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Der Wilde Osten,Hifi Made in DDR (auch RGW)

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DJ_Ronny
Stammgast
#51 erstellt: 01. Nov 2021, 20:20
@ Commaderhifi, vielleicht lag es daran, dass sie noch neu in der Produktion waren. Wie so oft wurde ja vieles durch Rationalisierung verschlimmbessert. Für mich war das Hauptproblem Brummen aus dem Pult zu bringen. Mit 8 großen Elko's war es dann gelungen.
ComanderHifi
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 01. Nov 2021, 20:28
Da hast Dir ja ne Menge Arbeit gemacht! Brummen war immer ein Thema, auch den unsäglichen Diodenanschlüssen geschuldet.
Rabia_sorda
Inventar
#53 erstellt: 01. Nov 2021, 20:33
Da es hier auch um RGW-Geräte geht ...

Dieser verrückte Sowjet-Plattenspieler wurde in einer Fabrik für U Boot Sonaranlagen Nähe Minsk gebaut:

Korvet EP-038S
Lettieri
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 01. Nov 2021, 20:37
ich bin froh, daß Kiessler und seine Firma den Übergang von der DDR 1989 in das vereinigte Deutschland mit Hilfe einer gewonnenen Ausschreibung des Bayrischen Rundfunks für Studiomonitore überraschend gegen die westliche Konkurrenz gewonnen hatte.. (RL 900...):* so ähnlich hat er den Grund für das Überleben seines Unternehmens mal formuliert bzw. den Gewinn dieser Ausschreibung sinngemäß als "Lottogewinn" bezeichnet... ich hatte keine Ahnung, daß er mit der BR 25 und BR 50 schon hervorragende Lautsprecher zu DDR Zeiten gebaut hat.

Umso schöner, daß er dann im Laufe der Jahre neue Produkte entwickeln konnte und heutzutrage steht bei mir eine 901K in der Wohnung....


[Beitrag von Lettieri am 01. Nov 2021, 20:38 bearbeitet]
Brandis7B
Inventar
#55 erstellt: 01. Nov 2021, 20:52
Der BR 25 als Bestseller
Im Jahre 1980 entstanden die ersten Lautsprecher, meist für den Einsatz in Trabant, Wartburg und Co. wie der Autolautsprecher Uni 10, von dem rund neun Millionen Exemplare gefertigt wurden. Bis heute geradezu Kultstatus besitzt der Lautsprecher BR 25, der Ende 1984 vorgestellt wurde. „Für den gab es damals das Gütezeichen Q der DDR“, erinnert sich Kiesler. Mit diesem Siegel wurden damals nur absolut überragende Produkte ausgezeichnet. Der BR 25 ist ein Beispiel für Langlebigkeit und genießt bis heute einen guten Ruf in der Musikszene. Schnell wurde er damals in beiden Teilen Deutschlands bekannt, im Westen ging der Lautsprecher damals für den lächerlich niedrigen Preis von 69,50 DM über den Ladentisch, im Osten für 250 Mark. Noch heute ist der BR 25 einer der meistverkauften HiFi-Lautsprecher Deutschlands. Ein weiterer Meilenstein war der Rundfunk-Regielautsprecher RL 900, mit dem ab 1985 alle Rundfunk- und Fernsehanstalten der DDR sowie das Leipziger Gewandhaus, die Dresdner Semperoper und das Berliner Schauspielhaus ausgestattet wurden. Seine erfolgreichen Entwicklungen sicherten Joachim Kiesler ein Stück Narrenfreiheit. „Mein freches Mundwerk war bekannt, doch man ließ mich immer gewähren.“ Mit gutem Grund, schließlich waren die Produkte aus dem Hause Musikelectronic Geithain längst ein wichtiger Devisenbringer. So mancher Kombinatsdirektor sei angesichts der Kieslerschen Entwicklungen regelmäßig „durchgedreht“, erinnert sich der Firmengründer heute spitzbübisch lächelnd. Denn wo in den riesigen Kombinaten zahlreiche Techniker tüftelten, waren es in Geithain nur zwei Leute.
Lettieri
Hat sich gelöscht
#56 erstellt: 01. Nov 2021, 20:58

Brandis7B (Beitrag #55) schrieb:
im Westen ging der Lautsprecher damals für den lächerlich niedrigen Preis von 69,50 DM über den Ladentisch,


ich meine, es wäre Conrad Elektronik gewesen, der die BR 25 hier im Westen vertrieben hat. Die meisten Conrad Elektronik Kunden wußten vermutlich gar nicht,welchen Schatz sie da für lächerliche 69,50 erworben hatten, und das bis heute nicht... wenn ich dagegen diese ganzen hoffnungslos überteuerten und teilweise technisch auch schlecht gemachten Kompaktholzkisten einiger englischer Hersteller im Vergleich sehe...


[Beitrag von Lettieri am 01. Nov 2021, 21:07 bearbeitet]
ComanderHifi
Hat sich gelöscht
#57 erstellt: 01. Nov 2021, 21:13
Ich meine die BR 25E hat damals 265M gekostet und war auch wenigstens bei uns in der Nähe von Dresden garnicht so schwer zu bekommen. ME Geithain war auch in der DDR ein Geheimtip und die Leute wussten schon, dass das ganz edle Teile waren. Wenn man sieht, dass in der selben Zeit auch Pappmaschee LS verkauft wurden, dann war das ein exorbitanter Sprung nach vorn! Ich habe sie sehr lange gehabt.
Lettieri
Hat sich gelöscht
#58 erstellt: 01. Nov 2021, 21:19

ComanderHifi (Beitrag #57) schrieb:
Ich meine die BR 25E hat damals 265M gekostet und war auch wenigstens bei uns in der Nähe von Dresden garnicht so schwer zu bekommen. ME Geithain war auch in der DDR ein Geheimtip und die Leute wussten schon, dass das ganz edle Teile waren. Wenn man sieht, dass in der selben Zeit auch Pappmaschee LS verkauft wurden, dann war das ein exorbitanter Sprung nach vorn! Ich habe sie sehr lange gehabt.


Kiesler hat, als vor vielen vielen Jahren erstmalig der Name Geithain im HF auftauchte, mir mal eine (weiße??) RL 900, die von der deutschen Post zurückkam, gebrauch;t und nach Revision, angeboten, Aber weiß wollte ich nicht und ne RL 900A hätte ich mit ihrem BR in meinem WZ, ohne Entzerrung,auch kaum in den Griff bekommen....
Brandis7B
Inventar
#59 erstellt: 01. Nov 2021, 21:25
Das war ein Auszug aus der Leipziger Volkszeitung aus 2019, da gab es einen großen Artikel über die Firma.

Ein Schulkamerad hat die heute noch, letztes Jahr hat er paar neue Ersatzteile aus Geithain bekommen.

500 Mark hat er bezahlt, Rechnung hat er noch.

Er mag Sie immer noch.
TrueHighFidelity
Stammgast
#60 erstellt: 01. Nov 2021, 22:40
rft lautsprecher
RFT L2911 Tieftöner und L5914 Hochtöner

Damit habe ich aus Spaß mal eine Box ähnlich der B9325 zusammengebaut, die aber nicht mehr existiert. Die Tieftöner sind klanglich ganz gut, die Hochtöner nicht ganz so. Vielleicht baue ich die Dinger mal in die Reissmann-Dröhnkisten ein. Besser als die sind sie auf jeden Fall.

a210k
A210K

Und das ist der oben schon erwähnte A210K. Die Module wurden vor einigen Jahren für wenig Geld pei Pollin verschleudert und ich habe mir welche gesichert. Wenn man mal schnell einen kleinen Verstärker aufbauen will, sind die ganz praktisch, denn man muss sich keine Gedanken über Kühlkörper machen. Allerdings rauschen sie auch vergleichsweise stark. Die Module waren wohl mal für Fernseher gedacht. Die fehlenden Bauteile sind für eine Klang- und Lautstärkeeinstellung.

Ich dachte immer, diese Chips wären eine DDR-Entwicklung gewesen, aber dann habe ich das Sinclair Super IC-12 entdeckt, das verdächtig ähnlich aussieht. Ursprünglich kamen die Chips von Texas Instruments, aber das kriege ich jetzt nicht auf die Schnelle zusammen.
Sunlion
Inventar
#61 erstellt: 01. Nov 2021, 22:57

jandus (Beitrag #40) schrieb:
Das mit der Reparaturanfälligkeit stimmt.

Genau! Deshalb musste beim Verkauf auch jedes Gerät ausgepackt, angeschlossen und vorgeführt werden. Viele Kassettendecks überlebten schon diese Prozedur nicht, besonders von der S3000, weil sie bereits defekt vom Werk im Laden eintrafen. Dann mussten sie wieder eingepackt und ein neues aus dem Lager geholt werden.
Mittwochs kam immer Lieferung, und wenn mal viele Kisten angeliefert wurden, sprach sich das schnell herum, nach der Warenannahme war der Laden immer knüppeldicke voll. Ihr könnt Euch vorstellen, wie lustig das war, wenn alles vorgeführt werden musste und die Hälfte defekt war. Das dauerte ewig …
Deswegen war ich auch extrem misstrauisch, als ich meine Onkyo-Anlage abholte und der Verkäufer sie nicht vorführen wollte. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass solche Technik auch zuverlässig funktionieren kann und man es nicht überprüfen muss.
Mit den Laufwerken MU300 von Sankyo wurde es aber schlagartig besser. Sie waren zum Beispiel im Stereorekorder SKR 700 verbaut. Die machten keine Probleme. Erst, als die DDR sie später in Lizenz nachbaute, gab es wieder öfter Ausfälle, weil nicht die richtigen Materialien genutzt werden konnten (Mangelware oder nur gegen Valuta erhältlich).
Dann kam die Wende, und die ehemals mehrere tausend DDR-Mark teuren Ost-Hifi-Geräte wurden billig verscherbelt, um Platz zu schaffen für den goldenen Westen. Eine HMK-200-Anlage kostete komplett irgendwas um die 6000 Ostmark. Zuletzt wurde sie für 180 DM übern Ladentisch geschubst.
Damit war's vorbei mit Ost-Audio.
Und selbst wenn die Wende nicht gekommen wäre – die Miniaturisierung hätte der DDR früher oder später den Garaus gemacht, da konnte die Wirtschaft nicht mehr mithalten.


ComanderHifi (Beitrag #42) schrieb:
Klar, aber ein Tapedeck im Shop für 300DM..., allein schon soviel Westgeld, das war unerschwinglich! Aber in der Preisklasse gab es da auch nur ein Einmotorenlaufwerk mit billiger Mechanik!

Und dennoch funktionierten sie! Die meisten DJs, die ich damals kannte, hatten ein JVC KD-V11, was so ziemlich mit das preisgünstigste gewesen sein dürfte, was JVC damals zu bieten hatte. Die Dinger waren unverwüstlich. Ich kann mich an kein einziges JVC-Deck erinnern, das jemals ausgefallen wäre. Die haben das Ende der Kassette bestimmt alle überlebt.

Ach, noch was: Sollte ich jemals den Designer erwischen, der es gewagt hat, einen Stereorekorder so anstatt so zu gestalten, versohle ich ihm gewaltig den Hintern!


[Beitrag von Sunlion am 01. Nov 2021, 23:16 bearbeitet]
>Karsten<
Inventar
#62 erstellt: 01. Nov 2021, 23:04
......
Rabia_sorda
Inventar
#63 erstellt: 01. Nov 2021, 23:14

Und das ist der oben schon erwähnte A210K. Die Module wurden vor einigen Jahren für wenig Geld pei Pollin verschleudert und ich habe mir welche gesichert. Wenn man mal schnell einen kleinen Verstärker aufbauen will, sind die ganz praktisch, denn man muss sich keine Gedanken über Kühlkörper machen. Allerdings rauschen sie auch vergleichsweise stark.


Ich erinnere mich.

Aber diese Module sollte man wirklich nicht mehr und nie nich verwenden.
Ein PAM8610-Modul kostet etwa 1 - 2 € und ist ca. 2x 2cm2 groß:

Chip type: PAM8610
Power Range: DC 6V-15V (self-protection)
Recommended voltage: DC 12V(2A)
Output Power: 10W x 2(8O) 15Wx2(4O)
Frequency Response: 20HZ-15KHZ
Static Current:2A (DC12V)
SNR:90% Recommended
Input impedance: 15K
Output impedance: 4-8O
Harmonic distortion: <0.1%
TrueHighFidelity
Stammgast
#64 erstellt: 01. Nov 2021, 23:17
@Sunlion
So Berichte aus erster Hand finde ich immer sehr interessant zu lesen.

@Rabia_sorda
Ist halt Retro. Sind aber inzwischen auch ausverkauft.
Rabia_sorda
Inventar
#65 erstellt: 01. Nov 2021, 23:20

Lettieri (Beitrag #56) schrieb:

Brandis7B (Beitrag #55) schrieb:
im Westen ging der Lautsprecher damals für den lächerlich niedrigen Preis von 69,50 DM über den Ladentisch,


ich meine, es wäre Conrad Elektronik gewesen, der die BR 25 hier im Westen vertrieben hat. Die meisten Conrad Elektronik Kunden wußten vermutlich gar nicht,welchen Schatz sie da für lächerliche 69,50 erworben hatten, und das bis heute nicht... wenn ich dagegen diese ganzen hoffnungslos überteuerten und teilweise technisch auch schlecht gemachten Kompaktholzkisten einiger englischer Hersteller im Vergleich sehe...


Das ist wohl mit den russischen Radiothenika S-150 gleichzusetzen. Diese wurden nach der Wende u.a. bei Völkner und im Marktkauf für 249,- DM/Paar verramscht.
Klanglich waren sie Regalboxen aus "nicht-Ostblock" für über 1000 DM überlegen. Sie gelten eigentlich bis heute noch als einen Geheimtipp.


[Beitrag von Rabia_sorda am 01. Nov 2021, 23:33 bearbeitet]
Sunlion
Inventar
#66 erstellt: 01. Nov 2021, 23:22

DJ_Ronny (Beitrag #51) schrieb:
Für mich war das Hauptproblem Brummen aus dem Pult zu bringen.

Die Profimarke der DDR hieß übrigens „Vermona“. Wegen der unerwünschten Nebengeräusche hatten Vermona-Mischpulte auch den despektierlichen Kosenamen „Zerrmona Zischpult“.
Und die Synthesizer derselben Marke hatten die unangenehme Eigenschaft, sich während des Spielens um einige Cent zu verstimmen, wenn sie sich erwärmten. Bei Liveauftritten ein Heidenspaß für die ganze Band!


[Beitrag von Sunlion am 01. Nov 2021, 23:26 bearbeitet]
ComanderHifi
Hat sich gelöscht
#67 erstellt: 01. Nov 2021, 23:23
Stimmt alles mit den Reparaturen, das KD V 11 war ein Highlight, das stimmt
Aber es wurde repariert früher, nicht wie heute, da wird alles weggedonnert. Ich schweife jetzt ab, aber wenn man auf eine Platine einer Waschmaschine schaut, kommt einem das Grausen! Da gehen auf den dünnen Leiterzügen die 230V für den Motor drüber! Abgegriffen von einem dünnen Steckerchen von wenigen Millimetern Baugrösse! Nach wenigen Jahren gockelt alles ab und die Platine kann "Dann mal weg"! Das gab es in der DDR nicht
Rabia_sorda
Inventar
#68 erstellt: 01. Nov 2021, 23:28

Ist halt Retro. Sind aber inzwischen auch ausverkauft.


OK, aber Retro hin oder her, wenn ich schon einen Endverstärker als einen alternativen Ersatz verbaue, dann will ich dazu aber eher auch eine Verbesserung. Mit so einem PAM8610 rauscht es dann nicht mehr hörbar und billiger geht es kaum.

Etwa Originalgröße:

Unbenannt
Sunlion
Inventar
#69 erstellt: 01. Nov 2021, 23:28

ComanderHifi (Beitrag #67) schrieb:
Das gab es in der DDR nicht

Stimmt, in der DDR gab es nämlich keine Waschmaschinen. Da wurde die Wäsche noch mit'm Knüppel saubergeprügelt!
Nee, Späßchen, natürlich gab es auch Waschmaschinen. Wir wollen ja hier keine bösen Gerüchte in die Welt setzen.
TrueHighFidelity
Stammgast
#70 erstellt: 01. Nov 2021, 23:33

Rabia_sorda (Beitrag #68) schrieb:
Mit so einem PAM8610 rauscht es dann nicht mehr hörbar und billiger geht es kaum.

...und ist hier völlig Off-Topic.
Rabia_sorda
Inventar
#71 erstellt: 01. Nov 2021, 23:35

Nee, Späßchen, natürlich gab es auch Waschmaschinen.


Waren die nicht aus Holz und mit einer Kurbel versehen?!
Sunlion
Inventar
#72 erstellt: 01. Nov 2021, 23:39

Rabia_sorda (Beitrag #71) schrieb:
Waren die nicht aus Holz und mit einer Kurbel versehen?! :D

Nee, aber 'nen ulkigen Antrieb hatten die trotzdem, ein sogenanntes Wellenrad. Ich bin aber gerade zu faul, danach zu suchen. Du hast ja selber einen Computer vor der Nase, wenn's Dich interessiert.
Rabia_sorda
Inventar
#73 erstellt: 01. Nov 2021, 23:39

TrueHighFidelity (Beitrag #70) schrieb:

Rabia_sorda (Beitrag #68) schrieb:
Mit so einem PAM8610 rauscht es dann nicht mehr hörbar und billiger geht es kaum.

...und ist hier völlig Off-Topic. :Y


Gääähn .... ja, hast recht.
Entschuldigung für den Hinweis auf eine moderne Art, um evtl alte Geräte retten zu können ...
Rabia_sorda
Inventar
#74 erstellt: 01. Nov 2021, 23:43

...und ist hier völlig Off-Topic.



Du hast ja selber einen Computer vor der Nase, wenn's Dich interessiert.


OK.
Die letzten beiden Äußerungen erwecken in mir den Anschein, dass ich hier unerwünscht bin.

до свидания!
Sunlion
Inventar
#75 erstellt: 01. Nov 2021, 23:49

Rabia_sorda (Beitrag #74) schrieb:
OK. Die letzten beiden Äußerungen erwecken in mir den Anschein, dass ich hier unerwünscht bin.
до свидания!

Nee, biste nicht. Ich bin nur zu faul zum Suchen.
jandus
Stammgast
#76 erstellt: 01. Nov 2021, 23:50
Hallo
@Sunlion, Auch das mit dem Vorführen jeden Hifi Gerätes beim Kauf ,kann ich bestätigen

Klaus Schulze sagte mal in einem Interview, daß auch seine Minimoogs sich verstimmen würden
durch Wärme oder Kälte. Sind halt Analoge Synthesizer...

Gruß jandus
Sunlion
Inventar
#77 erstellt: 02. Nov 2021, 00:13

jandus (Beitrag #76) schrieb:
Klaus Schulze sagte mal in einem Interview, daß auch seine Minimoogs sich verstimmen würden
durch Wärme oder Kälte. Sind halt Analoge Synthesizer...

Ach, echt? Hätte ich nicht gedacht.
Also im Osten hätten wir dazu gesagt: Westmist!
TrueHighFidelity
Stammgast
#78 erstellt: 02. Nov 2021, 00:28
Wie sah es eigentlich mit CDs aus in der DDR?
hifipirat
Inventar
#79 erstellt: 02. Nov 2021, 00:29
Wenn ich den Thread hier so durchlese, dann kommen wieder alte Erinnerungen hoch, Gute und auch nicht so Gute.
Ich oute mich mal als Ossi.
Hatte in den 80iger Jahren die S3900 von RFT HiFi. War meine erste richtig große Anlage und bestand aus dem SV3900, ST3900 und SK3900. Die Lautsprecher B3010 und der Plattenspieler SP3930 komplettierten die Anlage. Für den EQ SM 3900 hat‘s leider damals nicht gereicht. Hätte ich zu gerne auch noch gehabt. Der war aber zu teuer.
Ich war damals stolz wie Bolle, als mir die Komponenten kaufen konnte, dank einer größeren Erbschaft. Denn in der DDR waren die S Anlagen von RFT schon fast „HighEnd“😃 und nicht für jedermann erschwinglich und erst recht nicht leicht zu bekommen. Ich erinnere mich noch zu gut daran, dass ich für den Kauf der Anlage erst in die 30 Km entfernte Nachbarstadt fahren musste, da es die Anlage nicht in meiner Heimatstadt in dieser Zusammenstellung zu kaufen gab. Naja, was hat man damals nicht alles au sich genommen.
Das Kassettendeck SK3900 war nicht so der Bringer. Oft war bei vielen Aufnahmen die LED Anzeige für die Aussteuerung völlig schief. Da war man mal froh einen seltenen Titel, der im Radio eines Westsenders lief, ohne Zwischengequatsche aufgenommen zu haben, um dann im Anschluss bitter enttäuscht zu werden, wenn die Balance der Aufnahme mal wieder nicht stimmte. Ich erinnere mich, dass ich mir die ganze Nacht um die Ohren geschlagen habe, nur um auf NDR2 das Album „The Big Heat“ von Stan Ridgway aufzunehmen. Am nächsten Morgen dann die böse Überraschung, die Aussteuerung war bei drei Titeln völlig schief und das trotz Verwendung einer Kassette vom Klassenfeind
Dennoch funktionierten die Aufnahmen mit West Kassetten meist etwas besser, als mit den DDR Kassetten. Ich glaube, ich schwörte damals auf Maxell Kassetten.
Zu allem Überdruss lösten sich bald die Alu Applikationen von den viel benutzten Tasten des Kassettendecks. Deshalb war es nach der Wende auch das Kassettendeck, das als erstes auf den Müll flog. Die anderen Teile der Anlage taten noch lange ihren Dienst, bis dann eine Anlage von Grundig mit dem ersten CD Spieler bei mir Einzug gehalten hat.

Rückblickend kann ich wohl sagen, dass ich mit der S Anlage von RFT doch ziemlich glücklich Musik gehört habe, auch wenn die natürlich nicht wirklich mit meinen heutigen Komponenten vergleicht werden kann. Damals war ich jedenfalls zufrieden. Man kannte ja in der DDR nichts Anderes. Und heute bin ich auch zufrieden, höre aber entspannter, als damals.
hifipirat
Inventar
#80 erstellt: 02. Nov 2021, 00:36

TrueHighFidelity (Beitrag #78) schrieb:
Wie sah es eigentlich mit CDs aus in der DDR?


Meines Wissens gab es in der DDR offiziell keine CDs. Es gab ja auch keine CD Spieler. Also ich wüsste nicht, dass sowas überhaupt in Planung war. Meinen erster CD Spieler hatte ich mir nach der Wende gekauft. Der war von Grundig. Die Modellbezeichnung ist mir aber entfallen.
ComanderHifi
Hat sich gelöscht
#81 erstellt: 02. Nov 2021, 00:42
Alles richtig, in der DDR gab es keine CDs.
Kunibert63
Inventar
#82 erstellt: 02. Nov 2021, 00:42
.........Äußerungen erwecken in mir den Anschein, dass ich hier unerwünscht bin...........


Wenn wer was zeigen mag was man sich zu DDR gekauft hat und eventuell noch eine Geschichte dazu erzählen kann ist man hier sehr willkommen. Reparaturen, gut und schön, dass das noch gemacht wird, aber das ist nun mal nicht das eigendliche Thema.

Zum Thema:



Da gab es auch eine passende Box um den Bus zu unterhalten.
jandus
Stammgast
#83 erstellt: 02. Nov 2021, 00:58
Hallo

@Kunibert63

Gruß jandus
Rabia_sorda
Inventar
#84 erstellt: 02. Nov 2021, 01:10

Wenn wer was zeigen mag was man sich zu DDR gekauft hat und eventuell noch eine Geschichte dazu erzählen kann ist man hier sehr willkommen. Reparaturen, gut und schön, dass das noch gemacht wird, aber das ist nun mal nicht das eigendliche Thema.


Mag sein.
Dennoch bin ich immer für Nachhaltigkeit und weil gerade "TrueHighFidelity" erwähnte, dass die 210K-Module inzwischen auch ausverkauft sind, habe ich es mir hier herausgenommen, dazu andere und ja, asiatische Module zu erwähnen. Daher entschuldige ich mich aufrichtig dafür!

Wenn das hier so Aalglatt verläuft, dann bin ich hier raus.


[Beitrag von Rabia_sorda am 02. Nov 2021, 01:18 bearbeitet]
ComanderHifi
Hat sich gelöscht
#85 erstellt: 02. Nov 2021, 01:16
@ Rabia sorda

Du hast genau Recht, ich habe mich auch schon zurückgehalten, um niemandem auf die Füsse zu treten.....
Rabia_sorda
Inventar
#86 erstellt: 02. Nov 2021, 01:29
Wenigstens zeigst du Empathie

TrueHighFidelity
Stammgast
#87 erstellt: 02. Nov 2021, 01:53
Ich hoffe, Rabia_sorda bekommt jetzt keinen Herzinfarkt wegen meiner grässlichen Verstärkermodule...

IMG_20211101_232344

IMG_20211101_232729

MFT 5 W-NF-Verstärker
A210K / BS-307


Das lag noch ganz unten in der Bastelkiste rum. Ich weiß nicht mal, ob es noch funktioniert - da die Platine keine Schraublöcher und auch keinen Platz dafür hat, kann man sie nicht sinnvoll verbauen und ich habe sie tatsächlich nie verwendet. Ich hatte auch mal ein zweites davon, aber das hat sich irgendwie verabschiedet. Von wem es hergestellt wurde, weiß ich auch nicht. MFT stand für "Ministerium für Forschung und Technologie", aber das wird es wohl nicht sein. Es steht zwar A210K auf der Platine, aber wie man sieht, ist tatsächlich ein A209K verbaut.

Die ICs wurden übrigens auch in richtigen Receivern wie dem Robotron SR 2410 verbaut. In einem halb kaputten Geracord-Kassettenrecorder, den ich noch irgendwo habe, ist auch eines verbaut.

Das wäre dann auch alles, was ich an DDR-Technik zu zeigen hätte. In der Röhrenkiste fliegen zwar noch Röhren von RFT rum, aber die sehen genauso aus wie die westlichen Versionen. Die muss ich nicht unbedingt zeigen.
Rabia_sorda
Inventar
#88 erstellt: 02. Nov 2021, 02:04

Ich hoffe, Rabia_sorda bekommt jetzt keinen Herzinfarkt wegen meiner grässlichen Verstärkermodule...


Weshalb?
Ich habe schon etliche NF-Endverstärker IC-Schaltungen durch ... aber das soll jetzt kein OT sein
Diese NF-Module sind im Westen eigentlich schon seit den 80ern verpönt, aber dennoch hatte ich damit einige Verstärker gebaut - ich bin für alles bereit!
Brandis7B
Inventar
#89 erstellt: 02. Nov 2021, 09:12
Moin,
mit diesen PS wurden LPs gehört.

PA 2030
PA 2030
mit B 7185 LS
jandus
Stammgast
#90 erstellt: 02. Nov 2021, 11:46
Hallo
Was wäre die ganze Technik ohne die Musik die wir gerne hörten.
Ein Kumpel hatte Beziehungen nach West-Berlin, von dem wir dann auch Schallplatten bekamen.
Selbst Bestellungen abgeben konnten und in DDR-Mark Bezahlen durften.(100 Ostmark für ein Album)

Und so bekamen wir Musik zuhören die im "Westen" Trend waren.
Das war so Ende der Siebziger, da waren so Sachen Dabei wie Klaus Schulze, Kitaro ,Tangerine Dream, Cluster ,Brian Eno
und unter anderem , ein Album von Between was uns Damals Prägte.



Ein Zitat daraus steht unten in meiner Signatur

Gruß jandus
Sunlion
Inventar
#91 erstellt: 02. Nov 2021, 12:27

TrueHighFidelity (Beitrag #78) schrieb:
Wie sah es eigentlich mit CDs aus in der DDR?

Es gab keine. Es gab ja auch keine Player. In den letzten Wochen der DDR kam mal das Gerücht auf, zusammen mit einem tschechischen (oder polnischen?) Hersteller einen CD-Player entwerfen zu wollen. Aber daraus wurde nichts mehr. Ich glaube, auch ein Videorekorder war mal in der Diskussion. Aber die rotierenden Trommeln hätten sie im Osten auch nicht hinbekommen. Die konnten ja nicht mal vernünftige abrieffeste Tonköpfe produzieren, mangels passenden Materials.


hifipirat (Beitrag #79) schrieb:
Oft war bei vielen Aufnahmen die LED Anzeige für die Aussteuerung völlig schief.

Ein Serienfehler, die hatten im Werk vergessen, das Deck richtig einzumessen. Da kamen mehrere Dutzend Geräte wieder zurück. Die Werkstatt war übrigens bei uns direkt im Laden, unten im Keller. Einmal pro Woche kam Jürgen, der Techniker vorbei, brachte für alle Pfannkuchen mit, und reparierte die Geräte.


hifipirat (Beitrag #79) schrieb:
Zu allem Überdruss lösten sich bald die Alu Applikationen von den viel benutzten Tasten des Kassettendecks.

Da hast du wohl ein späteres Exemplar erwischt. Da wurde bei der Verarbeitung ein wenig gepfuscht. Die verchromten Kunststofftasten wurden in späteren Serien nicht mehr vorschriftsgemäß gefertigt, daher hielt die Metallbeschichtung nicht. Es gab auch mal eine braune Serien, ich glaube die 3900, wo die braune Farbe nicht richtig eingebrannt wurde und nach kurzer Zeit abblätterte. Auch das führte wieder zu vielen Reklamationen.


[Beitrag von Sunlion am 02. Nov 2021, 12:29 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#92 erstellt: 02. Nov 2021, 13:20
Es gab in der DDR wenige CDs von Eterna, die auch dort produziert wurden. Das waren Klassikproduktionen, die digital gemastert waren und wohl sehr gut klingen. Die Booklets sind in Magedburg gedruckt und man konnte sie 1988/89 in der DDR kaufen. Es sind aber Kooperationen mit West Labels. CD Player gab es von RFT nicht, kurz vor der Wende wurde aber glaub ich auf der Leipziger Messe ein Prototyp vorgestellt, der von RFT in Serie gehen sollte, dazu kam es dann aber nicht mehr.

Man konnte ab 1984 CD Player aus dem Westen im Intershop kaufen, ich habe aber auch mal ein Video bei Youtube vom Tschechischen Fernsehen gesehen, wo es um einen Deal mit Philips ging, dort wurden wohl - auch um 1984 rum Geräte auf Lizenz gebaut, ob es dort allerdings CDs gab oder wie man da ran kam weiß ich nicht.

LG Tobi
jandus
Stammgast
#93 erstellt: 02. Nov 2021, 13:28
Hallo

"Der AudioVision CD 9000 wurde im Jahr 1990 als erster und einziger CD-Player unter dem Markennamen RFT vertrieben. Hierbei handelt es sich jedoch nur um einen umgelabelten Import aus Japan"

von hier http://rft-hifigeraete.de/9411.html

müsst runterscrollen

Gruß jandus
Sunlion
Inventar
#94 erstellt: 02. Nov 2021, 13:33

jandus (Beitrag #93) schrieb:
Der AudioVision CD 9000 … müsst runterscrollen

Darunter ist ein altes Tonbandgerät abgebildet, das BG 19-2Z. So eins steht noch bei mir im Keller rum.
-_Gubi_-
Ist häufiger hier
#95 erstellt: 02. Nov 2021, 15:01
Da will ich mich auch mal als alten "Ossi" outen.
In meiner Jugend hatte ich u.a. eine RFT Fera 150 Anlage (silber) bestehend aus Verstärker, Tuner und zur damaligen Zeit in der DDR seltenen 10 Band Equalizer. Musik kam von einem Tesla B 730 Stereo Tonband und einem Plattenspieler dessen Bezeichnung ich leider nicht mehr zusammen bekomme. Wiedergegeben wurde die Musik von Dreiwege Lautsprechern B 9271 Corona.
Für das Einkommen was ich damals hatte konnte das Hobby Hifi genau wie heute ein teurer Spaß sein.
Dazu kam das man die Wunschgeräte ersmal bekommen musste.
Sockenpuppe
Gesperrt
#96 erstellt: 02. Nov 2021, 16:49
Würde mich auch mal der Runde anschließen wollen. Angefangen hat's mit einem KR 650 Steracord, den ich mir von meinem Jugendweihegeld gönnte (Neupreis 1100,- Ostmark?). Leider war das Gerät sehr problembehaftet, so wurde bei der mechanischen Aufnahme für die Kassette im Vergleich zum Vorgänger kräftig gepaart, so dass von nun an auf Plastik gesetzt wurde, was der tägl. Beanspruchung leider nicht gerecht wurde. Einmal repariert, setzte ich von da an auf einen Gummi, der für das abgebrochene Stück Plastik herhalten musste. Herausspringende Tasten war da noch das kleinste Übel.

Mit der ersten Wohnung wurde auf ein Rema RX 42 "Modus" gesetzt. Hübsches Teil und zudem klanglich ohne Fehl und Tadel. Ergänzt wurde dies um ein HMK - D 100 (beides gebraucht erwoben, weil Geld dazumal noch nicht auf Bäumen wuchs). An die Lautsprecher kann ich mich leider nicht mehr erinnern, die gab's mit dem Radio dazu. Nur dass die recht voll u. rund klangen, was mir dazumal sehr gefiel.

Als die Wende einschlug, gönnte ich noch eine Kompaktanlage in Form einer SC 1900 für 400 Mark neu. Keiner wollte mehr das Zeugs mehr haben, so dass ich das Ganze recht günstig beim Händler (Güldemann Radio-Fernsehen) erwerben konnte, der im Übrigen noch heute besteht.

Wäre noch der Minett einer Mutsch, den ich mir als junger Pimpf einverleibte, um dem Teil wieder Leben einzuhauchen. Gemessen an den heutigen Leistungsangaben frage ich mich allerdings, wie wir dazumal mit so wenig Leistung so gut Musik hören konnten, waren die damaligen Steuergeräte durch die Bank keine Leistungsmonster.

@Brandis7B

Den Nicknamen nach zu urteilen bist du auch aus Leipzig. Evtl. sind dir die beiden damaligen Händler in der Wurzener Str. auch ein Begriff

Edit. Hätte ich doch beinahe noch den Ziphona Combo unterschlagen. Wobei der noch zwei zugehörige Lautsprecher sein Eigen nannte. Den hatte ich auch als junger Pimpf geschenkt bekommen. Nur mit dem Futter haperte es etwas. Wer kann sich nicht an die Schlangen vor den Amiga Läden erinnern, sofern es denn überhaupt mal was gab.

Leerkassetten lagen doch auch so bei 20, 30 Ostmark. Wobei 20,- Ostmark den Einstieg markierte. Für ne Chromdioxid hingegen musste man/n je nach Spielzeit zwischen 25,- und 30,- Ostmark berappen. Und es gab keine Rechtschreibkorrektur, die mich nötigt, Chromdioxid durch Chlordioxid zu ersetzen.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 02. Nov 2021, 17:32 bearbeitet]
Brandis7B
Inventar
#97 erstellt: 02. Nov 2021, 17:27
@Sockenpuppe,
bin aus Brandis.

Güldemann sagt mir was, da muss aber geschlossen sein laut google.

Ich habe mein Zeug hier im Ort gekauft. Der Laden war nur 50 m weg von zu Hause.

Grüße nach LE
Sockenpuppe
Gesperrt
#98 erstellt: 02. Nov 2021, 17:36
Ich komme da recht selten vorbei, von daher bin ich nicht so bewandert, welche Geschäfte da noch konkret existieren. Ich würde aber in der Ecke auch kein Geschäft mehr betreiben wollen. Dazumal habe ich dort gern vorbeigeschaut, wenn es sich angeboten hat, zumal weiter stadtauswärts noch ein Fahrradhändler existierte. Fahrrad Hempel, wenn ich mich recht erinnere.

Im Nachgang würde ich meinen, dass wir hier in LE und Umland noch gut aufgestellt waren.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 02. Nov 2021, 17:41 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#99 erstellt: 02. Nov 2021, 18:36
Bei den Preisen frage ich mich immer, woher die vielen Ostmark kamen? Ich konnte mir als Jugendlicher und auch später sicherlich keine Kassetten für 30 DM pro Stück leisten. Und auch die Gerätepreise waren ja höllisch. Vor allem, wenn man das mit den Mieten und den Löhnen vergleicht. Und zur Jugenweihe 1100 Mark, alle Achtung, das habe ich bei meiner Konfirmation bei weitem nicht erreicht.
Sockenpuppe
Gesperrt
#100 erstellt: 02. Nov 2021, 18:51
Was willst du da erst zu denen sagen, die zur Jugendweihe ein Moped in Form einer Simson S 51 erhielten? Mein Weibchen hat bspw. solch eine zur Jugendweihe erhalten.

Das lässt sich generell schwerlich vergleichen. Im Gegenzug waren die Lebensunterhaltungskosten äußerst gering. Die Miete für meine damalige Zweiraumwohnung schlug mit 37,50 Ostmark zu Buche. Könnten auch nur 34,50 Ostmark gewesen sein. Strom gab's quasi geschenkt. Bitte nicht wortwörtlich nehmen. Selbiges galt für die öffentlichen Verkehrsmittel. Zug fahren konntest du für fast lau. Lebensmittel waren ebenfall äußerst günstig. Apropos Lebensmittel, ein kleines Bier schlug in der Kneipe mit 50 Pfennig zu Buche.

Es war ja nun nicht so, dass wir hunderte von Kassetten unser Eigen nannten. Eine ORWO Kassette kam generell so viel, Alternativen waren in Form einer BASF und was es sonst nicht noch so alles gab, waren rar gesät, und selbst wenn erhältlich, dann gewiss nicht zum Preis einer ORWO.

Des Weiteren hatte man/n als Jugendlicher die Möglichkeit, sich in den Ferien was dazuverdienen. Du konntest quasi in den Ferien der Volkswirtschaft unter die Arme greifen. Im Gegenzug wurdest du gebührend entlohnt. Manch einer hat so ein Moped finanziert. Mitunter sind wir schon als Kind losgezogen und haben Altpapier gesammelt, sofern wir nicht von der Schule dazu verdonnert wurden.

Auch sind wir damals mit dem Kram sehr sorgsam umgegangen, eben weil wir das schon von klein auf gelernt haben, dass alles einen gewissen Wert hat und stets und stetig ein Mangel herrscht.

Wer würde sich heutzutage noch für irgendwas anstellen?

Edit. Was das Jugendweihegeld angeht, zum einen hat sich der VEB (AG der Eltern würde man/n das woh heute nennen) daran mit beteiligt, wenn auch in kleinerer Form und zum anderen waren auch die Hausbewohner alles andere als knausrig. Was meinst du wohl, wie das auf dem Land gehandhabt wurde?

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 02. Nov 2021, 19:15 bearbeitet]
jehe
Inventar
#101 erstellt: 02. Nov 2021, 20:09
Geld war jetzt nicht wirklich das Problem. Klar, die Jugendweihe hat reichlich Geld in die Kasse gespült aber auch später in der Lehre und als Geselle war Schwarzarbeit durchaus gesellschaftsfähig da es weit verbreitet war und schlicht und ergreifend keinen interessiert hat. Zu dieser Zeiten habe ich in wenigen Tagen fast das doppelte meines Gesellengehaltes monatlich dazu verdient.
Vielmehr war die Verfügbarkeit entsprechender Wunschgeräte aus dem Ost-Portfolio ein Problem. Als die BR50 auf den Markt kamen, waren die Boxen kaum zu bekommen. Entweder lagen schon unzählige Vorbestellungen vor - was auch so ein Ding war, da es sowas eigentlich garnicht geben sollte - oder falls bekannt wurde das irgendwo eine Lieferung erwartet wurde, standen 50 Leute für letztendlich 5 verfügbare Boxenpaare an. Den gleichen Zirkus hab ich auch mit dem R160 durch.
Da hat man dann schon ernsthaft überlegt ob man monatelang seinen Träumen hinterher rennt oder sich jemanden mit nem guten Kurs sucht und seine Ostkröten in Westmücken umtauscht und so deutlich schneller an vermeindlich bessere Gerätschaften kommt.
Auf die Weise bin ich damals zu einem Aiwa AD-F330 gekommen was mich umgerechnet nur schlappe 1800 OM gekostet hat.
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