Adapter für alten Röhrenmusikschrank (Reparaturanleitung gesucht)

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Radis1988
Neuling
#1 erstellt: 11. Dez 2016, 17:45
Hallo zusammen, ich bin neu hier im Forum, und hätte eine Frage zu einem alten Röhrenmusikschrank (Silva Stereo Chassis 29716) den ich bekommen habe.

Ich habe vor, den Schrank als Fernsehboard zu verwenden, und den Sound vom Fernseher über den alten Radio wieder zu geben. Ebenso den Ton vom PC, der über Hdmi mit dem Fernseher verbunden ist.

Gibt es da einen passenden Adapter, von der alten Schnittelle auf einen modernen Standard wie USB, oder Klinkenstecker.

Ich hänge noch ein paar Bilder an von dem Gerät.

Würde mich sehr freuen wenn ihr mir damit weiter helfen könntet.


Danke und Lg Radis

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CxM
Stammgast
#2 erstellt: 11. Dez 2016, 19:06
Hi,

ein Adapter von Cinch auf DIN (5-polig) sind ja nicht so schwer zu bekommen bzw. herzustellen.
Dann kannst Du alles anschließen, was einen Cinch Ausgang hat.
Alternativ mit DIN und Miniklinke.
Ich würd's fertig kaufen, für <5€ heize ich nicht den Lötkolben an.

Wenn ich die Frontplatte richtig deute, müssen die Tasten "Stereo" und "LW" gleichzeitig gedrückt werden um auf den TB-Eingang zu schalten...

Ciao - Carsten
Radis1988
Neuling
#3 erstellt: 12. Dez 2016, 14:12
Danke Carsten.

Auch für den Tipp mit dem umschalten.
Werde jetzt einen Adapter bestellen, und dann am Wochenende mal testen.

Lg Radis
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 14. Dez 2016, 16:39
Das Radio ist mit einer Doppelendpentode ELL80 ausgestattet. Diese Röhre ist vergleichsweise teuer. Ca. 40 Euro.

Die Röhre ist auch häufig verbraucht. Und hier gibt es wichtige Infos zu dem Gerät: http://andiradio.dyn...0Chassis%2025506.htm
8bitRisc
Inventar
#5 erstellt: 15. Dez 2016, 00:37
Bei Reichelt, eBay a& Co.einfach einen DIN zu Cinch Adapter kaufen, die Cinchstecker abkneifen und eine MiniKlinke Stereo 3,5mm anlöten. So mache ich das immer. DIN auf MiniKlinke Adapter gibt es meines Wissens nicht.

Mit der ELL80 Röhre wollte man ursprünglich Kosten sparen. Man konnte mit dieser Röhre einen preiswerten Stereoverstärker (ca. 2x3W) bzw. einen preiswerten Gegentaktverstärker realisieren (max. 8W pro Kanal). Wie bereits erwähnt ist die Röhre heute recht teuer und wird neu auch nicht mehr gefertigt.
Man kann die ELL80 auch durch zwei EL95 ersetzen. Es wird dann allerdings ein zusätzlicher Adapter benötigt.

Generell sollte man bei solch einem alten Radio mal die Kondensatoren und Widerstände begutachten. Evtl. gibt es hier einige Problemkandidaten welche getauscht werden müssen. Das trifft insbesondere auf Papier- und Teerkondensatoren zu (z.B. schaue mal nach ERO100 Kondensatoren).

Bei Reparaturen beachte bitte die hohen Netz- und Anodenspannungen im Gerät. Das geöffnete Gerät zeigt, dass man leicht an den nicht isolierten Spannungswähler gelangen kann.

Die Idee den Fernsehton über solch ein Gerät wiederzugeben finde ich genial. Schön wenn sich moderne und alte Technik ergänzen.
8bitRisc
Inventar
#6 erstellt: 15. Dez 2016, 00:53
Ich habe gerade mal einen Blick in den Schaltplan geworfen und sehe dort auf der Primärseite zwei Entstörkondensatoren welche jeweils mit einer Seite der Primärwicklung des Trafos verbunden sind. Die anderen Enden der Kondensatoren sind miteinander an Chassismasse verbunden.
Fliessen unzulässig hohe Leckströme durch die Kondensatoren aufgrund nachlassender Isolierfestigkeit kann das Chassis und somit auch die angeschlossenen Geräte unter Spannung stehen. Bei sattem Kurzschluss würde allerdings die Netzsicherung auslösen.

Diese Kondensatoren sollten erneuert werden!!
Bei Ersatz sind Y1-Kondensatoren mit entsprechender Spannungsfestigkeit (siehe Aufdruck bei den verbauten Kondensatoren) vorzusehen, weil nur diese über ausreichende Impulsfestigkeit verfügen.

Man kann es auch ohne diese Kondensatoren versuchen. Erkennt man bei Betrieb des Gerätes keine negativen Auswirkungen kann man die Kondensatoren weglassen.
Radis1988
Neuling
#7 erstellt: 18. Dez 2016, 00:58
Hallo zusammen,

habe heute Zeit gefunden das Radio auszubauen und mal alles sauber gemacht. Die Röhren habe ich ausgebaut abgewischt, und den Sockel mit Elektrospray eingesprüht, die Potis ebenfalls. Die Umlenkrollen vom Seilzug zur Senderverstellung, habe ich auch geschmiert läuft wieder perfekt.

Adapter habe ich beide bestellt also DIN auf Miniklinke und DIN auf Cinch. Mit Klinke funktioniert es sehr gut, bis auf einen kleinen Kontaktfehler an der DIN-Buchse. Hat sich aber mit etwas Kontaktspray beheben lassen. Mit Cinch auf DIN gehts leider nicht wird vom Fernseher nicht erkannt.

Habe wirklich große Freude an dem Teil Der Klang ist für das Alter von dem Gerät wirklich sehr gut, und auch kein Vergleich zu den Fernseherlautsprechern.

Hab noch vor die Steckdose, mit einem Funkadapter über eine Fernbedienung aus zu schalten.

@8bitRisc: Das mit dem Adapter für die günstigeren Röhren klingt sehr interessant, weil das Gerät bei mir sicher recht viel verwendet wird. Vielleicht kannst du mir so einen verlinken, und eventuell eine kurze Anleitung zum Umbau schreiben?. Ich kann recht gut mit einem Lötkolben umgehen, sollte also kein Problem sein.

Verlinke hier mal den Adapter von DIN auf Miniklinke den ich gekauft habe.
DIN auf 3,5mm Klinkenbuchse

Lg Radis
Radis1988
Neuling
#8 erstellt: 18. Dez 2016, 02:08
Auch das mit den Kondensatoren klingt interessant. Wie messe ich einen eventuellen Leckstom an den Entstörkondensatoren?

Wo kann ich bei Bedarf so etwas kaufen bzw bestellen?

Wäre es sinnvoll, das Teil mit einem neuen Netzkabel anzuschließen, und das Gehäuse zu erden?

Fein das man die alten Geräte noch selbst reparieren kann, im Gegensatz zu den heutigen Produkten.

Und danke für die Antworten


[Beitrag von Radis1988 am 18. Dez 2016, 02:23 bearbeitet]
8bitRisc
Inventar
#9 erstellt: 19. Dez 2016, 01:58
Hallo,
die Kondensatoren kann man bzgl. der Leckströme nur mit einem Hochvolt- sprich Isolationsmessgerät durchmessen. Die Kapazitäten sollten sich mit einem Multimeter mit zusätzlichem Kapazitätsmessbereich messen lassen.
Stell mal einige Fotos vom Radiochassis ein damit man mal die Kondensatoren von der Ferne betrachten kann. Evtl. sind nicht mal so viele Problemkondensatoren verbaut, da ein Radio mit ELL80 ja noch recht "neu" ist.

Ob man die Adapter für ELL80 auf 2x EL95 kaufen kann ist mir nicht bekannt. Da ich selber noch keine Adapter gebaut habe, kann ich dir da auf die Schnelle auch nicht weiterhelfen.

Das Netzkabel sieht wahrscheinlich aus wie eine Lautsprecherleitung. Wenn der Kunststoff hart und spröde geworden ist muss die Leitung erneuert werden. Ich tausche die Netzleitungen bei alten Röhrenradios grundsätzlich aus. Eine Erdung darf nicht angebracht werden, wenn diese ursprünglich nicht vorhanden war.

Wenn das Gerät den Ton für den Fernseher liefern soll, wird es täglich wahrscheinlich evtl. mehrere Stunden laufen. Der Zeitpunkt wo die ELL80 Probleme bereiten wird, dürfte daher nicht mehr allzu fern liegen. Es kann aber auch sein, dass es zwei -drei Jahre gutgeht. Für Dauerbetrieb eignen sich Geräte mit EL84 besser, da diese erstens langlebiger und zweitens preiswert in der Beschaffung sind.


[Beitrag von 8bitRisc am 19. Dez 2016, 02:04 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#10 erstellt: 19. Dez 2016, 02:37
Hi,

Adapter.

Lässt sich leicht nachbauen. Nach einer Vorlage, die ich hier habe sind folgende Verbindungen nötig:

ELL80 -> El95 (1)
1 -> 6
2 -> 1
3 -> 5
4 -> 3
5 -> 4
7 -> 2

ELL80 -> El95 (2)
4 -> 3
5 -> 4
6 -> 1
7 -> 2
8 -> 5
9 -> 6

Keine Gewähr, da nicht ausprobiert.

LG Tom
Jörg_A.
Inventar
#11 erstellt: 19. Dez 2016, 15:40

Radis1988 (Beitrag #7) schrieb:
Mit Cinch auf DIN gehts leider nicht wird vom Fernseher nicht erkannt.


Du willst den Fernsehton per Chinch zum Radio oder anders rum?
Vermutlich hast Du nur den falschen Chinch-Adapter gekauft.
Bei dem hier sind sowohl die DIN-Ausgänge belegt als auch die DIN-Eingänge.
https://www.amazon.d...words=Din+auf+Chinch
Radis1988
Neuling
#12 erstellt: 19. Mrz 2018, 22:23
Hallo liebe HiFi-Community,

vielen Dank für eure Tipps und Hilfe bei meinem Radio. Ich hab ich die Warnungen von euch ignoriert, und kein weiteres Auge auf die Technik gehabt.
Jetzt ist es leider defekt!
Ich möchte es gern reparieren, weil es mir viel Freude gemacht hat, und ich es noch länger nutzen möchte.

Ihr könnt mir sicher helfen, das alte Radio zu reparieren und restaurieren!

Es gibt keinen Ton mehr von sich, die Schmelzsicherungen hab ich schon gecheckt, und die sind alle ok!
Ich weiß nicht, worauf ich achten muss, ein Isolationsmessgerät, und ein Multimeter mit Kapazitätsmessbereich könnte ich ausleihen...

Ich freue mich über Hilfe, und Anregungen von euch!
Viele Grüße Radis.


[Beitrag von Radis1988 am 19. Mrz 2018, 22:26 bearbeitet]
8bitRisc
Inventar
#13 erstellt: 23. Mrz 2018, 00:45
Du hast jetzt schon eine Zeit lang den Musikschrank betrieben. Hat er bis zum Schluß einwandfrei funktioniert oder hat sich Fehler evtl. vorher schon angekündigt ?
Funktioniert das Gerät sowohl bei Radio als auch externer Tonquelle nicht ?
Der Stereoverstärker ist mit nur zwei Röhren aufgebaut (1x ECC83 und 1x ELL80). Wenn hier eine defekt ist (Heizung) fällt gleich der ganze Verstärker aus.
Deshalb überprüfe, ob alle Röhren glimmen.
Dann solltest du die Anoden- und Heizspannung vom Netzteil überprüfen.

in etwa geforderte Werte:
Heizspannung = 6,3V (etwas Toleranz nach oben und unten ist zu erwarten)
Anodenspannung ca. 240-280V (genauer Wert steht wahrscheinlich im Schaltplan)
Radis1988
Neuling
#14 erstellt: 23. Mrz 2018, 19:07
Herzlichen Dank für die Antwort 1ByteRisc ;-)

Der Fehler hat sich schon angekündigt der Empfang vom Radio wurde erst schlechter, auch die Tonqualität von den externen Tonquellen, bis dann nichts mehr funktionierte, hab da leider zu spät reagiert.

Ich habe das Radio ausgebaut und Fotos von den Leiterplatten bzw den Röhren gemacht. Einen Schaltplan für das Gerät hab ich nicht, wäre sehr nett wenn du mir einen Link, oder eine Datei posten könntest?


Die angesprochenen Röhren glimmen beide, den Trafo vom Netzteil habe ich gefunden, nur ohne Plan weiß ich nicht an welchen Messpunken die von dir erwähnten Spannungen zu messen sind.

Ich hänge noch einige Bilder an.


Vielen Dank Radis


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[Beitrag von Radis1988 am 23. Mrz 2018, 19:09 bearbeitet]
8bitRisc
Inventar
#15 erstellt: 24. Mrz 2018, 15:28
Aus der Ferne kann ich jetzt nicht mehr weiterhelfen.
Wenn alle Röhren glimmen und die Skalenbeleuchtung so hell ist wie eh und je kann man davon ausgehen, daß mit der Heizspannung alles OK ist.
Wie sieht es mit dem magischen Band aus?
Leuchtet es, wenn das Gerät auf UKW oder AM geschaltet ist ?
Wenn es normal leuchtet, wird vom Netzteil Anodenspannung erzeugt.

Evtl. liegt ein Defekt am Tastensatz des Gerätes vor.
Suche:
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