Schwächste Glied in der Kette?

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Macro_B_Otus
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 04. Apr 2021, 22:55
Hallo zusammen.
Nachdem ich mich mit dem Hifi-Virus angesteckt habe und meine Anlage aufgestockt habe, würde ich gerne wissen, welches Teil eurer Meinung nach das schwächste Glied in der Kette ist und sinnvollerweise als nächstes upgedated werden sollte.

Ich habe meinen alten Dual CS 626 mit einer neuen Orthofon DN 155E, einem Hormann Supa-PhonoPreamp, ein Cambridge Audio Azur 540 A V2-Verstärker an Heco Superior 840 mit nachgekauften Hochtönern, neuen Sicken an den Mitteltönen und noch intakten Tieftönern. Kabel habe ich Oehlbach NF1 und "normale" 2,5 mm Lautsprecherkabel.

Vielen Dank für eure Vorschläge...


[Beitrag von Macro_B_Otus am 04. Apr 2021, 22:59 bearbeitet]
KarstenL
Inventar
#2 erstellt: 04. Apr 2021, 23:34
Ich würde auf jeden Fall statt 2,5² Kabel 4² OFC Kabel nutzen, dann erkennst du deine Anlage nicht wieder.....
Nein, Spaß beiseite

Ich bin ja nicht so der Platten Fan und bin der Ansicht das Dateien von einem Streamer etc besser klingen....aber ok.

Wirklich großen Einfluss haben

- der Raum
- die Lautsprecher und deren Aufstellung
- die Aufnahme


[Beitrag von KarstenL am 04. Apr 2021, 23:35 bearbeitet]
Macro_B_Otus
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 04. Apr 2021, 23:45
Ja, danke für den Hinweis.
Am Raum selber kann und will ich nichts machen
Ich habe Basstraps selbergebaut und einen Teppich in der Mitte des Raumes vor den nach bestem Wissen ausgerichteten Boxen (ca. 120cm von der Rückwand entfernt in einem ca. 45qm großen Raum, der der Länge nach beschallt wird).
Cd-Player ist ein CA Azur 640 C und der Streamer ist ein Raspberry Pi mit einem Hifiberry DAC2 Pro (also kein Klassiker).
Je nach Aufnahme klingt LP aber doch besser als CD, besser als Steamer mit Flacdateien (Coltrane Ballards, z.B.).


[Beitrag von Macro_B_Otus am 04. Apr 2021, 23:56 bearbeitet]
KarstenL
Inventar
#4 erstellt: 05. Apr 2021, 00:27
Lautsprecher bilden mit deiner Hörposition ein gleichseitiges Dreieck?
Evtl würde ich mir das mit den Hochtönern nochmal anschauen.....ansonsten klingen andere Lautsprecher nochmal anders...aber besser musst du selbst beurteilen.
Wenn die digitale Datei schlechter klingt gibt es Gründe:
- Einstellungen
- unterschiedliche Pegel
- anderes Master
- die Scheibe kommt dem Klang Charakter des TA sehr entgegen
- genau DIESE Scheibe trifft deinen persönlichen Geschmack und trifft bei dir einen Nerv
aufmberg
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Apr 2021, 20:16
Die Heco sind nicht entsprechend deiner Kette!!
Da geht viel mehr....
Beste Grüße
Oliver
zuglufttier
Inventar
#6 erstellt: 05. Apr 2021, 20:55
Definitiv die Lautsprecher austauschen, wenn die Raumakustik ausgereizt ist. Der Rest ist gut genug für "High End".
WilliO
Inventar
#7 erstellt: 05. Apr 2021, 21:11
Das sehe ich auch so. Insbesondere vor dem Hintergrund das die Lautsprecher-Chassis "irgendwie" repariert wurden und "Hochtöner nachgekauft" wurden - was immer das zu bedeuten hat.

Die Boxen sind mit fast 100%iger Sicherheit "das schwächste Glied" in dieser Kette.

Gruß
Willi
tabw
Stammgast
#8 erstellt: 05. Apr 2021, 23:02
Die wichtigste Frage hat noch keiner gestellt:

Was gefällt Dir denn aktuell nicht an Deiner Anlage?
Macro_B_Otus
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 06. Apr 2021, 11:13
Danke für die Einschätzungen.
Ich will nicht die üblichen Grundsatzdiskussionen lostreten, sondern nur meine Herangehensweise erläutern, also bitte nicht zu sehr über die verallgemeinerten Aussagen aufregen. Irgendwie muss man ja anfangen.

Ich lerne ja noch und muss gerade lernen, wie ich den "Optimierungswahn" in (auch finanziell) vernünftige
Bahnen lenke. Anscheinend kann man die Qualität von Hifi-Equipment wirklich am Preis festmachen (mit Ausnahmen natürlich ...).

Leider habe ich kaum Vergleichs- / Referenzmöglichkeiten, deshalb war ich an eurer EInschätzung interessiert.

Ich habe mich so grob an die verallgemeinende Formel Boxen= 2x so teuer wie Verstärker gehalten (ca. 2400DM / ca 500 €).
Den Plattenspieler hatte ich noch von früher.

Die Hecos habe ich gebraucht gekauft, nachdem ich sie gegen meine (neuen) Teufel Ultima 40 (jaja Anfängerfehler) testgehört habe. Sie waren halt besser. Trotz der (wie sich nach dem Kauf herausgestellt hat) defekten Hochtönern und den harten Mitteltonsicken
Die Mitteltöner sind professionell (also nicht von mir und von Leuten die dafür Geld bekommen und das hauptberuflich machen) neubesickt worden. Die Qualität der nachgekauften (passenden) Hochtöner kann ich nicht beurteilen, da alles besser ist als die knisternden alten, aber wenn man den Preis als Qualitätsmerkmal nimmt ( ) ca.50 €/Stück). Der ebay-Verkäufer versichert aber, das sie dem Original in nichts nachstehen (was soll er auch anderes machen).

Ich bin mir selber unsicher, ob und wie "toll" ich diese ominöse Soundstage höre. Die Boxen sind symmetrisch von beiden Seitenwänden weg, stehen relativ tief im Raum, sind ein wenig eingedreht und die Sitzposition ist so weit von den Boxen entfernt, wie diese auseinanderstehen.

Das Probehören verschiedener Komponenten hat Spaß gemacht, und zum Glück haben ich alles wieder verkauft bekommen (Yamaha AH 892 Verstärker, CA Phonopreamp 540P, NAD PP1, Teufel Ultima 40), aber wenn ich jetzt "besser" werden will, muss ich mein "Taschengeld" sinvoller bündeln.

Ich wäre ja an dieser PS-Audio SA(CD) zu dem audiophilen Buch interessiert ( sei es auch nur als Spielerei), wenn zu dem Buch und der CD nicht noch die (momentan) absurd hohen Versandkosten kommen würden. Hat das jemand schon ausprobiert.


[Beitrag von Macro_B_Otus am 06. Apr 2021, 11:21 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#10 erstellt: 06. Apr 2021, 11:38
Hi,


WilliO (Beitrag #7) schrieb:
Die Boxen sind mit fast 100%iger Sicherheit "das schwächste Glied" in dieser Kette.


das glaube ich auch.
Gerade bei Lautsprechern kann man richtig Geld sparen, wenn man mit Geduld und "wissen was man will" vorgeht.
Dazu mal ein Beispiel. Wenn man dort in der Nähe wohnt, hat man Glück gehabt.

Du verstehst was ich meine?


[Beitrag von .JC. am 06. Apr 2021, 11:45 bearbeitet]
Macro_B_Otus
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 06. Apr 2021, 12:00

Du verstehst was ich meine?


Klar, wenn man weiß, was man will. Da ist das Problem.
Dafür braucht man Erfahrung und anscheinend einen Lieferwagen


Dann werde ich mal versuchen zu sparen ...
.JC.
Inventar
#12 erstellt: 06. Apr 2021, 12:17
Nein, die Betonung liegt auf: in der Nähe.
Da kannst du probehören und die Erfahrung kommt dann mit der Zeit.
aufmberg
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 06. Apr 2021, 12:47
Tja Marco,
versuche es doch einmal mit PIEGA Lautsprechern
Gut und Teuer....werden dir helfen!!!!
Beste Grüße.... 40 Jahre Hi-Fi Ohren
Macro_B_Otus
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 06. Apr 2021, 13:06
Dann werde ich wohl noch stärker versuchen müssen zu sparen

Aber das ist dann ein anderer Thread (Welche Lautsprecher sind eine merkliche Verbesserung zu ...)

Danke für das Meinungsbild.
Ich habe ja eigentlich gehofft, dass es nur auf ein neues Kabel hinaus läuft
Aber selbst die...
aufmberg
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 06. Apr 2021, 13:21
Vergiss Kabel!!!!
Kabel kommen erst viiiiiiiiiiel später - Kabelklang wird von allen geleugnet....
Naja, bis Sie es selber probiert haben
Gruß Oliver
Macro_B_Otus
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 06. Apr 2021, 13:25
Das sollte auch eher ein Scherz sein.
Obwohl ich mir gegenüber den grauen Billigstrippen doch einen Unterschied einbilde ...
aufmberg
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 06. Apr 2021, 13:31
Wir führen auch gerade eine private Unterhaltung
Ich habe alles bei mir mit "Monsterkabel" verkabelt.... nicht vom Namen erschrecken lassen
SAUTEUER, na und....
JoeEnders
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 06. Apr 2021, 13:31
Hallo Oliver,

warum suchst du eig das schwächste Glied deiner Kette? Fehlt dir etwas beim Klang oder geht es da einfach darum, was neues zu kaufen?
Macro_B_Otus
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 06. Apr 2021, 13:54
Also ich würde mich bei meiner weiteren Suche (der Weg ist das Ziel ) gerne nur auf eine Sache konzentrieren und nicht nach allem gucken (zweiter DAC fürs Wohnzimmer, vielleicht doch ein anderer Plattenspieler, die 550er Serie hat schönere Knöpfe...). Das spart erheblich Zeit.
Im Netz kann man ja ziemlich lange suchen ... und so manches Teil fällt einem ja auch eher durch Zufall in die Hände.
tabw
Stammgast
#20 erstellt: 06. Apr 2021, 14:18
Hifi hat in meinen Augen garnix mit Geld zu tun. Ein paar preiswerte gut ausgesuchte Komponenten in einem gut vorbereiteten Raum spielen das teuerste Zeug in einem nicht geeigneten Raum locker an die Wand.

Ich würde erstmal mit dem Status Quo arbeiten und alle möglichen und unmöglichen Tipps aus dem WWW an der bestehenden Anlage ausprobieren. Zur Not mal die Matrazen aus dem Schlafzimmer ins Zimmer schieben und hören, ob es einen Unterschied macht. und auch mal ordentlich am Equalizer drehen, wenn vorhanden. Dabei lernt man das Hören und findet eventuelle die "Fehler" der Anlage.

Alles andere halte ich für stochern im Neben und nicht Zielführen - es sei denn, man möchte wirklich einfach nur viel Geld ausgeben. Mit "Hobby" hat das dann aber in meinen Augen nichts zu tun.
QH
Inventar
#21 erstellt: 06. Apr 2021, 14:22
Ja! Das schwächste Glied ist und bleibt der Raum und seine individuellen Gegebenheit. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
KarstenL
Inventar
#22 erstellt: 06. Apr 2021, 14:22
Da bin ich voll bei tabw

Wenn Corona mal im Griff sein sollte......kann man auch versuchen Interessierte in der Nähe zu finden (Hifi-Forum, Facebook, etc).

Manche tauschen testweise Lautsprecher (wenn machbar) oder man kann andere Kombinationen in anderen Räumen hören. Da sammelt man viel Erfahrung.
Macro_B_Otus
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 06. Apr 2021, 14:29
Ihr habt ja alle recht ( ).
Ich finde aber, wenn man (wie ich) keine große Ahnung hat, kann man durch ausprobieren verschiedener Geräte zu Hause einiges lernen. Und solange es keinen Geräteverleih und Goldesel gibt, muss/kann man (gebraucht) kaufen, probieren, verkaufen.
Genauso wie umstellen, hören, umstellen, ...
john_frink
Moderator
#24 erstellt: 06. Apr 2021, 16:41
Hi

wieso versuchst du nicht einen halbwegs erwiesenen Ansatz und machst einfach einen Versuchsaufbau mit Messmikro, entsprechender Software und einer eingehenden Literaturrecherche zum Thema Raumakustik? Mit entsprechenden Diagrammen kann man wesentlich besser ermitteln, ob der Raum das grundlegende Problem ist, oder ob die Lautsprecher durchaus noch Optimierungspotential besitzen. Auch kann man hier feststellen, ob das Umstellen der Lautsprecher, Hinzufügen oder Wegnehmen einer Maßnahme etc. messtechnisch zu einem anderen Ergebnis führt.

Das wäre wesentlich zielführender als mit begrenztem Budget auf Zuruf einfach mal alles irgendwie zu tauschen und darauf zu hoffen, dass plötzlich der Klang um Welten besser wird.

Macro_B_Otus
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 06. Apr 2021, 16:50

Hi

wieso versuchst du nicht


... nun ja, ehrlich? ... weil ich es nicht kann
tabw
Stammgast
#26 erstellt: 06. Apr 2021, 22:04
So wird das dann aber nix mit gutem Klang. Du musst dich schon ein wenig mit der Materie beschäftigen. Guten Klang kaufen geht leider nicht. Hier hilft nur das Internet durchforsten und Dinge ausprobieren.
Bei deinem jetzigen Stand kannst Du die Lautpsrecher systematisch durch den Raum schieben und versuchen unterschiede zu erhören (mehr Bass, weniger Bass, Stimme besser zu verstehen, oder schlechter..). Dann gibt es am Verstärker noch zwei Klangregler. Auch hier kann man testen, wie sie sich auswirken.
norman0
Inventar
#27 erstellt: 07. Apr 2021, 09:07
Das schwächste Glied der Kette ist der Mensch selber. Er ist permanent unzufrieden und das endet dann darin, dass er meint Unterschiede bei Netzkabeln und Sicherungen zu hören.
Macro_B_Otus
Schaut ab und zu mal vorbei
#28 erstellt: 07. Apr 2021, 09:51

wieso versuchst du nicht einen halbwegs erwiesenen Ansatz und machst einfach einen Versuchsaufbau mit Messmikro, entsprechender Software und einer eingehenden Literaturrecherche zum Thema Raumakustik?


Dass ich es nicht kann bedeutet nicht, dass ich mich da nicht einarbeiten will. Es wäre aber nett, wenn ihr mich in die richtige Richtung schubsen könntet, da ich wie das Kaninchen vor der Schlange sitze (Links zu brauchbaren Tutorien, Büchern, Software, ...). Zumindest für den Anfang.
john_frink
Moderator
#29 erstellt: 07. Apr 2021, 10:50

Macro_B_Otus (Beitrag #25) schrieb:


... nun ja, ehrlich? ... weil ich es nicht kann :.



Schau dir mal das Youtube Video zu REW an, falls es danach noch immer zu kompliziert erscheint, bleibt einfach die grobe Versuchsanordnung (deine Ohren und Lautsprecher in der Gegend rumschieben, bzw. neue Lautsprecher austesten)

Übrigens gibts auch Geräte, die dir die ganze Messorgie abnehmen und die Raumkorrektur mit Laufzeitanpassung und EQ für dich übernehmen, z.b. AV Receiver, aber auch manche dedizierte Geräte von NAD; Elac, oder aber du schaust dir mal DSPs an, die haben teilweise auch gleich eine entsprechende Software integriert (miniDSP SHD mit Dirac z.b.).

aufmberg
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 08. Apr 2021, 11:31
Guten Morgen,
da hat "john frink" einen sehr guten Beitrag geschrieben. Besser geht es kaum.
(Ich bin jedoch ein Freund vom guten, alten EQ).... bitte nicht von mir beeinflussen lassen

Macro_B_Otus
Schaut ab und zu mal vorbei
#31 erstellt: 08. Apr 2021, 19:15
Es hat sich gerade geklärt, warum ich in letzter Zeit so unzufrieden mit meiner Anlage gewesen bin.
Nachdem ich den Verstärker gegen meinen alten CA 540 A V1 ausgetauscht habe, ist der Klang plötzlich viel besser geworden
Der 540 AV2 gibt wohl langsam den Geist auf.

Trotzdem bekomme ich von einem Kollegen ein Messmicro und einen Spectrum-Analizer geliehen. Mal sehen, welche Fragen ich dann habe

Danke für die bisherigen Antworten.
M_arcus_TM88
Inventar
#32 erstellt: 18. Apr 2021, 17:12
Ich habe die größten Klangänderungen immer mit dem Wechsel der Lautsprecher erreichen können.
Vieles geht auch mit der Aufstellung und der Hörposition.
Beim Umbau des Wohnzimmers bin ich zu zögerlich. Ich will auch wohnen.
Ich habe mal die Heco 830 Superior besessen. Mir waren sie im Hochtonbereich zu hart und dominant. Danach hatte ich meine IQ4180AT daneben gestellt und somit ein vollkommen anderes Klangbild. Jetzt stehen neben den IQ wieder Arcus AS-95. Und wieder ein anderes Klangbild. So kann man das ewig treiben bis man seine Wunschlautsprecher hat. Das wird aber nur selten der Fall sein. 😁
DOSORDIE
Inventar
#33 erstellt: 19. Apr 2021, 15:46
Ich finde das immer noch den falschen Ansatz. Ich würde die Lautsprecher mit den in ihrer Preisklasse besten Technischen Daten kaufen (Frequenzgangverlauf und Impulsverhalten), das Gehör justiert sich ständig neu und irgendwann gewöhnt man sich daran und hat dann auch den besseren Sound. Wenn man subjektiv was vermisst kann man die Klangregler, oder einen Equalizer benutzen. Das ändert natürlich nix an falscher Aufstellung oder Raummoden. Der beste Messchrieb nutzt nix, wenn der Raum Frequenzen frisst.

Kabel bringen gar nix, höchstens da, wo stark Verstärkt oder entzerrt wird (Plattenspieler zum Pre Amp), aber auch da braucht man kein 500 Euro Kabel, da verändern große Längen oder schlechte Schirmung eben wirklich Alles massiv hörbar (brummen, Frequenzgang kann durch kapazitive Effekte extrem verbogen werden...), Verstärker unterscheiden sich nur hörbar in ihrer Klangreglersektion und Loudness. Wenn man linear hört bildet man sich Unterschiede meist durch unterschiedliche Lautstärken ein: Wenn Gerät A beim Hören leiser eingestellt ist als Gerät B bekommt man schnell den Eindruck, dass da Welten dazwischen liegen. Da können 1 oder 2 dB schon was aus machen. Natürlich ist es auch möglich, dass Alterung (Kondensatoren) dazu beitragen, dass der Verstärker tatsächlich nicht mehr so arbeitet, wie er soll. In den meisten Fällen ist dann aber der Arbeitspunkt so verschoben, dass da wirklich massive Beeinträchtigungen auftreten (Verzerrungen, unsauberes Signal).

Nachdem ich nun schon einige Nadeln und Tonabnehmersysteme besessen habe kann ich sagen, dass der Klang immer aus der Nadel und dem TA kommt, nicht aus dem Plattenspieler. Zwischen einem Plattenspieler für 200 Euro und einem für 20.000 ist kein hörbarer Unterschied und der Teuerste hat dabei nicht mal unbedingt die besseren Specs. Solang das nicht eine absolute Fräse ist und die Mindestanforderungen erfüllt, reicht ein Einstiegsdreher. Wenn man da eine gute Nadel dran baut, dann erreicht man das Optimum. Ein Plattenspieler für 200 oder 300 Euro und eine Nadel für ein paar 100 Euro ist also keineswegs unpassend.

Ich habe mich immer am Zischeln und Zerren bei vielen Platten zur Innenrille gestört, bis ich irgendwann hier im Forum durch viele erfahrene Leute raus bekommen habe, dass es Sinn macht in eine etwas teurere Feinschliff Nadel zu investieren. Auch hier ist nicht die teurere immer die Bessere. Nachdem ich nun mehrere Jahre eine überteuerte OM40 von Ortofon an meinem Concorde Nightclub gefahren habe, die mir vor einigen Wochen leider kaputt gegangen ist, habe ich mich hier noch mal beraten lassen und bin jetzt auf ein AT VM95ML umgestiegen. Meiner Ansicht nach sind teurere Systeme/Nadeln tonal vielleicht etwas exakter, mehr Detail bekommt man aber aus einer Rille nicht mehr. Auch wo die OM40 noch gezischelt hat, gibt die 95ML noch sauber wieder, Alles Andere sind schlechte Pressungen. Früher dachte ich, dass die meisten Platten einfach schlecht gepresst sind und deshalb Alle zischeln, jetzt weiß ich, dass es eher umgedreht ist, denn selbst Arcade und K-tel Platten sind jetzt größtenteils ganz gut hörbar. Die Platten, die auf einer einfachen Nadel schon gut klingen, steigern sich auf dem Feinschliff kaum. Da ich manchmal „Bedroom DJaying“ in meiner Küche betreibe, habe ich 2 Pioneer PLX 1000 und hatte am Einen die o.g. OM40 an der Hauptanlage im Wohnzimmer und ein Concorde Arkiv mit Original Nadel an der Anlage an der Küche. Wenn ich „auflege“, stelle ich beide Plattenspieler aus die Arbeitsplatte in der Küche und benutze dann auch einen Mixer. Schon wenn wir an einem „normalen Abend“ ohne Auflegen in der Küche saßen und dort Platten direkt an der Anlage hörten, störte mich der deutlich schlechtere Sound des Arkivs, sodass ich immer das Nightclub mit der OM40 aus dem Wohnzimmer holte. Das sind wirklich Welten und das Platten hören mit den einfachen Schliffen macht mir jetzt keinen Spaß mehr. Als die OM40 dann kaputt war, hab ich gleich 2 95ML gekauft und höre jetzt nur noch damit. Das sind aber auch wirklich Unterschiede, die ein Laie deutlich hören kann, zwischen Zischeln und Zerren und fast komplett sauberem Klang auch zum Ende der Platte hin sowie einer immer noch akzeptablen Brillianz für Vinyl Verhältnisse kann man ziemlich leicht unterscheiden. So ein System kostet 160 Euro und das ist meiner Ansicht nach preislich in einem Rahmen, der absolut akzeptabel ist.

Ansonsten kann ich nur allen Anderen beipflichten und sagen: Klar Lautsprecher und Aufstellung machen einen Löwenanteil aus, der Verstärker ändert Null, Alles Andere wäre Einbildung oder es liegt wirklich ein Defekt vor. Bei digitalen Quellen ist es eh komplett Latte, ob billig DVD Player oder High End CD Player aus den 90ern. Es gibt Ausnahmen bei Mobile Devices (zu geringer Ausgangspegel, falsche Impedanzen, hohe Störpegel durch schlechte Schirmung), aber im Großen und Ganzen gibt es bei Digital keinen hörbaren Unterschied zwischen billigen und teuren Geräten, deshalb gehe ich da nicht näher drauf ein.

Anders wird’s natürlich wenn es um Einmessung geht. DSPs in modernen AVRs und auch die teuren Equalizer und Sound Prozessoren von früher können so Einiges, das kann ein echter Zugewinn sein, weil man durch Laufzeitkorrekturen und Raumeinmessung Einiges ausgleichen kann, das mit analogen Mitteln nicht möglich ist.

LG Tobi
leserpost
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 21. Apr 2021, 13:56
Gerstern mal eine Gipsy Kings - Mosaique spanische Telstar K-Tel Pressung auf einem Dual 505-2 mit Ortofon 20er Nadel gegen das entsprechende Pendant bei spotify gegen gehört. Ich würde sagen es gibt nur wenige Pressungen die den Aufwand rechtfertigen. Wenn wir in den 70er schon spotify gehabt hätten, hätten wir heute keine Plattensammlung mehr. Von daher würde ich sagen realistisch rangehen und erst mal schauen was so an "Rohware" Schallplatte vorhanden ist. Klangenttäuschungen sind bei Vinyl sonst auch mit höchstem Aufwand nicht zu vermeiden.

VG Martin


[Beitrag von leserpost am 21. Apr 2021, 13:58 bearbeitet]
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