Sony STR-V7 "gefunden"

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denkfisch
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Nov 2021, 22:27
Liebe Forums-Mitglieder,
ich hatte mich im Hifi-Forum vor Jahren angemeldet, bevor wir uns damals unsere Anlage gekauft haben (Mittelklasse-Verstärker von NAD und Mittel-Klasse Boxen von Nubert).
Nun habe ich dort, wo ich arbeite (Schule, vorher Sitz einer großen sozialpädagogischen Einrichtung) im Keller den o.g. Receiver "ausgegraben", der zum Entsorgen vorgesehen war.
Schnell habe ich herausgefunden, dass dies seinerzeit ein Top-Gerät von Sony war, welches mittlerweile ein Sammlerstück ist. Ich habe das Gerät von außen vorsichtig gereinigt. Wie auf den Bildern zu sehen ist, ist eines der Kunststofffenster gesprungen, es gibt ein paar Schrammen (hält sich in Grenzen) und die Beleuchtung der Frequenzauswahl des Tuners funktioniert nicht. Ansonsten lief alles sofort bestens. Meine Frau und ich haben uns Musik angehört, die wir kennen und die dennoch ganz anders war - viel sauber, reiner - keine Ahnung: einfach besser.
Jetzt überlegen wir, den NAD-Verstärker wegzutun und den STR-V7 zu behalten. Dazu habe ich ein paar Fragen und vielleicht könnt ihr weiterhelfen?
Sollte das Gerät vorher professionell gereinigt werden? Ich habe das Gehäuse aufgemacht und darin siehts ziemlich verkoddert aus, außerdem hört man, wenn man an der Lautstärke dreht, dezente "Knister"-Geräusche.
Wir hören Radio über unseren Kabelanschluss. Den kann man ja nun am Sony nicht anschließen, analoges Radio ist aber in Berlin abgeschaltet. Wie können wir Radio hören, wenn der AUX-Eingang bereits durch Chromecast Audio für das Zuspielen von Spotify belegt ist? Den DVD-Player kann man ja vermutlich über Tape2 anschließen?
Gleichzeitig frage ich mich natürlich auch, ob ich so eine Riesen-Kiste (die zugegebenermaßen ziemlich geil aussieht) überhaupt im Wohnzimmer stehen haben möchte, oder ob ich das Gerät nicht lieber verkaufen sollte um mir von dem Erlös etwas für meine Hobbys (zu denen Hifi nicht gehört) zu kaufen. Daher auch diese Frage: Was könnte ich für so ein Gerät erlösen, wenn ich es verkaufen sollte?
Vielen Dank und viele Grüße
Peter STR-V7Bild2Bild3
DOSORDIE
Inventar
#2 erstellt: 14. Nov 2021, 21:50
Also zweifelsohne ist das ein sehr gutes Gerät. Dass da was reiner oder besser klingt ist aber pure Einbildung, es sei denn ihr benutzt die Klangregelung des Sonys extrem und die ist möglicherweise anders abgestimmt, als die des NAD (ebenso wie Loudness und andere Klangverbieger), ansonsten verstärkt ein Verstärker. Wenn da am NAD nix kaputt ist klingt der ohne Einwirkung der Klangregler exakt gleich - nämlich gar nicht, er macht nur das was rein geht lauter. Vielleicht hat der NAD weniger Leistung, aber auch das macht sich erst in hohen Lautstärken bemerkbar.

Ob dich der äussere Zustand des Sonys zufrieden stellt musst du entscheiden, ob du zusätzlich Geld in Restaurierungsarbeiten stecken willst ebenfalls. Lampen lassen sich ersetzen, ob eine Reinigung vorgenommen werden muss weiß ich nicht. Die Potis kann man in den meisten Fällen mit Kontaktspray wieder knisterfrei bekommen, da ist einfach im Laufe der Jahre was oxidiert. Sorgen würden mir dann eher so Sachen wie die Schutzrelais des Verstärkers machen, da werden die Kontakte nämlich irgendwann schwarz und dann schalten die nicht mehr zuverlässig. Je nachdem sollte man die dann schon mal tauschen. Wenn du Jemanden findest, der das noch macht ist für so einen Service schon relativ viel Geld fällig, je nach Servicefreundlichkeit des Gerätes ist das halt auch mit viel Arbeitsaufwand verbunden auch wenn im Prinzip - bis auf die Beleuchtung - nix richtig kaputt ist.

Wenn man richtig Pech hat, müssen Schalter und Potis ausgebaut und zerlegt werden, wenn die Kontakte so stark oxidiert sind, dass Kontaktspray keine dauerhafte Abhilfe schafft und die Probleme immer wieder kommen. Da wirds dann richtig teuer, weil das irre viel Zeit kostet. Das muss es Einem dann schon wert sein.

So wie das Gerät auf dem Foto eingestellt ist sollte es allerhöchstens subjektiv besser klingen. Low Filter schneidet Frequenzen im Bass Bereich ab, eigentlich ist das für Platten gedacht, man nennt das auch Subsonic Filter, damit keine Rückkopplungen entstehen, wenn ein Plattenspieler ungünstig aufgestellt ist, kann das manchmal vorkommen, dass unterhalb 60 Hz Trittschall ein extremes Wabern der Tieftöner auslöst und Dolby FM war mal als Rauschunterdrückungssystem für Radiosender auf UKW gedacht, allerdings mussten die Sender schon bei der Ausstrahlung ein Dolby FM kodiertes Signal senden, das man mit dem Dolby Dekoder im Empfänger wieder dekodieren konnte. Es gab aber nur Versuchssendungen und in Deutschland gab es das glaub ich nie. Schaltet man jetzt den Dekoder während des UKW Empfangs ein, sollte das Signal pumpend und muffelig klingen, weil es ja nicht Dolby kodiert ist. Das ist wie früher bei Audio Cassetten: Wenn die mit Dolby B aufgenommen sind klingen sie ohne ziemlich gut und etwas höhenbetonter, aber wenn man eine Cassette, die ohne Dolby aufgenommen ist mit Dolby abspielt klingt das fürchterlich. Das Prinzip ist das Gleiche.

Ich weiß nicht, ob der schon komplett Cinch Anschlüsse hinten dran hat, europäische Versionen auch von japanischen Geräten haben ja in den 70ern oft noch einen Mischmasch aus DIN und Cinch auf der Rückseite. Du kannst jedenfalls Alles ausser Phono dafür benutzen externe Quellen anzuschliessen und bei 2 Phono Eingängen kann es auch sein, dass man den Pre-Amp abschalten und auch daran normale Hochpegelquellen (also sowas wie deinen Streamer, einen Digitalreceiver, BT Empfänger, PC usw.) anschliessen kann. Auf jeden Fall hast du aber Tape 1, Tape 2 und Aux zur Auswahl. Sollten da einige Eingänge von mit einem 5 Pol DIN Anschluss ausgerüstet sein, kannst du dafür einen Adapter auf Cinch kaufen und dann ist das auch kein Problem. Teuer sind die nicht. Die Tape Anschlüsse unterscheiden sich vom normalen Aux nur soweit, dass sie auch einen Ausgang haben mit dem man zum Cassettendeck/Bandmaschine/MiniDisc/DAT/DCC/Videorecorder oder auch zum PC raus gehen kann um darauf aufzunehmen. Der Eingang eines Tape Anschlusses hat aber die gleichen technischen Vorraussetzungen wie jeder andere Anschluss auch.

Es gab ein paar Ausnahmen, wo das anders war, die den Sony aber nicht betreffen sollten (Einige Hersteller hatten zeitweise spezielle Tonband Anschlüsse, wo die Vorverstärkung für den Tonkopf im Verstärker war, was sich aber nicht durchgesetzt hat).

Diese alten Geräte haben meistens einen hervorragenden UKW Tuner, in Berlin gibt es ja einige interessante Sender zu empfangen, da reicht schon eine Wurfantenne für guten Ausschlag und Stereoempfang. Man könnte also die Sender, die man so nicht kriegt digital zuführen und das was gut empfangbar ist weiterhin über den integrierten UKW Teil hören, dann hätte er nach wie vor noch eine sinnvolle Funktion. Analoges Terrestrisches Radio soll ja lang noch nicht ausgeschaltet.

LG Tobi
Sholva
Inventar
#3 erstellt: 14. Nov 2021, 23:18
Als ob den deine ganzen Infos interessieren. Der sucht nen Käufer durch die Hintertür.
denkfisch
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Nov 2021, 00:26
Lieber Tobi,
vielen Dank für Deine Erläuterungen - habe eine ganze Menge dadurch gelernt, wenngleich ich nicht alles verstanden habe :-). Ich schäme mich immer ein bisschen, wenn ich in Foren mit Kennern der Materie mein Unwissen preisgebe und dennoch so viel erfahren darf... Gleichwohl: So richtig glauben kann ich das kaum, dass ein Verstärker lediglich verstärkt und sich jeder Verstärker mehr oder weniger gleich anhört. Wieso gibt es dann Geräte für 200 oder aber für 2000 und mehr Euro?. Da ich aber keine Ahnung habe, werde ich mit Dir ganz bestimmt keine Diskussion darüber anfangen, sondern nehme das so hin....
Wir haben recht laut gehört und der Sony hat im Vergleich zum NAD auch mehr "Bums" - Fakt ist aber, dass mir bei einem Stück, welches ich schon oft gehört habe, Schauer über den Rücken liefen und es sich - vielleicht ja wirklich nicht ganz unvoreingenommen - einfach toll anhörte....
Vielen Dank insbesondere für Deine Hinweise zu den Anschlussmöglichkeiten, die uns darin bestärken, den Sony zu behalten, denn meine Frau hat sich direkt in das Gerät verliebt und wir könnten neben dem NAD dann auch unseren bisherigen Tuner wegtun, analog über den Sony Radio hören und ggf. noch einen DAB+-Empfänger anschließen. Der Plattenspieler hat einen eigenen Eingang, DVD kommt an Tape1 und Google Chromecast + Spotify an Tape 2.oder AUX..
Ich habe heute mit einem Menschen Kontakt aufgenommen, dessen Anzeige ich bei Ebay Kleinanzeigen gefunden habe. Dieser hat mir eine Reinigung/Wartung des Gerätes für 40€ angeboten, bzw. für 90€ mit Austausch der Lämpchen. Damit werde ich vermutlich nicht allzu viel falsch machen, zumal je eigentlich auch nichts kaputt ist, werde aber auf jeden Fall auch noch "Empfehlenswerte Werkstätten für Klassiker" hier im Forum durchwühlen.
LG Peter
@Sholva: Deinen Kommentar verstehe ich nicht so richtig: Wieso sollte ich das Gerät "durch die Hintertür verkaufen" wollen? Dafür gibt es hier eine Rubrik "Biete" im Forum - das solltest Du eigentlich besser wissen als ich.
Sholva
Inventar
#5 erstellt: 15. Nov 2021, 00:33

denkfisch (Beitrag #4) schrieb:

Dafür gibt es hier eine Rubrik "Biete" im Forum - das solltest Du eigentlich besser wissen als ich.


Genau, ich weiß es auch besser!
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 15. Nov 2021, 14:10
Moin,

Tobi hat da zwar etwas weit ausgeholt aber dennoch wichtige Infos zusammengetragen.
Jedoch gehe ich da mit einigen Dingen nicht ganz konform - aber egal.


So richtig glauben kann ich das kaum, dass ein Verstärker lediglich verstärkt und sich jeder Verstärker mehr oder weniger gleich anhört.





Wieso sollte ich das Gerät "durch die Hintertür verkaufen" wollen? Dafür gibt es hier eine Rubrik "Biete" im Forum


Vllt meint Sholva es wegen den 100 Beiträgen ...

Unbenannt
DOSORDIE
Inventar
#7 erstellt: 15. Nov 2021, 14:45
Hallo Peter,

Naja wie gesagt, wenn Loudness und Klangregler verwendet wurden, kann das sein, dass die völlig anders abgestimmt sind und einen ganz anderen Charakter haben, da ist es dann auch häufig so, dass kleine Verstärker auch auf Regalboxen abgestimmt sind, große aber eben mehr auf Standboxen oder auch auf gewisse Boxenkonzepte. Deutsche Verstärker aus den 70ern heben den Bassbereich meist massiv oberhalb 100 Hz an, weil die geschlossenen Gehäuse damaliger deutscher Boxen oft nicht so tief kamen. So habe ich z.B. einen Grundig V7500 von 1985, wenn man da an großen modernen Bassreflex Boxen den Bassregler betätigt, klingt es immer unangenehm brummig und aufgedickt, während an so typischen deutschen geschlossenen Boxen der 70er und 80er dadurch richtig Druck entsteht.

Im Wohnzimmer habe ich einen großen Akai AM75, der hebt die Bässe viel tiefer an und auch nicht in so einem breiten Spektrum, an Standboxen klingt das dann viel präziser und angenehmer, während es an so alten Deutschen Boxen kaum einen Effekt hat.

Naja erst mal haben Verstärker mit richtig viel Leistung auch richtig teure Netzteile, riesige Trafos und riesige Kondensatoren. Ein Gerät für 200 Euro hat dann halt nur 2x25 Watt RMS Leistung. Der Wirkungsgrad „durchschnittlicher Lautsprecher“ ist in den meisten Fällen aber hoch genug, dass sie sich damit zufrieden geben. Wenn du bei Zimmerlautstärke hörst, ohne dass Loudness und Bässe angehoben sind, kommst du mit 0,05 Watt aus. Mit 5 bis 7 Watt ist es dann schon richtig laut. Wenn man die 2x25 Watt voll ausnutzt (echte RMS Leistung, nicht 1500 Watt PMPO Fake Leistung, mit denen Billig Systeme beworben werden) hat man in einem normalen Raum schon discoartige Lautstärken. Drastisch verändert sich das, wenn die Bässe angehoben werden. Bässe brauchen immer massiv Leistung, Loudness macht das ja und der Bassregler natürlich auch. Wenn du jetzt die Bässe um das Doppelte anheben willst, braucht der Verstärker extrem viel mehr Leistung. Dann stößt ein kleinerer Verstärker, wenn man lauter hört auch schneller an seine Grenzen, als ein teurer. Bei Filmen und komplexen Bässen, bei Musik mit viel Dynamik kann man das an der Leistungsgrenze natürlich schnell fest stellen. Auf der anderen Seite brauchst du - wenn wir davon ausgehen, dass kein Bassregler betätigt ist - das 10 Fache an Leistung um die Lautstärke an den gleichen Lautsprechern zu verdoppeln. Der Unterschied ist lautstärketechnisch zwischen einem Einsteigergerät und einem höher klassigem Verstärker kaum wahrnehmbar, denn wenn du 2x25 Watt hast, bräuchtest du stattdessen 2x250.

Dazu kommt, dass die Netzteile kleiner Verstärker meist schneller aus dem Tritt kommen, wenn sie nicht genug „nachliefern“ können. Dann besteht die Gefahr, dass der Verstärker ins Clipping kommt, das bedeutet, die Amplitude (also die Musik in ihrer Lautstärke), die wir uns jetzt mal als Welle vorstellen stößt an den Rändern an, die Spitzen der Wellen werden angeschnitten, sodass eine gefährliche Gleichspannung entsteht. Bei leichtem Clipping hört man das nicht mal unbedingt, Lautsprecher können in dem Zustand trotz x facher Belastbarkeit aber ganz schnell kaputt gehen - vor Allem Hochtöner.

Hochwertigere Verstärker haben so stabile Netzteile, dass sie natürlich nur schwierig ins Clipping kommen, mitunter haben sie auch aufwändige Schutzschaltungen, die Clipping verhindern können.

Dazu kommt die viel bessere Ausstattung. Große Verstärker haben meist viel mehr Anschlüsse und Verschaltungsmögllchkeiten, oft auch ein besseres Design, bessere Haptik, etc.

Man sollte sich aber auch nicht verarschen lassen. Heute kosten HiFi Verstärker meist mehr, als gut ausgestattete Heimkino Receiver, die man auch super für Stereo nutzen kann. Natürlich wird dann erzählt das Stereogerät sei für HiFi besser, kostet dann aber das doppelte und dreifache und bietet viel weniger. Oftmals sind so hochwertige HiFi Hersteller auch recht klein und können nicht das Gleiche fürs Geld bieten, wie ein großer Konsumerhersteller. Es ist auch viel Geschwurbel dahinter.

Verstärker vergleichen ist auch sehr schwierig, denn dafür müsstest du sie erst mal beide exakt gleich laut stellen und direkt hin und her schalten. Das geht nur mit Boxenumschalter. Oftmals verwechselt man eine minimal höhere Lautstärke beim Einen Gerät auch als höhere Qualität. Am Ende ist es aber ein rein psychischer Effekt. Der Sony kann euch auch schon rein durch seine Optik ein besseres Gefühl geben, das mag vielleicht komisch klingen, aber das Auge hört mit. Optik und Faszination für sowas erzeugt Emotion und dann hört man eben auch Dinge, die nicht da sind.

Eine weitere Möglichkeit ist natürlich, dass ihr tatsächlich so laut gehört habt, dass der NAD (möglicherweise weniger Leistung), an seine Grenze kam, wo der Sony noch gut Reserve hatte…

LG Tobi
müllkramer
Stammgast
#8 erstellt: 15. Nov 2021, 18:44
analoges radio ist in berlin mitnichten abgeschaltet…
höre ich täglich…so auch gerade in diesem moment.
DOSORDIE
Inventar
#9 erstellt: 15. Nov 2021, 19:27
Er hat vom UKW Empfang im Vodafone Kabel geredet…
denkfisch
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 17. Nov 2021, 21:42
Vielen Dank für die weiteren Postings - von denen ich gar nichts mitbekommen habe, da mich keine Mail mehr erreicht hat. Ganz besonderer Dank noch mal an Tobi, der mir mit seinen Erläuterungen die Hifi-Welt noch ein wenig näher gebracht hat...
Tja, so richtig glücklich sind wir mit dem Receiver bisher noch nicht. Aus Ermangelung einer (Wurf-) Antenne habe ich zunächst einen 1,50 langen Draht an der 75-Ohm-Schraube befestigt und unser Lieblingssender Radio1 war auch gut zu hören - allerdings mit leichtem Rauschen. Kurz danach wurde die linke Box nach Betätigung eines der Schalter (glaube es war Loudness) deutlich leiser und blieb es auch, nachdem der Schalter wieder umgelegt wurde. Die gleiche Box machte dann auch - ohne Zuspielung von Musik - seltsame Eigengeräusche. Habe dann die Boxen-Kabel dann zunächst getauscht, so dass dann die rechte Box diese Eigengeräusche von sich gab. Dann habe ich von A auf B geklemmt. Obwohl ich dann diese Variante mit dem Wahlschalter ausgewählt habe, kam bei "B" gar nichts aus den Boxen, erst wieder auf "A". Fürchte nun, dass an dem Gerät doch mehr defekt ist, als zunächst angenommen und bin mir unschlüssig, ob es sich für uns "lohnt" dem Gerät einer professionellen Revision zu unterziehen? Auch wenn Sholva sich jetzt sicherlich ein ins Fäustchen lacht, erlaube ich mir dennoch die Frage, was für das Gerät so wie es ist auf dem Gebrauchtmarkt für ein Preis zu erzielen wäre, bzw. was Eurer Einschätzung/Erfahrung nach eine Revision des Gerätes kosten würde, denn wir möchten es nach wie vor am liebsten behalten. Im jetzigem Zustand würden wir aber wohl wenig Freude daran haben.
Viele Grüße
Peter
denkfisch
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 17. Nov 2021, 21:45
P.S.: Danke auch für den Hinweis mit den 100 Beiträgen die es braucht, bis man Kaufangebote schalten kann - das habe ich tatsächlich erst jetzt gesehen. In einer Stadt wie Berlin ist das allerdings auch kein Problem, sollten wir uns entschließen, das Gerät zu verkaufen...
VG Peter
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 17. Nov 2021, 22:19
Die Aufzählungen der nun aufgetretenen Fehler deuten auf Kontaktschwierigkeiten an Schalter, Potis, Relais hin. Hier sind dann meistens die Kontakte oxidiert oder auch verbrannt (Relais), was Tobi schon angedeutet hatte.


[Beitrag von Rabia_sorda am 17. Nov 2021, 22:20 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#13 erstellt: 18. Nov 2021, 09:59
Jo klingt für mich auch so.

An sich nix schlimmes, aber je nach Arbeitsaufwand wird’s auf jeden Fall dreistellig. Und auch was du da als Angebot geschrieben hattest mit „Reinigung/Wartung“, das klingt erst mal fair und günstig, am Ende ist das dann aber oft nix, was von Dauer ist. Ich hab auf solche Beschreibungen echt richtige Wut. Ist wie mit Cassettendecks. Wenn mir einer weiß machen will, dass es mit einer „Reinigung/Wartung“ getan ist, wenn die Riemen 40 Jahre alt sind und die Andruckrolle glänzt wie eingefettet könnte ich wirklich um mich schlagen. Manchmal hat man ja Glück und es läuft dann noch ein paar Jahre ohne zusätzlichen Aufwand, aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass ich bei 90% aller Tapedecks, die ich hatte zumindest um einen Andruckrollentausch nicht drumrum gekommen bin, spätestens, wenn dann das erste Band geknickt wird, aber die vom „Wartungsbeauftragten“ liefen alle, weil er zufällig nur welche hatte, die nicht so „empfindlich“ reagieren ist dann der Ärger über das rausgeschmissene Geld groß.

Insofern würde ich dir auf jeden Fall raten, ein bisschen mehr zu investieren, die Relais gleich tauschen zu lassen und dich an Jemanden zu wenden, der das Gerät nicht mit ner Dose Kontaktspray flutet und dann behauptet es ist Alles ok. Dann stellst du das Ding zuhause auf und der Ärger geht von vorne los. Das ist leider meistens so. Eine günstige Alternative wäre evtl noch ein Reparatur Café aufzusuchen. Sowas sollte es in Berlin ja zuhauf geben. Da sind oft Leute, die das günstig und mit Liebe machen. Hab schon genug gegen Windmühlen angekämpft und mir von hochnäsigen Radio und Fernsehewerkstätten, die keinen Bock auf meine Geräte hatten und das Ding monatelang haben stehen lassen, ich dann trotzdem ohne Ende geblecht habe, sagen lassen ich hätte keine Ahnung.

Empfehlen kann ich immer noch Armin Kahn. Da isses zwar etwas teurer und dauert oft auch ne Weile, aber dafür funktioniert dann auch Alles. Dafür müsstest du das Gerät allerdings verschicken.

LG Tobi
denkfisch
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 18. Nov 2021, 23:44
Danke noch mal für Eure Antworten! Ich habe mich inzwischen auch dazu entschlossen, von diesem günstigen Angebot Abstand zu nehmen und mich an einen Profi zu wenden, um wenigstens einen Kostenvoranschlag zu bekommen - dann kann ich immer noch entscheiden...3-stelligen Betrag gehe ich auch von aus, die Frage ist halt ob eine 1,2, oder drei vorne steht...Bei einer 1 würde ich es sofort machen lassen, ansonsten würden vermutlich die Überlegungen Überhand gewinnen, dass wir ja einen funktionierenden Verstärker haben...jedenfalls werde ich selbst nichts mehr an dem Gerät machen, weil ich Angst habe, dadurch ggf. mehr zu zerstören - ich kenne mich mehr mit optischen denn mit Hifi-Geräten aus....
Repair-Cafes gibt es etliche in Berlin - gute Idee! Ich denke aber, dass ich das lieber zu jemanden bringe, der das nicht nur hobbymäßig, sondern professionell macht. Ich werde mich hier melden, wenn es Neuigkeiten gibt.
Viele Grüße
Peter
DOSORDIE
Inventar
#15 erstellt: 19. Nov 2021, 09:36
Das sind ja oft pensionierte Radio und Fernsehtechniker, die sich wirklich auskennen und den Nachhaltigkeitsgedanken sehen. Wenn es beim Profi also zu teuer wird, wäre das noch ne Alternative.
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 19. Nov 2021, 14:42
Nicht jedes Repair-Cafe repariert auch Hifi oder anderes Elektrokram.
Bei uns in der Nähe haben wir nur ein Einziges. Da sitzen alte "Mütterchen" bei Kaffee & Kuchen und stopfen Löcher in den Socken ....
denkfisch
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 21. Nov 2021, 20:20
Ich habe mal bei einem professionellem Laden angefragt: Dort meinte man, dass "ich da ja echt ein Schätzchen hätte" (was mich freut) und dass ich im schlimmsten Fall mit bis zu 400€ Reparatur rechnen müsste. Jedenfalls ist er für dieses Jahr ausgebucht, so dass ich im Januar noch mal anfragen soll - werde ich dann auch so machen...
VG Peter
Ingor
Inventar
#18 erstellt: 23. Nov 2021, 12:27
Die Überholung eines so alten Gerätes wird viele Stunden benötigen. Neben dem Ausbau, dem Zerlegen und Reinigen der Schalter kommt evtl. noch der Austausch einiger Kondensatoren hinzu. Je nach Aufbau des Gerätes kann man damit schon ein paar Stunden verbringen. Das wird keine billige Reparatur. Es ist aber tatsächlich ein sehr aufwendiges Gerät. Der UKW Empfang sollte exzellent sein, wenn das Gerät eine richtige Antenne bekommt.
DOSORDIE
Inventar
#19 erstellt: 23. Nov 2021, 14:17
Ja und die Relais darf man wie gesagt nicht vergessen.

Ich bin auch der Meinung für einen störungsfreien Betrieb für die nächsten Jahre müssen auf jeden Fall alle Schalter und Potis zerlegt werden. Da schlampen leider viele Betriebe. Da würde ich drauf bestehen! Und ansonsten wie gesagt: Armin Kahn. Nachdem ich einmal enttäuscht war, haben sie sich danach richtig Mühe gegeben. Hat zwar einiges gekostet, aber steckte auch dementsprechend Aufwand dahinter. Seit dem läuft mein Akai.

LG Tobi
denkfisch
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 23. Nov 2021, 22:15
Vielen Dank Euch noch mal! Ja, wird nicht billig, aber wir haben uns entschlossen, das Gerät reparieren zu lassen - selbst wenn es die angesagten 400€ kostet. Wir finden das Teil einfach nur geil....
Was für ein Antenne sollte denn zu gegebener Zeit angeschlossen werden für einen guten Empfang? Ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal, wie eine Antenne am Gerät angeschlossen werden sollte.
Ich werde nach dem Kostenvoranschlag auf jeden Fall fragen, was genau gemacht werden muss und Eure Anmerkungen dann auch mit anbringen...
VG Peter
kallix
Stammgast
#21 erstellt: 24. Nov 2021, 00:19
Genau,

lass deinen Sony machen, auch wenn es ein bisschen teurer werden sollte. Es lohnt sich alles gut machen zu lassen. Ich musste in meinen alten Marantz 2330B auch einiges zahlen - und hatte schon 450 für ihn gezahlt. Du wirst nach einer Revision lange und viel Freude an dem Boliden haben. Wichtig ist eine wirklich erfahrene, gute Werkstatt. Ehrlich gesagt erscheinen mir 400€ fast zu günstig.

Viel Glück !

Kalli
hackmac_No_1
Stammgast
#22 erstellt: 24. Nov 2021, 09:01
Tachchen

Bei einem Sony dieses Kalibers lohnt eine Aufarbeitung sich auf jeden Fall.
Abgesehen von der tollen Verarbeitung (alles aus dem Vollen geschnitzt!) hat der auch jede Menge Dampf.
Gut möglich das du deine Lautsprecher am Boden verschrauben musst..
Kein Scherz, ich habe recht kleine Tröten die auf sehr glatten Metallständern stehen ohne Befestigung.
Als ich mal ein bissel hab laufen lassen glaubte ich meinen Augen nicht trauen zu können.
Der Bass ließ den LS ganz langsam Richtung Kante laufen..

Einziger Kritikpunkt aus meiner Sicht das hohe Gewicht, so macht mal eben aus dem Regal heben keinen Spaß.
Also lass den richtig machen, es lohnt sich.
Übrigens ist eine Revision auch immer ein Argument falls er doch mal gehen muss.

Viel Spaß mit dem Boliden.
DOSORDIE
Inventar
#23 erstellt: 24. Nov 2021, 11:14
Es kommt drauf an, was er für Antennenansxhlüsse hat.

Wenn er bereits einen Coax 75 Ohm Anschluss hat ist das kein Problem. Manche dieser alten Geräte haben auch 75 Ohm mit 2 Schraubklemmen, da kann man dann entweder den Stecker abschneiden und einfach die Kabel direkt dran klemmen oder einen Adapter kaufen. Hat das Gerät die alten 240 Ohm Anschlüsse/Klemmen mit 240 Ohm muss man ebenfalls einen Adapter mit Anpassung auf Coax kaufen. Wichtig ist immer, dass du das Ganze dann an den mit FM gelabelten Anschluss klemmst. An der AM Antenne gibt’s halt auch nur AM Empfang. Das wurde früher bei den Kompaktanlagen gerne falsch gemacht, da war dann ein „AM Loop“ dabei und die Leute wunderten sich, warum der UKW Empfang so schlecht war.

Ansonsten 1,50 m Draht richtig ausrichten und direkt an eine der FM Klemmen oder den Mittelstift des Coax Anschlusses wirkt in Berlin schon Wunder. Welche Antenne du bei anspruchsvolleren Aufgaben am Besten benutzt, wissen die Anderen Besser!

LG Tobi
Ingor
Inventar
#24 erstellt: 24. Nov 2021, 12:55
Das Gerät hat beides. 300 Ohm und 75 Ohm.
DOSORDIE
Inventar
#25 erstellt: 24. Nov 2021, 13:19
Ach 300… gabs nicht auch 240?

Und ist das dann ne normale Coax Buchse oder Klemmen?
prengelmeister
Stammgast
#26 erstellt: 24. Nov 2021, 14:07
Moin,
gab nur 300 Ohm.

Gruss
Harty
Ingor
Inventar
#27 erstellt: 24. Nov 2021, 16:59
240 Ohm ist in Deutschland der übliche Wert: https://www.radiofor...r-ukw-antenne.42328/
prengelmeister
Stammgast
#28 erstellt: 24. Nov 2021, 17:51
So isses.

Der Sony wurde für den Weltmarkt produziert. Deshalb besteht der beigelegte Wurfdipol aus Flachlitzen mit einem
Wellenwiderstand von 300 Ohm. Ausserdem hat der Sony wahrscheinlich noch die Anschlussmöglichkeit für das
gebräuchliche 75 Ohm Koaxialkabel, da der Balun (Impedanzwandler) im Gerät eingebaut ist.

Ich gehe da von meinem Sony STR-7055A aus, der aus der voherigen Modellreihe stammt.

Das unselige deutsche 240 Ohm Kabel wurde für die Niederführung von Fernsehsignalen zum Empfänger genutzt,
da man mit einer Weiche den VHF/UHF- Bereich trennen konnte. Ich rede von den 60er Jahren. Zum Verlegen des
Kabels auf
Abstandhaltern und den wetterbedingten Empfangsstörugen möchte ich mich hier nicht äussern.

Grüsse
Harty
DOSORDIE
Inventar
#29 erstellt: 24. Nov 2021, 19:46
Hatte mal son alten Schwarzweiß Fernseher von Telefunken. Da war nur der Tonteil transistorisiert. Da war das noch so, dass UHF und VHF getrennte Anschlüsse hatten.
hackmac_No_1
Stammgast
#30 erstellt: 25. Nov 2021, 01:35
So habe gerade mal bei meinem nachgesehen, Mist ist der schwer..
sieht dann so aus:
Antenne Sony
DOSORDIE
Inventar
#31 erstellt: 25. Nov 2021, 18:08
Das ist wohl so vorgesehen, dass man den Schirm der Koax Leitung zurück zieht, unter die Klemme schiebt und dann die Sehne direkt an der rechten Schaube fest macht. Also da wo 75 Ohm steht.

Die Beschriftung ist echt ungewohnt. TAPE RECORDER ^^ Oldschool!
hackmac_No_1
Stammgast
#32 erstellt: 26. Nov 2021, 01:20
Ja richtig erkannt, unter der Schelle schließt der äußere Schirm und bei der Schraube der Innenleiter.
Oben drüber der Anschluss für die Wurfantenne für FM.
Ist auch wirklich ein kultiges Teilchen.
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