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Ich bin vom Zombie gebissen worden!

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LowEnd
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Dez 2006, 16:15
Hallo.
Zombies sind, soweit ich weiß "lebendige Tote". Mich scheint es nun erwischt zu haben. Das kam nicht von heut' auf morgen, sondern begannt schleichend.
Ich hatte seit längerem das Gefühl, dass Musikhören irgendwie immer langweiliger wurde. An der Musik selbst hat es nicht gelegen und auch die Hifi-Anlage war nicht das Problem. Was aber war's?
Vor längerer Zeit habe ich wieder damit angefangen Platten zu hören, und war mehr und mehr davon begeistert. Liegt es daran, dass Platten besser klingen als CD's? Nach längerem aufmerksamen Hören, kann ich sagen, dass Platten ein wenig anders klingen - aber besser (oder gar schlechter)? Nein, daran lag es scheinbar nicht. Was ist nun an den LP's anders als an den CD's? Sie sind größer und schwarz. Mann und Größe? Schwarz und Weiß? Nach längerem Erkunden meiner Selbst, kam ich zum Schluß, dass es daran nicht liegen kann, zumindest bin ich mir dem nicht bewußt. Eines Abends habe zum Test eine "romantische" Platte aufgelegt, das Licht gedimmt und es mir mit meiner Frau auf dem Sofa gemütlich gemacht. Die gleiche Aufnahme hatten wir eine Woche zuvor als CD gehört. Nach kurzer Zeit stellte sich schon wieder das Gefühl ein, dass etwas völlig anders ist. Was war anders? Man konnte sehen, wie unter dem schwachem Schein der Plattenspielerbeleuchtung sich die Platte auf dem Plattenteller drehte, der Tonarm sich langsam dem Mittelpunkt der Platte zubewegte und das manchmal hörbare Knistern bei leisen Musikpassagen. Nachdem die Seite zu Ende war, mußte ich Aufstehen und sie umdrehen. Bei der CD brauchte ich dies nicht zu tun. Aber irgendwie baute sich so etwas wie Spannung auf, als der Tonarm sich wieder zum Plattenanfang bewegte und die Nadel sanft aufsetzte. Ein kurzes Knistern und schon hörte man die Musik wieder spielen.
Könnte es das Medium an sich sein, das diesen Unterschied ausmacht? Die Art und Weise wie etwas abgespielt wird?
Ich kramte am nächsten Tag meine alten Kassetten raus und hörte viele Stunden die Woche über. Ah, gleich hört die Kassette auf, obwohl noch ein paar Sekunden vom Lied fehlen. Das Lied passte damals nicht ganz drauf und Kassetten waren teuer. Ich konnte auch noch bei vielen sagen, welches Lied als nächstes kam. Ich ärgerte mich noch genauso wie damals, als ich die Stelle hörte, bei dem jemand kurz den Aufnahmeknopf gedrückt haben muß und ein paar Sekunden nun Stille zu hören ist. OK, selber Schuld; ich hätte ja damals gleich nach der Aufnahme die Lasche rausbrechen können.
Genau wie bei der Schallplatte mußte ich nun auch die Kassette umdrehen. Aus der Ferne konnte man durch das beleuchtetes Kassettenfach gut erkennen wie die linke Spule der rechten Spule ihre Last langsam aber sicher aufwürdet - solange bis die rechte Spule aufgibt und das Tape-Deck zum Abschalten bewegt.
Seit diesen Tagen weiß ich, dass Musikhören mehr ist als der Klang an den Ohren. Es ist ein Erlebnis aller Sinne. Da dies aber nur bei alten Geräten bzw. Medien der Fall zu sein scheint bin nun zum Zombie geworden. :-)

Ich würde mich freuen über eure Erfahrungen zu lesen.


[Beitrag von LowEnd am 11. Dez 2006, 16:17 bearbeitet]
dirk67
Stammgast
#2 erstellt: 11. Dez 2006, 16:32
Ich kann deine Eindrücke teilweise bestätigen. Bei mir kommt noch das Feeling des Cover-Anschauens dazu. Ist schon ein Unterschied, ob man in einem 30x30 Cover blättert oder in einem 12x12...
raphael.t
Inventar
#3 erstellt: 11. Dez 2006, 16:33
Hallo Lowend!

Du scheinst auf dem Weg zum Highend zu sein, Zombi bist du sicher keiner, das sind doch die mit dem leeren Blick.
Du scheinst im Gegensatz dazu beseelt worden zu sein, geadelt mindestens, durchs Lauschen analoger Musikbeispiele.
Ich bin ein großer Analogfan, und schon das Cover einer LP kann mich begeistern!
Heute?! 20 000 , in Worten: zwanzigtausend, Titel auf einem teureren MP3-Player. Was soll das?! Das ist Unkultur in meinen Augen (Ohren sowieso).
Ich studiere den Text eines Covers, nehme jede Einzelheit in mich auf und erfreue mich an der künstlerischen Gestaltung.
Diesbezüglich gegann der Abstieg schon mit der CD.
Der größte Witz: Sticky Fingers von den Stones auf CD!
Der unreine Wahnsinn - solch ein Gefummel!
Von der Klangqualität einer guten Pressung schreibe ich lieber nichts, ich will niemanden überzeugen, obwohl, oder grad weil ich selber überzeugt bin.
Wie du richtig geschrieben hast, man hört sich eine LP- Plattenseite an steht auf und wechselt dann.
Bei CD: Zappen, was das Zeug hält. Mach´ das nur ich so, oder ist das auch anderen bekannt?!

Ich muss jetzt los, doch das für mich Wichtigste habe ich schon geschrieben.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
Geräteuser
Stammgast
#4 erstellt: 11. Dez 2006, 16:34
Hallo LowFi,
schön geschrieben.Das hat glaub ich unterandern eben mit dem klanglich BESSEREN (<-sehr bewußt groß geschrieben) Analogtechnik zu tun.Digital-Rauschfrei/arm-Glattgebügelte Frequenzgänge-komfort Total hin oder her,ich besinne mich auch schon lange wieder auf das Ambiente was viel beim Musikhören ausmacht.Jeden Tag wird es etwas mehr,immer öfters dreht sich bei mir die Platte,oder läuft eine Cassette.Im Auto hab ich sogar vollkommen zurückgerüstet - DVD-Radio mit Display raus und ein Supergeiles Kenwood KRC-949D (Cassettenradio)rein.
Liegt bestimmt daran das mann einfach mehr "fummeln" muss,nicht einfach eine CD rein - alles weitere von der Coutch über FB aus, und Fertig.Früher fand ich das auch als ganz tolle errungenschaft aber das ist vorbei.Jetzt liegen alle Fernbedienungen Batterielos in einer Schublade,und zwar solange bis das Gerät ein hoffnungsloser Totalschaden ist, oder andersweitig entsorgt werden muss.Allerding - wie ein Zombie seh ich noch nicht aus.
Geräteuser
Stammgast
#5 erstellt: 11. Dez 2006, 16:38

Zappen, was das Zeug hält. Mach´ das nur ich so, oder ist das auch anderen bekannt?!

Das mach ich fast alle paar sekunden wenn ich vom PC Musik höre.Sehr selten das ich mal ein Lied ausspiele.
6killer
Stammgast
#6 erstellt: 11. Dez 2006, 17:08

Geräteuser schrieb:

Das mach ich fast alle paar sekunden wenn ich vom PC Musik höre.Sehr selten das ich mal ein Lied ausspiele.


Dito! Anders ists nur, wenn mir MP3s ausm Handy im Bus das Gequatsche der Mitfahrer ersparen.
Gelscht
Gelöscht
#7 erstellt: 11. Dez 2006, 17:29

Ich würde mich freuen über eure Erfahrungen zu lesen


Meine Erfahrung ist vor allem:

,...dass die Threadüberschriften hier immer merkwürdiger werden!


Elos
Inventar
#8 erstellt: 11. Dez 2006, 18:07
Dann wirds Zeit,dass du auch mal dir ein Real To Real Tapedeck zulegst(z.B. von Revox oder Akai), da dreht sich auch was ,was man sehen kann und da kommt auch Musik raus



Transrotarier
Stammgast
#9 erstellt: 11. Dez 2006, 19:29
Hallo LowEnd und alle anderen

ich kann dich beruhigen, du bist kein Zombie. Die
Erfahrungen die du gerade machst, sind "ganz normal".

LP oder CD, darüber lässt sich lange und doch ohne
konkretes Ergebnis diskutieren.
Ich finde es durchaus gemütlicher, eine LP auszupacken,
aufzulegen, den Dreher einzuschalten und dann das erste
leise Knistern zu hören. Ich bin begierig darauf, auf
Flohmärkten zu stöbern, meine "Schätze" nach Hause zu tragen
um sie dann "liebevoll" zu waschen...

Sei sicher, du bist nicht allein......................

Alles ist ganz normal und, was gut war, kommt immer
wieder

und zum Schluss, um @Elos auch Recht zu geben der
schrieb

Dann wirds Zeit,dass du auch mal dir ein Real To Real Tapedeck zulegst

meine nächste Anschaffung wird eine Bandmaschine, das
ist sicher


Viele Grüße
Wolfgang_K.
Inventar
#10 erstellt: 11. Dez 2006, 19:44
Schade daß man bei einer LP schon nach 25 Minuten aufstehen muß um die Platte zu wechseln. ...

Waren das noch Zeiten als man zum Musikhören noch handwerkliche Fähigkeiten brauchte. Vinyl und Tonbänder sind eigentlich eine Hommage an vergangene Zeiten, kann man dieses Phänomen auch mit mechanischen Armbanduhren vergleichen. Aber das stimmt schon, was ist schon so ein kleiner mp3-Player gegen einen 3 kilo schweren Plattenteller oder eine sich drehende 26cm Metall Spule? Diese Haptik im Analog-Sektor macht doch diese Faszination im Hifi/High-End-Bereich aus... In einer schnelllebigen Zeit werden da Ursehnsüchte der Menschen (sprich hier der Puristen) nach Beständigkeit, Ruhe, Qualität, Einfachheit und Langlebigkeit angesprochen. Dieses Feeling kann einen kaum ein MP3-Player und seine digitalen Derivate bieten. Das ist teilweise rational nicht mehr so ganz zu erklären. Eigentlich schön das es so etwas wie einen Analog-Boliden-Highend-Sektor noch gibt, ist ein wunderschönes Hobby.
LowEnd
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 11. Dez 2006, 19:51
Ich bin ja völlig hin und weg, dass andere auch so denken.
Das mit den Platten-Covern empfinde ich auch so. Bei den CD's sind diese (und das fast verschwundene Beiheft) immer so einer Art Umverpackung wie bei einer Milchtüte. Man soll erkennen, da ist Milch drin. Bei der CD eben eine CD. Bei der LP ist es oft so, dass es oft ein Kunstwerk für sich ist. Allein durch die Größe sieht man auch mehr Details auf den Covern. Auch ich studiere die Texte gern. Manchmal bin ich sehr überrascht, wie genial einige Texte sind und dann wird ein Lied, was man vielleicht gar nicht so gut fand, dann doch noch ein persönlicher Hit.

Bei den Dingen für's Auge hätte ich noch analoge Anzeigeinstrumente erwähnen können. Bei beleuchteten VU-Metern und Radio-Skalen kann ich schwach werden. :-)
Auch finde ich, dass die Wärme, die ein Verstärker (es muß nicht unbedingt eine Röhre sein) ausstrahlt, gehört zum Musikhören dazu. Man hat das gefühl in dem Gehäuse wird gearbeitet, das Gerät strengt sich an, meine Lieblingsmusik hörbar zu machen. (Könnte laut Freud aber auch auf mangelnde Nestwärme in der Kindheit hindeuten. :D)

Das Weiterschalten bei den CD's und besonders bei MP3's kenne ich. MP3 (oder die verlustfreien Arten) ist definitiv etwas zum mobilen Hören und für Hintergrundmusik. Aber zum Musikhören gibt es besseres. :D)

Das mit den Kassetten im Auto habe ich auch schon von anderen gehört. Scheint eine neue Welle zu sein, die da losbricht. Gestern habe ich mir erst 4 Audiokassetten bespielt. Über die Haltbarkeit mache ich mir keine Sorgen selbst die Kassetten von Anfang 1980 klingen noch einwandfrei (Maxell XLII-S). Meine VHS-Videos sind genauso alt und zeigen nicht die geringsten Probleme, während Bekannte ihre DVD's zum polieren bringen müssen, weil sie schon schon verkratz und nicht mehr richtig gelesen werden können.

Ich hatte mal ein Tonband-Gerät, aber ein ganz einfaches. Sind heutzutage nicht Bänder sehr schwer zu bekommen?
Wolfgang_K.
Inventar
#12 erstellt: 11. Dez 2006, 20:05
Du kriegst heute noch Tonbänder aber die Preise haben sich gewaschen, ein 760 m Band kostet an die 35 Euro, lohnt also nur für Leute die die "Tonbandelei" als Hobby betreiben (Hörspiele aufnehmen zum Beispiel). Oder wenn ich längere Rundfunksendungen aufnehmen will dafür sind die Spulen gut geeignet. Aber zum reinen Musikhören zu teuer. Auf der anderen Seite habe ich Maxellbänder die über 20 Jahre alt sind und absolut brauchbar. Ob da so manche CD'so lange halten werden????
andisharp
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 11. Dez 2006, 20:40
Die Kassetten möchte ich aber hören, die nach 25 Jahren noch gut klingen. Vielleicht wenn man sie neu bespielt, aber sicher nicht die uralten Aufnahmen.
dirk67
Stammgast
#14 erstellt: 11. Dez 2006, 20:43
Hallo Jünger des ganzheitlichen Musikerlebnisses,


schön geschrieben.Das hat glaub ich unterandern eben mit dem klanglich BESSEREN (<-sehr bewußt groß geschrieben) Analogtechnik zu tun.


Ich möchte jetzt hier auch keine Diskussion a la Platte ist besser als CD lostreten. Fakt ist, dass gerade in der Anfangszeit der CD viele ältere Aufnahmen lieblos rausgerotzt wurden. Bei diesen Aufnahmen ist mir die LP tatsächlich lieber. Aber es geht auch anders, siehe die Labels Repertoire oder Rhino, die wirklich tolle (alte) Sachen rausbringen.

Zum Thema zappen: Ich habe mir vor ca. 1.5 Jahren einen T&A CD Player zugelegt, die Fernbedienung für 200 € habe ich mir dann gespart. Der Händler hat mir angeboten, mit einer billigen lernfähigen FB vorbeizukommen und sie anzulernen. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich das gar nicht mehr will. Ich höre jetzt wieder CDs komplett durch, wo ich früher durch die (vermeintlichen) Highlights gezappt habe und entdecke manches Lied wieder ganz neu.

Ich denke unsere Vorlieben hier decken sich mit der neuen "Entdeckung der Langsamkeit". Es gibt ja ähnliche Rückbesinnungen auch z.B. beim Essen.

Dirk
DOSORDIE
Inventar
#15 erstellt: 11. Dez 2006, 21:14
Es ist schon erstaunlich wie gut Analogmedien klingen, ein Beispiel ist mein kleiner RFT Stern Radiorecorder 4100, der macht auch großartige Aufnahmen, auch wenn er nur Mono ist, es macht auf jeden Fall Spass damit Musik zu hören. Ich habe mir ganz viele ORWO Cassetten gekauft, das gibt son Ostalgiefeeling und im R4100 kann man die mit beachtlicher Qualität bespielen. Es hat einfach ein ganz anderes Flair als die Westgeräte, ist irgendwie ein ganz anderes Gefühl und ein bisschen Abwechselung was Hörgewohnheiten angeht können ja nicht schaden. Ich habe nämlich den Eindruck, dass ich, je besser mein Equipment wird auch höhere Ansprüche an die Qualität der Aufnahmen stelle und das ist eigentlich schade, weil es auch im Bereichen wie Punk, Metal, meinetwegen auch Schlager oder alter Beat Musik wo keine hohen Ansprüche an die Aufnahmequalität gestellt wurden sehr schöne Musik gibt und die klingt oftmals auf einfachen Geräten viel besser, als auf einer guten Anlage die Alles aufdeckt.

Zum "Richtig Musikhören" benutze ich einen AKAI AM75, ein GX75, eine Technics SL-Q2 mit Grado System und eine REVOX PR99, oft auch einen Blaupunkt RTV920 HiFi SVHS Recorder. Im Auto habe ich ein Panasonic RD95 mit Autoreverse, Titelsuchlauf bis 9 Titel, Blank Skip, Repeat, Dolby B und C und Metallbandentzerrung, das lässt Cassettenmäßig keine Anspruche offen und wenn mir danach wäre einen mp3 Player anzuschliessen könnte ich das über Aux in an der Front tun, die Möglichkeit einen CD Wechsler anzuschliessen ist auch gegeben, fernbedienbar ist das ganze auch, aber bisher habe ich mich weder nach einem CD Player noch nach einer Fernbedienung im Auto gesehnt. Für 50 Euro hab ich das gute Stück bei ebay gekauft.

Für Reisen ohne Auto habe ich einen Sharp GF8787 Ghetto Blaster und einen Sony Walkman DD, sowie den tragbaren Plattenspieler PS-F9, mit den man eigentlich bei jeder Gelegenheit ziemlich gut Schallplatten hören kann, noch dazu sieht er sehr fein aus.

Mit mp3s und CDs würde das alles garnicht so viel Spass machen. Im Schlafzimmer habe ich noch einen Video 2000 Recorder stehen, damit ist Video gucken noch ein Erlebnis. Mit DVD ist alles viel zu perfekt, aber die alten Cassetten laufen mal ganz davon ab nach über 20 Jahren immernoch ziemlich gut.

und andisharp ich habe Cassetten die sind fast 40 Jahre alt und klingen immernoch sehr gut. Ob sie so gut klingen wie am Anfang sei mal dahin gestellt, aber es klingt nicht so als würde was fehlen, kommt immer auf die Lagerung an und welche Geräte man zum Be und Abspielen benutzt.

Liebe Grüße aus Kassel
Tobi
xutl
Inventar
#16 erstellt: 12. Dez 2006, 00:26
@andisharp

Doch, das geht!
Mann nehme (vor ca 30 Jahren)
- Tandberg TCD 310
- maxell UD C46 Cassetten
- beim Tandbergservice einmessen lassen
- jede Seite der Cassetten einmal bespielen
- vernünftig lagern ( also zurückgespult, möglichst konstantes Klima, dunkel in einer Schublade)

Klingt wie früher (OK, OK, fast, leichter Höhenverlust, aber immer noch sehr gut))

Gruß
Xutl


[Beitrag von xutl am 12. Dez 2006, 00:28 bearbeitet]
tophop
Stammgast
#17 erstellt: 12. Dez 2006, 01:11
moin moin,
willkommen im analogen fieber lager. das schwarze gold hat etwas was der digital technik einfach fehlt.und zu mp 3 einfach crass krausig. ich höre selber am liebsten platten und natürlich noch mit der schnürsenkelmaschine sprich einer teac 2000 klingt einfach super und das spulendrehen wie schon öfter beschrieben das hat etwas.
ciao frank
DOSORDIE
Inventar
#18 erstellt: 12. Dez 2006, 01:41
Ich muss aber auch sagen mp3 ist keine schlechte Sache, zum archivieren wohl das Beste. Ich finde nicht, dass ein 128 kbps mp3 File schlecht klingt, einen Unterschied höre ich nur im direkten Vergleich zum Original und der fällt so gering aus, dass mich das, wenn ich das Original nicht zur Hand habe garnicht stört. mp3s von CD rippe ich immer mit mindestens 160 kbps, mit nem guten Codec höre ich da keinen Unterschied mehr, bei musicload ist aber ja immer 128, vergleichen kann man das vielleicht mit einer Cassette mit Dolby. Die Musik bekommt für mich aber erst Wert, wenn ich sie auf Band habe, die Sachen, die es nicht auf Schallplatte gibt und die ich trotzdem mag oder die ich von Freunden bekomme nehme ich mir dann auf Cassette auf und geniesse sie ganz analog. Meine Festplatte ist eigentlich nur zum Aufheben da. So eine Cassette geht auch schonmal verloren oder einfach kaputt (Mit CDs soll das ja auch ab und an passieren, hab ich gehört, also nicht dass mir jemand damit kommt damit ist man als mobiles Medium irgendwie im Vorteil...).

Was mich an mp3s stört ist die unterschiedliche Lautstärke, auch wenn die Peakwerte abgeglichen werden sind sie trotzdem unterschiedlich laut, das kann man beim Brennen abgleichen, da ich aber ungern Rohlinge verschwende und im Winamp die CDs schon ab und zu gern mal hängen (mein AKAI CD Spieler liest keine RWs) pegele ich jede mp3 Datei unterschiedlicher Herkunft einzeln ein. Auf einem mp3 Player ist es nahezu unmöglich bei mp3s unterschiedlicher Herkunft die gleiche Lautstärke zu erreichen mit Cassetten geht das aber sehr wohl. Ich drehe meinen Walkman nicht einmal leiser oder lauter wenn ich Mixtapes höre. Hat also auch Vorteile. Ausserdem muss ich sagen, dass dieser alte Walkman sehr sehr gut klingt, besser als mp3 Player die ich gehört habe. Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass der wesentlich mehr Ausgangsleistung hat, noch keine EU Richtlinien kennt und auch noch nicht vom Stromsparwahn befallen ist. Ist die Quelle noch so hochwertig, wenn der D/A Wandler und die Endstufe schlecht sind, dann nützt das überhaupt nichts. Dann lieber ein Medium das relativ gut klingt und ein anständiger Verstärker, da kommt wesentlich mehr raus.

Und alleine das Gefühl, das mir dieser Walkman gibt, mit nem mp3 Player fühle ich mich unwohl. Ist schon irgendwie Prestige, wenn man dann noch so eine TDK SA-X oder was ähnlich edel wirkendes von Mitte der 80er einlegt, dann sieht das so schön aus, da kommt kein mp3 Player ran.

Ich habe nichts gegen Digitale Medien und Komprimierungsstandarts, ich denke nur man muss digital und analog gut verbinden, dann macht das auch Spass. Meine Tonbänder bestehen auch größtenteils aus mp3 Dateien, qualitative Verschlechterungen höre ich dadurch nicht, aber es macht eindeutig mehr Spass und ist immer ein Erlebnis, wenn ich Freunde zu Besuch habe sitzen manchmal alle davor als liefe gerade ein spannender Film im Fernsehen.

Ich glaube die Musik, die man auf Bändern bannt hat einfach viel mehr Bedeutung weil man schon bei der Aufnahme viel liebevoller damit umgeht. Wenn man mit Nero eine CD brennt, dann geht alles Automatisch. Man kann hier mit Leichtigkeit ein Fade Out einsetzen, da einen Knackser rausschneiden und alles auf eine Lautstärke bringen, die Länge der Pausen einstellen und innerhalb von 3 Minuten ist die ganze CD fertig. Wenn ich was auf Cassette aufnehme, dann überlege ich schon während der Aufnahme, ob sich das Lied überhaupt dazu eignet, ob ich es, wenn die Cassette älter ist überhaupt noch hören möchte, manchmal erstelle ich mit Erschrecken fest, dass ich es während der Aufnahme schon langweilig finde, breche ab, spule bis zum vorigen Titel zurück und nehme einen anderen Titel auf, Titel die man am Anfang oft für gewagt hält sind dann die, die übrig bleiben, die sich erst dann richtig entfalten wenn man sie öfter "analysiert" hat, wenn man sich nach einigen Jahren vom Rest der Cassette satt gehört hat. Manchmal haben die Bänder auch Pause, ich mach so alle 3 Monate mal 1 oder 2 neue Mixtapes, da ist dann Musik aus den letzten 40 Jahren drauf, völlig unterschiedlich, auf Indie folgt Pop, Rock, manchmal auch Schlager, was ich halt gerade gerne höre, die Cassetten haben auch einen völlig unterschiedlichen Charakter, ich habe mal eine Zeit lang versucht weg vom Mainstream zu kommen, das geht aber nie ganz, weil es dort auch sehr viel Schönes gibt, irgendwann hat sich das dann so eingependelt und dann kommt halt das drauf, was man gerade erst wieder so kennengelernt hat, meine Charts im Kopf richten sich nicht nach Neuerscheinungen, sondern nach dem was mir gefällt, so ist z.B. Fox on the Run von Manfred Mann, nachdem ich es kürzlich im Radio gehört habe wieder ganz weit oben, ein Fall fürs Mixtape... Wenn ich das Mixtape dann satt bin, höre ich eins, was ich lange nicht mehr gehört habe und so gleicht sich das dann wieder aus.

Leute im Bekanntenkreis die CDs brennen betrachten diese als Wegwerfmedien, die sind nach ner Zeit veraltet und dann werden sie nicht mehr gehört oder weggeworfen, mit der Zeit vergessen sie was drauf ist, ich vergesse das nie, ich weiß was auf jedem einzelnen Mixtape drauf ist denn ich habe Verbindung zu der Musik, sie ist keine Berieselung sondern der Soundtrack meines Lebens, den ich selbst gemacht habe, ich habe jeden einzelenen Titel selbst eingepegelt und wenn was schief gegangen ist habe ich zurückgespult, ich habe mich 2 oder 2 1/2 Stunden in Echtzeit abgemüht dieses Tape aufzunehmen bis ich alles zusammen hatte und bin stolz, wenn es fertig ist und meinen Vorstellungen entspricht. Wenn die CD Mist ist, werfe ich sie weg und brenne ne neue, da ist kein Verlust. Eine Cassette wegwerfen tut mir weh. Da hängt zu viel dran. Es ist wie ein Fotoalbum, dieses Lied habe ich gehört als ich.... ihr kennt das sicher. So nu is aber schluss für heute. Muss dringend ins Bett.

Gute Nacht

Liebe Grüße, Tobi
Peer
Inventar
#19 erstellt: 12. Dez 2006, 01:52
Habe neulich meine erste Schallplatte+Plattendreher bekommen. ES IST EINFACH ZU SCHÖN UM WAR ZU SEIN! Es ist nicht zwingend der Sound, es ist die Art das Ding zu benutzen. Ich kann nicht einfach irgendwelche Lieder überspringen o.Ä., die Platte wird als einheitliches Erlebnis wiedergegeben. Auch das Auflegen der Platte, und das Drehen ist irgendwie "wunderschön"
Superingo1968
Stammgast
#20 erstellt: 12. Dez 2006, 02:35
Na wenn mann das hier so hört, es geht doch nichts über die Gute alte LP Da ja auf einer CD so eine Komische schicht drauf ist Die sich nach einer Gewissener Zeit auflöst und die CD unbrauchbar macht. Aber die Teuerste LP ist wohl Samstag Morgen im Ebääää verkauft worden Schaut mal hier Klick hier WAHRNSINN
Moosman
Inventar
#21 erstellt: 12. Dez 2006, 02:54
Der Ansatz hier ist imho extrem wichtig und ganz ganz viele sind sich dessen leider nicht bewusst: Durch mp3s und auch schon CDs u. ä. gehen und gingen viele zu einer Art Musikkonsum über. Damit meine ich das schon angesprochene "Zappen" durch Songs und Alben, ohne sich dem ganzen zu öffnen bzw. sich der Musik nicht von vornherein selbst zu verschließen, indem man sie immer mehr als billige Wegwerfberieselung versteht.

Durch Platten wird diesem Trend auf ganz natürlich Weise entgegengewirkt, wobei dann noch die vielen anderen haptischen und optischen Eigenheiten dazukommen.

Ich als bekennender "Albumhörer" und "Nur-CD-Benutzer" hab' da natürlich nichts halb so Spektakuläres wie den Betrieb eines Plattenspielers mit allem Drum und Dran zu bieten, kann aber durchaus von mir behaupten, das gute alte Musikhörerlebnis fast täglich zu haben - also kein hektisches Rumgehopse zwischen Klangfragmenten usw., sondern das "Abzwingen" der Muße, zuzuhören.

Den Rechner nutze ich deshalb auch nur zum Archivieren oder zum Runterladen von Musikdateien. An meine Anlage ist er nicht angeschlossen - wäre zu gefährlich
bunch
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 12. Dez 2006, 03:15
Habe gestern auf ebay einen Yamaha AX-900 ersteigert und das erste mal seit ca. 8 Jahren wieder LP's gehört. (Der Phonoeingang vom alten A-960 war vor langem verreckt.)
Ich kann nicht mehr aufhören...
Habe mich schon lange darüber gewundert, warum mir das Musikhören nicht mehr so viel Spaß machte wie früher. Ich wurde zwischenzeitlich Vater und habe diesen als Mangel empfundenen Zustand verdrängt.
Seit gestern ist Musikhören wieder das, was sie früher für mich war: Genuß ohne Hektik, ohne beliebiges hin- und hergeklicke. Der Plattenspieler gibt uns zurück, was wir oft woanders suchen. Zeit für uns selbst.
ta
Inventar
#23 erstellt: 12. Dez 2006, 03:27

LowEnd schrieb:
Hallo.
Man konnte sehen, wie unter dem schwachem Schein der Plattenspielerbeleuchtung sich die Platte auf dem Plattenteller drehte, der Tonarm sich langsam dem Mittelpunkt der Platte zubewegte und das manchmal hörbare Knistern bei leisen Musikpassagen.
[...]
Aus der Ferne konnte man durch das beleuchtetes Kassettenfach gut erkennen wie die linke Spule der rechten Spule ihre Last langsam aber sicher aufwürdet - solange bis die rechte Spule aufgibt und das Tape-Deck zum Abschalten bewegt.
Seit diesen Tagen weiß ich, dass Musikhören mehr ist als der Klang an den Ohren. Es ist ein Erlebnis aller Sinne. Da dies aber nur bei alten Geräten bzw. Medien der Fall zu sein scheint bin nun zum Zombie geworden. :-)


Ich komm aus der Generation die bereits mit CDs aufgewachsen ist. Zustimmen muß ich vorweg den Vorrednern in der Hinsicht, daß sich mit dem Aufkommen von MP3 das Musikzappen zu seiner Vollendung gesteigert hat. Ne CD läßt man schon mal länger im Player, das Wechseln ist wenigstens noch ein bißchen umständlich.... Mit dem Pc kann ich sehr schnell zwischen verschiedensten Künstlern und Alben herumspringen.

Ich habe letztens mal einen Ansatz durchgezogen, der konträr zu dem oben beschriebenen ist:
Rollo runter gelassen, Verstärkerbeleuchtung und CD-Player-Displays weitestgehend gedimmt, FB weggelegt, Cd rein, Play gedrückt, Licht aus und auf die Hörposition gesetzt...

War auch ganz interessant das Erlebnis. Die Musik kam irgendwo aus dem Schwarzen vor mir. Nichts hat mich abgelenkt. Irgendwie regt das die Fantasie an. Jedenfalls kann ich auch digital Musik genießen.
Peer
Inventar
#24 erstellt: 12. Dez 2006, 03:28
Ich kann dich absolut nachvollziehen!
In unseren aktuellen Zeiten der Hektik, ist es schön, so etwas ruhiges wie einen Plattenspieler zu haben. Der Arm senkt sich gaaanz gemächlich auf den Plattenrand, während diese mit geschmeidigen 33 Umdrehungen pro Minute ihre Bahnen zieht. Keine "Spulen" Taste, keine "Forward" Taste und auch sonst nichts, was man WÄHREND des Musikgenusses einstellen müsste/sollte. Allein meinem Technics bei seiner Arbeit zuzusehen, fasziniert mich jedes mal aufs neue. Meine Plattensammlung wird jedenfalls ohne bestimmtes Limit ausgebaut bis ich hoffentlich irgendwann genug davon habe
andisharp
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 12. Dez 2006, 03:49

xutl schrieb:
@andisharp

Doch, das geht!
Mann nehme (vor ca 30 Jahren)
- Tandberg TCD 310
- maxell UD C46 Cassetten
- beim Tandbergservice einmessen lassen
- jede Seite der Cassetten einmal bespielen
- vernünftig lagern ( also zurückgespult, möglichst konstantes Klima, dunkel in einer Schublade)

Klingt wie früher (OK, OK, fast, leichter Höhenverlust, aber immer noch sehr gut))

Gruß
Xutl


Vor 30 Jahren hab ich doch glatt nicht daran gedacht und die Dinger beidseitig bespielt, waren schließlich sauteuer (10DM pro Kassette CrO2, Metall war noch viel teurer, um es den Leuten hier mal in Erinnerung zu rufen ). Was war ich glücklich, als ich mal 10 TDK SA für läppsche 50 DM bekommen konnte.
MAC666
Inventar
#26 erstellt: 12. Dez 2006, 03:53
Also dann werde ich auch mal meinen Senf dazugeben:

Ich bin dieses Jahr 30 geworden und habe quasi von allem was mitbekommen...

Platten kenne ich noch aus meiner Kindheit, allerdings durfte ich da nie dran

Ich habe mich schon sehr früh mit dem Hobby Musikhören beschäftigt, vlt. auch, weil mein Vater Musiker ist. Also bekam ich im zarten Alter von 10 oder 11 Jahren meinen ersten CD-Player, müsste so um 86 / 87 gewesen sein. Natürlich habe ich alle CDs (damals hauptsächlich EAV, Cream und Queen, ja, komische Kombination) auf Kasette gespielt, um flexibler zu sein. Denn wer hatte schon einen CD-Player von meinen Freunden...

Ich hatte damals einen neuen Verstärker, erkannte aber schnell ohne das zutun anderer, dass ich an Klassikern mehr Freude habe (so ca. mit 14 oder 15), sowohl klanglich als auch haptisch.

Das blieb alles so, CD und Kasette, bis zu meiner ersten mp3. Da ich mich mit 17 mit einem Computerhandel selbstständig machte und mit 19 dann auch einen Laden eröffnete, und mich daher sehr gut auskannte, hatte ich sehr früh mit der mp3 zu zun. Es war die Zeit der hochgezüchteten 486 und Pentiums, und selbst auf meinen Dual-Pentium 90 MHz lag die Encodierungsausbeute etwa bei einer oder zwei Stunden pro Minute des Liedes. Aber es war ein Segen, es war etwas besonderes und optimal für Parties (natürlich immer mit Klassikern beschallt), die wir damals immer geschmissen hatten. Dürfte so um 97 oder 98 gewesen sein... Wow, ich hatte eine 6GB Platte voll Musik, wo andere höchstens 1GB-Platten im Rechner hatten.

Zu dieser Zeit (knapp vor 2000) wendete ich mich auch kurz der Schallplatte zu. Leider mit wenig Begeisterung, 1. hatte ich nur einen schlechten Nordmende Spieler und 2. nur schlechte Platten. Also lies ich die Finger weg, und blieb erst mal bei der mp3. Auch von der CD wollte ich nicht viel wissen, und die Kasettendecks wurden eingemottet.

Aber naja, es kam die Zeit, in der ich einen besseren Plattenspieler bekam, und er bekam eine Chance. Das kam schon ganz gut, aber ich wollte mehr. Nach kurzen Rückschlägen (gell, Raphael, Dirk ) liebe ich heute die Schallplatte... Auch wenn ich trotzdem nicht auf bequemlichkeit verzichte, denn mein Dreher ist Programmierbar und hat repeat... Irgendwann kommt aber auch noch mal ein "normaler" der gehobenen Klasse, wenn ich mal Geld habe...

Die mp3 hat bei mir nach wie vor einen hohen Stellenwert, auch wenn ich sie eigendlich "uncool" finde. Aber optimal als Hintergrundbeschallung (z. B. auf der Arbeit, natürlich am Klassiker ), Als schnelle Zugriffsdatenbank und als Partybeschaller. Zum richtigen geniessen aber nicht mehr so sehr. Ich höre auch wieder mehr CD...
Und: WENN mp3, dann bitte von einem Rechner, und nicht von einem Player...

Kleiner Schluss(ab)satz: Ich habe kein Problem damit, neues und altes zu kombinieren, wenn ich mir einen Vorteil davon erwarte. Trotzdem ich einen Computerladen habe und mich immer mit neuster Technik auseinandersetze, weis ich alles zu schätzen, bin jedoch der Meinung, meistens haben alte Dinge einfach mehr Aura und mehr flair. Fällt mir sogar bei alten Computern auf. Heute ist vieles so austauschbar.

P. S.: Passt vieleicht auch: Ich habe privat kein Handy und hatte auch noch nie eines und will auch keines, erst recht nicht, wenn es mehr kann, als telefonieren, z. B. mp3 abspielen...

P.P.S.: Und demnächst wird sich vieleicht ein Revox B77 bei mir einfinden... mal sehen, ob das was für mich ist...


[Beitrag von MAC666 am 12. Dez 2006, 04:08 bearbeitet]
bunch
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 12. Dez 2006, 04:42
Irgendjemand hat mir gegenüber auch mal behauptet, das beim abspielen von LP's Obertöne entstünden, die mit für den Gänsehauteffekt sorgen.
Fange an auch, mein Tonband zu vermissen. Seufz.
Wer hat damals auch die Nächte vor dem Radio verbracht, und Rockpalast-Konzerte (Loreley-Festival, The Police, U2, Huey Lewis etc.) mitgeschnitten?
Wenn "es" sich bewegt, hat die Technik etwas transparentes. Sie scheint durchschaubar zu sein - ist nicht so abstrakt.
Transrotarier
Stammgast
#28 erstellt: 12. Dez 2006, 10:51
Hallo zusammen,

diesen Thread finde ich wirklich HERRLICH, das schwelgen
in Erinnerungen

bunch schrieb:

Wer hat damals auch die Nächte vor dem Radio verbracht


Ja das waren noch Zeiten, die Steroanlage ins elternliche
Wohnzimmer geschleppt und gleichzeitig auf WDR 2 die
zeitgleiche Rockpalast Stereo Übertragung laufen lassen, war'n Erlebnis !!

Aber zum Thema, bin halt ein Fan von Vinyl und finde immer
wieder, sie klingen besser als CD -MEIN persönlicher
Eindruck-

Das Handling einer LP ist eben ganz was anderes, bei meinen
Kiddies sehe ich nur "Stapel" von gebrannten CDs und am
Anfang wußten sie gar nicht was das für schwarze Dinger
sind mit denen ich Musik erzeuge. Aber siehe da, mittlerweile
können sie Led Zeppelin von den Stones unterscheiden

Viele Grüße
bunch
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 12. Dez 2006, 12:08
@transrotarier:
Stimmt, die Freunde meines Sohnes (9 Jahre) finden die Platten auch "voll krass".
Er hört übrigens am liebsten die Stones und Deep Purple...
THE_REVEREND_IN_RHYTHM
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 12. Dez 2006, 12:38

Transrotarier schrieb:

meine nächste Anschaffung wird eine Bandmaschine, das
ist sicher


Viele Grüße


Beste Aussage im ganzen Thread

Musik wieder geniessen und nicht ex und hopp konsumieren!
Tommy_Angel
Inventar
#31 erstellt: 12. Dez 2006, 14:36
Nun auch noch ich, und zwar immer wieder (wie in anderen Threads) stereotyp: jed Ding hat sei Zeit, will sagen, es kömmet darauf an. Aber sicher hat die Haptik und das "sich bewegen" der Vintages was an sich...


[Beitrag von Tommy_Angel am 12. Dez 2006, 14:36 bearbeitet]
MAC666
Inventar
#32 erstellt: 12. Dez 2006, 14:53
Sehr schön, dass Eure Kinder Led Zeppelin, die Stones und Deep Purple kennen... Lässt ja doch noch hoffen

Wenn man sich mal genau überlegt, ist die moderne Technik (CD) viel primitiver und einfacher als eine Schallplatte oder ein Tonband.

Und damit meine ich nicht die Anwendung, sondern die Technik.

Da ich bei beidem recht gut weis, wie sie funktionieren, kann ich nur sagen, dass die Schallplatte eigendlich der Nachfolger der CD sein müsste, verglichen mit der aufwendigen Technik, die dahinter steckt. Klingt komisch, aber die CD ist absolut logisch aufgebaut, Digitaltechnik ist einfach zu verstehen. Bei Analogen Dingen gibt es viel mehr Faktoren, die Berücksichtigt werden müssen.

Wenn es also viel früher Digitaltechnik gegeben hätte, denke ich, wäre man erst daraus zu analogen Geräten gewechselt, weil man sich ja weiterentwickeln möchte...

OK, vlt. etwas weit hergeholt, aber ich denke, der ein oder andere kann mir folgen...
6killer
Stammgast
#33 erstellt: 12. Dez 2006, 14:58
Denke ich nicht, denn je einfacher etwas zu bauen ist, desto billiger ist es zu bauen, und HiFi wird halt immer von Unternehmen gemacht, die auch etwas verdienen möchten.
THE_REVEREND_IN_RHYTHM
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 12. Dez 2006, 15:01

MAC666 schrieb:


Wenn es also viel früher Digitaltechnik gegeben hätte, denke ich, wäre man erst daraus zu analogen Geräten gewechselt, weil man sich ja weiterentwickeln möchte...




Wie hätte das funktionieren sollen?
MAC666
Inventar
#35 erstellt: 12. Dez 2006, 15:07
Das war rein hypothetisch... oder wie man das schreibt...

Ich wollte damit eigendlich nur die Einfachheit der digitaltechnik im vergleich zu analogen Geräten hervorheben...

Sinn soll das natürlich nicht ergeben
andisharp
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 12. Dez 2006, 15:23
Die Digitaltechnik ist ja nun alles andere, als einfach. Es mussten erst ausreichend hochkomplexe und schnelle Recheneinheiten zur Verfügung stehen, um sie nutzen zu können.
MAC666
Inventar
#37 erstellt: 12. Dez 2006, 15:33
Ich spreche doch nur von der Logik... Nicht von den komplizierten integrierten Schaltungen, etc. Die allerdings heute auch einfacher herzustellen sind, als aufwändige Mechanik...
Stormbringer667
Gesperrt
#38 erstellt: 12. Dez 2006, 15:42
Ich höre auch noch Vinyl.Und warum? Ganz einfach,weil ich es nicht eingesehen habe,daß ich mir die ganzen LP´s,die ich mir in den 70ern und 80ern gekauft habe,noch mal auf CD zulegen zu müssen.So dicke hatte ich es damals auch nicht.Meinen ersten CD-Player habe ich mir erst 1991 zugelegt,da es damals immer schwieriger wurde,seine Lieblingsmucke auf LP zu bekommen.
Nur die MC habe ich damals mit dem Kauf meines ersten Brenners ad acta gelegt.Es existieren zwar noch einige Tapedecks in meiner bescheiden Hütte,aber die stehen hier nur der Vollständigkeit halber.Benutzt werden sie recht selten.
Geräteuser
Stammgast
#39 erstellt: 12. Dez 2006, 15:49

Wenn es also viel früher Digitaltechnik gegeben hätte, denke ich, wäre man erst daraus zu analogen Geräten gewechselt, weil man sich ja weiterentwickeln möchte...


Versteh ich sehr gut was du meinst.Auch ist wohl die analoge technik in unserer heutigen digital alles dominierenden Zeit was für Leute die noch versuchen ein gewissen Ernst in Sachen HIFI zu sehen.Sich also noch die mühe machen Komponenten aufeinander abzustimmen (Das passende Band zum Tape,Schwingungsdämpfende füsse für den Plattenspieler,lagerung und schonungsvoller Umgang mit Platten oder Cassetten etc)
Ich glaub auch - wenn es zuerst den Chip gegeben hätte währe für den Hifi Bereich trotzdem die Röhre noch erfunden worden.Ganz einfach auch deshalb , weil es viele Leute bestimmt Interessant finden würden wenn sie denn wüßten das es noch eine andere Technik gibt die nicht nur aus 2 chips besteht.
xutl
Inventar
#40 erstellt: 12. Dez 2006, 15:57
@reverend

Folgendes habe ich mal gelesen und gebe es hier sinngemäß wieder:

... nehmen wir als Beispiel für die Digitaltechnik die Fotografie!
5 MIO. Pixel bei 24 bit Farbtiefe ergeben eine exakt berechenbare Datenmenge. MEHR gibt es nicht.
Der Analogfilm ist, ein vernünftiges Objektiv vorausgesetzt, in seiner Auflösung lediglich durch die Größe der Moleküle der verwendeten Chemikalien beschränkt. Die mögliche Datenmenge ist etliche Größenordnungen höher als bei Digitaltechnik ....

Der Verfasser äußerte noch die Vermutung, daß derjenige, der HEUTE den Analogfilm entwickeln würde durchaus Chancen auf den Nobelpreis hätte.

Finde ich zwar etwas übertrieben, aber die Richtung kann ich nur unterstützen.

Auf einer LP ist ALLES drauf:
- die Musik
- die Umgebung (Staub, Luftfeuchte, Temp beeinflussen die Funktion einer LP-Mastermaschine nicht unerheblich, erst recht bei Direktschnitt)
- usw.
- usw.

Digitaltechnik im Unterhaltungsbereich funktioniert doch nur durch Weglassen, egal ob wir jetzt mp3, mpeg, jpg oder sonst etwas nehmen.
Also fehlen der Digitaltechnik Informationen, die bei Analog vorhanden sind und die mit entsprechendem Equipment, hier in diesem Forum also eine möglichst highendige Anlage, wahrgenommen werden können.
Ältere werden mir zustimmen: Das Ohr lernt unheimlich schnell. Voraussetzung: Es funktioniert noch und ist nicht mit mp3-Gedröhne bereits geschädigt.

Denkt mal drüber nach!

Aber ich kann mich meinen Vorpostern nur anschließen:
Analoges Musikhören ist ein ganzheitliches Erlebnis, daß einfach Spaß macht.

Mein Mitgefühl ist allen denen gewiß, die ihren alten Schätzchen nachtrauern.
Ich habe da mehr Glück gehabt. Als mich Frauchen überredet hatte meine Tandberg, Cabassse und Thorenskombi zu verkaufen, konnte ich in letzter Minute die Kleinanzeige stoppen.
HEUTE ist sie selber froh darüber, auch wenn die Anlage nicht mehr im Wohnzimmer stehen darf. Da hat der WAF voll zugeschlagen

Gruß
Xutl


[Beitrag von xutl am 12. Dez 2006, 16:01 bearbeitet]
Geräteuser
Stammgast
#41 erstellt: 12. Dez 2006, 16:10

Digitaltechnik im Unterhaltungsbereich funktioniert doch nur durch Weglassen, egal ob wir jetzt mp3, mpeg, jpg oder sonst etwas nehmen.

Genau! Entweder An/Aus - JA/Nein - Schwarz/Weiss.
Mag ja alles ne tolle technik sein,ist sie ja auch!Aber sie klingt einfach zu "ehrlich",weil das vermeindlich "falsche" weggelassen wird.
Ist genauso (gutes Beispiel im übrigen) wie mit den Digitalbildern.Hab noch kein - absolut kein Bild von mir geschosen was echt gut aussieht und wirkt.Bei meiner Freundin ist es genauso - sie ist überaus Fotogen - jedes Bild ein Treffen - seit der DSC ist das vorbei.


[Beitrag von Geräteuser am 12. Dez 2006, 16:12 bearbeitet]
andisharp
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 12. Dez 2006, 16:11
Da brauche ich nicht drüber nachzudenken, um zu erkennen, dass das gröbster Unfug ist, den du da über Digitaltechnik zum Besten gibst.
6killer
Stammgast
#43 erstellt: 12. Dez 2006, 16:15
...wenn man außerdem tief genug geht, dann wird ALLES quasi digital... Strom/kein Strom, oder Spannung/keine Spannung, egal. Selbst unser Nervenkostüm funktioniert so.

Eine Digitalkamera, mit der man keine guten Bilder machen kann, ist eine schlechte Digitalkamera... so einfach ist das
Peer
Inventar
#44 erstellt: 12. Dez 2006, 16:17

6killer schrieb:
<...>Eine Digitalkamera, mit der man keine guten Bilder machen kann, ist eine schlechte Digitalkamera... so einfach ist das ;)

Geräteuser
Stammgast
#45 erstellt: 12. Dez 2006, 16:23
Na wie gesagt,ist nur meine Meinung.Ist im übrigen eine Sony DSC 85 für die ich mal 2200 DM gezahlt habe.Klar sehen die Bilder ganz Toll aus - aber es sieht zu ehrlich zu genau aus im gegensatz zu einen analog geschossenen Foto.
andisharp
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 12. Dez 2006, 16:25
Wenn es dir zu ehrlich und genau aussieht, dann nimm doch Digitaltechnik (Photoshop oder ähnliches) und verändere das Foto dementsprechend
Tommy_Angel
Inventar
#47 erstellt: 12. Dez 2006, 16:34
das tut mir leid...
Geräteuser
Stammgast
#48 erstellt: 12. Dez 2006, 16:34
Ne andysharp von diesen Programmen hab ich keine Ahnung.Ist mir extrem zu umfangreich das Programm (gerade Photoshop)
Die Kamera müsste das irgendwie schon selber können.Zum beispiel das weichzeichnen,das die bilder einfach gefälliger aussehen,oder auch natürlichere farben haben.meine rauscht zb tierisch bei rot töne.Ich meine was solln das? Sowas kann jede Sofortbildkamera besser.
andisharp
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 12. Dez 2006, 16:53
Das liegt an dem zu kleinen Chip, Megapixel sind halt nicht alles. Lieber eine ältere 3 Megapixelkamera nehmen mit größerem Chip, die rauscht erheblich weniger.
MAC666
Inventar
#50 erstellt: 12. Dez 2006, 17:02
Genau darauf wollte ich hinaus, sehr gute Vergleiche mit den CCD <-> Analogfilm und Chips <-> Röhren, bzw. einigermassen analog arbeitenden Transen...

Theorie:

Wenn es zuerst die digitale Variante gegeben hätte, wäre diese immer weiter aufgebohrt worden, um die Auflösung zu verfeinern, also höhere Bitrate, höhere Auflösung, höhere Samplingrate, diese Dinge. Aber wenn dann ein findiger Wissenschaftler kommt, und Analogtechnik vorstellt, die all diese Limitationen nicht hat: Ein genialer Mensch! Quasi unendliche Auflösungen! Leider mit enormen Kostruktionsaufwand verbunden, die Ingenieure benötigt für die bis dato vernachlässigte Mechanik, die ungleich komplizierter herzustellen ist, wesendlich mehr Zeit und Aufwand, als bei zwar lange und kompliziert entwickelten Chips, die nun aber billig durch einfache Belichtung auf Wafer millionenfach hergestellt werden können. Mechanik bleibt immer aufwändig, auch in millionenfacher Anwendung...

Und durch die pure Logik der gleichnamigen Schaltungen sind sie vom Grundsatz her einfacher als die "schwammige" Analogtechnik zu verstehen...

Wie gesagt, alles rein hypothetisch.
MAC666
Inventar
#51 erstellt: 12. Dez 2006, 17:04
Ups, derweil gab es wohl noch ein paar Beiträge

Ach ja, und mit den Cams das stimmt: Ich habe hier eine 0,8 MPixel Kamera von 1998, die hervorragende Bilder macht im Gegensatz zu einer billigen 5 MP von heute...
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