Analytisch oder weichgespült - wie hört Ihr ?

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AR9-lover
Stammgast
#1 erstellt: 17. Feb 2006, 11:20
Hi,

ich stelle mir gerade die Frage - wieso ich immer wieder lese, das nach Komponenten oder Lautsprechern gesucht wird, die weich klingen (selbst bei 100 Euro Eltaxhupen mit Piezo wird nach Komsumerverstärkern gefragt, die einen weichen Klang aufweisen - wobei ... )

Stellt dieses "Weichhören" ein allgemeines Ideal dar oder handelt es sich um Qualitätsmerkmal oder einfach nur aufkeimenden Zeitgeist ??? Die Wiederauferstehung von Röhren oder Vinyl kommt ja auch nicht von ungefähr - angeblich klingt die CD ja auch kalt und analytisch - was ich z.B. nicht nachvollziehen kann.

Und wenn ich lese, welche Komponenten dann (O.K. jeder hört anders) als weichklingend empfohlen werden, rollen sich bei mir irgendwie die Nackenhaare. Da klingen aktuelle Cantons mit Marantz weich oder Nuberts mit Rotel oder... - und ich frage mich, hören die alle denn so anders ???

Schönes Beispiel aus der Praxis hatte ich vor einiger Zeit, als ein guter Freund, dem mein Hobby durchaus bekannt ist, mit dem absolut "glasklaren", weichen Klang seiner neuen Nubert (die größte - weiß nicht wie sie heißt) in Verbindung mit einer Rotel-Kombi geschwärmt hat - das klang so harsch und seziert (Wohnzimmer sehr dezent eingerichtet mit Parkett ohne Teppisch und Vorhänge) wie wenn mir jemand eine Stricknadel ohral... andererseits sagten Ihm bei meinem Setup die (durch Röhren- und Verstärkerauswahl bewusst) weichgespülten Höhen auch nicht zu.

Und wenn ich dann auch noch lesen muß - hey, der Transistorverstärker klingt so weich, fast wie eine Röhre / oder betört durch seinen röhrenähnlichen, weichen Klang - was ist dran am Weichspülgedanken ???

Warum suchen so viele Musikfreunde nach "weichem" Klang ??? Oder scheint es nur mir so und solche merkwürdigen Gerätschaften wie MissingLink (PrePre zwischen CD und Verstärker) sind nur Spinnerei ???

Bin mal auf Eure antworten gespannt.

Gruß
AR9-lover
hifibrötchen
Inventar
#2 erstellt: 17. Feb 2006, 14:35
Moin moin da fragst du aber was . Also ich habe meine Komponenten gemischt zwischen weichgespült und hardgekocht und herausgekommen ist ein erstklassiker Klang für meine Ohren ich gehe sogar soweit zu sagen das ich in meinen bekannten Kreis die best klingende Anlage habe es gibt zwar noch einen den ich mal kannte der nennt sich High-end-fidi aber der pflegt jetzt eine andere Etikette, sind halt alte Leute geworden. Aber er hatte eine schöne Mcintosh 2600 mit Infinity RS 1b und Sony 707 ES Swoboda 2+ und Wireworld Eclipse Kabel gepaart war ganz nett kam aber nicht gegen mein ASR Emitter HD u Infinity RS 2b mit frischen FQ-weichen Tunning und Sony 707 ES mit einem extra netten D/A Wandler und Heavens-Gate Kabel nicht gegen an


[Beitrag von hifibrötchen am 17. Feb 2006, 14:44 bearbeitet]
highfreek
Inventar
#3 erstellt: 17. Feb 2006, 17:43
Hallo,
also kenne das problem durch meine Genesis- Lsp. Im spärlich eingerichteten Wohnzimmer mit Leichtbauwänden, da war die Hochtonauflösung: brutal, überzogen, mega analytisch, lästig.
Hab die Anlage dann in den massiven Keller "verbannt" , dort war bis letztes Jahr alles bestens.
Dann stellte ich bei den Genesis fest, das das eben typich amerikanisch (etwas lässig) verarbeitete Gehäuse sich zu verziehen begann, wohl durch die höhere Feuchte geg. dem Wohnzimmer unterm Dach.
Deshalb befor es kritisch wird, genesis verkauft und Kef Q 1 zugelegt. (Und Heizung höher gedreht)
Tja und jetzt ist mir der hochtöner eigentlich zu leise, sprich: zu englisch, etwas zu viel zurückhaltend.
Die Genesis hatten eine bessere, deutlichere, (lautere?)Hochtonauflösung.

Die LÖSUNG, hoffentlich!
Jetzt hab ich mir eine zweite Endstufe bestellt und werde jetzt im Bi-Amp- betrieb die 2. Endstufe die die HT treibt einfach etwas lauter drehen!
gruß
Zweck0r
Moderator
#4 erstellt: 18. Feb 2006, 05:13
Hi,

"zurückhaltende" Höhen kann ich nicht ausstehen. Übel für meinen Geschmack ist z.B. der "neuere" Philips-Hochtöner aus den End-70ern, der mit der Plastikkappe, die mit drei Streben befestigt ist. Der Vorgänger mit der durchsichtigen Plastikkalotte und der Gewebeabdeckung gefällt mir wesentlich besser.

Ich höre entweder mit Grundig-Boxen aus den frühen 80ern oder mit Monitoren von Behringer. Die bieten mir das, worauf es mir ankommt: transparenten Klang ohne "Vorhänge".

Grüße,

Zweck
nonogoodness
Stammgast
#5 erstellt: 18. Feb 2006, 21:17
also ich würde mal folgendes anmerken.

ich bin eigentlich ein jazzer und hatte auch eine sündhaft teure aber auch gute anlage dazu. also licht aus kerze an und nen soften swing an die anlage. ein traum...............

analytisch, jedes instrument im raum ortbar, kristallklare höhen extrem harter bass.

nun hat man mal ein paar leute zu besuch und legt etwas musik auf.

und was machen die die latschen mitten durchs orchester, die musik füllt den raum einfach nicht.

jetzt höre ich auf einer klassischen 70er jahre anlage. die kann eindeutig nicht mit der präzision und ortbarkeit meiner ehemaligen anlage mithalten.

aber die musik füllt den raum. der saxophonist steht nicht mehr in der ecke, sondern der sound schwebt mit tiefen bass aber nicht brottrocken,und mit etwas weicheren höhen aber nicht glassklar im raum. der sound ist weicher und harmonischer.
diese art von sound ist einfach als hintergrundmusik weniger aufdringlich und nicht nervig
gruss
nonogoodness
www.fertinger.com
tyr777
Stammgast
#6 erstellt: 19. Feb 2006, 01:12
Hallo,
der "weiche, fast röhrenähnliche Klang" wird ja bei Ebay immer wieder angeboten. Vermutlich schreiben 90 Prozent der Verkäufer das Gesülze von dem "weichen Klang und der aus dem vollen gefrästen (zwar nicht gefräst, aber was solls) Platte und Knöpfe (wer fräst bitte Knöpfe?:-)) in ihre Auktion, weil sie das in irgendeiner Auktion (z.B. von schoenklinger :-))gelesen haben, eigentlich haben sie nur n altes Hifi-Gerät aufm Dachboden gefunden und wollen es möglichst teuer verkaufen.
Zum Klang: hatte bis jetzt immer nur alte Hifi-Geräte (da Schüler, dann Bund und dann Azubi, da kommt nix neues (in vernünftiger Qualität) in Frage). Habe deswegen keinen Vergleich zu neuen, hochwertigen Anlagen, war/bin bis jetzt mit meiner Anlage (momentan Marantz 2235B, Thorens 166MK2, Philips cd 303 und Marantz 5010B Tapedeck) zufrieden. Habe auch verschiedene CD-Player (vom Philips cd 303 bis zu einigermaßen aktuellen Modellen der Mittelklasse) gehört, im Vergleich zum Plattenspieler konnte ich keinen "kalten" KLang erkennen, nur ist eben die CD frei von Störgeräuschen.
Vermutlich denken viele Leute bei "warmen Klang" an eine der Schallplattenwiedergabe ähnliche Akkustik mit Störgeräuschen, gepaartmit den Erinnerungen der Leute an ihre Jugend (mit Lp aufgewachsen, die damalige Musik klingt dann von CD nicht so richtig gut)ergibt sich so diese Theorievom weichen Klang. Wie gesagt nur eine Vermutung meinerseits.
Gruß
Daniel
lakritznase
Inventar
#7 erstellt: 19. Feb 2006, 04:22
Eindeutig "weichgespült" (auch wenn das Wort fast schon einen negativen Beigeschmack hat, outet man sich doch als der unkritischere, der ungenauere Zuhörer).

Meiner Meinung nach strengt das analytische (genaue) Hören über längere Zeiträume unser Gehirn zu sehr an. Analyt. Hören mag detailreicher und komplexer sein, allerdings velangt es vom Hörer auch mehr Konzentration und Aufmerksamkeit.
Nach 1-2 CDs macht mir das Hören dann keinen Spass mehr und ich empfinde es als "nervig" ... Die Art der gespielten Musik ist dabei zweitrangig.

Eine GUTE Geräte-Kombination der 70er/80er Jahre trifft sicherlich bei 80 % der Zuhörer in 90 % aller Hör-Situationen den "Wohlfühl"-Nerv.

Schmunzel-Beispiel vom letzten Spieleabend, als ich fragte, welche CD ich einlegen sollte - lautete die Antwort (fast gleichzeitig von 2 Personen) "Nö, lass' doch Radio, ist so schön ...".

Gruss, Ralph
Zweck0r
Moderator
#8 erstellt: 19. Feb 2006, 05:14
Hängt wohl auch mit den Hörgewohnheiten zusammen. Gegen Hintergrundberieselung über mehrere Stunden bin ich generell allergisch, egal aus welcher Anlage. Bei Arbeiten, die auch nur ansatzweise Konzentration erfordern, höre ich nie Musik. Nicht einmal beim Texten hier

Wenn ich dagegen Musik hören will, drehe ich ziemlich laut und lasse einfach nur die Musik auf mich einwirken. Spätestens nach einer Stunde habe ich dann genug, egal, wie gut die Anlage ist. Wenns schlecht klingt, also verfärbt, unsauber oder wenn Details hinter "Vorhängen" verschwinden, vergeht mir die Laune noch eher.

Grüße,

Zweck
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