Telefunken Bajazzo Universal 301 oder 401?

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DOSORDIE
Inventar
#1 erstellt: 21. Mai 2013, 20:51
Mich würde interessieren, welches von Beiden besser klingt.

Während das 301 2 Lautsprecher hat (13x18 cm + 5 cm Hochtöner), ist es im Heft mit 4 Watt Augangsleistung bei Netzspannung angegeben, das 401 hat nur einen Lautsprecher (10x15 cm) ist dafür aber mit 7 Watt Ausgangsleistung angegeben, das 401 ist auch von den äusseren Maßen etwas größer als das 301. Im Batteriebetrieb leistet das 301 nach Heft 2 Watt und das 401 1,8 Watt...

Ich erinnere mich, dass mein Onkel ein Universal Partner aus der gleichen Serie, wie das Bajazzo 401 hatte (es muss ein Universal Partner 501 gewesen sein) und aus meiner Erinnerung heraus hatte das einen hervorragenden Klang und klang viel größer als es eigentlich war, demnach sollte das Bajazzo ja noch besser klingen.

Da eine Verdoppelung der Leistung ja eigentlich kaum ins Gewicht fallen dürfte und es ja auch auf den Wirkungsgrad der Lautsprecher ankommt, aber der Membrandurchmesser ja nicht unbedingt was zu bedeuten hat, würde ich nun gern wissen ob Jemand vielleicht beide Geräte mal miteinander verglichen hat.

Ich habe ein Bajazzo 301 TS, das (nun wieder) funktioniert. Es klingt nicht schlecht, hat vor Allem einen super Empfang, aber ab gehobener Zimmerlautstärke klirrt das Gerät hörbar. Den Sound vom Universal Partner meines Onkels habe ich als um Einiges besser in Erinnerung, was aber auch daran liegen mag, dass das 301 TS noch kein integriertes Netzteil hat, allerdings ist der Lautsprecher des 301 TS auch mit 13x18 cm angegeben, bei Autobetrieb über 12 V schafft es wohl auch 5 W, ansonsten 2,5 - Was auch immer in dem Fall "Ausgangsleistung" bedeutet.

Vielleicht habe ich das Universal Partner auch falsch in Erinnerung und es klang gar nicht wesentlich besser, als das Bajazzo 301 TS...

Wäre schön, wenn Jemand seine persönlichen Erfahrungen schildern könnte.

Klanglich sollen die ITTs aus dem gleichen Zeitraum ja Nochmal besser sein, aber auch das habe ich nur gelesen. Von der Verstärkerleistung und der Lautsprecherbestückung gleichen sich die Geräte ziemlich. Das Touring 104 würde mich aufgrund seines für diese Zeit aussergewöhnlichen Designs noch ziemlich reizen.

LG, Tobi
germi1982
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Mai 2013, 22:18

Was auch immer in dem Fall "Ausgangsleistung" bedeutet.


Telefunken war zu der Zeit ehrlich, Sinus nach DIN mit Klirr kleiner 1%. So ist auch mein Telefunken Atlanta Deluxe von 1970 angegeben...4W Sinus bei Klirr <1%. Aber mach dir keine Hoffnung, Hifi war das nicht denn die DIN 45500 schrieb bei Stereoverstärkern mindestens 6W Ausgangsleistung pro Kanal vor und bei Monoverstärkern mindestens 10W.
DOSORDIE
Inventar
#3 erstellt: 22. Mai 2013, 12:29
Ich erwarte auch kein HiFi, nur ist der Klang des 301 TS zwar schon sehr voll, für so ein kleines Gerät, allerdings klirrt es auch sehr früh ziemlich heftig, was aber auch am wirkungsgradstarken Lautsprecher liegen kann. Ich hoffe halt einfach, dass das Universal 301 sauberer klingt oder das 401 durch die Leistungssteigerung weniger klirrt...

Ich weiß aber auch, dass man mit 3-4 Watt schon ordentlich Krach machen kann und bei einem Prozent Klirr sollte das dann auch noch einigermaßen sauber klingen...

LG, Tobi
dufs1961
Stammgast
#4 erstellt: 22. Mai 2013, 15:14
Hallo
Ich weiß das was ich jetzt mache nicht gerne gesehen ist, aber hast du Interesse an einem Bajazzo compact 201 wie aus dem Laden für kleines Geld. Wenn ja bitte PN habe schöne Fotos von dem Gerät.......Danke
DOSORDIE
Inventar
#5 erstellt: 22. Mai 2013, 16:03
Danke für das Angebot, aber nee hab ich nicht. Hab ja Sonntag ein Bajazzo Universal 301 gekauft. Will eigentlich nach wie vor nur wissen ob das 401 klanglich besser ist...

LG, Tobi
hf500
Moderator
#6 erstellt: 23. Mai 2013, 21:09

germi1982 (Beitrag #2) schrieb:

Was auch immer in dem Fall "Ausgangsleistung" bedeutet.


Telefunken war zu der Zeit ehrlich, Sinus nach DIN mit Klirr kleiner 1%. So ist auch mein Telefunken Atlanta Deluxe von 1970 angegeben...4W Sinus bei Klirr <1%. Aber mach dir keine Hoffnung, Hifi war das nicht denn die DIN 45500 schrieb bei Stereoverstärkern mindestens 6W Ausgangsleistung pro Kanal vor und bei Monoverstärkern mindestens 10W.


Moin,
ehrlich waren die anderen deutschen Hersteller auch, aber es wurde nach DIN45325 gemessen. Dort wird die Ausgangsleistung auf 10%Klirr bezogen. Eine Nennausgangsleistung von 7W ist fuer Kofferradios bis in die 80er hinein unrealistisch. Das wird eher die Musikleistung gewesen sein. Eine Nennleistung von 4W bei Netzbetrieb ist realistischer. Die Geraete wurden idR. mit 9V Batteriespannung und 12-14V bei Netzbetrieb betrieben. Zusammen mit Endstufen aus AD161/162 kann man da an 4 Ohm die 4W erwarten.
Das einzige Kofferradio, das ich mit einer Leistung, die auf 1% bezogen wurde, kenne, ist das B&O Beolit 700, es leistete unter diesen Bedingungen 1W.

Edit: Gerade mal im GH-Katalog nachgesehen. die genannten Geraete habe ich nicht dabei, dafuer fehlt mit wenigstens eine Ausgabe. Im Katalog 1966/67 habe ich den Bajazzo 101. Fuer ihn werden 2,5W bei Batterie (9V) und 5W bei Autobetrieb (14V) angegeben. Diese hohe Leistung ist nur erklaerbar, wenn das Geraet eine Uebertragergekoppelte Endstufe hat. Damit ist auch bei kleinen Betriebsspannungen eine hohe Leistung erreichbar, es kommt nur auf das Uebersetzungsverhaeltnis des Ausgangsuebertragers an. Und darauf, dass die Endstufe dann auch den Primaerstrom liefern kann ;-) (in einer alten Funkschau wurde mal ein 20W Transistorverstaerker fuer 6V Betriebsspannung beschrieben).

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 23. Mai 2013, 21:23 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#7 erstellt: 23. Mai 2013, 22:02
Das Bajazzo 301 Universal ist von 1972/73, das Bajazzo Universal kam dann glaub ich 74. Kann man aber bei Wegavision Alles nachlesen, daher weiß ich das auch.

Ich hab hier nu ein Universal 301 bei ebay für 25 Euro gekauft. Das Gerät ist heute eingetroffen. Die Flachbahnregler sind ein Bisschen Scheiße, aber ansonsten klingt es wirklich erstaunlich gut - besser als das 301 TS. In der Brillianz macht der Hochtöner wirklich was aus und das Radio schafft es tatsächlich ein richtiges Fundament zu schaffen. Die Sprachwiedergabe ist hervorragend klar, es macht Spass damit Radio zu hören und es geht auch ganz schön laut, leider war die Antenne abgebrochen, ich habe mir jetzt ein Provisiorium aus einer DDR Antenne gebastelt, die ich noch in so nem kaputten Mistkofferradio hatte, das ich mal geschenkt bekommen habe, hält aber nicht so richtig. Das Frequenzband hat auf UKW nicht mehr so ganz gestimmt, beim nachstimmen ist mir dann aufgefallen, dass oberhalb 100 KHz wenn unterhalb Alles punktgenau stimmt irgendwann etwa 1,5 MHz mehr drin sind, da ich den Tuner nicht komplett neu abstimmen kann und will habe ich den Fehler dann als Bereicherung genutzt und so eingestellt, dass ich bis 105,8 MHz komme, dann kann ich nämlich auch das Freie Radio Kassel damit hören.

Der Empfang ist jedenfalls auf UKW topp. Obwohl ich die Befürchtung hatte, dass es evtl. schlechter empfängt, als das 301 TS, weil es nen Kreis weniger hat.

Den AM Bereich hab ich nur mal so kurz ausprobiert, da ist ja tagsüber nix los, weiß nicht, ob da die Skala noch stimmt.

Naja, dass die Ausgangsleistung gleich der DIN Sinus/Nennleistung ist kann ich mir auch nicht vorstellen, wohl eher Musikleistung oder Maximalleistung.

Ich sehs schon kommen, ich muss wohl das Universal 401 auch noch kaufen, um raus zu kriegen, welches besser klingt. Am Besten kauf ich gleich das ITT Touring 104... Ma kuckn ^^

LG, Tobi
hf500
Moderator
#8 erstellt: 23. Mai 2013, 22:31
Moin,
die Geraete haben alle ihre Eigenheiten und auch einen gewissen "Hersteller-Familienklang", aber grundsaetzlich waren die Koffergeraete der deutschen Hersteller zu der Zeit recht solide konstruierte Geraete mit einer ordentlichen NF-Entzerrung, d.h. sie lieferten einen guten Bass mit entsprechenden Hoehen und dank Loudness bei jeder Lautstaerke ein ausgewogenes Klangbild. Dazu kam ein ordentliches Empfangsteil mit guten Eigenschaften. Die Geraete waren teuer und das Publikum erwartete einen Gegenwert dafuer, den es idR. auch bekam. Bei den kleinsten Geraeten mussten natuerlich Zugestaendnisse gemacht werden, aber das wusste und akzeptierte das Publikum auch. Am teuren Ende wurde dafuer weniger Pardon gegeben ;-)

73
Peter
DOSORDIE
Inventar
#9 erstellt: 24. Mai 2013, 10:53
Naja die großen Bajazzos waren ja eher auf Klang optimiert, während die Atlantas glaub ich den ausgefeilteren Empfänger hatten. Was mir bei den Bajazzos nach der Serie aus den 60ern, allerdings auch bei den meisten anderen Kofferradios fehlt ist eine Feldstärkenanzeige. Ausserdem lässt sich ans Universal 301 weder eine externe Antenne, noch ein externes Netzteil anschliessen und ich vermisse auch irgendwie eine Beleuchtungstaste, bei Batteriebetrieb.

ich glaube das ist beim Touring Alles etwas ausgefeilter (bis auf die Feldstärkenanzeige, die fehlt da ja auch, vielleicht dachten die, es sei unnötig, wegen AFC, was aber auch nur zuverlässig funktioniert, wenn nicht 2 Sender eng beeinader liegen, wenn man dann am Radio vorbei geht oder sich die Empfangsverhältnisse kurzzeitig ändern springt der Sender schon Mal auf den nebenan).

Ich würde mir ja auch ein großes Grundig kaufen, wenn die nicht alle so pottenhässlich wären, designmäßig ist mein Favorit das Touring 104 in silber, es hat alle Merkmale eines typischen Kofferradios aus der Zeit und wirkt trotzdem irgendwie futuristisch.

Beolit 700 ist aus der gleichen Zeit wie das Bajazzo 301 und das Touring 104, ich hab grad nachgesehen, daher hat Bose also das Design für ihr Sounddock. http://www.beoworld.org/prod_details.asp?pid=846, hier sind die 1% THD aber auf 0,5 Watt bezogen, weiter steht da, es sei das einzige Kofferradio zu der Zeit gewesen, mit dem es Sinn hatte mehr als Nachrichten und zu hören, ich nehme das jetzt mal nicht zu ernst und sehe es als Werbespruch.

Von Tandberg gab es wohl auch ein Kofferradio http://www.radiomuseum.org/r/tandberg_portable_tp43.html

Scheint aber Mini Klein zu sein. So ne gewisse Größe muss es schon haben, find ich. Schön ist halt auch, dass die im Gegensatz zu Ghettoblastern recht günstig zu haben sind.

LG, Tobi
hf500
Moderator
#10 erstellt: 24. Mai 2013, 16:55
Moin,
der Beolit scheint ein "Durchlaeufer" zu sein, den gab es nach meiner Erinnerung bis wenigstens Ende der 70er ohne grosse aeusserliche Veraenderung.
1% Klirr bei 50mW duerfte allerdings jeder Kofferradioverstaerker liefern, der nicht vollkommen fehlkonstruiert ist ;-) Ich muss mal gucken, wo ich meine B&O Kataloge habe, ich meine die spaeteren Beolit hatten das Prozent bei Nennleistung, die allerdings immer um 1W herum lag.

Der 104 gehoert so ziemlich zu den letzten Touring, die man kaufen darf. Danach hatte ITT die Finger mit drin und die Geraete wurden seltsam. Ich habe da so eine Erinnerung, als sei das Skalenseil aus Gummi ;-)
Womit ich mich noch nicht beschaeftigen konnte, sind die grossen Nordmende aus den 70ern, ohne den Globetrotter.

Den meisten Grundig kann ich ihr Design nicht vorwerfen. Da haben sie in den 60ern mehr Merkwuerdigkeiten geliefert. Technisch bekam man in der Regel ein ausgezeichnetes Radio, selbst, wenn es schaltungstechnisch eher einfach gestrickt war. Ich wuerde als Kompromiss den Satellit 2100 vorschlagen (hat gegenueber dem Sat2000 den besseren NF-Verstaerker) ;-)

73
Peter
DOSORDIE
Inventar
#11 erstellt: 24. Mai 2013, 19:20
aber die satelliten sind immer so teuer, hätte mal einen neueren für 150 Euro kriegen können, war doof den nicht mitzunehmen, der sah aus wie neu... da kann ich gleich nen RR1140 kaufen, der gefällt mir wenigstens irgendwie ^^, aber so schön wie ein JVC RC-M70, der übrigens auch einen sehr starken Empfänger hat - je nach Ausführung sogar über sehr viele KW Bänder) finde ich den auch nicht und wahrscheinlich klingt er zumindest in den hohen Lautstärken auch nicht so gut...

So ein ITT Touring 104 bekommt man schon für etwa 40 oder 50 Euro, mehr wollte ich auch nicht ausgeben. Ja, ich finde die Nachfolgemodelle auch sehr hässlich, aber so schlecht dürften die doch von den Empfangseigenschaften nicht sein, oder?

Hier z.B. http://itt.pytalhost.eu/1977/098.jpg Touring 108 CD, hat immerhin 14 Kreise und Digitalanzeige, aber gefällt mir von der Optik her nicht so, scheint aber ähnlich aufwändig zu sein, wie ein Satellit...

LG, Tobi
germi1982
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 24. Mai 2013, 19:49

Das einzige Kofferradio, das ich mit einer Leistung, die auf 1% bezogen wurde, kenne, ist das B&O Beolit 700, es leistete unter diesen Bedingungen 1W.


Das Atlanta Deluxe wurde auch damit angegeben. Allerdings nicht in den regulären Prospekten sondern im Telefunken "Sprecher" Heft 49/1969. 4W bei Netzbetrieb, 2W bei Batteriebetrieb (6xMono bzw. D-Zellen). Das Ding hatte damals aber auch seinen Preis, das war mit 498 DM nicht billig...da konnte man eigentlich was erwarten dafür...

http://telefunken.pytalhost.eu/1969-4/
DOSORDIE
Inventar
#13 erstellt: 25. Mai 2013, 17:42
Junge Junge, das Atlanta ist ja vom Empfänger her schon richtig High Class HiFi. Trotzdem gefällts mir von der Optik her nicht.

Also mein Bajazzo ist jetzt von den "Kinderkrankheiten" befreit.

Die Probleme: Am Höhenregler hat sich irgendwann schon Mal jemand zu schaffen gemacht, da war ein faden drumrum gewickelt, weil einer von den Clips abgebrochen war, der Faden war aber im Laufe der Jahre locker geworden und deshalb war der Regler ziemlich wackelig, ich habe ein Stück Draht genommen, das mit ner Zange zusammengedreht und dann den "Knotenpunkt" festgelötet, jetzt hälts wieder, und der Höhenregler funktioniert.

Beim Lautstärkeregler war am untersten Punkt die Farbe ab, nämlich da wo er isoliert sein sollte, weil da ja der Nullpunkt ist, wenn man den Regler dort hin schob, brummte es ganz eklig und beim Überschreiten eines gewissen Punktes knackte es auch noch. Meine Experimente diesen Teil mit Edding oder Nagellack zu isolieren schlugen fehl, der Schieber kratzte die Stelle immer wieder frei, also habe ich den Regler kurz oberhalb des Punktes gestellt, wo es knackt und dann eine Schraube in die Bahn gedreht. Jetzt gehts halt nicht mehr ganz leise, der Regler schlägt jetzt etwas unterhalb der 1 an, ich würde sagen etwa bei 0,7, daür ist das eklige Knacken und Brummen weg, so leise würde ich eh nie hören und ansonsten muss man halt ganz abschalten ;-). Wenn man Überspielungen auf Band machen und dabei nicht mithören möchte kann man ja immernoch einen Blindstecker in den Lautsprecherausgang stecken.

Aber so richtig glatt laufen die irgendwie Alle nicht mehr, hakeln ziemlich, obwohl ich sie geschmiert und gesäubert habe, Konktaktschwierigkeiten haben sie jetzt jedenfalls nicht mehr.

Die Antenne habe ich mit Sekundenkleber fixiert, hält fest, für das Stück was sie unten zu kurz war, habe ich die zugehörige Schraube reingeschraubt und so weit rausgedreht, dass sie gegen den "Boden" des Radios stößt, dadurch ist sie unten und in der Plastikhalterung fest. Das Stück Plastik oben von der Halterung habe ich abgesägt, die DDR Antenne ist oben aus Metall, beim Zusammenschrauben stellte ich fest, dass die Zierleiste aus Chrom die Antenne gegen Masse brückt, also habe ich um das Metallrohr der Antenne silbernes Isolierband geklebt, nun gibts auch da keine Probleme mehr und das Klebeband fällt gar nicht auf. Die Antenne sieht sogar ganz schick aus und passt genau durch das Loch, ohne groß Spiel zu haben.

Der Lautsprecher war total locker, weil das Gummi ausgetrocknet war und seine Federwirkung komplett verloren hatte. Erst habe ich einfach die Abstandshalter und die Reste vom Gummi komplett rausgenommen und den Lautsprecher so festgeschraubt, der hielt zwar bombenfest, hatte dann aber keinen Kontakt mehr zum Gehäuse, weshalb der Sound um Einiges dünner wurde, also habe ich so kleine Filzstückchen genommen, die in Etwa die Dicke der Gummistopfen hatten und sie um diese komischen Abstandsnieten gepresst, die hinter den Lautsprecher kommen, vorne unter die Unterlegscheiben hab ich dann auch noch was von dem Filz gemacht, allerdings waren die Schrauben nicht mehr lang genug um richtig zu halten, weil die Plastikgewinde leicht überdreht waren, ich musste dann längere nehmen, der Lautsprecher sitzt jetzt wieder so wie er soll - leicht federnd, aber nicht zu locker und wird gegen das Gehäuse gedrückt. Die kleinen Filzblöcke stammen übrigens aus einer alten Reinigungscassette, sie war mit Zahnrädern, die die Filzblöcke antrieben und hatte kein Band, die rieben dann an entsprechenden Stellen den Bandlauf sauber.

Die Lampe hatte auch nen Schaden, keinen richtigen Kontakt mehr in der Fassung, Alles 1 mal mit Kontaktspray eingerieben und wieder eingeschraubt und schon gings.

Das Einzige was jetzt noch gehörig nervt ist der Einschalter! Der Klemmt bei Jedem zweiten Mal, aber da kann man wohl nix machen....

Achso und so begeistert bin ich von der Trennschärfe auf UKW nicht. Der Empfang ist zwar sehr gut, aber bei den nahe beeinander liegenden Sendern scheint der eine Kreis mehr im Bajazzo 301 TS irgendwie noch was zu bringen... Vielleicht ist aber auch der Tuner durch die Alterung ein Bisschen verstimmt, ich weiß es nicht.

LG, Tobi


[Beitrag von DOSORDIE am 25. Mai 2013, 17:50 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#14 erstellt: 02. Jun 2013, 13:07
Also ich habe jetzt noch ein gut erhaltenes ITT Touring 104 ergattert.

Es gefällt mir besser, als das Bajazzo, das ganze Gehäuse wirkt wertiger und auf den ersten Blick klingt das Telefunken zwar klingt kräftiger, das ITT ist wesentlich wärmer abgestimmt, wenn man es aber einige Zeit gehört hat, merkt man, dass es insgesamt auch vie präziser spielt.

Während bei dem Bajazzo bei jeder Kickbass der Lautsprecher klingt, als würde er anschlagen (was an der weichen Aufhängung und auch der gummierten und gefederten Befestigung liegt, der Lautsprecher ist definitiv ok) und der Klirr bei Anhebung der Lautstärke deutlich steigt und der volle kräftige Klang schnell verloren geht, wenn man durch zurückdrehen der Bässe Ausgleich schaffen will, kann man beim ITT den Bassregler auf 10 drehen und auch in höheren Lautstärken klingt es noch sehr sauber.

Ausserdem habe ich das Gefühl, dass das Bajazzo, wenn es weiter weg steht seine volle Bandbreite nicht mehr entfaltet, während das ITT einen richtigen Tiefbass erzeugt, was auch vielleicht am Gehäusevolumen liegt, das ITT hat schon die Größe eines Radiorecorders, während das Telefunken die typische Kofferradiogröße hat, die Lautsprecherbestückung ist vom Durchmesser und vom Prinzip her ziemlich gleich. Der Höhenbereich ist beim ITT um Einiges dezenter, beim Telefunken muss man, wenn das Gerät unmittelbar vor einem steht den Höhenregler deutlich in den Minusbereich drehen, damit es angenehm klingt, was bei ungünstiger Aufstellung aber sehr sinnvoll ist, wo möglicherweise Höhen gefressen wrden, während beim ITT auch bei Idealaufstellung eher in den Plusbereich gestellt werden muss.

Der Empfang auf UKW ist beim ITT besser, das Telefunken wird durch das Schaltnetzteil meines Notebooks gestört, sobald das Notebook angestöpselt ist, ich muss beim Radio hören entweder das Notebook oder das Kofferradio per Batterie betreiben. Das ITT spielt auch bei Überreichweiten trotz des Notebooks einwandfrei weiter. Die Trennschärfe scheint um Einiges höher zu sein. AFC macht natürlich bei nahe beeinander liegenden Sendern schon Stress, es geht aber auch ohne AFC sehr gut, auch ohne AFC scheint das Gerät beinahe automatisch scharf zu stimmen.

Genial finde ich das Design des Gerätes und auch die Anfassqualität, die Schieberegler sind leichtgängig und funktionieren alle einwandfrei, die Tasten rasten astrein, während beim Telefunken die Ein Taste immernoch klemmt. Wider allen Bewertungen, die behaupten, dass es ab dem ITT Toruing 104 "komisch wird" finde ich diese Schieber zum Einstellen der Sender total Klasse. Es ist damit sehr einfach vom unteren zum oberen Bereich in der Skala zu springen - mindestens genau so schnell, wie bei einem PLL Tuner mit direkter Frequenzeingabe und mit den Einstellrädchen ist dann auch ganz schnell eine exakte Abstimmung möglich - auch auf Kurzwelle, da kommen ihm aber auch die 4 gespreitzten Bereiche zugute. Negativ finde ich auch hier das fehlende Abstimminstrument.

Was beim Bajazzo nur den UKW Bereich betrifft, betrifft beim ITT allerdings leider alle Bereiche, zumindest ist es mir bei Mittelwelle aufgefallen, denn France Bleu Alsace befinde sich irgendwo bei 1400 kHz. Den AM Bereich neu abzugleichen ist für mich nicht möglich, das geht nur mit Messender, also muss ich damit leben.

Praktisch auch, dass das ITT 2 Batterien mehr beherbergt, damit hält es sicher noch länger, ausserdem kann man auch im Batteriebetrieb das Licht kurz einschalten, wenn man im Dunkeln einen Sender sucht, die Anschlussmöglichkeiten sind auch umfangreicher, es gibt gleich 3 Antennenanschlüsse (UKW 300 Ohm, AM und Autoantenne), ausserdem vorhanden: Ein TB Anschluss, Kopfhörer/Ext. Lautsprecher und 12 V Stromversorgung. Das Einzige was beim Telefunken schöner ist, ist die automatische Umschaltung auf Batteriebetrieb, während das ITT schon den Eurostecker zum Abziehen hat. Im Falle eines Stromausfalls z.B. würde das Telefunken einfach weiterlaufen, bis auf dass das Licht aus ist, würde man es gar nicht bemerken, während man beim ITT erst den Eurostecker aus dem Gerät ziehen müsste (ist jetzt natürlich an den Haaren herbei gezogen, aber halt ein cooles Feature), Nachteil bei der Kabelmethode von Telefunken ist natürlich, dass man das Netzkabel immer in das enge Kabelfach legen muss, wenn man es portabel machen will, auf der anderen Seite hat man so immer sein Netzkabel verstaut... Kann man sehen wie man will.

Das ITT hat auf jeden Fall mehr Pluspunkte bei mir, schon allein wegen seines aussergewöhnlichen Designs und der hübsch beleuchteten Skala, es hat dort jemand eine LED Leiste eingebaut, ich habe sie drin gelassen, aber abgeklemmt, das ist sonst hell, wie ne Leuchtstoffröhre, die Glühlampen, die die Skala sonst beleuchten sind wesentlich dezenter und angenehmer - vor Allem, wenn man abends noch im Bett hört, dann ist das so wie ein kleines Nachtlicht.

Das Touring hat bei mir auf jeden Fall gewonnen, das Telefunken kommt wieder weg. Jetzt würde mich noch interessieren, ob die älteren Tourings tatsächlich noch besser sind, klanglich so wie auch empfangstechnisch...

LG, Tobi
bierman
Inventar
#15 erstellt: 02. Jun 2013, 15:04
Jetzt geb ich auch mal meinen Senf dazu. Alte deutsche Kofferradios kenn ich ganz gut, hatte schon einige. Und ich mag die Dinger Zum AM-Empfang schreibe ich nichts, der spielt kaum noch eine Rolle und ist bei vielen meiner Geräte leider defekt (meist Dreko fest).

Telefunken Bajazzo TS 301: Mein "everyday" Radio. Klang ist super, die Lautstärke bei der es noch sauber klingt ist beachtlich. Empfang meines Exemplars ist unter dem Niveau des Touring 104, aber der Sound gefällt mir besser (satter und sehr schöne Höhen). Braucht 5 Stück "D"-Batterien. In meinem Fall läuft es derzeit mit zwei ausrangierten 18650-Zellen aus einem alten Laptopakku die für weitere Verwendung zu schlecht waren. Spannung passt genau und hält im Radio immer noch stundenlang.

Telefunken Atlanta 101 (ohne "deluxe"): Ähnlich gutes Radio mit komplett anderem Design. Ich mag vor allem die im Netzbetrieb permanent beleuchtete große Skala. Der enorme Regelbereich von Bass und Höhen fällt hier auf. Die Loudness setzt ab etwa Mitte der Lautstärkeeinstellung recht aprupt aus: darunter Badewanne, darüber Telefon. Naja, nicht ganz . Sound ist gut bis sehr gut aber die Loudness ist bei anderen Radios schöner gelöst.

Telefunken Bajazzo Sport 101: "Dünner" Klang, hat mir keinen Spaß gemacht.
Telefunken Bajazzo 101 (bin nicht mehr 100%ig sicher) hat nur einen ziemlich kleinen ovalen Lautsprecher rechts am Rand und hat mich auch enttäuscht.

Schaub-Lorenz Touring Tx0: Ich hatte schon fast jedes Radio aus der Serie T20 bis T80. Die späteren klangen nicht unbedingt besser. Besonders positiv hab ich den Sound des kleineren T80 Weekend in Erinnerung. Bei etwas weniger Endlautstärke gab es den gleichen Bass wie das größere T80, aber schönere Höhen. Leider hat es massive Kontaktprobleme die derzeit den Vergleich unmöglich machen. Mein T80 Luxus müsste ich auch mal überarbeiten. Außer dem Holzgehäuse und drei Stationstasten müsste es wohl dem normalen T80 entsprechen. Das T70 mit Stereo-Zusatzbox - wohl eine ziemliche Seltenheit - bräuchte auch mal etwas Liebe. Soweit ich weiß gibt es kein Tx0 mit mehr als einem eingebauten Lautsprecher.

ITT Touring 101/102/103 - wo genau sind die Unterschiede? Das 103er hat einen separaten Netzschalter, das ist ein Plus gegenüber dem kombinierten Lautstärkeregler/Ein-Aus-Schalter. Alle klingen toll, haben ein prima Empfangsteil (UKW bis 108MHz) und sind ordentlich laut.

ITT (ehemals Raub-Schorenz) Touring 104: starker UKW-Tuner, sehr empfindlich und gute Trennschärfe. Würde sagen dass in dieser Disziplin kein anderer Touring besser war. Sound ist gut und das Gerät kann sehr laut spielen. Irgendwann verreckt dann aber doch der ovale Lautsprecher und verzerrt bei bestimmten Frequenzen.
Der Hochtöner klingt etwas schriller (piezo-artiger) als bei den Vorgängern 101/102/103, die jeweils 6 statt hier 8 Monozellen brauchen.
Anekdötchen: Als ich ~17 war ist während eines wichtigen Fußballspiels der Strom in der ganzen Siedlung ausgefallen. 8 Monozellen waren schnell gefunden, ich bin raus auf die Straße... Bei feinstem Sonnenschein hörten um die 100 Nachbarn die Fußball-Übertragung aus meinem Touring 104. Auf 50 Meter Entferung versteht man jedes Wort (naja, beim Torjubel dann nicht mehr).
Das gab ne Menge Freibier für mich^^

ITT Touring 108 CD: Laut, kräftiger Klang, etwas billig wirkendes aber doch robustes Plastikgehäuse. Mein Exemplar erfreut sich bester Gesundheit, ich benutze es aber eigentlich nie.

Grundig Satellit 2000. Der UKW-Tuner gehört zum besten was ich bei tragbaren Mono-Geräten erlebt hab, der Klang ist aber enttäuschend: Ich finde einfach keine Bass/Höhen-Einstellung bei der ein runder Gesamteindruck entsteht. Echt traurig für ein Gerät dieses Kalibers. Satellit 205 und 206 (leider beides nicht meine), oder auch das Nordmende Galaxy Mesa 9000 st (stereo über ext. Boxen, mein Gerät hat leider einige Mängel) klingen deutlich besser.

Am Ende entscheidet aber der Zustand des Einzelgeräts ob 40-50 Jahre später das eine oder das andere Modell die Nase vorn hat. Wer (in meinem Alter, knapp 30) weiß schon was die Vorbesitzer mit den Radios angestellt haben?
Manche Musik von heute (v.a. Elektronisches und Hip Hop ) klingt auf den Geräten nicht so toll und verzerrt früh, bei Stimmen und akustischen Instrumenten sowie Reggae und psych/Krautrock vermisst man kaum die Hifi-Anlage und vergisst bisweilen auf dem Balkon sitzend die Zeit

Japanischen Geräten dieser Zeit fehlt fast immer die Loudness, die Lautsprecher sind meist auch nicht so gut. Das änderte sich um 1980 bei den Ghettoblastern, einige Modelle von Panasonic und Sanyo kann ich empfehlen. Sanyo hat auch für Siemens und Nordmende (Club 735 oder Globecorder 4084, Traumklang!) hergestellt. Die klanglich guten JVC RC-M70 und RC-M90 werden zu hoch gehandelt um für mich interessant zu sein.

Allen hier genannten Kofferradios ist gemein, dass die Batterien richtig lange halten. Das ist in Stunden kaum noch auszudrücken! Man sollte sie auch bei regelmäßiger Nutzung ab und zu kontrollieren um ein Auslaufen der Zellen rechtzeitig zu erkennen.
hf500
Moderator
#16 erstellt: 02. Jun 2013, 18:42
Moin,
bei meinem Satellit 2100 drehe ich Baesse und Hoehen voll auf und bin zufrieden. Wenn man sich das genauer ansieht, wird man feststellen, dass die Klangsteller der Kofferradios nur eine Absenkung ermoeglichen, Anhebung koennen sie in der Regel nicht. Ich kene keinen Koffersuper mit "Kuhschwanzentzerrer", wie er in HiFi-Geraeten ueblich ist. Der erfordert fuer die tragbren Geraete zuviel Aufwand, die paar Bauteile mehr hat man sich erspart.
Das "Stereo-Component" des T70 (T80?) beinhaltet einen Verstaerker, Netzteil fuer sich und das Radio, sowie den Stereodecoder. Natuerlich auch den Lautsprecher ;-)
Der sparsame Umgang mit den teuren Batterien war fuer zumindest die deutschen Kofferradios Pflicht. Selbst ein Sattellit 2100 sollte bei Zimmerlautstaerke und 6 Monozellen der damals guten Kategorie (Heavy Duty etc , aber Zink-Kohle Technik). 120 Stunden durchhalten. Zumindest die Geraete von Grundig waren idR. so ausgelegt, dass sie mit halber Batteriespannung immer noch funktionierten, wenngleich die Leistung dabei natuerlich nachliess. Der HF-Teil musste das aber ohne Einschraenkungen mitmachen koennen.

Ein gutes Geraet der 60er ist auch der Blaupunkt Riviera Omnimat, bzw. Akkord Pinguin 800. In dem Geraet steckt zum guten Teil ein Autoradio, naemlich ein Blaupunkt Frankfurt. UKW-Mischteil, ZF und der Omnimat Stationswaehler (3 UKW-Sender) wanderten vom Autoradio in den Koffer. Dazu ein passender Verstaerker mit 2x AD155 und ein Ovallautsprecher mit Standardmassen, der auch in vielen Autos bis in die 90er hinein verwendet wurde. Hier gibt es auch ein Instrument fuer Abstimanzeige und Batteriekontrolle. Das Geraet ist, wie so viele andere, fuer eine Autohalterung eingerichtet (Strom, Antenne, Autolautsprecher). Kleiner, aber immer noch mit guter Leistung: Blaupunkt Derby 660, der auch mit einem 10cm-Lautsprecher gut klingt und solide verarbeitet ist.

Von Philips gab es etwa 1967/68 als Spitzengeraet einen Koffersuper (Annette Automatic de Luxe (P6D64T)) mit motorischem Sendersuchlauf. Das Geraet ist recht gut (was man aus einem 8/11-Kreiser mit 14 Transistoren herausholen kann), aber tricky. Auch hier musste Philips seine Miniaturbauweise demonstrieren, winzige Filterspulen und 2,5mm Raster auf der Platine. Der Suchlauf arbeitet mit Diskriminator, kann staendig in Betrieb sein und erfuellt dann auf allen Bereichen die AFC-Funktion. Auf Kurzwelle neigte meiner dazu, mit einem leisen "tock-tock-tock" des Motors von einem Fadingsender zum naechsten zu schleichen ;-) Wer dafuer ein Netzteil bauen will, muss eins anfertigen, das +-5V bei 0,5-1A liefern kann. Auf Batterie laeuft es mit 6 Monozellen, die in der Mitte, also bei der 3, Zelle, angezapft sind. Die symmetrische Betriebsspannung wird fuer den Suchlauf benoetigt.
Von Akkord gab es auch Suchlauf mit Motor, aber von der einfacheren Sorte: Suchen, bis Sender gefunden, dann schaltet ein Relais den Motor ab und blockiert ihn mechanisch, damit er durch Massentraegheit nicht weiterlaeuft.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 02. Jun 2013, 21:47 bearbeitet]
bierman
Inventar
#17 erstellt: 02. Jun 2013, 20:48
Danke für die "Fortsetzung"!

Der Sat2100 klingt dann wohl anders als der 2000er. Wenn ich dort nämlich die Bässe voll aufdrehe verzerrt der Lautsprecher schon bei geringer Lautstärke.


Einen "Omnimaten" besitze ich ebenfalls, allerdings habe ich den nicht aufgeführt, weil er in einem ziemlich schlechten Zustand ist. Bei einem Auto würde das "rollbereit" entsprechen: es kommt irgendwie Ton, aber stark verzerrt, der Tuner kriegt kaum was rein und von Kontaktproblemen will ich gar nicht anfangen zu schreiben. Weil der optische Zustand auch desolat ist war meine Motivation, daran etwas zu reparieren, gering.

Philips-Kofferradios haben mich durch die Bank enttäuscht, das waren aber alles einfachere Geräte unterhalb Touring-Niveau. Ein Akkord hatte ich noch nie... sind wohl recht selten.

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, ein Line-Signal (CD/MP3) in richitig guter Qualität durch so ein Radio zu verstärken? Über die DIN-Buchse das Kopfhörersignal einzuspeisen sorgt immer für einen unausgewogenen Klang, egal ob die Buchse nun für Kristalltonabnehmer oder Tonband gedacht war. Besser klingt es über einen Sender, aber der verbraucht mehr Batterien als das Radio und ich würde es lieber direkt anschließen.
germi1982
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 02. Jun 2013, 20:57
Das mit den Batterien stimmt, da gabs bei Telefunken u.a. bei den Atlanta-Modellen sowas wie eine "Frischhaltefunktion" für die eingelegten Batterien wenn das Gerät im Netzbetrieb war. Ich glaube kaum dass das den Batterienherstellern gefallen hat...


Ich mag vor allem die im Netzbetrieb permanent beleuchtete große Skala


Ja, die läuft nur im Netzbetrieb. Im Batteriebetrieb muss man einen kleinen schwarzen Knopf drücken, für die Dauer der Betätigung geht das Licht an.

Das Atlanta Deluxe habe ich wie gesagt auf der Arbeit. Zuhause benutze ich gern das Telefunken Gavotte 1691, das ist allerdings kein Koffer...klingt aber trotzdem super. Hat auch 4W, allerdings eine Eintakt-A Endstufe mit einem AD150. Das Atlanta hat ja eine eisenlose Gegentaktendstufe mit AD164 (PNP) und AD165 (NPN).


http://www.radiomuse...1.html?language_id=1

Das Gerät sieht auf den Bildern kleiner aus als es tatsächlich ist....


Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, ein Line-Signal (CD/MP3) in richitig guter Qualität durch so ein Radio zu verstärken? Über die DIN-Buchse das Kopfhörersignal einzuspeisen sorgt immer für einen unausgewogenen Klang, egal ob die Buchse nun für Kristalltonabnehmer oder Tonband gedacht war.


Also ich habe mir für meinen IPod damals so ein Adapterkabel besorgt, nennt sich AV-Adapter. Nicht die originale Apple-Version, sondern einen billigen Nachbau. Dem habe ich die Cinchstecker abgeschnitten und da einen DIN-Stecker angelötet.
Bei den alten IPod- und Iphone-Modellen mit dem 30-poligen Dockconnector liegt an dem auch ein vollwertiges analoges Line Out-Signal an. Bei den neuen Geräten mit Lightning-Stecker gehts da nur noch digital raus. Da braucht man den Adapter auf den alten Dockconnector, der hat einen eingebauten DA-Wandler.

Meine Kollegen fanden das sehr interessant...da hieß es ich verstünde es alte Technik mit moderner Technik zu ergänzen. Ich hatte mal zum Scherz einen rückstandsfrei entfernbaren Aufkleber auf das Atlanta gemacht mit dem "Made for IPod"-Logo und dann erzählt das Telefunken seiner Zeit weit vorraus war, die haben schon 1970 "Made for IPod"-Geräte hergestellt...


[Beitrag von germi1982 am 02. Jun 2013, 21:07 bearbeitet]
hf500
Moderator
#19 erstellt: 02. Jun 2013, 22:23
Moin,
MP3-Spieler an Kofferradio mit TA-Anschluss ist grundsaetzlich immer moeglich. Auch hier sollte das Stereosignal ueber Entkopplungswiderstaende(2x 100 Ohm bei KH-Anschluss am MP3) zusammengefuehrt werden. Es gibt eine Reihe Chips, deren KH-Verstaerker eine Ueberlasterkennung haben und bei direkter Verbindung von LuR und einseitiger Aussteuerung abschalten, der Spieler faengt an zu stottern.
Das Signal, das die Spieler ueber den KH-Anbschluss liefern, ist fast immer von ausgezeichneter Qualitaet. Fuer die meisten der von mir damit ausprobierten Kofferradios war aber selbst ein nahezu voll "aufgedrehter" Spieler etwas zu leise. Lieferten Kristalltonabnehmer und die ueblichen Bandgeraete soviel mehr ab? 0,5-0,7V schaffen die MP3 allemal. Bei einigen Geraeten, z.B. Derby660, liegt zwischen TA/TB-Buchse und Verstaerkereingang noch ein recht hochohmiger Widerstand (nein, nicht der Aufnahmevorwiderstand fuer das TB, der ist idR. noch groesser). Er soll wohl den "Kurzschluss" eines Kristall-TA verhindern, ich weiss (noch) nicht, welchen Einfluss er auf die Lautstaerke hat.
Mit dem Anschluss von MP3-Spielern an HiFi-Verstaerkern hatte ich dagegen noch nie Probleme, egal ob DIN- oder RCA-Eingang (sollte es da signifikante Unterschiede beim Nenneingangspegel geben).

Ein Satellit 2000 darf bei starken Baessen und etwas angehobener Lautstaerke nicht verzerren, das waere gerade bei einem so teuren Geraet untragbar. Auch dieses Geraet hat 4/7W Nenn-/Musikleistung bei Netzbetrieb, die voll nutzbar sind. Es muss ein Fehler vorliegen, Lautsprecher noch ok? Verstaerker ok?

Die "Frischhaltefunktion" lieferte einen schwachen, pulsierenden Ladestrom in die Batterie. Es verlaengerte etwas ihr Leben, aber viel konnte man damit nicht erwarten. Die Chemie von Primaerzellen ist fuer das Laden nicht sonderlich geeignet, die sich zersetzende Zinkelektrode kann man kaum regenerieren. Es hilft etwas der Depolarisation, vulgo "Erholung" der Zellen, was eigentlich die Aufgabe des Braunsteins ist. Die Batteriehersteller haben daher trotzdem Umsatz gehabt ;-)

Akkord war bis etwa Mitte der 60er der einzige Spezialhersteller fuer Kofferradios in (West) Deutschland. Etwas anderes stellten die nicht her, es gab wohl mal einen Heimsuper, dem sie ein Netzteil zu einem Kofferchassis im Tischgehaeuse verpasst haben. Irgendwann hat Blaupunkt die Firma uebernommen, daher stammt wohl auch ein etwas seltsames Blaupunkt-Autoradio, das gar nicht nach Blaupunkt aussieht, sondern eine Akkord-Entwicklung zu sein scheint.

73
Peter
bierman
Inventar
#20 erstellt: 02. Jun 2013, 22:42

hf500 (Beitrag #19) schrieb:

Das Signal, das die Spieler ueber den KH-Anbschluss liefern, ist fast immer von ausgezeichneter Qualitaet. Fuer die meisten der von mir damit ausprobierten Kofferradios war aber selbst ein nahezu voll "aufgedrehter" Spieler etwas zu leise. Lieferten Kristalltonabnehmer und die ueblichen Bandgeraete soviel mehr ab? 0,5-0,7V schaffen die MP3 allemal.


Das ist sehr optimistisch, ich glaube eher es sind so 0,2V bei den aktuellen Modellen. Die EU-Lautstärkebeschränkung spielt hier wohl auch mit rein
Ich hatte zum Testen nur einen Kanal verwendet, Stotterer oder Aussetzer hatte ich nicht. Den Widerstand am Eingang könnte man ja testweise gegen einen kleineren ersetzen (erst mal 1/4 des Werts müsste klar gehen). Aber heute nicht mehr.


hf500 (Beitrag #19) schrieb:

Ein Satellit 2000 darf bei starken Baessen und etwas angehobener Lautstaerke nicht verzerren, das waere gerade bei einem so teuren Geraet untragbar. Auch dieses Geraet hat 4/7W Nenn-/Musikleistung bei Netzbetrieb, die voll nutzbar sind. Es muss ein Fehler vorliegen, Lautsprecher noch ok? Verstaerker ok?


Da ich dieses Problem bei drei Stück Sat 2000 hatte, die alle eine andere Vorgeschichte haben, muss entweder irgendwas altern, die Lautsprecher sind extrem empfindlich oder die Abstimmung der Kiste passt nicht zu modernen (lauteren) Rundfunksendern.

Hier läuft auch gerade wieder der Telefunken TS301 zwischen den WG-Erdbeerkästen, mit Klaus Fiehe auf Eins Live, wunderbar was trotz der geringen Lautstärke an Details rauszuhören ist. Ich habe viele Radios weggegeben, dieses hier bleibt.


[Beitrag von bierman am 02. Jun 2013, 22:43 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 02. Jun 2013, 23:10

hf500 (Beitrag #19) schrieb:
...Er soll wohl den "Kurzschluss" eines Kristall-TA verhindern, ich weiss (noch) nicht, welchen Einfluss er auf die Lautstaerke hat.
....


Hatte wohl auch den Sinn das damit die Entzerrungskurve passt, denn wie eine Keramiksystem die auf der Platte verzerrt vorliegende Musik wieder entzerrt hängt auch von der Abschlussimpedanz ab.
bierman
Inventar
#22 erstellt: 03. Jun 2013, 18:07
Gestern habe ich mich hier noch über den dürftigen Klang japanischer Kofferradios ausgelassen.
Heute finde ich im Sperrmüll auf dem Heimweg von der Arbeit ein National Panasonic RF-969LB, schönes Teil. Mit dem schlimmsten rechnend, musste ich es mal ausptobieren: es spielt, nix kratzt, es empfängt gut und klingt auch sehr anständig!

Wie fast immer stimmt auch diesmal wieder die Skala nicht ganz mit der Wirklichkeit überein. Damit kann ich leben. Die AFC-Abschaltung klappt nicht, das ist weniger schön... Wird also demnächst mal aufgeschraubt.
germi1982
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 03. Jun 2013, 19:19
Na hoffentlich sind da die Baugruppen etwas servicefreundlicher angeordnet als bei dem Sanyo Transworld das ich mal hatte...das war eine Katastrophe....da lobe ich mir das Atlanta. Zwei Schrauben lösen, die Knöpfe von den Potis und Schaltern vorn ab und dann den "Hut" abnehmen. Schon hat man das Chassis vor sich und kommt sehr gut an alle Meßpunkte ran...
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