Kenwood UD 90 ein Lautsprecher funktioniert nicht!Bitte um Hilfe!

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Karin105
Neuling
#1 erstellt: 17. Mai 2019, 12:30
Schönen Guten Tag Ihr Cracks,
ich bedanke mich zunächst mal bei jedem, der sich die Mühe macht, meinen hoffentlich einigermaßen verständlich verfassten Beitrag zu lesen.
Ich bin für jeden Tipp dankbar!

Bin stolze Besitzerin einer Kenwood UD 90 Hifianlage.
Als ich sie nach längerer Zeit mal wieder angeschaltet habe, leuchteten die Buchstaben "Protect" im Dispaly auf.
Habe in der Anleitung nachgelesen und dort steht, dass dann die Lautsprecher kurzgeschlossen seien.
Da ich nun gar nichts daran verändert hatte, wunderte ich mich.
Habe dann den Stromstecker mal in eine andere Steckdose gesteckt und die Anlage ließ sich einschalten wie immer. Leider ohne den linken Lautsprecher.

Ich habe nun die Kabel der Lautsprecher alle neu verkabelt und mal rechts und mal links angeschlossen und festgestellt, dass es nicht der Lautsprecher selbst oder die Kabel sind, die das Problem verursachen.
Es muss also was im Innern der Anlage sein, das den Fehler verursacht.
Zur Veranschaulichung habe ich ein Foto der Ausgänge angehängt, die wohl im Innern defekt sein müssen - zu sehen im rot markierten KreisIMG_20190517_121956-2.

Ihr Cracks habt doch sicherlich eine Idee, was der Grund sein könnte??!!
Nun muss ich nicht die Arbeitsweise der gesamten Anlage verstehen, um eventuell ein Teil auszutauschen, welches defekt ist.
Ich habe also schonmal einen neuen Kondensator in meine Kaffeemaschine eingelötet und auch meinen alten Trockner selbst repariert - bin also nicht gaaaanz ungeschickt.

Ich möchte mein olles Schätzchen unbedingt behalten - habe im alten Auto nur ein Cassettendeck und mit der Kenwood kann man so schön von CD auf Cassette aufnehmen. Das gibt's heute doch gar nicht mehr in der Art. ..

Ich bedanke mich sehr für Eure Mühe und freue mich auf Hinweise....

Viele, liebe Grüße
Karin
Wuhduh
Gesperrt
#2 erstellt: 17. Mai 2019, 21:33
Nabend !

Die ausgelöschte Schutzschaltung signalisiert einen erheblichen Fehler in der Endstufenelektronik. Dabei ist es wohl egal, ob 1 oder 2 Paar Lautsprecher angeschlossen sind - siehe Anschlüsse gemäß Bild.

Das ist ein Fall für eine Elektronikwerkstatt. Eine Reparatur rentiert sich aber nicht. Vermutlich ist auch diese " Kompaktanlage " innen gut verbaut.

Die logische Konsequenz willste bestimmt nicht lesen .....

MfG,
Erik
Karin105
Neuling
#3 erstellt: 17. Mai 2019, 21:46
Guten Abend Erik,

zunächst mal vielen, vielen lieben Dank für die Antwort.
Obwohl sie mir nicht gefällt....

Es wird wohl auch nicht so leicht sein, Ersatzteile zu finden für gerade diese Anlage.
Mein Vater hatte sie vor Jahrzehnten mal aus Hongkong mitgebracht und daher wollte ich sie eigentlich nicht wegwerfen. Aber das hilft ja alles nix - man muss sich auch trennen können... !!
Vielleicht gibt es noch was Neues mit Cassettendeck heutzutage... .

Ein ganz dickes Dankeschön für die sehr hilfreiche Diagnose - und viele, liebe Grüße!!

Karin
8bitRisc
Inventar
#4 erstellt: 18. Mai 2019, 12:41
Man kann man versuchen die Anlage selbst zu reparieren.

Dazu sollte der Verstärker geöffnet werden und dann als erstes eine Sichtkontrolle durchgeführt werden.
Ist viel Staub im Gerät sollte dieser entfernt werden.
Im zweiten Schritt ist nach sichtbaren Schäden Ausschau zu halten und es sollte die Verkabelung von der Endstufe zu den Lautsprecheranschlüssen überprüft werden.

Findet man keine sichtbaren Fehler wird es ab jetzt schwierig. Der Fehler wird in der Endstufe liegen. Wenn diese mit einem oder zwei Hybrid-ICs realisiert wurde ist es schon einfacher diese zu reparieren.
Gerade Kenwood hat damals auch in hochwertigen Verstärkern Hybrid-ICs verbaut. Dieses IC ist auf den Kühlkörper geschraubt und hat in der Regel eine Typenbezeichnung beginnend mit STK drauf stehen. Diese ICs gehen schon mal kaputt und müssen dann getauscht werden. Ersatz sollte noch zu bekommen sein.

Vor Tausch des ICs würde ich die Spannungsversorgung überprüfen. Dazu wird der Stromlaufplan des Verstärkers benötigt. Desweiteren dann die meist passiven Bauelemente überprüfen, welche dem Verstärkerausgang des ICs nachgeschaltet sind.

Sollte ein Ersatz-IC nicht allzu teuer sein, kann man es auch auf Verdacht tauschen.
Die Sieb- und Ladelekos sollten auch überprüft werden.

Die Anlage wurde Anfang der 90er gebaut und war mit ca. 2500DM nicht gerade billig.
Karin105
Neuling
#5 erstellt: 19. Mai 2019, 11:13
Lieber 8bitRisc,

ich kann nur sagen DANKE DANKE DANKE für die tollen Tipps.
Bin ganz gerührt, dass Du Dir soviel Mühe gemacht hast, mir so ausführlich zu schreiben.
Noch heute mache ich mich an's Werk und gehe nach Deinem Plan vor.

Es kann ein bisschen dauern, weil ich immer ganz vorsichtig an solche Sachen rangehe.
Hinterher will man ja schließlich auch alles wieder zusammengeschraubt bekommen.

Wenn ich gaaaaaz viel Glück habe, ist es wie schon so oft ein defekter Kondensator - das war bereits bei der Kaffeepadmaschine und bei zwei Wäschetrocknern der Fehler!! Alle gerettet und laufen immernoch.

Wenn ich darf, melde mich wieder und berichte, was da außer viel Staub alles zutage getreten ist.

Einen tollen Sonntag wünsche ich!!
Ganz liebe Grüße
Karin
Karin105
Neuling
#6 erstellt: 19. Mai 2019, 12:35
Hallo, ging doch schneller als gedacht.

IMG_20190519_121855IMG_20190519_121906IMG_20190519_121917Hier ist ein Foto vom Innern - für mich als Laie sieht es so aus, als ob da ein Kondensator ausgelaufen ist?? Um den einen Dicken ist ein Rand - denke, dass das kein Kleber ist.
Auf dem zweiten Bild habe ich mal die Verdächtigen mit roten Pfeilen markiert.

Habt Ihr eine Idee, wie die wohl unten an der Platte befestigt sind??
Das STK Teil habe ich auch gefunden.

Ich danke Euch für Eure Hilfe!!
Viele, liebe Grüße
Karin
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 19. Mai 2019, 13:25
Wer hat da denn reingeniesst

Die 4 großen Elkos sind definitiv zu erneuern und auch die beiden kleinen Roten im "A Class-Amp" (Aber dann eigentlich alle Elna-Elkos erneuern, falls man den Fehler irgendwann behoben hat).
Vmtl wird es unterhalb der Platine schon angefressene Leiterbahnen geben, die durch das ausgelaufene Elektrolyt enstehen.
Dieser ausgelaufene "Rotz" muss auch unbedingt mit Platinenreiniger entfernt werden, da er sonst weiter frisst.

Der gesichtete STK ist hier nur der Verstärker der Rear-Speaker und die darunter befindlichen Leistungstransistoren sind für die Verstärkung der Front-Speaker.
Wenn nun an beiden rechten Ausgängen kein Ton kommt, könnte der Fehler hier womöglich nicht einfach durch einen Elko-Tausch behoben werden.
Es sei denn, es finden sich noch defekte Leiterbahnen und/oder kalte Lötstellen, die man reparieren kann.

Im Grunde sollte aber erstmal nach Sicherungen gesucht und auch sämtliche Spannungen geprüft werden.


[Beitrag von Rabia_sorda am 19. Mai 2019, 16:15 bearbeitet]
Karin105
Neuling
#8 erstellt: 19. Mai 2019, 20:12
Jaaaaahaaaaa - das mit dem Reinniesen - das passt!! Könnte von mir sein - im Moment ist Pollenflug...

DANNNKEEE für die weiteren Tipps!!

Ich habe jetzt eine Runde gebastelt und die große Leiterplatte fast raus.
Da die Geduld bei Frauen ja bekanntermaßen nicht ewig reicht, erstmal aufgehört bevor die Wut des Nichtkönnens überhand gewinnt und das ganze Ding aus dem Fenster fliegt.
Konnte aber die beiden dicken Elkos lesen 5600uF 50V. Die habe ich so nur in China gefunden und über ebay bestellt. Das dauert jetzt leider ein paar Wochen bis die hier ankommen.

Bis dahin versuche ich in Ruhe weiter, die große Leiterplatte aus dem Kasten zu fummeln.

Ich danke Euch allen von Herzen für die Mühe, die Ihr Euch gemacht habt und werde - wenn ich darf - weiter berichten, ob es geklappt hat, ja??

Ganz, ganz viele liebe Grüße von einer begeisterten Karin
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 19. Mai 2019, 21:37
Verbaue niemals Kapazitätsstarke Elkos aus China. Dies sind oft so minderwertig, das sie nicht die angebenen Spezifikationen aufweisen und daher sogar explodieren können.
Bitte verwende Elkos eines namenhaften Herstellers, wie z.B.: von Nichicon, Panasonic, F&H, Vishay, United Chemicon, Epcos...
5600er Elkos sind auch eher untypisch und daher kann dann auch die nächste Größe verwendet werden. Das wären dann 6800er, sowie auch die Spannungsfestigkeit höher gewählt werden sollte. In diesem Falle dann 63V.

Wenn du die Platinen heraus hast, dann mache bitte noch Bilder von den Lötstellen.
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