Röhrenvollverstärker - Vintage - besten (deutsche) Geräte?

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Richie_12
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Jan 2022, 08:59
Hallo Zusammen,

Welche Vollröhrenreceiver aus den 60ern sind eurer Meinung nach die besten? Man findet ja doch relativ wenig dazu Online. Der Hype scheint auf 70er Jahre Geräte zu liegen.

Genannt wird der Telefunken Opus 2550. Aus etwas moderner Sicht, lässt sich dieser aber wohl doch "nur" mit externem Vorverstärker betreiben, da die Verstärkung zu gering ist für MM Systeme.

Gibt es historische Vollröhrenverstärker welche ohne exteren Entzerrer betrieben werden können? Neue Vollröhrenverstärker finde ich vom Preis her doch sehr teuer, an einen 2550 Opus scheint man mit etwas Reparatur Bedarf doch mal sehr günstig ran zu kommen.

Wie schlagen sich diese alten Verstärker im Vergleich zu den vielfältigen angebotenen 800 EUR Chinakrachern?

Also, welches sind eurer Meinung nach die besten Vollröhrenverstärker der großen Hersteller aus den guten alten Zeiten?

Freue mich auf eure Antworten.
VG Richie
DB
Inventar
#2 erstellt: 25. Jan 2022, 10:28
Hallo,


Richie_12 (Beitrag #1) schrieb:

Gibt es historische Vollröhrenverstärker welche ohne exteren Entzerrer betrieben werden können? Neue Vollröhrenverstärker finde ich vom Preis her sehr teuer, an einen 2550 Opus scheint man mit etwas Reparatur Bedarf doch mal sehr günstig ran zu kommen.

was soll es denn nun genau werden, ein Receiver oder ein Verstärker? Du wechselst zwischen den Begriffen.

Die damaligen Receiver und Verstärker brauchten keinen Entzerrer zu haben, weil der vielfach zweckmäßigerweise im Plattenspieler integriert war. Somit konnte man den störenden Einfluß der Kapazität des Tonabnehmerkabels minimieren, der Verstärker bekam ein normgerecht entzerrtes Signal angeboten und wenn man keinen Plattenspieler hatte, mußte man keinen Eingang zwangsweise verschenken.


Wie schlagen sich diese alten Verstärker im Vergleich zu den vielfältigen angebotenen 800 EUR Chinakrachern?

Bestens. Sie werden immer noch gesucht. In 60 Jahren redet von dem Chinaplunder niemand mehr.

Wenn es denn partout ein Gerät mit Phonoentzerrer sein muß: Trio KW-55U, Lafayette LA-226C, Sansui 1000, Sansui AU-111, MEL PIC-35, Eico 2536.


MfG
DB


[Beitrag von DB am 25. Jan 2022, 10:31 bearbeitet]
Richie_12
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Jan 2022, 15:46
Ja. Da war ich unpräzise. Aber beides interessant. Anschaffen würde ich mir persönlich aber eher einen Receiver wollen.
DB
Inventar
#4 erstellt: 25. Jan 2022, 16:05
Na mach doch. So einen Lafayette habe ich mal in der Bucht für 160€ gekauft. Nettes Teil.
Keksstein
Inventar
#5 erstellt: 25. Jan 2022, 17:08
Der Opus ist ein wirklich schönes Gerät, auch der Nachfolger mit Transistor Endstufe ist schön. Sowas Suchst Du aber nicht, dafür ist er billiger.

Als SABA-Fan werfe ich das Studio A in die Runde, ist ein Freiburg 14 ohne Lautsprecher. Ich habe den FB14, das Teil ist ein Meisterwerk. Aufwendiges HF-Teil, Sendersuchlauf (!!!) und Stereo FM mit Dekoder. (Gibts als Nachbau in Ebay)
er hat 2 Gegentaktendstufen mit der ELL80, die ist leider gerne defekt. Meiner hat aber noch die ersten Röhren.
Dazu kommt das dort keine schlechten Papierkondensatoren mehr verbaut wurden sondern echte Folien. Man muss also keine Bauteile tauschen für die Betriebssicherheit.
DB
Inventar
#6 erstellt: 25. Jan 2022, 19:32
Das Freiburg 14 hat aber auch keinen Phonoentzerrer drin.
tubescreamer61
Inventar
#7 erstellt: 25. Jan 2022, 20:06
Moin,

Saba (Telewatt) VS 110 !!!!!
........ aber ist ja auch klar - wurde ja auch von K & H hergestellt (dmalige Kooperation von Saba und Klein & Hummel).
Einziger Nachteil sind die Endröhren - EL 503 beam power tetroden ......... da sie gegen Ende der Röhrenära entwickelt und hergestellt (ähnlich wie die EL 156 meines Wissens nur von Telefunken) wurden, fanden sie keine weitere Verbreitung/ Anwendung mehr und sind heutzutage entsprechend selten (oder eher gar nicht) zu finden ...... und wenn doch, kosten sie wahrscheinlich ein halbes Ölfeld
Ich hab`vor einigen Jahren mal so`ne Kiste bessessen - war ein klasse Amp. Mit RIAA Entzerrer, umschaltbar für beide Schneidkennlinien (alt und neu) .... Eingänge vorpegelbar, wählbare Eckfrequenzen für Rausch- und Rumpelfilter .......

Habe ich dann aber in einem Anfall von Schwachsinn für kleines geld einem Kumpel überlassen

Gruß
Arvid
DB
Inventar
#8 erstellt: 25. Jan 2022, 21:22
Naja, die EL503 machen die Sache deswegen schwer, weil sie aus Unobtainium bestehen.


[Beitrag von DB am 25. Jan 2022, 21:22 bearbeitet]
Richie_12
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 26. Jan 2022, 16:04
Sind ja spannende Geräte dabei. Leider scheinen die meisten davon selber gerade aus Unabtanium zu bestehen, nicht nur die Röhren.
tubescreamer61
Inventar
#10 erstellt: 26. Jan 2022, 19:41
Moin,

nöö - aus Unobtanium bestehen die Geräte nicht ............ aber die Dinger waren damals zu ihrer Zeit absolute Spitzenklasse und das Freiburg Vollautomatik Stereo 14 (so die komplette Typenbezeichnung) anno 1963 mit über 1000 DM ja auch nicht gerade billig.
Der VS 110 um 1965 kostete sogar 1200 DM "nackelig" ........... mit Woodcase sogar 1300 DM.
Gemessen am durchschnittlichen Monatseinkommen eines Normalverdieners war das schon ein "wuchtiger" Preis.
Da die Geräte einen Liebhaberkreis haben, sind die Handelspreise durchaus verständlich - wenn auch "gesalzen"

Gruß
Arvid

P.s: Als Vergleich - Ein Dual 1219 kostete 1971 incl. M91 MG-D System 498,- DM ....... ebenfalls nackelig (ohne Konsole und ohne Haube - die schlugen nochmal mit ca. 130 DM zu Buche). Ein Lenco L75 dagegen kostete komplett ca. 400 DM
Preise entnommen aus dem Radio Rim Katalog von 1971
Keksstein
Inventar
#11 erstellt: 26. Jan 2022, 22:17
Du erwähntest 800€ Chinazeugs. Für den Preis lässt sich Opus oder Freiburg schon bekommen. Das man sowas 50 Jahre später nicht "umsonst" bekommt ist doch aber auch klar, das waren Spitzengeräte.
shabbel
Inventar
#12 erstellt: 30. Jan 2022, 18:38
Ich kaufe mich ja seit längerer Zeit durch die deutschen 60-er Jahre. Gut erhältlich bei Röhrenreceivern sind die Geräte mit Endpentoden, also 2 Endröhren in einer. Die haben genügend Leistung und einigermassen wenig Klirrfaktor. Die Sinusleistung liegt dann bei 7,5 bis 9,5 Watt pro Kanal. Alle diese Geräte haben eine gehörrichtige Lautstärkeanhebung. Es wird ein Klangbild erzeugt, das auf die damals verwendeten Lautsprecher und die damals vorhandenen Musikaufnahmen passt. Alles vor Sgt Pepper. Oder vor Realization von Johnny Rivers.

Wenn man hifi-konforme Lautsprecher benutzt, sieht das Klangbild dann anders aus. Meist ist die Bassanhebung zu stark oder geift bei zu hohen Frequenzen. Auch treten unangenehme Frequenzverläufe im Mittel-/Hochtonbereich auf. Die meisten Röhrenreceiver/Steuergeräte klingen durchaus angenehm. Nur merkt es das sensible Gehör, wenn nicht alles linear verläuft. Es kann stören.

So hat jedes Steuergerät seinen eigenen Klang. Ich gehöre zu denen, die gehörrichtige Lautstärkekorrektur gerne haben. Ausserdem haben die alten Schätzchen eine geringere Dämpfung als neue Verstärker. Dadurch klingt alles etwas weicher und luftiger. Und es gibt die Begrenzung durch Ausgangsüberträger, zum Beispiel bei der Grundig NF1 oder NF10. Da ist prinzipbedingt der Bass unter einer bestimmten Frequenz nicht reproduzierbar. Es verzerrt sonst extrem.

Meine Erfahrung ist, es gibt nicht den Hersteller oder das Gerät. Ein Senator oder Rema kann durchaus zu befriedigerenden Ergebnissen verhelfen als ein Opus oder Braun. Die Reinheit der Übertragung hängt vom Zustand des Steuergerätes ab. Alle Kondensatoren im Signalweg (Gitterkondensatoren) können das Klangbild beachtlich verschlechtern. Erst im technisch ausreichenden Zustand fängt der eigentliche Spass an.

Jetzt auf die anfängliche Frage. Natürlich würde kein Sammler herausposaunen, dass ausgerechnet ein günstig erhältlicher Receiver an modernen Lautsprechern besser klingt, als alles was teuer gehandelt wird. Bei mir haben zwei Receiver bleiben-Status. Der eine ist aus einer Musiktruhe "zu verschenken" ausgesägt. Der andere für 30 Euro über Kleinanzeigen.
tubescreamer61
Inventar
#13 erstellt: 31. Jan 2022, 19:21
Hallo Shabbel,

nur zur Info:
Endpentode = 5 pol Röhre ...... setzt sich zusammen aus Kathode, Steuergitter, Schirmgitter, Bremsgitter und Anode
Triode = 3 pol Röhre ....... setzt sich zusammen aus Kathode, Steuergitter und Anode
Beam Power Tetrode = meines Wissens nach gleich wie Pentode, aber mit einer speziellen Formgebung und Aufteilung des Steuergitters in 2 "Leitbleche" (deswegen der auffällige Knick im unteren Bereich der Kennlinienschar).

Was du meinst (ELL 80) sind (Leistungs-) Doppelpentoden ........ oder ECLL 800 ebenfalls (Leistungs-) Doppelpentode mit zusätzlich einem (Kleinsignal-) Triodensystem in einem gemeinsamen Glascontainer.
Es gibt natürlich auch (Leistungs-) Doppeltrioden ..... siehe 6S33 (6C33 in kyrillischer Schrift) ...... aber das sind eher (russische) Schaltröhren - ursprünglich eingesetzt in Elektrolokomotiven ( sogenannte "Taigatrommel" ) - und werden als NF Leistungstrioden eher "Mißbraucht" (weil sie ursprünglich nicht für NF-Anwendungen konstruiert worden sind).

Das mit der gehörrichtigen Lautstärkeregelung resultiert aus der (damaligen) Konstruktion der Lautsprecher. Damals gab`s noch keine Sourrounds, die einen großen Hub ermöglichten ............ Faltsicken und (teils noch) Zentrierspinnen aus Pertinaxstreifen waren an der Tagesordnung.
Zwar waren diese Chassis hochempfindlich (was sie ja aufgrund der geringen Leistungsausbeute der damaligen Röhrenkisten ja auch sein mussten), aber richtig Bass konnten sie nur über große Membranflächen reproduzieren.
Also musste man - damit auch ein 8 Zöller noch so etwas ähnliches wie tiefe Frequenzen abstrahlen konnte - eben den Oberbass anheben und mit der Psychoakustik "spielen".

Ein Grund, weshalb ich fast ausschließlich "Vintage-Lautsprecherchassis" in meinen Konstruktionen verwende - den Bass mache ich dann über spezielle Gehäusekonstrukte wie BL-Hörner, Carlsson Coupler (Mischform von Horn und BR) oder TML`s .......... und für BR oder Onken braucht`s dann eben viel Gehäusevolumen und große Membranflächen (ab 12" aufwärts).

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 31. Jan 2022, 19:39 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#14 erstellt: 01. Feb 2022, 14:13
So wie der Lampizator? Habe ich auch mal ausprobiert. Ich hatte zwei 12 Zoll Isophon Treiber in grossen Gehäusen da und darüber kamen Greencones auf offener Schallwand. Tendentiell war das Ergebnis vielversprechend, aber der Pegel der Tieftöner war noch zu niedrig. Dann wurden die Greencones verkauft. Es kam ein Interessent mit fettem Subwoofer auf einer Sackkarre. Das klang gut als Unterstützung der Greecones. Er hat die dann auch mitgenommen.

Welche Chassis hast Du dann für den Mittel-/Hochtonbereich?
tubescreamer61
Inventar
#15 erstellt: 01. Feb 2022, 19:55
Auch wenn`s etwas off topic ist:

Ich mach`hauptsächlich mit Breitbändern
8"/ 20cm
Philips AD 9710
Schulz KSP 215
Tesla ARO 667
Wigo PMH 195/25/115 (oft als "Magnetfabrik Dortmund die Goldenen" bezeichnet)
Saba Permadyn 19 - 200/ 5298 U 8
University Audio (LTV-University) M-8D "Mustang"

als 12" /30cm
Koaxialsysteme
Utah Celesta C12P C3
University Sound 312 - 200 Series ("triaxial"/ diffaxial ..... mit mechanisch angekoppeltem Mittelton- Ringkonus und Sphericon Hochtöner)
Breitband
Visaton BG 31 (nicht BG 31 NG - sondern das von Ciare zugekaufte Chassis mit Alu-Druckgusskorb).
Bass
Coral 12L - 19 (Alnico Magnet)

15"/ 38cm
Breitbänder
Fane Sovereign 15 - 300TC (triple Konus!!)

Als additionale Superhochton-Ergänzung
Saba Permadyn 1670 DU 15 ( 10cm Biegewellen Konuslautsprecher
Saba HT 110 ( 10cm Biegewellen Konuslautsprecher)
Beides wahlweise an Multicell- Horn (Klangfilm)
PRV Audio TW400Ti - Nd (Ringradiator - baugleich mit Beyma AST-05)
Visaton Horn HTH 8.7 (constant directivity)

...... und noch ein paar 12", 15" und 18" Tieftonchassis ........ können aktiv über 1,2 Kw Transenendstufe "befeuert" werden ( Audio Centron Equinox MP1200 - made by Peavey/ Crate series)

Sollte für die meisten Anwendungen gerade so ausreichen ......... oder?

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 01. Feb 2022, 20:54 bearbeitet]
hf500
Moderator
#16 erstellt: 02. Feb 2022, 23:40

tubescreamer61 (Beitrag #13) schrieb:

Es gibt natürlich auch (Leistungs-) Doppeltrioden ..... siehe 6S33 (6C33 in kyrillischer Schrift) ...... aber das sind eher (russische) Schaltröhren - ursprünglich eingesetzt in Elektrolokomotiven ( sogenannte "Taigatrommel" )


Moin,
sollte mal einen Chinaverstaerker mit solchen Roehren reparieren. Abgesehen von der grausamen Konstruktion des Verstaerkers, Reparatur war da nicht vorgesehen, sind diese Roehren tatsaechlich nur fuer Netzteile etc.vorgesenen. Schon das Datenblatt gab an, dass die technischen Daten der Roehren mit gewaltigen Toleranzen behaftet waren, nach meiner Erinnerung so +-50%. Gleichheit der Systeme, keine Ahnung, duerfte aber kaum besser gewesen sein, weil nicht gefordert.

Edit: Die Gitterspannungserzeugung fuer die Endroehren war eine Fehlkonstruktion, der Grund, warum das Ding repariert werden musste. Ausfall der Gitterspannung, verbrannte Widerstaende, es hat "schoen gekracht". Die Roehren haben es weggesteckt, robust waren sie ja ;-)
Grund des Ausfalls: Zwei 63V-Elkos in Serie geschaltet, um auf die erforderliche Spannungsfestigkeit zu kommen. Kein Parallelspannungsteiler, also wurden die Elkos irgendwann "schief" und dann knallte es.
Es gibt doch Kondensatoren fuer 160V, warum nimmt man die nicht?
Einen Vorteil haben wenigstens manche Chinakonstruktionen: Auf den Platinen stehen keine Positionsnummern, sondern gleich die Bauteilwerte/Typen.


73
Peter


[Beitrag von hf500 am 03. Feb 2022, 18:35 bearbeitet]
tubescreamer61
Inventar
#17 erstellt: 03. Feb 2022, 09:17
Moin,

ich würd` mir persönlich sowieso keinen "Chinakracher" zulegen. Der Knackpunkt ist, das solche Amps bereits in der Herstellung kostenintensiver sind, als Halbleiterverstärker.
Da ist - wenn sie anständig und ausreichend dimensioniert gebaut sind - eine Menge Kupfer und Eisen drin ......... und das kostet eben mehr Geld als "Sand".
Also misstraue ich so Geräten mit verhältnissmäßig mickrigen Trafo`s aber satten Angaben im Datenblatt zur Leistung und Freqenzgängen.
Und davon, irgendwelche Glaskolben als NF Röhren zu verwursten, lasse ich sowieso die Finger .......... es gibt spezielle, für NF Anwendungen entwickelte Elektronenröhren - und was anderes hat in einem "amtlichen" Röhrenverstärker sowieso nix zu suchen !!!
Ausserdem ist da noch die langfristige Verfügbarkeit der Röhren ein Thema. Deswegen achte ich darauf, ob da EL 84, EL 34 (oder deren ebenfalls häufig verbaute Brüder 6V6 bzw. 6L6) in der Endstufe verbaut worden sind - die Teile sind in Massen produziert worden und es gibt sie in NOS auch heute noch in ausreichender Anzahl. Nachfertigungen misstraue ich ebenfalls - sie sind häufig auf den alten Fertigungsmaschinen hergestellt worden (haben die Chinesen ja damals nach Niedergang der Röhrenproduktion hier abgebaut und nach PRC verschifft) .......... und die werden ja mit den Jahren auch nicht besser.

Nur meine Meinung - das kann aber jeder (Sparfuchs) so halten, wie er`s für richtig hält.

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 03. Feb 2022, 09:25 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#18 erstellt: 03. Feb 2022, 10:35
Ein Bekannter hat sich letztes Jahr zwei China-Kracher zugelegt. Einmal 2 x 4 Watt und einmal 2 x 8 Watt. Grauenhaft. Der kleinere hatte wenigstens Ausgangsüberträger die Bass können. Das sagt nichts über andere Hersteller und Verstärker aus. Aber es zeigt, man muss genau darauf achten, was man kauft. Für den Laien ist das fast unmöglich zu beurteilen.
tubescreamer61
Inventar
#19 erstellt: 03. Feb 2022, 19:00
Moin,

wenn ich wirklich ein Stereo Röhrenradio mit akzeptabler Ausgangsleistung suchen würde, wäre ein Siemens Klangmeister RL 30 - zumindest für mich - in der engeren Auswahl.
Nicht so "gehypt" wie Saba`s Freiburg oder Telefunken`s Opus ............. aber die je 9 W leistenden Gegentakt-Endstufen mit je 2 Stück ECL 86 sind mir da doch sehr viel "sympathischer" als die Doppelpentoden Verbundröhren oder die an der Leistungsgrenze betriebenen EL 95.
Und mit 8 AM /12 FM Kreise als Superhet auch nicht übel.
https://www.radiomus...er_i_1rl30_ster.html
Gruß
Arvid
hf500
Moderator
#20 erstellt: 03. Feb 2022, 22:29
Moin,
aber auch hier gibt es einen Pferdefuss, und das sind die Endroehren. ECL86 sind inzwischen auch recht teuer und sie haben ihre Macken. Die Zeiten, wo auch diese Roehren "schuettgut" waren, sind wohl vorbei.
Zum Geraet insgesamt kann ich nicht viel sagen, von anderen Siemensgeraeten habe ich den Eindruck bekommen, es seien "haben wir auch" Geraete. Mechanischer Aufbau und Bauteileauswahl spaeterer Baujahre konnten mich nicht ueberzeugen (Massewiderstaende etc). Bei all dem, was man bei Siemens "richtig" gemacht hat, die UE-Sparte konnte in der Hinsicht nicht mithalten. "Haben wir auch" eben....
Ebenso Braun, da kann es auch am Mutterhaus gelegen haben, dass sie so gerne Massewiderstaende verwendet haben (Schichtwiderstaende fuer "Jubelektronik" war eine fast rein deutsche Marotte, woanders nahm man lieber die billigeren Massewiderstaende).

Ein ganz nettes Geraet kann auch das Graetz Stereo Unit 250 25H sein, gibt es auch von Schaub-Lorenz. Gegentaktendstufen mit ECLL800, 8/12-Kreiser.
Besonderheit sind auch UKW-Stationstasten, es hat ein spannungsabgestimmtes Transistormischteil mit 4 abgestimmten Kreisen.
In gewisser Weise aehnlich ist der Grundig Stereomeister 3000. Transistormischteil mit Diodenabstimmung und erster transistorisierter ZF-Stufe fuer FM. Sonst gleich mit dem Stereomeister 300, allerdings ist hier auch der Decoder 6 serienmaessig. Hat allerdings einen recht einfachen NF-Teil mit gerade dem Noetigsten. In der Hinsicht ist er dem Saba Stereo I SRI 18 aehnlich.

https://www.radiomuseum.org/r/saba_stereo_i_1_sri_18.html

Nordmende 3004, auch ein schoener 8/12-Kreiser mit guter Ausstattung.

https://www.radiomus...euergeraet_3004.html

Aus der DDR den "Bruder" des Hartmansdorfer Hasenstalls. Goldpfeil Rossini G6011. Jede Menge Roehren, Kreise undsoweiter, aber kein nennenswertes Design (faellt bei der Tischradioausfuehrung G6010 so richtig auf). HF- und NF-Teil ohne grosse Sparzwaenge gebaut.
Mit Bj. 1967 duerfte es so ziemlich das letzte in Deutschland gebaute Vollroehrenradio sein, sieht man vom Stereodecoder ab.

https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=13007

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 03. Feb 2022, 22:35 bearbeitet]
DB
Inventar
#21 erstellt: 03. Feb 2022, 22:41
Wenn es so richtig was her machen soll, würde ich sowohl auf UKW als auch Stereo verzichten und ein großes Standgerät von Zenith, Crosley oder was in der Art importieren.
Keksstein
Inventar
#22 erstellt: 04. Feb 2022, 00:29

Nicht so "gehypt" wie Saba`s Freiburg oder Telefunken`s Opus ............. aber die je 9 W leistenden Gegentakt-Endstufen mit je 2 Stück ECL 86 sind mir da doch sehr viel "sympathischer" als die Doppelpentoden Verbundröhren oder die an der Leistungsgrenze betriebenen EL 95.


Es hat schon seinen Grund warum Grundig und vorallem SABA teurer gehandelt wird als viele andere Hersteller. Ein Freiburg ist eine ganz andere Welt als ein Mittelklassesuper, das merkt man den Geräten nicht erst nach abnehmen der Rückwand an.


Zum Geraet insgesamt kann ich nicht viel sagen, von anderen Siemensgeraeten habe ich den Eindruck bekommen, es seien "haben wir auch" Geraete. Mechanischer Aufbau und Bauteileauswahl spaeterer Baujahre konnten mich nicht ueberzeugen (Massewiderstaende etc). Bei all dem, was man bei Siemens "richtig" gemacht hat, die UE-Sparte konnte in der Hinsicht nicht mithalten. "Haben wir auch" eben....


Alles harmlos gegen Philips, wenn der Kunde es nicht sah konnte man Geld sparen. (In den Röhrenradios) Super durchdachte Schaltungen aber Mechanik zum davonlaufen.
Dicht gefolgt für mich von Blaupunkt. Ein Grundig oder SABA ist ein anderes Level von Verarbeitung.
shabbel
Inventar
#23 erstellt: 04. Feb 2022, 10:15
Philips ist eine einzige Katastrophe. Der Zeitaufwand, einen Saturn oder Jupiter zum Spielen zu bekommen ist unglaublich.

Siemens hat zumindest ab dem ersten Volltransistor die Receiver von Körting bezogen. Elac ebenfalls auch. Der Klangmeister RL 30 könnte demnach ein Körting sein.
tubescreamer61
Inventar
#24 erstellt: 04. Feb 2022, 18:56
Moin,
bevor ich hier noch weiter lange rumsabbel - vielleicht sollte der TE hier investieren

https://www.ebay-kle.../2003990070-172-6768

Mit Sicherheit besser als alle Chinakracher ......... und einer der wirklich guten (und leistungsfähigsten !!! ) Vintage-Amps aus deutscher Produktion sowieso.
Was den Preis betrifft, bekommt man aus PRC wesentlich "weniger Röhren Hifi" für wesentlich mehr Geld

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 04. Feb 2022, 18:59 bearbeitet]
hf500
Moderator
#25 erstellt: 04. Feb 2022, 21:30
Moin,
kommt mir irgendwie bekannt vor. PE hat den nicht selbst hergestellt, das waren "die anderen Dual-Brueder", die sich auf Feinmechanik und Plattenspieler konzentrierten.
Den Verstaerker verbinde ich mit Telefunken oder Sennheiser, wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, ob das auch nur zwei Namen an einem Geraet sind. Jedenfalls haetten diese zwei Hersteller eher fuer Elektronik gestanden.

Und ja, mechanisch war Philips auch so eine Sache (*). Blaupunkt kenne ich nur von Transistorgeraeten und vor allem Autoradios, wo sie mechanisch vorne dran waren.

Meine Erinnerung sagt mir noch, dass auch Nordmende so etwas wie Grundigs HF10/NF10 gehabt haben soll.

73
Peter

(*) eins haben sie mal gut gemacht. Mein erster Fernseher war ein S/W Vollroehrenfernseher, dessen Platinen saemtlich in der Rueckwand montiert waren. Liess sich wie eine Tuer aufklappen und die Platinen waren ueber abnehmbare Abdeckungen aussen von beiden Seiten zugaenglich. Das vom Taschengeld gebraucht gekaufte Geraet hielt leider nicht sehr lange....
tubescreamer61
Inventar
#26 erstellt: 04. Feb 2022, 22:00
Moin


PE hat den nicht selbst hergestellt, das waren "die anderen Dual-Brueder", die sich auf Feinmechanik und Plattenspieler konzentrierten.


Möchte ich zwar generell nicht abstreiten, das der HSV 60 ein "Badge Engineering" ist, aber Dual war nicht der ursprüngliche Hersteller (des HSV 60).
Allenfalls stammte der HSV 20 (mit je Kanal einer ELL80) aus deren Produktion und das Dual-Bruder-Verstärkerchen wäre dann der CV11 gewesen.
Aber bei letzterem bin ich auch nicht sicher.

Saba hatte ja oft den Hersteller von Studio- / profesionellem Equipment Klein & Hummel im Hintergrund (sämtliche mit Telewatt bezeichnete Geräte stammten ursprünglich aus deren Produktion) und der "gute Ruf" derer Produkte begründet sich hauptsächlich auch auf dieser Tatsache.
Der gute Max (Grundig) war zwar innovativ .......... hat sich aber hauptsächlich die Versorgung der Massen mit Unterhaltungselektronik (zu bezahlbaren Preisen) auf die Fahnen geschrieben ...... und daher durften die Qualitätsansprüche der Verbraucher auch nicht zu hoch angesetzt sein (sonst hätten diese sich für einen Braun CV 13 entschieden).
Wer nun letztendlich die Geräte für PE hergestellt hat (evtl. könnten sie`s aber auch selber gewesen sein - warum nicht ........ in der Plattenspieler-Produktion waren sie bis 1971 der Dual/Steidinger Verwandschaft ja auch technisch überlegen - siehe PE 34 oder der Urvater PE 33 Studio), kann ich auch nicht sagen.

Ist ja auch egal ...... der HSV 60 hat ja alles, was man auch heutzutage noch von einem Verstärker erwartet (RIAA- Entzerrer/Vorverstärker ..... allerdings wahrscheinlich noch mit der "alten" Entzerrungskurve).
Einzig die EL 500 verwässern etwas die Sache ......... die dürften heutzutage nicht leicht zu beschaffen sein. Aber das sind die EL 503 des Telewatt VS 110 ja auch nicht.
Und ob die leistungsstärkste Endpentode für NF Anwendung (EL 156) heutzutage noch (als Original-Röhre von Telefunken) leicht zu beschaffen ist, lasse ich mal dahingestellt.
Die Nachfertigung aus PRC mit ext. herausgeführtem Bremsgitter (G3) und Oktalsockel (original Stahl 10) erreicht nicht annähernd die Qualität des Originals.

Wie auch immer - scheinbar ist die einzig auch in Zukunft noch lange Zeit verfügbare (und bezahlbare) Röhre aus ursprünglich deutscher Produktion ausser der EL 84 die 25W Pentode EL 34

Das schränkt die Auswahl an klassischen deutschen Geräten mit höherer Ausgangsleistung schon gewaltig ein.
Oder man bedient sich direkt auf dem ausländischen Markt (US oder GB).

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 04. Feb 2022, 22:14 bearbeitet]
hf500
Moderator
#27 erstellt: 05. Feb 2022, 00:11

tubescreamer61 (Beitrag #26) schrieb:
und daher durften die Qualitätsansprüche der Verbraucher auch nicht zu hoch angesetzt sein (sonst hätten diese sich für einen Braun CV 13 entschieden).


Moin,
so ein Knaller ist der CSV13 auch wieder nicht. Seine groesste Seltsamkeit ist, dass saemtliche Signale durch den Phonoverstaerker (der fuer Hochpegelsignale in der Entzerrung umgeschaltet wird) geleitet werden. Die Hochpegelsignale werden zuvor "heruntergekaempft". Man fragt sich, was das soll.

Wenn ich einen gut brauchbaren Roehrenverstaerker aus dem Regal ziehen will, nehme ich meinen Rodec Auditorium. 2x 17W (4x EL84), 11 Roehren, Pegelsteller fuer jeden Eingang, Phonovorstufe, Mikrophonvorstufe, eigentlich alles, was man von einem Stereoverstaerker erwartet(e). Sein Nachteil:
Sehr selten. Von den beiden Ausfuehrungen (2x8, 2x17W) gab es bestenfalls 100 Stueck und ich bin der einzige mir Bekannte, der den "Grossen" hat....
Bisher habe ich nur 3 Reaktionen (Anfragen) anderer Auditoriumbesitzer auf meine Bemerkungen im Netz erhalten, alle haben sie die kleine Ausfuehrung (und wollten wissen, ob ich Schatbilder etc. habe. Habe ich mal vor etwa 20 Jahren bei Rodec angefragt. Sie mussten dann den Firmengruender im Ruhestand fragen; er konnte sich nicht mehr erinnern, sowas ueberhaupt gebaut zu haben...).

Voellig aussen vor in diesen Betrachtungen sind die Dynachord Eminent, die als Mono-Mischverstaerker fuer Musiker konzipiert waren. Dafuer haben sie mit 45W ganz gut Dampf und auch gute Breitband-Ausgangsuebertrager. Schade, dass sie mit denen keine Stereoverstaerker gebaut haben.

73
Peter
Vinnie_C.
Stammgast
#28 erstellt: 05. Feb 2022, 00:24
Wenn hier mal eine DAU-Frage gestattet ist - Bei einem Kollegen haben sich 2 K&H V120 angesammelt. Die liegen von den Seriennummern auch nicht weit auseinander. Kann man damit noch sinnvolles anfangen?
Keksstein
Inventar
#29 erstellt: 05. Feb 2022, 00:36
Schau mal hier:

http://www.hifimuseum.de/telewatt-v-120.html

Würde ich auch einem China Gerät vorziehen. Die Technischen Daten müssen in den 50ern super gewesen sein, ich würde mal behaupten wenn funktionsfähig kann man die heute noch als Endstufen einsetzen. Alle Röhren gibt es noch neu. Vermutlich sind Papierkondensatoren drin, die sollte man unbedingt ersetzen.


[Beitrag von Keksstein am 05. Feb 2022, 00:38 bearbeitet]
Vinnie_C.
Stammgast
#30 erstellt: 05. Feb 2022, 00:39
Danke
Das wären dann die Vollunderstatement Monos. Was böte sich da als Vorstufe?
tubescreamer61
Inventar
#31 erstellt: 05. Feb 2022, 09:39
Moin,

eine - auch heute noch - gute/respektable sowie "historische" Vorstufe in Röhrentechnik zu finden, dürfte nicht einfach werden.
Oder man sucht gezielt nach Geräten neueren Herstellungsdatums ............... aber da fällt mir momentan auch nix zu ein (ich baue ja seit einigen Jahren meinen Kram selbst - was ich ja bereits erwähnte).
Eine Transenvorstufe zu nehmen, halte ich persönlich für "von hinten durch die Brust in`s Auge geschossen" .......
Anbetracht dessen, das Röhren eigentlich besser geeignet sind, Spannung zu verstärken ...... und Strom nur durch den Umweg über einen Ausgangsübertager zu erreichen ist (hier wird eben durch transformation aus hoher Spannung mit relativ geringem Strom eine niedrige Spannung zum ansteuern von Schwingspulen mit entsprechend hohem Strom gemacht).

Diesbezüglich würde ich nach all den Jahren der Röhrenfrickelei mir den "Sport" mit den Röhrenendstufen sparen (und damit auch die kostenintensiven sowie - bei nicht ausreichender Dimensionierung - Frequenzgang limitierende Ausgangsübertrager ) und auf eine wirklich gute Röhrenvorstufe setzen, die dann eine potente Halbleiterendstufe treibt ........... Transen können einfach besser Strom als Röhren - hinsichtlich Leistung als auch Klirrspektren.
Und auch die Interaktion der Frequenzweichen in Lautsprecherkombinationen oder der ansteigende Wiederstand von Schwingspulen über die steigende Frequenz mit den Ausgangsübertragern entfällt weitestgehend (keine Impedanzlinearisierung notwendig).

Den vielbeschworenen "Röhrenklang" (der ja nix anderes als die sich zu Transen unterscheidende Verteilung des Klirrspektrums über die Frequenz ist) braucht in einem Hifi-Verstärker ja nicht wirklich jemand ........... und die ebenfalls vielbeschworene (angebliche) "Schnelligkeit" des Klangs hat man durch die Röhrenvorstufe.
So gesehen also "das Beste aus beiden Welten" ............

Gruß
Arvid

P.S. Eine Überlegung wert wäre auch eine "Hybrid"-Endstufe ........... Kleinsignalröhren im Spannungsverstärker und Halbleiter im Stromverstärker/ in der Ausgangsstufe.


[Beitrag von tubescreamer61 am 05. Feb 2022, 10:41 bearbeitet]
gst
Inventar
#32 erstellt: 05. Feb 2022, 18:05
Als "Halb-Blinder" in der Röhrentechnik (Ich habe mal mit Radiomann und EF 86 angefangen und später ein Grundig -Tonband-Chassis
TM819 aus dem Sperrmüll gehabt), kann ich mich noch an Zeiten erinnern, wo Radio-RIM Röhrenverstärker im Angebot hatte. Die hatten die EL34 häufig
verwendet; dunkel kann ich mich an einen Röhrenverstärker mit 100W und 4xEL34 erinnern. Die Ausgangstrafos dafür kosteten bereits
ein Vermögen, aber die Daten waren gut. Vielleicht sind die auch an Stückzahlen gekommen, von denen heute noch etwas übrig sein könnte.
gst
Vinnie_C.
Stammgast
#33 erstellt: 05. Feb 2022, 18:09
Eine halbfertige Hepos liegt hier ja auch noch ´rum.
Keksstein
Inventar
#34 erstellt: 05. Feb 2022, 18:40
Ich würde eine Passive "Vorstufe", also ein Lautstärkeregler, Probieren. Jedenfalls wenn kein Röhrengerät als Quelle verwendet wird

Das Gerät hat Hochohmige Eingänge, (500kOhm) 100mV reichen wohl für Vollaussteuerung. Die Klangregler kann man mit wenig Aufwand überbrücken, das würde ich aber nicht machen sondern messen und sie linear einstellen.

https://www.radiomuseum.org/r/klein_v_120_hi_fi_1.html
Vinnie_C.
Stammgast
#35 erstellt: 05. Feb 2022, 18:53
Eine Röhrenphono habe ich erstmal auf die gaaanz lange Bank geschoben.
hf500
Moderator
#36 erstellt: 05. Feb 2022, 21:54
Moin,
so einen V120 habe ich auch, der "Mischverstaerker fuer die Aktentasche"...., wie es damals hiess.
Er hat Besonderheiten. Die Phasenumkehrstufe fehlt, die Endroehren sind katodengekoppelt, so dass die eine die andere gegenphasig steuert. Aehnlich einer Differenzverstaerkerstufe. Er hat einen breitbandigen Ausgangsuebertrager und die "Gegen-/Mitkopplung". Damit wird der Innenwiderstand der Endstufe auf Null gebracht, zur Anpassung an den verwendeten Lautsprecher ist das einstellbar.

Was ich in der zeitgenoessischen Funkschau las und auch hier auf der Hifimuseumseite im K+H Pressetext zu lesen ist:
"Aus der Meßgeräte-Fertigung übernommener Präzisionsaufbau"
konnte ich fuer mein Exemplar nicht nachvollziehen. Pusselige Potis, Massewiderstaende. Ich muss mal nachsehen, welchen Typ ich da genau habe, denn mir fehlt der umschaltbare Phonoentzerrer.

Und wenn man schon bei Mischverstaerkern angekommen ist, ich habe da noch einen Geloso. 80W aus 2x 807. Die Besonderheit ist der Ausgangsuebertrager mit 8 oder 10 Lautsprecheranzapfungen, so dass man sich alle moeglichen Anschlusswerte zwischen 1 Ohm und 70V stoepseln kann.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 05. Feb 2022, 22:08 bearbeitet]
TrueHighFidelity
Stammgast
#37 erstellt: 05. Feb 2022, 22:21
Hallo,


hf500 (Beitrag #36) schrieb:

Er hat Besonderheiten. Die Phasenumkehrstufe fehlt, die Endroehren sind katodengekoppelt, so dass die eine die andere gegenphasig steuert. Aehnlich einer Differenzverstaerkerstufe.


das interessiert mich jetzt, weil ich so eine kathodengekoppelte Endstufe vor kurzem selber mal testweise aufgebaut habe (die Schaltung nach Melvin Leibowitz). Und ich bin zwar bei weitem kein Experte für Röhrenverstärker, aber im Schaltplan des V120 oben sehe ich eindeutig eine Phasenumkehrstufe (Kathodyn) vor der Endstufe, oder täusche ich mich?
hf500
Moderator
#38 erstellt: 05. Feb 2022, 23:47
Moin,
dann kann es ein Irrtum aus unvollstaendigen Kenntnissen meinerseits sein. Von diesen Verstaerkern, die alle ziemlich gleich aussehen, gibt es mehrere Typen. Und der den ich habe, hat diese katodengekoppelte Endstufe. Wenn ich mich recht erinnere, braucht die vom Standard abweichende Anpassdaten fuer den Uebertrager an die Endroehren. Soll auch ein etwas erhoehtes Verzerrungsniveau haben.

73
Peter
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