3 Kanal Stereo in der Frühzeit der Stereophonie!

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vinylfan
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Mrz 2006, 23:20
Hallo,
wer kann hier etwas zu der 3 Kanal Stereophonie aus den frühen 60er Jahren sagen?
Neulich wurde ich duch die Living Stereo Aufnahmen wieder daran erinnert.
Die Platten waren natürlich nur in 2 Kanal-Technik aufgenommen. (Geht ja auch schlecht anders). Aber ich habe etwas (in einem Musikbuch, Titele entfallen, erwas über 3 Kanal Tonbandgeräte von Ampex gelesen).
Wurden damals also auch 3Kanaäle wiedergegeben? (Oder war das ein reines Bandgerät für Studios).
Welche Receiver und Verstärker gab es mit diesem Mittenkanal? (Der wurde doch meist erzeug, oder?)
Meine mal etwas über einen Telewatt (Klein+Hummel gelesen zu haben, der diese Möglichkeit bot).
Hier noch ein Webfound, das Bild eines Grundig Steuergeätes 6199 mit zwei Stereoboxen und einer Centerbox.
http://antiqueradios...ean-Radios&id=63_1_b

Gruß Dominik
hf500
Moderator
#2 erstellt: 25. Mrz 2006, 23:32
Moin,
die Dreikanaltechnik war das, was man heute als Subwoofer mit zwei Satelliten bezeichnen wuerde.

Entweder hatman an zwei Roehrenendstufen die Mittel-Hochtonlautsprecher direkt und den Tieftoener
ueber einen Spezialuebertrager angeschlossen, oder..
Man hat eine Endstufe mit drei Ausgangsuebertragern gebaut.
Zwei der Uebertrager laufen als Eintaktuebertrager fuer links und rechts.
Der dritte laeuft als Gegentkatuebertrager fuer die Baesse, die ja mehr Leistung benoetigen.
Durch eine Frequenzweiche vor den Uebertragern wird ihnen das geeignete Frequenzband zugeteilt.

Beim Grundig NF2 gab es noch eine Methode. Durch eine tieffrequente Verkopplung beider Kanaele verringerte
man die Kanaltrennung im Bassbereich. Gesonderte Sekundaerwicklungen auf den Uebertragern beider Gegentaktendstufen
speisten dann gemeinsam den Basslautsprecher.

Die erste Methode verbot sich bei Transistorverstaerkern, da der Bassuebertrager die Endstufen ueberlasten konnte.
Die beiden letzten Methoden ermoeglichten es, trotz relativ kleiner Endstufen fuer den Bassbereich genuegend Leistung
zur Verfuegung zu haben, ausserdem sparte man einen Basslautsprecher.

73
Peter
crazy_gera
Stammgast
#3 erstellt: 25. Mrz 2006, 23:36
@vinylfan,
bei den Geräten in meinem Besitz mit 3Kanalausgängen ,ist der 3.Ausgang (mono) zB. für einen extra Basskanal(bei Mehrkanalanlagen) vorgesehen.(70er Jahre).MfG gera
Ueli
Inventar
#4 erstellt: 26. Mrz 2006, 02:12
Hallo Dominik

Ende der Fünfziger Jahre sind zahlreiche 3-Kanal Aufnahmen gemacht worden, für linken, rechten und Mittelkanal. Ein Großteil dieser Aufnahmen in orginal Dreikanal-Abmischung liegt als SACD vor, z.B. von "Living Stereo", "Mercury Living-Presence"" oder "CBS". Kosten etwa 12 Euro pro Stück (jpc).


Gruß

Ueli
Quadro-Action
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Mrz 2006, 08:53
Die 3 Kanal-Technik für die frühen Stereo-Aufnahmen wurde praktisch nur aufnahmeseitig in den Studios eingesetzt. Für die Verbraucher gab es nur 2-Kanal Stereo-Anlagen (Spezielles für Spezialisten nicht auszuschliessen - gibt es ja immer). Besonders schön graphisch dargestellt ist diese Aufnahme-Technik bzw. deren Vorteile (manchmal sogar mit Magnet-Film anstelle des Tonbandes) auf den Innenseiten der Klapp-Cover früher Stereo-Platten von Metrcury (Perfect Presence Sound) dargestellt. Mit den 3 Aufnahmekanälen wollte man das frontal aufgenommene Orchester einfach besser durchleuchten und nicht nur in links-rechts auseinander fallen lassen. Für Stereo - oder besser - die Breitklangwiedergabe genügen dann allerdings 2 Kanäle, wenn die Mitte durch eine gute Abmischung per Phantom-wiedergabe vorhanden ist. Die 3-Kanal Aufnahmetechnik ist also eingentlich die erste Anwendung von Mehrfach-Mikrophonie, wobei mehr als 3 aus Gründen des damaligen technischen Standards noch nicht möglich war. Über die 8, dann 20 Aufnahmekanäle (siehe die Phase 4 Platten der Decca mit ebenfalls schöner Darstellung des technischen Prinzips auf den Innenseiten der Cover) geht es heute gar bis 30 oder mehr. Es ist zwar aus technisch-historischer Sicht interessant, solche frühen 3-Kanal aufnahmen auch mal als 3-Kanal SA-CD's herauszubringen (die natürlich auch gut klingen) , doch bedingen die Aufnahme-Kanäle nicht das Erfordernis, die gleiche Anzahl auf der Wiedergabeseite zu haben. Dann müßte man bei neuen Musikaufnahmen ggf. 30 Kanäle und Lautsprecher zu Hause haben. (Bei Dreien und einer vorhandenen Surround-Anlage, die dann zur Hälfte genutzt wird, geht es noch). Aber die Welt des Klanges ist ja immer interessant.
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