abstrahlverhalten/Bündelung usw. Wie gesagt, auch mit meinem SB-10 kann ich toll Musik hören, aber es hat sich auch was getan, wäre auch erschreckend wenn nicht nach so viel Jahren und Aufwand der getrieben wird.
Schöne Grüße,
Theo
Fhtagn!
Inventar
#202 erstellt: 11. Sep 2013, 20:24
Television killed High Fidelity.

DOSORDIE
Inventar
#203 erstellt: 11. Sep 2013, 20:34
Video killed the radio star

All we hear is radio ga ga

aber heute heißt es doch eher wieder MTV's killing me so awfully...

Ich dachte Fernsehen und Video ist total out. Ich werd immer ausgelacht, dass ich mir bei UM den Festplattenreceiver bestellt hab. Einigen Bekannten nach kann man doch eh Alles im Internet gucken und die gucken eh kein Fernsehen mehr und wenn dann RTL II zur Berieselung nebenbei.

So richtig trennen mag ich das gar nicht, gehört irgendwie Alles zusammen bei mir.

LG, Tobi
thewas
Hat sich gelöscht
#204 erstellt: 11. Sep 2013, 20:37
Plus many other home electronic hobbies.

Wobei, wenn man ehrlich ist, klingt eine heutige 500€ all-in-one Bluray 5.1 Anlage mit aktuellem Quellmaterial deutlich besser und beeindruckender als 99% des Hifi (mit damaligen Langspielplatten und Kassetten) was man früher in den normalen Wohnzimmern fand.
DOSORDIE
Inventar
#205 erstellt: 11. Sep 2013, 20:41
Naja, ein 2000 DM WEGA Turm bringt auch nix, wenn man nur Best Of Platten und Sampler von K-Tel und Arcade hat, vor Allem auf Cassette. ^^
Stang302
Stammgast
#206 erstellt: 11. Sep 2013, 20:46
Youtube und Iphone sind die Cassetten und Langspielplatten von heute.
DOSORDIE
Inventar
#207 erstellt: 11. Sep 2013, 20:49
Das kommt darauf an. Youtube Videos gibt es auch in hervorragender Qualität und ein Iphone klingt - angeschlossen an einen guten Ghettoblaster, ein GUTES Dock, GUTE Kopfhörer oder eine GUTE Stereoanlage sehr gut.

LG, Tobi
Fhtagn!
Inventar
#208 erstellt: 11. Sep 2013, 20:58
Ja, ich höre auch oft Inet Radio vom iPad. Bei guter Datenrate klingt das richtig gut,
thewas
Hat sich gelöscht
#209 erstellt: 11. Sep 2013, 21:32
So ist es, auch ein gute gemachte VBR (aktueller LAME Codec) MP3 mit nur Durchschnittrate 128Kbit/s oder CBR mit 192Kbit/s deklassiert jegliche Kassette und Schallplatte, da müssen wir uns nichts vormachen.
mathi
Stammgast
#210 erstellt: 11. Sep 2013, 23:07
Viele Lautsprecherboxen werden auf den WAF hin entwickelt, das behaupte ich jetzt mal ganz einfach. Anders kann ich mir die an Schwindsucht leidenden Blumensäulen, in Hochglanzoptik nicht erklären.
Stang302
Stammgast
#211 erstellt: 12. Sep 2013, 00:08

thewas (Beitrag #209) schrieb:
So ist es, auch ein gute gemachte VBR (aktueller LAME Codec) MP3 mit nur Durchschnittrate 128Kbit/s oder CBR mit 192Kbit/s deklassiert jegliche Kassette und Schallplatte, da müssen wir uns nichts vormachen.


Das ist aber bei weitem nicht der Standard oder Regelfall - darum gehts mir doch. Wenn ich sehe, was bei so manchem Kollegen über ihre recht teuren Anlagen läuft...Der weitaus größere Teil der Youtube Videos und Internetradios hat nun mal eine absolut miese Qualität, da brauchen wir uns auch nix vormachen. Selbst originale CD´s können richtig bescheiden klingen. Mein Paradebeispiel ist hier immer U2 mit ihrem Album "how to dismantle an atomic bomb".

Fakt ist, schlechte Aufnahmen werden von guten Lautsprechern eiskalt aufgedeckt - Das ist bei alten Lautsprechern nicht anders als bei neuen. Es war ja auch die Rede davon, was beim Großteil der Menschen früher im Wohnzimmer lief. Und heute läuft aus Erfahrung bei den meißten auch eine solche miese Qualität der Quellen, nämlich möchtegern "HD-Sound" Youtube-Videos, "dubiose" Streamingangebote, schlechte Originalaufnahmen und MP3s mit mittelmäßiger Rate.

Qualitativ hochwertige Aufnahmen (auch bei MP3s und Co) zahlen sich auch bei guten alten Lautsprechern enorm aus. Das hat nix mit den damaligen Kassetten und Platten zu tun. Aus schlechten Quellen hohlt kein Lautsprecher etwas Gutes hervor. Je schlechter der Lautsprecher, desto weniger fällt es halt auf - vollkommen unabhängig vom Alter.
thewas
Hat sich gelöscht
#212 erstellt: 12. Sep 2013, 06:50
Klar, aber auch damals liefen meistens im durchschnittlichen Wohnzimmer unterdurchschnittliche LPs und Kassetten von Radioaufnahmen und analoge Bandkopien, da ist sogar eine mittelmäßige illegal heruntergeladene MP3 fast immer Welten besser.
DOSORDIE
Inventar
#213 erstellt: 12. Sep 2013, 14:30
Ja, das ist teilweise echt schlimm. Ich kauf immer mal wieder Cassetten vom Flohmarkt, auch wenn sie im guten Zustand sind und gute Bänder sind die Aufnahmen in den meisten Fällen unter Aller Sau, weil sie mit einem schlechten Gerät aufgenommen wurden oder eben einfach was falsch eingestellt war. Oft habe ich die Playlists rekonstruiert, wenn mir die Cassetten gefallen haben und dann neu aufgenommen.

LG, Tobi
DB
Inventar
#214 erstellt: 12. Sep 2013, 15:10

DOSORDIE (Beitrag #205) schrieb:
Naja, ein 2000 DM WEGA Turm bringt auch nix, wenn man nur Best Of Platten und Sampler von K-Tel und Arcade hat, vor Allem auf Cassette. ^^

Du hast vergessen zu erwähnen, daß die Kassetten vor dem Anhören per "High-Speed Dubbing" in einem Billigdeck kopiert worden sein müssen, um den optimalen Schrecken zu erzeugen.


MfG
DB
puffreis
Inventar
#215 erstellt: 12. Sep 2013, 16:53

Stang302 (Beitrag #211) schrieb:


Qualitativ hochwertige Aufnahmen (auch bei MP3s und Co) zahlen sich auch bei guten alten Lautsprechern enorm aus. Das hat nix mit den damaligen Kassetten und Platten zu tun. Aus schlechten Quellen hohlt kein Lautsprecher etwas Gutes hervor. Je schlechter der Lautsprecher, desto weniger fällt es halt auf - vollkommen unabhängig vom Alter.


Das ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Aspekt.
Viele alte Anlagen, die mit schlechten Wiedergabequellen bestückt waren, blühen regelrecht auf, wenn man sie mit CD-Playern oder gar mit 5.1 DVDs füttert.
Da merkt man auf einmal, dass die meisten alten Lautsprecher den heutigen ebenbürtig oder sogar besser sind.
Einige wenige, wie etwa die LS50, die Theo als Beispiel genannt hat, sind wenige Beispiele, die tatsächlich eine Entwicklung durchgemacht haben.
Ansonsten siehts nicht unbedingt rosig aus!
Bei mir war es so, dass nach dem Anhören div. Grundigse, wie etwa die Box 1600a, die Focals (Electra 906) rausgeflogen sind.
1500€ vs. 35€ !!!
thewas
Hat sich gelöscht
#216 erstellt: 12. Sep 2013, 17:04
Schön geschrieben!
DOSORDIE
Inventar
#217 erstellt: 12. Sep 2013, 17:56
Naja, wie gesagt, ne gute LP klingt auch auf einem einfachen Plattenspieler gut und auch eine ordentlich aufgenommene Cassette klingt sehr gut, ein "normales" Doppelcassettendeck macht auch mit High Speed Dubbing gute Kopien, wenn das Original in Ordnung ist und das Deck ordentlich gewartet wurde.

Dann kommt hinzu, dass viele Geräte, die hier oft als Plastikscheiß beschimpft werden gar nicht so schlecht sind. Ich habe bei einer Tante von mir mal eine Sanyo Kompaktanlage offen gehabt, die war von Mitte der 80er, die Komponenten waren nicht schlecht. Hubtasten Doppelcassettendeck mit Bandwahltasten (nicht nur Metal Play, sondern echte Metallbandentzerrung), CD Player, PLL Tuner und vollautomatischer Plattenspieler, der Verstärker hatte auch ordentlich Leistung, dabei waren zwei recht große Standboxen. Da wird ein Bisschen mehr drin gewesen sein, als 2x25 Watt RMS. Ähnlich siehts auch mit den Sharp Türmen aus, die waren gar nicht so scheiße und vor Allem auch sehr leistungsstark, selbst Schneider hat einige Team Anlagen gebaut (ich rede jetzt nicht von diesem HiFi Turm, den Alle so loben), die echt ganz gut sind, von meinem Opa steht bei einer anderen Tante noch so ein Exemplar im Keller, der Plattenspieler ist von Dual und der Verstärker dürfte ebenfalls so um die 2x25 Watt haben, dazu kommt ein Cassettendeck mit Hubtasten und Chrom Entzerrung (hier steht allerdings fett Metal Play drauf), der Tuner war immer ziemlich gut und ein CD oder DVD Player klingt daran natürlich wie er soll.

Ähnlich ist es auch bei den aiwa Plastik Anlagen aus den 90er bis 00ern, wenn sie funktionieren klingen die Cassetten gut (obwohl das ganze Doppeldeck über einen Motor gesteuert wird) und dann machen die sogar so gute Aufnahmen, dass man denken könnte, die Bänder wurden mit einem "richtigen" Cassettendeck bespielt und in erster Linie kommt es nunmal auf die Boxen an. Selbst so eine schrottige Medion Anlage, die glaube ich die 7 Watt RMS nicht erreicht klingt an großen Quadralboxen richtig gut, weil selbst der billigste Verstärkerchip, wenn die Entwickler der Gerätschaften nicht zu scheiße sind einen ziemlich geraden Frequenzgang ausgibt und man selbst für gehobenere Lautstärken bei einigermaßen gutem Wirkungsgrad der Boxen auch nicht viel Leistung braucht.

Eine gut aufgenommene Cassette klingt (abgesehen vom hohen Wow and Flutter) auch auf so einem Medion Ding schon ziemlich gut und Alles was man daran anschliesst ebenfalls.

Auch mein Sharp WF 939 klingt an guten Boxen hervorragend, der hat ja auch 2x15 Watt RMS, zwar mit 10% Klirr, aber wenn es 2x10 Watt DIN Sinus unter 1% Klirr braucht um die HiFi Norm zu erreichen, dann dürfte das ja eigentlich sogar gerade so drin sein und das reicht auch schon um gut Musik zu hören.

Ähnlich ist es dann auch mit vielen Markengeräten, die dann als Kaufhausramsch abgetan werden, so ist es oft mit Universum aber am Krassesten erlebe ich das immer wieder bei der Marke Sanyo/Fisher und auch bei Sharp, ich habe die Geräte von innen gesehen und kann Nichts schlechtes darüber sagen, Fisher Geräte aus den 80ern, die ich mal hatte oder noch habe sind hervorragend verarbeitet und auch das Einsteigersegment ist sehr robust und haltbar verbaut, die Zielgruppe ist da natürlich eine Andere gewesen, als bei irgendwelchen High End Herstellern, aber Plastikfront gabs und gibt es bei vielen Herstellern und trotzdem ist das dann nicht automatisch Ramsch. JVC wird auch oft schlecht geredet, aber die Leute, die mich ausm Forum kennen, kennen auch meine Einstellung dazu.

Ähnlich ist es halt auch mit Verstärkern. Ich habe verglichen und festgestellt, dass selbst billige Verstärker (solange sie linear ausgeben können) nicht hörbar anders klingen, als teure High End Klötze - natürlich unterscheiden die sich Alle in der Leistung, einem Verstärker mit 2x10 oder 2x25 Watt geht früher die Puste aus, als Einem mit 150 Watt RMS und mehr, aber im Endeffekt braucht man diese Leistungen gar nicht. Spätestens seit den 80ern ist es möglich günstige Verstärker anzubieten, die auch ausreichend Leistung können (wahrscheinlich werde ich von Einigen gleich wieder belächelt oder auseinander genommen, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass ihre 30.000 Euro Monoblöcke keinen hörbaren Vorteil zu was Günstigerem bieten, abgesehen von Haptik, Verarbeitung und vielleicht erreichbarer RMS Leistung, die dann schon fast für ein Stadion ausreichen dürfte).

Deshalb wundert es mich absolut nicht, dass eine teure HiFi Anlage aus den 70ern mit anständigen Quellen auch dementsprechend klingt, egal wo sie gebaut wurde. Natürlich sind Grundig, SABA, Philips, Nordmende, ITT, DUAL und wie sie Alle heißen hervorragende Geräte - die Optik sei jetzt mal da hin gestellt - wie es eben auch die Japaner und Amerikaner sind.

Der Vorteil eines AVRs ist eben auch im Stereobetrieb der DSP mit der Raumeinmessung, sowas kann ein klassischer HiFi Amp eben nicht, aber wenns nur um die Endstufen geht, denke ich nicht, dass es da stereomäßig irgendwelche Vorteile gibt.

LG, Tobi
thewas
Hat sich gelöscht
#218 erstellt: 12. Sep 2013, 23:23
Das ist richtig, da jegliche sinnvoll konstruierte Elektronik deutlich besser ist als die menschlichen Hörschwellen kann man auch mit "Mid-fi" Elektronik für 10€ aus dem Flohmarkt hervorragend Musik genießen, vor allem bei digitalen Quellen, größere Unterschiede gab es nur bei analogen Quellen und Lautsprechern.
Schöne Grüße,
Theo
schnuddel55
Stammgast
#219 erstellt: 13. Sep 2013, 00:50
DOSORDIE schrieb u.A.:

Selbst so eine schrottige Medion Anlage, die glaube ich die 7 Watt RMS nicht erreicht klingt an großen Quadralboxen richtig gut, weil selbst der billigste Verstärkerchip, wenn die Entwickler der Gerätschaften nicht zu scheiße sind einen ziemlich geraden Frequenzgang ausgibt und man selbst für gehobenere Lautstärken bei einigermaßen gutem Wirkungsgrad der Boxen auch nicht viel Leistung braucht.

da kann ich dir nur beipflichten -
in meiner Gaststätte in den 80ern (ca. 200 qm Gastraum) hatte ich eine Anlage aus 4 PA-Boxen (2x30 und 2x80W) und die wurde "befeuert" von einem alten Universum Quadro-Amp mit 4x25W von 1974 plus CD-Player und die Gäste konnten immer nicht glauben, daß so eine Gurkenkiste so einen Klang produzieren konnte.
Natürlich ist die ab und zu mal abgeraucht, aber mein damaliger Radiotechniker war so begeistert von dem Teil (weißt du eigentlich, daß da Grundig drin ist??), daß er ihn mir jedes mal für´n Appel und´n Ei wieder auf die Füße gestellt hat.

stef
P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht
#220 erstellt: 13. Sep 2013, 10:10
Guter Klang ist heutzutage billig. Erst gestern bin ich wieder durch einen Elektro Markt geschländert, und habe mir einige dieser Kompaktanlagen angehört. Da bekommt man für 300€ einen CD Receiver plus 2 Regalboxen die durchaus anständig klingen.

Ähnlich sehe ich es mit dem deutschen Hifi. Die Geräte waren meist sehr solide, langlebig, und klangen nicht schlechter als die Japaner.
Nimmt man mal eine RFT BR25 als Beispiel. Sie wurde kurz nach der Wende für 99DM im Paar beim Conrad verschleudert, und sie klingt noch heute ausgezeichnet. Da bekam man richtig viel Gegenwert für das Geld.
8erberg
Inventar
#221 erstellt: 13. Sep 2013, 10:59
Hallo,

ähmmm... ich hab die Dinger bereits empfohlen, als die DDR noch funktionierte (so ca. Mitte der 80er Jahre, da hatte Conrad sie schon im Programm).
BTW stand auf einigen Exemplaren einfach nur "Made in Germany".... ohne Vermerk auf den Hersteller VEB Geithain.

Wir haben zwar über den Hochtonschutz ("Kaltleiter") in Form einer KFZ-Glühlampe geschmunzelt, aber übel waren die Boxen für ihre Kohle von damals DM 69,50/Stück auf keinen Fall!! In der DDR kosteten sie wohl um die 250 Mark der DDR.
Allerdings auch keine Überflieger wozu sie heute von manchen Leuten verklärt werden. Die Bass-Sicken sind aus Schaum und daher meist überfällig, ist aber möglich - Ersatzsicken sind recht preiswert.

Peter
DOSORDIE
Inventar
#222 erstellt: 13. Sep 2013, 20:48
Ja, die BR 25 würden mich mal interessieren, ich habe so einen alten ITT Receiver mit Boxen und Cassettenrecorder mal für 15 Euro bei nem Bekannten abgekauft, das Ding war das Kleinste Anfang der 70er, es ist nicht mal HiFi, aber die Boxen, die dabei sind, sind Topp und die Loudness des Receivers hervorragend auf die Boxen abgestimmt, das Gerät hat glaube ich damals 250 DM gekostet, teuer war es nicht, die Verarbeitung ist für das Geld sehr solide, der Empfänger ist zwar nicht trennscharf, aber dafür nicht gerade schwach... Der Cassettenrecorder war reparabel, hab ich aber weg gegeben, weil ich keine passenden Riemen hatte, aber auch die Aufnahmequalität war recht gut.

Aber ich muss auch sagen, Kompaktanlagen gibt es schon sehr lange, sehr gute. Von Panasonic gabs in den 90ern mal so Eine mit Metallfront und einem motorisiertem Panel, Full Logic Cassettendeck und CD Player, Alles sehr solide Komponenten, die Boxen waren mit Bi Amping und im Gegensatz zu aiwa war das bei dem Panasonic Anlägelchen hervorragend umgesetzt, die Verarbeitungsqualität war Klasse und der Klang sehr neutral, Kickbass konten die auch richtig, da dachte man, da steht was Größeres. Billig war sie nicht, aber sehr preiswert, für das, was man dafür bekam. Sowas gabs auch von Sony, aiwa, JVC und eigentlich Allen namhaften Herstellern, Yamaha Pianocraft ist ja auch sehr bekannt und das gibt es auch nach wie vor noch.

Also es gab schon immer preiswertes Equipment, was auch gut war, es waren eher die Endverbraucher, die Cassettenrecorder nicht ordnungsgemäß bedient, teilweise auch falsch angeschlossen haben (Pegel falsch justiert oder Automatik nicht richtig einpegeln lassen, Bandwahltaste vergessen zu drücken, Tonköpfe und Bandlauf NIE gereinigt, deshalb Phasenfehler, Bandfraß starker Frequenzabfall etc...). Die alten japanischen Ghettoblaster und Radiorecorder machen allesamt sehr gute Aufnahmen (auch die Mono Varianten), wenn man es richtig macht, wenn man den Bandsuchlauf (der in diesen Geräten schon sehr früh integriert war, Sharp hat seine Geräte sogar damit beworben - THE SEARCHER), dann sprichwörtlich auch am Laufenden Band benutzt ist natürlich nich 2 oder 3 Jahren Schluss mit dem guten Klang, Billigcassetten mit schlechtem Band und schlechtem Bindemittel tun ihr Übriges dazu den ganzen Bandlauf ziemlich schnell zu versauen.

Ich hatte mal einen GF 9292, da kam nur noch Mittelwellensound raus, ein anderer Tonkopf, den ich noch hatte und der Klang war hervorragend - Aufnahme - wie wiedergabeseitig, die restliche Mechanik vom Cassettendeck war noch astrein in Ordnung, ein hervorragendes Laufwerk, was darin verbaut war, aber der Tonkopf muss ohne Ende gequält worden sein, denn ich hab mehrere Geräte von Sharp und JVC gehabt, die ich über Jahre benutzt habe und auch wenn ich den Titelsuchlauf oft benutzt habe (teilweise geht das ja auch über mehrere Stücke) und die Köpfe schon einen fühlbaren Einschliff haben, war wenn dann nur ein leichter Höhenverlust feststellbar, man muss also schon wirklich sehr sehr oft den Suchlauf benutzen, um die Tonköpfe so runter zu wirtschaften, aber wenn man dann Cassetten noch mit fett Tesafilm klebt, oder gar mit Filmkleber wundert mich gar nix mehr, sowas hab ich schon oft gesehen.

Bei Tonbandgeräten ist es nicht anders, da hatte ich auch schon Einige, aus dem Bekanntenkreis, die total runtergewirtschaftet waren, allerdings muss ich sagen, dass die Tonköpfe von Grundig und Uher trotz heftigsten Quälereien immernoch in Ordnung waren, während das bei Telefunken anders aussah, kann aber auch Zufall sein.

Ein Grundig TK 600 würde ich immer noch gern als gemütliches ins-Bett-Kuschel-Gerät haben. Die coole Riesenakai habe ich ja jetzt, ein liebenswerter Tonbandspießerkoffer fehlt mir nich ^^.

Die DDR Geräte sind meiner Ansicht nach Alle nix Besonderes, vergleichbar mit westlichen Einsteigergeräten, aber deshalb sind sie nicht schlecht. Die HMK 200 ist eine ganz nette Anlage, auch wenn das Tapedeck nur Radiorecorderwerte hat, sicherlich reichen die Werte aber trotzdem aus um damit hervorragende Aufnahmen hin zu bekommen, der Tuner soll ja sehr gut sein, der Verstärker vollkommen ausreichend und der Plattenspieler wird wohl auch nicht so schlecht sein, wie es oft propagiert wird. Trotzdem ist da von Ost High End natürlich nicht zu sprechen.

Einige Radiorecorder der DDR habe ich schon gehabt (R4100/SKR700) und kann sagen, dass die Geräte für ihre Größe alle voll gut sind und ich etliche Westgeräte gesehen habe, die lang nicht so gut waren und auch vearbeitungstechisch schlechter. So einen R 4100 hat man hier über Bruhns günstig bekommen, für die Mutti in der Küche oder ins Kinderzimmer ist das ein hervorragender Radiorecorder, wenn man eine externe Box anschliesst hat man beinah HiFi Sound, eben nur ohne Stereo, der Empfänger ist ganz gut und das Cassettendeck macht mit einer gut erhaltenen ORWO Cassette sehr sehr gute Aufnahmen, bei Westbändern kommt es da leicht zu Übersteuerungen, weil die ORWO Cassetten mehr Sättigung brauchen.

Ich habe auch mal gehört, dass die DDR Fernseher sehr gut gewesen sein sollen, zwar war die Technik wohl nicht mehr ganz zeitgemäß aber in erster Linie kommt es ja auf die Qualität der Röhre an.

Meine Eltern haben einen Grundig V7000, dazu einen T7000, das kleinste Schubladendeck war auch noch dabei, CF7100, die Geräte sind sehr gut, das CF7100 lebt nicht mehr, ich habe mir bei ebay mal ein CF7200 ersteigert, da war aber was im Wiedergabeverstärker kaputt und deshalb gab es ständig Kanalausfälle, das was aus dem intakten Kanal raus kam, war aber hervorragend und auch die Anfassqualität des Gerätes war sehr gut. Der V7000 hat in meiner Jugendzeit mehrmals gequalmt, weil ich Boxenkabel einfach so zusammengedribbelt oder andere Experimente gemacht habe. Bei mir sind einige Geräte gestorben, der V7000 lebt bis heute, weil es eifnach ein grundsolides Gerät ohne viel Schnickschnack ist, da sind ja nicht mal Relais drin. Die Verabreitung ist aber gut und die Haptik auch, bis auf einen kratzenden Lautstärkeregler, den man alle 2 Jahre mal einsprühen muss ist da bis heute Ruhe, soweit ich weiß hatte das Ding einen Schnäppchenpreis von 250 DM.

Alle teureren Geräte die ich habe (verstärkermäßig) haben irgendwann entweder in der Elektronik angefangen zu spinnen, oder es gab Relaisausfälle, taube Elkos, kratzende Potis und Schalter, je komplexer ein Gerät ist, umso mehr kann eben auch kaputt gehen. Natürlich mag ich die großen Geräte lieber, aber notwendig sind sie auch bei normalen Hausparties eigentlich nicht. An meinem AKAI AM 75 ist immer mal wieder was dran, wobei dort die größten Schwachstellen die Potis und Schalter sind...

LG, Tobi
alter_Knochen
Ist häufiger hier
#223 erstellt: 15. Sep 2013, 08:50

thewas (Beitrag #209) schrieb:
So ist es, auch ein gute gemachte VBR (aktueller LAME Codec) MP3 mit nur Durchschnittrate 128Kbit/s oder CBR mit 192Kbit/s deklassiert jegliche Kassette und Schallplatte, da müssen wir uns nichts vormachen.

NEEE, so kannst Du es nicht sagen
zunächst kommt es drauf an wo die Musik erzeugt wird
Eine Konzert Gitarre, wo der Ton aus dem "Bauch" kommt, klingt anders eine Elektrogitarre
Ein Orgelkonzert im Kölner Dom aufgenommen ist anders als wenn das gleiche vom Keyboard erzeugt wird
Am deutlichsten ist der Unterschied wenn Du die Musikstücke "Switched on Bach" von Walter Carlos, mit denen vergleichst die "ST Martin in the Fields" spielen
Auch kannst Du den weichen Ton einer röhrenbestückten Hammond Orgel nicht elektronisch nachbasteln

Also für meinen Geschmack klingt eine Schallplatte- mit meinem Dual 731Q abgespielt aus meinen Braun Boxen
um Klassen besser als das Geqüäke aus Deinem Ei-Fohn
8erberg
Inventar
#224 erstellt: 15. Sep 2013, 09:08
Hallo,

wenn Du das Streichelhandy allerdings an eine Stereoanlage andockst und der Klang wiederum aus Deinen Braun Boxen kommt wird der Unterschied doch schon arg klein....

Peter
alter_Knochen
Ist häufiger hier
#225 erstellt: 15. Sep 2013, 09:42

8erberg (Beitrag #224) schrieb:
Hallo,
wenn Du das Streichelhandy allerdings an eine Stereoanlage andockst und der Klang wiederum aus Deinen Braun Boxen kommt wird der Unterschied doch schon arg klein....
Peter

na ja, auf die Antwort hab ich gewartet
es heißt ja immer "über Geschmack läßt sich streiten" ,daher mal ein Vergleich:
Wenn Du in ein ein nacktes Jogurt fünf frische, dicke Erdbeeren reinrührst und daneben ein Fruchtzwerg mit Erdbeergeschmack hinstellst
was wohl wird Deinem Junior besser schmecken ...
So wie man sagt, das Auge isst mit, so hört bei mir auch das Auge mit
Der Kaffee in einem Wiener Kaffeehaus schmeckt auch besser wie der gleiche an einem Tchibo Stehtisch


[Beitrag von alter_Knochen am 15. Sep 2013, 09:43 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#226 erstellt: 15. Sep 2013, 10:10
Hallo,

ich liebe meine Schallplatten - und finde schon alleine die Zeremonie eine Platte auf dem Teller meines Dual 721 auflegen ist schon was.

Loudness-Wahn ist wie "Geschmacksverstärker für die Ohren", das ist korrekt, aber wo bitte liegt das an der digitalen Technik?

Das ist eine Modeerscheinung, die wahrscheinlich irgendwann wieder verschwindet, genauso wie Vokuhila oder Eiche P43 irgendwann Gott sei Dank verschwunden sind.

Peter
DOSORDIE
Inventar
#227 erstellt: 15. Sep 2013, 10:40
Ich hoffe auch, dass dieser Autotune Scheiß bald aufhört, es ist glaub ich schon weniger geworden, aber immernoch zu extrem. Ich finde diese ganze neue Popmusik einfach voll zum Kotzen, selbst die Sachen, die angeblich Emotion haben berühren mich gar nicht, weil da einfach kein Sounddesign mehr ist. Ich verstehe nicht, dass die Leute das Alle so geil finden, bei den Songs von Katy Perry und Icona Pop kann man froh sein, wenn der Song mehr als 2 Akkorde hat, das ist ja nicht mal ne geschlossene Kadenz.

Ich glaube Phil Collins war es - der hat nach den VMAs mal irgendwann gesagt, dass er den ganzen Abend viel Musik gehört hat, aber keine Songs.

Und ja, Platte, Cassette, Tonband macht tierisch Spass, sieht toll aus und klingt, wenn mans richtig macht auch sehr sehr gut, aber an ne gut gemachte mp3 Datei über ein gutes Iphone oder von mir aus sogar über einen Billig mp3 Player an eine gute Stereoanlage angeschlossen kommt das soundtechnisch Alles nicht ran, natürlich fehlt da das Flair, aber die Wahrheit ist nunmal, dass selbst die billigsten D/A Wandler schon seit Jahren ein hervorragendes Signal ausgeben und die mp3 Codecs in den letzten paar Jahren auch so optimiert wurden, dass man das als normaler Hörer schon kaum bei 128 kbps vom Original unterscheiden kann (wird übrigens schwieriger, je besser die Boxen sind, am Besten hört man es über quäkelnde Laptopspeaker oder billige PC Boxen) und auch da ist der Qualitätsverlust kleiner als vom Master zur Schallplatte oder auf Cassette und das ist keine Geschmackssache sondern Fakt, weil man es technisch nachweisen kann und es gibt auch mehrere Belege dafür.

Ich möchte diese Diskussion hier jetzt nicht vertiefen, weil es immer der gleiche Streit vom Zaun bricht, dann mischen sich noch Leute ein, die glauben Kabelklang hören zu können oder es kommt noch Jemand dazu der behauptet, dass sein Plattenspieler in der Innenrille noch 100.000 von Hz übertragen kann oder dass Analogtechnik viel besser ist, weils ja so direkt in die Rille oder aufs Band kam und bei digital erst gewandelt werden muss. Der dann aber nicht bedenkt, dass ne RIAA Entzerrung schwieriger gerade raus zu bekommen ist, als was, was man in einen A/D Wandler reingibt, wieder gerade aus dem D/A Wandler rauszubekommen. Und bei Cassetten und Tonbändern ist es genau so, da wird verzerrt und entzerrt und so kerzengerade wie in der Digitaltechnik arbeitet das teuerste Tonbandgerät der Welt mit perfekter Einmessung nicht.

Wenns auf Platte oder Band subjektiv besser klingt, liegt es daran, dass es anders gemastert wurde, weil die Platte Einschränkungen hat, die man bei der CD und mp3 nicht hat und man deshalb besser darauf achten muss, wenn die Platte gut klingen soll, oftmals ist aber der Sound des Plattenmaster dann auch gleichzeitig angenehmer anhörbar. Käme genau dieses Master direkt vom Iphone auf die Stereoanlage würde es aber noch Mal besser klingen, weil die ganzen Einschränkungen (Rauschabstand, Klirr, Übersprechen, Kanalgleichheit, Frequenzgang, Gleichlaufschwankungen - schon allein wegen den Unebenheiten und der nicht 100%igen Zentrierung des Mittenlochs...) nicht da wären. Ich liebe analoge Medien, weil die für mich einfach viel emotionaler sind, als Digitaltechnik. Man hat was in der Hand, die Anfassqualität ist gut, und der Eigenklang steht vielen Sachen, so ne geile alte Jazz Platte oder so knarziger 70er Jahre Rock wirkt darauf viel authentischer, als vom mp3 oder einer CD, aber deshalb ist analog nicht besser.

Und nun zurück zur 70er Jahre HiFi Diskussion...

LG, Tobi
thewas
Hat sich gelöscht
#228 erstellt: 15. Sep 2013, 14:52

alter_Knochen (Beitrag #223) schrieb:

NEEE, so kannst Du es nicht sagen
zunächst kommt es drauf an wo die Musik erzeugt wird
Eine Konzert Gitarre, wo der Ton aus dem "Bauch" kommt, klingt anders eine Elektrogitarre
Ein Orgelkonzert im Kölner Dom aufgenommen ist anders als wenn das gleiche vom Keyboard erzeugt wird
Am deutlichsten ist der Unterschied wenn Du die Musikstücke "Switched on Bach" von Walter Carlos, mit denen vergleichst die "ST Martin in the Fields" spielen
Auch kannst Du den weichen Ton einer röhrenbestückten Hammond Orgel nicht elektronisch nachbasteln

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Eine klanglich Transparente Aufnahme (z.B. CD Standard 16bit 44kHz oder gute Lame 320kbit MP3) ist es egal ob sie Bubblegumpop oder Adeles Stimme wiedergibt, sie tut es für unsere Ohren transparent, das heisst vom Orginalsignal nicht unterscheidbar.

Also für meinen Geschmack klingt eine Schallplatte- mit meinem Dual 731Q abgespielt aus meinen Braun Boxen
um Klassen besser als das Geqüäke aus Deinem Ei-Fohn

Du vergleichst damit Äpfel mit Birnen (unterschiedliche Schallwandler)
Nimm das Signal deinen Duals mit einem PC auf, mache daraus eine gut MP3 undhör dir beides an deinen Braun Boxen an und schon sind die Unterschiede weg und der "kalte" PC klingt auf einmal wie der ULM Tonabnehmer des 731Q
schnuddel55
Stammgast
#229 erstellt: 17. Sep 2013, 01:17
Also,
ich lese immer nur "mp3" als gäbe es nix anderes ...
wer sich mal die Mühe macht und eine Aufnahme (jeweils 192 Kb/sek) im mp3-Format und im ogg-Format miteinander vergleicht wird seinen Ohren nicht mehr trauen ...
greetz
stef
thewas
Hat sich gelöscht
#230 erstellt: 17. Sep 2013, 09:49
Klar ist die ogg komprimierung (wie auch aac) bei niedrigen Datenraten deutlich effektiver als mp3 (ist ja auch deutlich jünger), es hat sich aber MP3 durchgesetzt, darum wird sie eher als Beispiel der Komprimierung genannt. Gut gemachte 192Kbit MP3 (aktueller Lame, VBR) kann aber heutzutuage auch schon akustisch transparent sein, das heisst von dem Original im Hörtest zu unterscheiden (messtechnisch natürlich schon). Hier kann man mehr drüber lesen (auch dass man MP3 als VBR nutzen sollte da es so konzipiert wurde) und auch selber klanglich vergleichen http://nigelcoldwell.co.uk/audio/
Schöne Grüße,
Theo
DOSORDIE
Inventar
#231 erstellt: 17. Sep 2013, 10:22
Also ich hör nix und das ist auch gut so.

Die die was hören wollen, hören natürlich auch was und werden immer behaupten, dass sie was hören, auch wenn es gar nicht so ist, aber ich WILL gar keinen Unterschied hören. Und natürlich sind neuere Codecs besser, aber wozu?! Wenn ichs bei mp3 nicht höre juckts mich auch nicht und das ist einfach kompatibler.

Wenn ich jetzt ewig und 3 Tage Hörtests mache und mein Gehör darauf schule Artefakte zwischen Original und mp3 rauszuhören, was habe ich davon? Die Gewissheit, dass es stimmt, dass man nen Unterschied hört? Und das sind dann meistens die Analogfreaks die sich drüber beschweren und mit ihren Plattenspielern und Tonbandgeräten (zu denen ich übrigens auch gehöre) viel größere Einbussen auf sich nehmen.

Ich hatte mir mal DAT Cassetten erstellt, die ich von der Festplatte aufgenommen habe. Da habe ich dann plötzlich - vor Allem bei den alten mp3s, die noch aus der Anfangszeit meines ersten größeren Rechners stammen (in 2000) und teilweise schon älter waren, weil sie natürlich von Napster oder irgendwelchen Kumpels kamen (ich war 14 und da war das halt so) - gemerkt, dass da was nicht so klingt wie es sollte und Irgendwas nicht so in Ordnung ist. Ich habe exakt die gleichen mp3s jahrelang auf analoger Cassette im Walkman und im Autoradio gehört und NIE was bemerkt. Und da kommen die Leute jetzt Alle an und machen mp3 noch dafür verantwortlich, dass die Musik heutzutage so scheiße gemastert ist und es keine gute Popmusik mehr gibt. Kein Medium oder Codec der Welt kann was dafür und Justin Bieber klingt als ogg oder auf SACD auch nicht besser.

Das ist ne Diskussion, die für mich einfach keinen Wert hat. Früher haben die Leute Bandrauschen, Gleichlaufschwankungen und ein völlig verändertes Klangbild durch Kompander oder schlechte Einmessung in Kauf genommen und waren voll zufrieden, obwohl sie die Musik von meist schlecht klingenden Radiosendern aufgenommen haben, die sie wiederrum durch einen Kompressor und Studiosounding von Schallplatten spielten. Ich habe viele alte Radioaufnahmen von Popsendern gehört und ich kann nicht unbedingt sagen, dass der Sound früher transparenter war, vielleicht neutraler, aber der Kompressor hat auch damals schon gut reingehauen.

Und jetzt werden Erbsen gezählt, wenn man bei einer 192 kbps mp3 Datei bei 1:21 im Bereich oberhalb 10 kHz einen Klangunterschied zum Original erahnen kann, den man nach mehreren Stunden ausgiebigen Tests irgendwann eindeutig zu hören scheint, aber keiner kann sagen ob es tatsächlich so ist, weil bei Blindtests die meisten schon bei 128 kbps keinen Unterschied mehr wahr nehmen. Dann wird propagiert, dass das ständige komprimierte Hören unser Gehör auf Dauer schädigt und wir irgendwann bestimmte Geräusche nicht mehr hören, weil es sich auf die mp3 Komprimierung justiert hat.

Dann haben Menschen wie Neil Young einen Grund zu behaupten, dass sich in 50 Jahren Alle ärgern werden, dass seit den 80ern sämtliche Popmusik nur noch digital verfügbar ist, weil nur analog true ist und die CD sowieso eine Mogelpackung ist, weshalb er selbst einen Codec entwickelt, der besser ist, als Alles bisher dagewesen, aber - was will der Doofi eigentlich - es auch nicht analoger macht.

Leute, geht mal Musik hören und nicht irgendwelche Codecs.

Das macht mich richtig wütend.

Ich verstehe die Welt manchmal nicht.

LG, Tobi
8erberg
Inventar
#232 erstellt: 17. Sep 2013, 10:55
Hallo,

@Tobi: es lohnt nicht.

Größtenteils sind es Leute, die noch "analog denken" und garnicht begreifen was digital überhaupt bedeutet (und dann für Geschwurbel wie "CD-Entmagnetisierer" oder ähnlichen Mist viel Geld ausgeben).

Von daher: lass se reden...

Peter
thewas
Hat sich gelöscht
#233 erstellt: 17. Sep 2013, 11:11
Schön geschrieben Tobi!
Django8
Inventar
#234 erstellt: 17. Sep 2013, 11:12
Treffend formuliert, Tobi
schnuddel55
Stammgast
#235 erstellt: 22. Sep 2013, 01:33

8erberg (Beitrag #232) schrieb:
Hallo,

@Tobi: es lohnt nicht.

Größtenteils sind es Leute, die noch "analog denken" und garnicht begreifen was digital überhaupt bedeutet (und dann für Geschwurbel wie "CD-Entmagnetisierer" oder ähnlichen Mist viel Geld ausgeben).

Von daher: lass se reden...

Peter

*grins*
Wir sind hier bei "Deutsches HiFi in den 70ern" - damals gab es noch kein "digital" oder "codecs" und darum ging es mir auch gar nicht.
Ich wollte einfach nur zum Ausdruck bringen, daß die damalige (hochwertige) Technik aus deutschen Landen tatsächlich so gut war (und ist), daß sie sogar so feine Unterschiede hörbar machen kann.

Und wenn man Musik wirklich "hört", also bewußt und nicht so nebenbei als Berieselung, dann hört man es ...
by the way - ja was bedeutet denn digital überhaupt ?? ... (das meinst du nicht ernst, oder?)

greetz
stef
ivostar
Ist häufiger hier
#236 erstellt: 08. Nov 2013, 14:32
Ach, was für eine wunderbare Diskussion, gefällt mir so, ich lese mit Wonne, von Tobias sowieso! Inspiriert mich außerdem, D und A neu zu kombinieren und meine Lauscher entscheiden zu lassen (und nicht Magazine, Fachmärkte und Fundamentalisten).

Weiter so bitte!

Gruß
Ivo
germi1982
Hat sich gelöscht
#237 erstellt: 08. Nov 2013, 22:26

schnuddel55 (Beitrag #235) schrieb:
...
Wir sind hier bei "Deutsches HiFi in den 70ern" - damals gab es noch kein "digital"
....



Oh doch, das gabs schon. Ich habe hier ein AEG-Telefunken-Handbuch, Band 6: Einführung in die Methoden der Digitaltechnik, Wolfgang Weber, 4. Auflage 1970.

Digital gabs nicht in der Musik, aber in der EDV gabs das da schon lange. Und dieses Buch ist nur im Sinne der erwähnten technischen Geräte veraltet, aber die Grundlagen um die es hauptsächlich geht die stimmen immer noch. Sei es nun Bool'sche Algebra oder Fehlerkorrekturmaßnahmen.
Passat
Inventar
#238 erstellt: 08. Nov 2013, 23:47
Natürlich gabs auch in den 70ern schon digital in der Musik.
Schon 1972 hat Denon die erste Platte mit digital aufgenommener Musik veröffentlicht:
http://goldohr.wordp...enon-13bit-pcm-1972/

Grüße
Roman
germi1982
Hat sich gelöscht
#239 erstellt: 09. Nov 2013, 00:14
Aber nicht für Endnutzer...die hatten das dann wieder auf analoger Platte. Oder?
Passat
Inventar
#240 erstellt: 09. Nov 2013, 01:31
Klar, ging ja auch gar nicht anders.
Das erste digitale Medium für Hifi waren PCM-Prozessoren, mit denen man Ton digital auf Videorekorder aufzeichnen konnte.
Die kamen 1979 auf den Markt.

Grüße
Roman
8erberg
Inventar
#241 erstellt: 09. Nov 2013, 13:55
Hallo,

1981 wurden die ersten CD-Player in Berlin auf der Funkausstellung vorgestellt, 1982 gab es die ersten (noch sehr teuren) Geräte im Handel.

Deutsche Hersteller für CD-Player gab es die erste Zeit garnicht, die meisten auch deutschen Anbieter holten sich die Geräte aus Japan oder den Niederlanden (OK, das Philips-Werk war in Belgien...)

Der erste in Deutschland in Serie gefertigte CD-Player kam lustigerweise von Dual...

Peter
Passat
Inventar
#242 erstellt: 09. Nov 2013, 14:25
Und viele japanische Firmen haben damals in Deutschland CD-Player produziert.
Z.B. Denon hat extra ein Werk für CD-Player in Deutschland gebaut.

Grund dafür waren damals die hohen Strafzölle für CD-Player in der EU.
Da war es für die japanischen Hersteller billiger, die Geräte in der EU zu produzieren.

Noch heute produzieren diverse japanische und koreanische Hersteller in der EU.
Z.B. baut Sharp Fernseher in Spanien, Samsung (oder war es LG?) produziert in Ungarn, etc.

Grüße
Roman
8erberg
Inventar
#243 erstellt: 09. Nov 2013, 17:17
Hallo,

jo, mein Panasonic-DVD-Laufwerk kommt aus der Slowakei, so das Etikett.

Peter
DOSORDIE
Inventar
#244 erstellt: 09. Nov 2013, 18:15
Hey mein Fisher AD 890 ist auch aus Deutschland, die hatten glaub ich auch ein Videorecorderwerk hier. Der CD Player ist Spitze, hat zwar ne Plastikfront aber im Laufwerk ist kein einziger Riemen verbaut und die Mechanik ist quasi unkaputtbar. Der hatte noch nie Ausfälle, ich hatte zwar den Laser mal geputzt, aber er lief auch ohne Reinigung seit 1985, habe ihn aus erster Hand mit Karton und da steht noch drauf doppelte Qualitätsprüfung in Deutschland. Nur schade, dass er keinen Digitalausgang hat.

LG, Tobi
Django8
Inventar
#245 erstellt: 11. Nov 2013, 09:54
Wurde grad neulich - als im Keller die Schachtel sah - daran erinnert , dass mein Technics MiniDisc-Recorder aus ca. dem Jahr 2000 "Made in Germany" ist
zonebattler
Stammgast
#246 erstellt: 25. Nov 2013, 13:40

8erberg (Beitrag #241) schrieb:
Hallo,

1981 wurden die ersten CD-Player in Berlin auf der Funkausstellung vorgestellt, 1982 gab es die ersten (noch sehr teuren) Geräte im Handel.


Diese Datierung zweifele ich an. Ich sah die ersten Player-Vorstellungen 1982 auf der "HiFi Video" in Düseldorf (die im Wechsel mit der IFA in Berlin alle zwei Jahre stattfand). Ein Prototyp des Philips CD 100 wurde dort in einer Acrylglas-Vitrine vorgeführt (wohl um zu demonstrieren, daß da keine ausgelagerte Elektronik im separaten Kasten werkelt). Zu kaufen gab es die Geräte dann aber erst ab März 1983, da war ich in Erlangen und vermutlich auch in weitem Umkreis drumherum der erste Besitzer eines (vorbestellten) SONY CDP-101 für 2.250 DM. Auch CDs gab es erst im Frühjahr 1983 zu kaufen, überwiegend noch fast ausschließlich im Versandhandel. Über jpc habe ich eine Weile mit jeder Bestellung meinen Scheiben-Bestand verdoppeln können und besaß überdies einen 2-stelligen Prozentsatz des insgesamt überhaupt verfügbaren (Klassik-)Repertoires. Das freilich war nicht lange durchzuhalten... ;-)

Beste Grüße,
Ralph
8erberg
Inventar
#247 erstellt: 25. Nov 2013, 16:11
Hallo,

auf der Messe in Düsseldorf war ich 1982 auch selber und hörte die erste CD lustigerweise am Messestand von Dual.

Bei einem leider mitlerweile verstorbenen Freund hörte ich definitiv rund um Weihnachten 1982 bei ihm zu Hause eine Abba-CD auf einem Philips Toplader.

Peter
Passat
Inventar
#248 erstellt: 25. Nov 2013, 17:14
Die ersten CD-Player standen Ende 1982 in den Läden.
Das waren der Philips CD 100, Hitachi DA-1000 und der Sony CDP-101.
Die kamen im September/Okbober 1982 auf den Markt.

Grüße
Roman
Fhtagn!
Inventar
#249 erstellt: 27. Nov 2013, 22:48
Die alten Senkrechtspieler mit Fenster waren cool, insbesondere der Toshiba XR-Z90. Bis heute einer der schönsten CDPs überhaupt.


[Beitrag von Fhtagn! am 27. Nov 2013, 22:50 bearbeitet]
hf500
Moderator
#250 erstellt: 29. Nov 2013, 21:12

8erberg (Beitrag #241) schrieb:

Der erste in Deutschland in Serie gefertigte CD-Player kam lustigerweise von Dual...
Peter


Moin,
ich glaube nicht, Tim ;-)

Der Spieler war naemlich ein mechanisch veraenderter (Laufwerk aussermittig) Hitachi DA-1000.

73
Peter
Passat
Inventar
#251 erstellt: 29. Nov 2013, 21:25
Doch, da hat er Recht.
Die ersten Dual, der CD 120 und CD 130 waren tatsächlich Hitachi-Klone (DA-1000 und DA-800), da hast du Recht.
Nichtsdestotrotz war der erste in Deutschland produzierte CD-Player ein Dual, nämlich der CD 40 von Ende 1985.
Nahezu zeitgleich kam auch der kleine Bruder, der CD 20 auf den Markt.
Auch dieser war "Made in Germany".

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 29. Nov 2013, 21:26 bearbeitet]
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