Grundig Radio 3095/56

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nonogoodness
Stammgast
#1 erstellt: 03. Sep 2006, 17:15
Hallo,

habe ein paar Fragen zu einem alten Grundigradio.
Type Grundig 3095/56 das ich heute auf dem Flohmarkt gekauft habe.

1) Das Radio hat 2 Drehknöpfe 1mal Lautstärke und einmal Sendereinstellung. Auf diesen beiden Achsen sitzen noch 2 größere Drehregler- welche Funktion haben die?

2) 2 Birnen der Beleuchtung sind ausgefallen, wo bekomme ich ersatztypen her?

3) wie funktioniert eigentlich so ein magisches Auge, das Radio besitzt eins, welches jedoch nur schwach glimmt.
kann man sowas noch austauschen? ist die funktion korrekt? usw.

gruß

peter

www.fertinger.com
TSF
Stammgast
#2 erstellt: 04. Sep 2006, 19:50
Hallo Peter,

zu Deinen Fragen:

1) der grössere Drehknopf hinter dem Lautstärkeregler dreht vermutlich die Ferrit-Antenne im Inneren des Geräts. Gleichzeitig müsste sich auch auf der kleinen runden Anzeige über dem Lautstärke-Regler der Zeiger bewegen.
Auf der rechten Seite könnte der vordere Knopf den LW/MW/KW-Skalenzeiger bewegen, der hintere den UKW-Skalenzeiger, falls das Gerät nicht innen über eine Kupplung beim Drücken der UKW-Taste umschaltet. Wenn es das nicht ist, hat er vielleicht gar keine Funktion und ist nur aus Symmetriegründen vorhanden.

2) Das waren meist Standardbirnchen 7V/0,3A mit E10-Schraubgewinde. Das sollte es z. B. Conrad, bei anderen Elektronikhändlern oder bei einem alteingesessenen Radiohändler noch geben.

3) Dein Gerät hat vermutlich die Type EM34, bei der die Leuchtkraft im Lauf der Betriebsstunden stark abnimmt, ein altbekanntes Problem. Das Austauschen der Röhre ist kein Problem, eine unverbrauchte zu finden schon eher.
Funktion:
Die Kathode der Röhre emittiert Elektronen (die Kathode sitzt unter der zentralen runden Metallplatte, unter der Du es bei seitlicher Draufsicht glimmen siehst), die radial nach aussen auf das gewölbte Anodenblech beschleunigt werden. Beim Aufprall regen sie eine fluoreszierende Schicht zu grünem Leuchten an. Durch Steuerstege (die man auch unter der zentralen Abdeckung erkennt) kann man mittels genügend negativer Spannungen den Elektronenflug in bestimmte Richtungen unterbinden. Diese Sektoren bleiben dann dunkel. Variieren der Spannung ändert die Grösse dieses Sektors. Die Grösse dieser Spannung ergibt sich aus der Stärke des empfangenen Senders.

Gruss
TSF
nonogoodness
Stammgast
#3 erstellt: 04. Sep 2006, 20:15
Hallo Danke für die Antworten.

das mit der Ferritantenne muss ich mir anschauen.
der rechte regler ist keine Umschaltung zwischen ukw und anderen Bereichen das Gerät hat eine mechanische Kopplung über die Druckköpfe (so wie du vermutet hast).

Hast du nen Tipp für mich wegen des magischen auges?
wo kann man da schauen.

Gruß

peter
hf500
Moderator
#4 erstellt: 04. Sep 2006, 20:39
Moin,
beim grossen Auktionator oder auf Amateurfunk-/Radioboersen.
Aber richte Dich drauf ein, dass eine EM34/35 in gutem Zustand nicht billig ist.
30-60+ Euro sollte man schon vorraetig haben... :-/

Wenn nicht schon geschehen, sollte das Radio ueberholt werden.
Das gilt fuer alle wachs-/ bitumenvergossenen Papierkondensatoren, die getauscht
werden sollten. Die Vergussmasse wird rissig, Feuchtigkeit dringt in den Wickel
und dann gibt es Feinschluesse, die die Funktion nicht verbessern und in einem
Fall die Endroehre gefaehrden.
Auch die kleinen Elkos sollten getauscht werden, es sind nur zwei oder drei.
Der grosse Doppelelko im Netzteil macht dagegen weniger Aerger. Wenn das Geraet
zu stark brummt, ist auch er dran.

73
Peter
nonogoodness
Stammgast
#5 erstellt: 04. Sep 2006, 20:56
ui ui,

da hast du sicher Recht, aber das Budget!!!!!!!!
es spielt eigentlich soweit ganz gut, und ist es ne überholung Wert?
ist das Radio eigentlich gut?

Gruss

peter
TSF
Stammgast
#6 erstellt: 05. Sep 2006, 10:03
Wenn Dein Gerät gut spielt, kannst Du erst mal alles lassen, wie es ist. Aber in einem Punkt hat hf500 auf jeden Fall recht. Den Koppelkondensator an der Endröhre solltest Du auf jeden Fall überprüfen und gegebenenfalls tauschen, wenn Du das Gerät häufiger benutzen willst. Der dürfte 1-2 Euro kosten und ist problemlos zu bekommen. Wegen eines defekten Ko's eine Endröhre zu verlieren ist ärgerlich und eine solche Röhre (ich vermute eine EL84) ist auf jeden Fall teurer.

Ich kenne die Schaltung des 3095 nicht im Detail, aber es dürfte ein ordentliches Gerät der gehobenen Klasse sein.

Bei Grundig hatten zu jener Zeit die einfachen Geräte eine Typenbezeichnung in den 1000ern, die etwas besseren in den 2000ern, die noch besseren in den 3000ern usw.

Ich habe einen 3055 von 1955/56. Das ist ein sehr ordentliches Gerät mit guten Empfangsleistungen und gutem Klang, zu dem es damals auch eine Kabelfernbedienung gab, die bei Grundig "Fern-Dirigent" hiess.

Gruss
TSF
nonogoodness
Stammgast
#7 erstellt: 05. Sep 2006, 12:59
Hi,

meines hat auch diesen Ferndirigent anschluss.

gruss

peter
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