SAT Neuling und keine Ahnung - Geht mein Aufstellort und welche Schüssel empfiehlt sich?

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simultan
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 12. Nov 2012, 16:27
Hallo zusammen,

ich bin vor einem guten halben Jahr in ein kleines Reihenhaus gezogen, dort hat mein Vermieter sich statt einer schönen SAT Schüssel DVBT installieren lassen. Da ich vorher Entertain hatte und dies am neuen Standort nicht mehr geht muss ich jetzt alternativen für meine Bundesliga suchen.

Kabel ist mir eigentlich auf Dauer zu teuer, von daher überlege ich jetzt auf SAT zu gehen.

Ich würde das ganze am liebsten auf dem Balkon installieren, da ich dort relativ einfach die Kabel verlegen kann. Hier müsste ich nur einmal mit Fensterdurchführung fürs Schlafzimmer und einmal von Aussen durch die Wand gebohrt fürs Wohnzimmer gehen, was für mich selbst ohne Probleme machbar ist. Baue ich das ganze auf dem Dach auf, werde ich da wohl mehr Aufwand haben und diesen will ich mir bei Miete nicht antuen.

Nun habe ich mir schon ein paar Sachen angeschaut und bin ziemlich unsicher, ob ich da mit der Balkonmontage überhaupt hinkomme. Hier mal ein Bild des Hauses:

Standort

Was meint ihr, ist das noch machbar oder würdet ihr die Finger davon lassen und gleich aufs Dach gehen? Position könnte auch noch auf die untere Hauskante verschoben werden, da bin ich flexibel.

Würde ungern eine Schüssel kaufen um danach festzustellen, das es so nicht funktioniert.

Geht das?
so_und
Stammgast
#2 erstellt: 12. Nov 2012, 16:40
Schau doch einfach mal in der Nachbarschaft um.

So wie die Schüsseln anderer angebracht sind kannst du deine auch ausrichten. Gegen eine Balkonistallation spricht garnichts, die bedarf auch keiner besonderen Technik.

Wichtig ist einfach nur, dass du die richtige Ausrichtung für den ASTRA-Sat einstellen kannst.


[Beitrag von so_und am 12. Nov 2012, 17:45 bearbeitet]
Volterra
Inventar
#3 erstellt: 13. Nov 2012, 23:45

so_und schrieb:
Schau doch einfach mal in der Nachbarschaft um.

Hä?
@simultan hat den Dishpointer benutzt und auf dem Bild ist die erforderliche
Anpeilungsrichtung klar erkennbar.

Was zum Teufel sollen Nachbarschüsseln bewirken, wenn nur 3 Grad östlich oder westlich von
19,2 Grad der nächste Satellit sendet?

Aufgrund des Bildes kommt es auf Centimeter am, um am Ende des eigenen Hauses (Mietshaus) vorbeizublicken.
Das dürfte aber noch so eben klappen.
@simultan
Was sind das für weiße Punkte zwischen Deinem Haus und dem Nachbarhaus,
duch die die Pointerlinie zum Satelliten verläuft?

Das klappt aber eher nur dann, wenn kein Balkonständer benutzt wird.
Dann dürfte nämlich die südliche Balkon - Wandbegrenzung die Anpeilung verhindern.

Somit muss vermutlich die Schüssel via Masthalter - Ausleger an der Balkonbrüstung
befestigt werden, so denn der Vermieter nix dagegen hat - versteht sich.

Sowas muss ein VM nämlich nicht dulden.
simultan
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 17. Nov 2012, 13:40
So, kann jetzt erst antworten.

Mein VM hat mir das ok gegeben, das ich die Schüssel an den Balkon bauen darf, soweit ok.

Die weißen Punkte sind Gartenhäuschen, also nix was die Sicht beeinträchtigen würde.

Jetzt aber mal eine andere Frage: Kann oder besser könnte ich die alten Kabel weiterverwenden? Denn dann wäre eine Dachinstallation natürlich der bessere Weg. Über die Balkongeschichte denke ich in der Hauptsache wegen der Verkabelung nach. Und mit der Auslegergeschichte bin ich nicht ganz glücklich und wäre für mich auch optisch jetzt nicht ganz das optimale.

Hab mir das heute mal auf dem Dach angeschaut. Ein neues Kabel werde ich nur mit viel Aufwand durch die bestehenden Kanäle ziehen können. Nun halt die Frage, ob ich nicht sogar die alten Kabel weiterverwenden könnte.

So schaut der Anschluss via Dvbt im Moment aus.
Wobei ich mir den Verteiler auch notfalls sparen könnte, da ich eh nur im Wozi fernsehe.

Da das Haus aber doch ein paar Tage älter ist, wird es wohl eher nicht gehen vermute ich.


image
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Radiowaves
Inventar
#5 erstellt: 17. Nov 2012, 16:13
Eine Schüssel auf dem Dach eines Hauses, das einem nichtmal gehört... völlig unabhängig von den Besitzverhältnissen solltest Du wissen bzw. hier erfahren, daß Schüsseln auf dem Dach - wie alle anderen Empfangsantennen da oben ebenso - gegen direkte oder auch nahe Blitzeinschläge geschützt werden müssen. Falls Du derzeit eine DVB-T-Antenne Deines Vermieters auf dem Dach haben solltest (und nicht unter der Dachhaut auf dem Spitzboden), dann müßte die eigentlich auch entsprechende technische Maßnahmen aufweisen. Der Vermieter ist ja dafür verantwortlich, daß von der Mietsache keine Gefahren für Dich ausgehen.

Eine Variante ist, die Antenne in den Schutzbereich einer Fangstange zu stellen. Das sind diese Stangen mit Metallspitze, die Du oft auf Industriegebäuden siehst. So etwas kann z.B. so aussehen:

http://www.vde.com/d...at-schuessel-txt.jpg

http://www.vde.com/d...enne_geschuetzt2.JPG

Der Blitz ballert, wenn er unbedingt dort einschlagen will, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in die Metallspitze der Fangstange und wird von dort mit einem dicken Draht (50 mm^2 Blitzableiterdraht) zu einem Erder abgeleitet. Die Schüssel selbst nimmt dabei keine Blitzteilströme auf, da sie nicht elektrisch leitend mit der Fangstange verbunden ist (das ist Kunststoff) und es einen entsprechend großen Abstand gibt.

Die Fangstangenlösung ist die zu empfehlende und wohl künftig auch die, die in die Normen reingeschrieben wird. Auf Dächern von Einfamilienhäusern habe ich so etwas bewußt bislang nur ein einziges mal gesehen.

Was auch noch erlaubt ist, ist die direkte Masterdung. Wenn überhaupt irgendeine Maßnahme vom Installateur getroffen wurde, dann oft die. Mit einer blitzstromtragfähigen Mastschelle wird der Mast direkt - idealerweise außen - mit einem Erder verbunden. 16 mm^2 muß der Ableitungsdraht Querschnitt haben, wenn er aus Kupfer ist. Der / die Erder wird / werden dann noch untereinander blitzstromtragfähig sowie mit der Haupterdungsschiene des Gebäudes verbunden und liegen damit auf dem Erdungspotential des Gebäudes, auf dem auch Wasserleitungen, Heizungsrohre etc. liegen. Weiterhin müssen alle Kabelschirme der Antennenkabel (also das Geflecht jedes Koaxkabels, das von der Antenne kommt und auch das Geflecht jedes Koaxkabels, das auf die Antennendosen geht) dort mit aufgeklemmt werden. Man macht das "schleifenfrei" vom geerdeten Antennenmast aus, wenn der Antennenmast direkt geerdet ist. Man zieht also keinen grün/gelben hoch auf den Dachboden, sondern klemmt Multischalter / Verstärker und Erdungsblöcke am Antennenmast an.

Schau mal den Text von Heinz Kleiske:
http://www.kleiske.de/vde%200855/ErdungMerkFormblatt.pdf

Diese Maßnahme müßte auch jetzt schon vorhanden sein, wenn Du eine DVB-T-Außenantenne auf dem Dach hast (Erdung des Mastes und Potentialausgleichs-Einbeziehung aller Koaxkabel) bzw. auch bei Unterdachmontage (da nur Potentialausgleich der Koaxkabel, in diesem Fall mit grün/gelben 4-mm^2-Leiter von der Haupterdungsschiene aus).

Falls Du jetzt suchst und nichts entsprechendes findest, bist Du nicht alleine, sondern in guter Gesellschaft von geschätzt 90% aller Antennenanlagenbenutzer. Fast nie sind die entsprechenden Maßnahmen realisiert, was solange nichts macht, bis mal was passiert (Sachschäden, Personenschäden). In einem solchen Fall zickt dann die Versicherung bzw. der Installateur oder auch Eigentümer / Vermieter des Gebäudes bekommt sogar juristischen Streß.

Eine Satschüssel an der Hauswand, die nicht weiter als 1.5 Meter von ihr wegsteht und sich 2 Meter unterhalb der Dachkante / Dachrinne befindet sowie einen ausreichenden Abstand von potentiell Blitzstrom-tragfähigen Aufbauten (Dachrinnen-Fallrohre, Metalltreppen / -geländer, die ihrerseits partiell außerhalb des Schutzbereiches installiert sind) einhält, muß nicht geerdet werden. An den Potentialausgleich gehört sie aber auch. Dennoch ist diese Montage im Schutzbereich der Fassade wesentlich günstiger.

Also schauen wir erstmal, was derzeit da ist.

Hast Du eine DVB-T-Dachantenne? Wenn ja, ist da eine Masterdung zu erkennen (dicker Draht nach unten ins Erdreich)?

Wenn Dachantenne, dann bitte mal ein Foto davon. Vielleicht genügt deren mast schon für die Schüssel.

Siehst Du in der Kabelverteilung nahe des Verstärkers irgendwelche Metallwinkel oder -blöcke, an die beidseits Stecker rangeschraubt sind und die mit grün/gelb irgendwie irgendwohin verbunden wurden? Das wären dann Erdungswinkel oder Erdungsblöcke. Ich sehe auf Deinen Fotos so etwas nicht, aber ich sehe schonmal teilweise gute F-Stecker, auch nicht unbedingt üblich.

Hast das Haus oder die Häuserreihe gar einen äußeren Blitzschutz ("Blitzableiter") auf dem Dach? Wenn ja, wirds noch delikater, dann muß nämlich die Antennen-Schützerei dort von einer Blitzschutzfachkraft sauber und unter Erhalt der Schutzfunktion mit eingebunden werden.

Kannst Du erkennen, was auf den Kabeln steht, die vom Verteiler zu den Zimmern gehen? Also, sind da dünn Typen- und Herstellerbezeichnungen aufgedruckt?

Geht zu jeder Dose ein eigenes Kabel von diesem Verteiler auf dem Foto oder hängen auch mal mehrere Dosen hintereinander (Dosen öffnen, sieht man da ein Kabel oder zwei reingehen)?

Wo geht das Kabel hin, das am "Out" des EAD20 angeschlossen wurde? Da ist "Verteiler" draufgeschmiert worden. Das ist der "Hauptstraßendurchgang" des Antennensignals, da geht es mit nur niedriger Dämpfung durch. Wohin geht es dann?

Prinzipiell hast Du recht gute Chancen, Satsignale in diese alte verkabelung einzuspeisen. Wenn an jedem Kabel (die beiden, die an den 12.5-dB-Abgängen des "Verteilers" (der keiner ist, sondern ein Abzweiger) hängen, nur je eine Antennendose hängt, kannst Du wenn die Kabel von guter Qualität sind, an jede Dose exakt einen Satreceiver hängen. Twinreceiver (für Aufnahme / Ansehen unterschiedlicher Programme) reichts aber nicht. Wenn Du das haben willst oder Antennendosen hintereinandergeschaltet sind, kannst Du immer noch mit einer modernen Einkabelanlage (Unicable) elegant zum Ziel kommen. Selbst eine UKW-Antenne kannst Du noch mit einspeisen, um das regionale Radioangebot auch in den Zimmern abgreifen zu können.

Also fang einfach mal an, die Informationen zusammenzutragen, die ich gern sehen würde.
simultan
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 17. Nov 2012, 17:54
Hallo Radiowaves,

erst mal vielen lieben Dank für deine wirklich ausführliche und informative Antwort.

Ich versuche mal alles zu beantworten so gut es mir gelingt:


Radiowaves schrieb:

Hast Du eine DVB-T-Dachantenne? Wenn ja, ist da eine Masterdung zu erkennen (dicker Draht nach unten ins Erdreich)?


Dachantenne hat sich der Vermieter damals bei der Umstellung installieren lassen, eine Masterdung sehe ich nicht, es sei denn ich bin blind.


Radiowaves schrieb:

Wenn Dachantenne, dann bitte mal ein Foto davon. Vielleicht genügt deren mast schon für die Schüssel.


Foto 17.11.12 14 25 04


Radiowaves schrieb:

Siehst Du in der Kabelverteilung nahe des Verstärkers irgendwelche Metallwinkel oder -blöcke, an die beidseits Stecker rangeschraubt sind und die mit grün/gelb irgendwie irgendwohin verbunden wurden?


Nahe der Verteilung kann ich hier nix erkennen, könnte natürlich sein, das das ganze nahe der Stelle ist, an der der Mast ins Dach geht, dieses ist aber isoliert und da möchte ich jetzt noch nicht alles aufmachen, da ich dafür erst ein paar Bretter runterreißen müsste. Wenn so etwas vorhanden wäre würde ich es eher in Mastnähe suchen, auf dem Dachboden sehe ich nix, was nach Erdleiter ausschaut. Liegt wahrscheinlich daran, das alles isoliert und zugemacht ist da oben. Aber irgendwie muss ja die alte terrestrische Antenne auch geerdet gewesen sein? Von daher müsste ich da dann schauen, wie das ausschaut wenn ich mich für eine Dachmontage entscheide. Wobei ich da dann nicht selber bastel sondern einen Elektriker kommen lassen würde.


Radiowaves schrieb:

Hast das Haus oder die Häuserreihe gar einen äußeren Blitzschutz ("Blitzableiter") auf dem Dach? Wenn ja, wirds noch delikater, dann muß nämlich die Antennen-Schützerei dort von einer Blitzschutzfachkraft sauber und unter Erhalt der Schutzfunktion mit eingebunden werden.


Nein, auch hier kann ich nix erkennen.


Radiowaves schrieb:

Kannst Du erkennen, was auf den Kabeln steht, die vom Verteiler zu den Zimmern gehen? Also, sind da dünn Typen- und Herstellerbezeichnungen aufgedruckt?


Ich kann nur auf einem Kabel eine Typenbezeichnung erkennen, aber dieses ist völlig irrelevant, da ich dieses Kabel nicht benötige, da dort kein Fernseher stehen wird. Die anderen Kabel sind leider blank.


Radiowaves schrieb:

Geht zu jeder Dose ein eigenes Kabel von diesem Verteiler auf dem Foto oder hängen auch mal mehrere Dosen hintereinander (Dosen öffnen, sieht man da ein Kabel oder zwei reingehen)?


Zu jeder Dose geht ein eigenes Kabel, hintereinander ist nichts geschaltet.


Radiowaves schrieb:

Wo geht das Kabel hin, das am "Out" des EAD20 angeschlossen wurde? Da ist "Verteiler" draufgeschmiert worden. Das ist der "Hauptstraßendurchgang" des Antennensignals, da geht es mit nur niedriger Dämpfung durch. Wohin geht es dann?


Das Kabel geht ins Wohnzimmer, ist also das entscheidende Kabel.


Radiowaves schrieb:

Also fang einfach mal an, die Informationen zusammenzutragen, die ich gern sehen würde.


Ich hoffe ich habe nix vergessen und alle Informationen gefunden. Hier auch nochmals ein großes Dankeschön für deine Arbeit hiermit! Ich reich dir mal nen virtuelles Bier!

Natürlich hast du mir jetzt auch die Augen geöffnet, das es nicht einfach mit "Schüssel aufs Dach und gut" getan ist. Von daher stelle ich auch nochmal ein Bild für die Balkonmontage ein, einmal mit Blick in die Sat Richtung vom (möglichen) Schüsselstandort aus und einmal auf den Schüsselstandort. Hier könnte ich dann ohne Schwierigkeiten ein neues Kabel legen und wäre auch fix in den benötigten Räumen. Hat vielleicht hier jemand mal eine Empfehlung für eine Schüssel, die etwas dezenter ausschaut und ausreichen würde? Vielleicht verabschiede ich mich dann auch wieder von dem Thema Dachmontage wenn es da mittlerweile halbwegs dezente Lösungen gibt.

Foto 17.11.12 14 38 52
Foto 17.11.12 14 39 07
Radiowaves
Inventar
#7 erstellt: 17. Nov 2012, 19:51
Danke für Infos und vor allem Fotos! Ich seh da so viele Gemeinheiten, ich könnte Dir richtig den Abend vermiesen. Wenn... ja wenn es nicht vermutlich bei allen nachbarn kein bißchen anders wäre.

Ich schreib heute Abend was dazu: die Lösung "wie bei allen" und die "saubere Lösung". Jetzt geh ich erstmal in die Sauna...
Volterra
Inventar
#8 erstellt: 17. Nov 2012, 20:38

simultan schrieb:

Hat vielleicht hier jemand mal eine Empfehlung für eine Schüssel, die etwas dezenter ausschaut und ausreichen würde? Vielleicht verabschiede ich mich dann auch wieder von dem Thema Dachmontage wenn es da mittlerweile halbwegs dezente Lösungen gibt.
Letzteres wäre eine weise Entscheidung.
Vor allen Dingen wenn man Mieter eines Hauses ist.
Gemessen an einer Dachmontage mit all den teueren Nebenkosten,
ist die Balkonschüssel mit Ausleger für kleines Geld machbar.

Außerdem:
So es denn mal einen schneereichen Winter gibt, geht die Schneeräumung
von LNB und Schüssel auf dem Balkon ratz fatz.

Entscheidend ist das Pointerbild in Post#1 und alles sollte mit Mastausleger gut werden.
http://www.bfm-satsh...sleger-dumvs-50.html

Member @ Dubaifan nutzt diese Schüssel und ist damit hochzufrieden:
http://www.testberic...idish_45_p68496.html:
Diese Antenne soll auch gut sein.
Hier in einer Quadversion:
http://www.hm-sat-sh...uad-lnb-version.html
Radiowaves
Inventar
#9 erstellt: 17. Nov 2012, 23:33
Sooo, zurück.

Das Foto mit der DVB-T-Antenne läßt erstmal nicht erahnen, daß da eine ordnungsgemäße Mast-Erdung dran wäre. Die Schelle und das Kabel fehlen... unter dem Dach könnte das zwar auch noch realisiert sein, ist aber weniger wahrscheinlich. Dann müßte auch irgendwo im Haus deutlich erkennbar ein dickes Erdungskabel nach unten verlaufen, und das sollte bitteschön von anderen Kabeln der Hausinstallation auch noch Abstand halten.

Ich gehe mal davon aus, es ist bei Dir so wie es fast überall ist: die Antenne ist letztlich nur "funktechnisch" angeschlossen, aber nicht entsprechend der Normen und Richtlinien abgesichert. Du bist damit wie gesagt in guter Gesellschaft, es dürften mehr als 90% sein, die das betrifft.

Heißt andererseits auch, daß im Falle eines Falles die Versicherung u.U. zicken wird. Letztlich wäre das bei "nur" Sachschäden dann etwas, das man ggf. auf den Vermieter abzuwälzen versuchen könnte. Habe mir nie solche Verfahren angeschaut, aber da Du da nur zur Miete wohnst...

Die anderen Schüsseln, die man auf dem Dachfoto erkennt, scheinen auch nicht unbedingt geerdet zu sein. Wäre auch nicht verwunderlich. Und ist übrigens auch ein gewisses Sicherheitsrisiko für einen selbst, auch dann, wenn man gar keine Antenne draußen hätte. Wenn in unmittelbarer Nachbarschaft was einschlägt und die immense Energie nicht gegen Erde abgeleitet wird, sondern ins elektrische Hausnetz eindringt (einfach über das Antennenkabel bis zu den Geräten und dort "rückwärts" ins Stromnetz), kann das u.U. auch bis raus ins öffentliche Niederspannungsnetz gehen und kommt dann in völlig unbeteiligten Wohnungen wieder über den Stromanschluß rein. So Geschichten wie "5 Häuser weiter ist der Blitz eingeschlagen und in der ganzen Straße sind viele Fernseher defekt" kenne ich aus dem ländlichen Raum durchaus.

Wir können also festhalten:

Die bestehende Antenne scheint nicht geerdet zu sein. Sie entspricht damit zwar den üblichen Gepflogenheiten, aber nicht dem anerkannten Stand der Technik. Im Falle eines Falles kann es passieren, daß man mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit Sach- oder gar Personenschäden erleidet und Probleme mit der Versicherung bekommt.

Wie gesagt: wenn etwas passiert. Meist passiert ja eben so etwas nicht. Das seltsame ist: beim Lotto passiert auch fast nie etwas (angenehmes), dennoch spielen die Leute in der Hoffnung, es würde passieren. Bei Gewittern schlägt auch recht selten einer ins eigene Haus ein - und da gehen die Leute davon aus, daß es schon nie passieren wird...


Weiterhin und ganz allgemein:

DVB-T als alleinige TV-Versorgung ist definitiv nur etwas für den "Notfall" oder Basisansprüche. Bereits gegen normalaufgelöstes (SDTV) Fernsehen via Sat oder Kabel digital sehen fast alle DVB-T-Programme aufgrund der deutlich niedrigeren Bitrate fürs Bild einfach nur flau aus. Der Effekt ist bereits bei 26 Zoll Bilddiagonale sofort auffällig. Wie soll das dann bei heutigen TV-Größen werden? HDTV ist gleich gar nicht und selbst die Öffis sind nicht vollzählig. Privatsender gibt es nur in einigen Metropolenregionen. Aus meiner Sicht gehört schon vermieterseitig da ein alternatives Angebot hin, entweder Sat (war lange kompliziert, weil die Empfänger nicht im TV eingebaut waren und die klassische Sat-Verkabelung als Sternverkabelung nunmal aufwendiger ist) oder halt Kabel digital. Welche der beiden Lösungen jeder bevorzugt, ist klassisches Streitthema. Ich mag Sat, manche mögen Kabel trotz der Kosten - und sei es, weil sie die passenden Geräte mitbringen und z.B. UKW mit hoher Programmanzahl gewohnt sind.

Also: eigentlich gehört da schon vermieterseitig eine Schüssel hin.



simultan schrieb:
Aber irgendwie muss ja die alte terrestrische Antenne auch geerdet gewesen sein?

"Sollte", aber leider nicht "muss". Die Realität spricht eine andere Sprache, in den meisten Fällen. Nicht nur in Deutschland. Habe es letztens in der Schweiz fast überall exakt genauso gesehen. Das Antennenerden war in der Funk-Pionierzeit ("Vergessen Sie nicht, Ihre Antenne zu erden!") offenbar weitaus gängiger als heute.


simultan schrieb:
Zu jeder Dose geht ein eigenes Kabel, hintereinander ist nichts geschaltet.

Eine recht gute Voraussetzung, um zumindest an jeder Dose einen (!) Sat-Empfänger betreiben zu können, solange das Kabel nicht mechanisch beschädigt wurde (enge Biegungen, Knicke, Quetschungen, ...) und leidlich doppelt geschirmt ist. Ich hatte einst 30 Meter Billigkabel vom LNB zum Receiver - es lief. Eine Idealvorstellung ist das natürlich nicht, aber oft geht es.

Nutzt man die modernen Unicable-Systeme, gehen sogar mehrere Empfänger an einer Dose, sie müssen dafür aber geeignet sein.

Hintergrund: auf einer Sat-Position sind so viele Programmpakete, daß sie nicht alle gleichzeitig "ins Kabel passen". Es wird deshalb schon an der Schüssel im LNB eine Vorauswahl zwischen 4 Blöcken getroffen:

- horizontal polarisiert zur Erde funkende Pakete im unteren Frequenzbereich (Lowband)
- vertikal polarisiert zur Erde funkende Pakete im unteren Frequenzbereich
- horizontal polarisiert zur Erde funkende Pakete im oberenFrequenzbereich (Highband)
- vertikal polarisiert zur Erde funkende Pakete im oberen Frequenzbereich

Die Auswahl, welche "Ebene" der Receiver haben will, wird über die vom Receiver aufs Kabel gegebene LNB-Versorgungsspannung (13 oder 18 Volt) für die Polarisationsebenen und ggf. eine zusätzlich aufmodulierte 22-kHz-Schwingung für die Umschaltung ins Highband vorgenommen.

Daran erkennst Du: einfach "T-Stücke" einbauen und 2 Receiver an ein Kabel hängen geht nicht. Was, wenn der eine gerade im Lowband horizontal empfangen will und der andere im Highband vertikal? Also: je Kabel genau ein Receiver.

Moderne Unicable-Systeme machen das anders: jeder Receiver bekommt genau eine Frequenz, auf der er empfängt. Er fordert vom Verteilbaustein durch digitale Steuersignale den gewünschten Transponder an und der Verteilbaustein (Unicable-Matrix) legt ihn genau auf die vereinbarte Frequenz. Dadurch kann man mehrere Receiver, die diese Sprache sprechen, an einem Kabel laufen lassen, ohne daß sie sich in die Quere kommen.


simultan schrieb:
Das Kabel geht ins Wohnzimmer, ist also das entscheidende Kabel.

Geil. Dann hat man eine hübsche Mischverteilung aufgebaut. Die zwei anderen Abgänge werden stark gedämpft, der fürs Wohnzimmer nicht. Das kann man tun, wenn man im Wohnzimmer z.B. eine Durchgangsdose (!) mit 10 oder 14 dB Auskoppeldämpfung setzt und deren Durchgang mit einem 75-Ohm-Widerstand abschließt, weil keine weitere Dose folgt. Unterläßt man das, bekommt man Reflexionen auf dem Kabel, die die beiden anderen Anschlüsse stören können. An die beiden stark gedämpften Anschlüsse gehören sogenannte "Stichdosen" mit geringer Dämpfung.

Technisch ist die Lösung so machbar und formal sauber, aber höchst inkonsistent und nicht besonders ästhetisch. Aber wenns läuft...


simultan schrieb:
Von daher stelle ich auch nochmal ein Bild für die Balkonmontage ein, einmal mit Blick in die Sat Richtung vom (möglichen) Schüsselstandort aus und einmal auf den Schüsselstandort.

Und da ginge es rein formal weiter mit dem Streß. Du wohnst ganz oben und schaffst es offenbar nicht, von Schüsseloberkante zur Dachrinne mindestens 2 Meter Abstand zu halten. Damit wäre auch die Balkonschüssel nicht im Schutzbereich der Fassade und müßte rein formal... richtig: sie müßte geerdet werden. Und weil sie dann noch sehr nahe am Metallgeländer wäre, müßte sie zur Vermeidung von Lichtbogenbildung bei einem Einschlag (Brandgefahr!) mit dem Geländer elektrisch verbunden werden.

Nun willst Du ja die Schüssel außerhalb des Geländers anbringen. Selbst wenn Du das so tief machst, daß die Schüssel dann 2 Meter zur Dachrinne einhält und so nah an der Wand, daß Du nicht weiter als 1.5 Meter von der Wand wegkommst, ist da noch dieses Balkongeländer aus Metall. Dessen oberes Rohr dürfte weniger als 2 Meter von der Dachrinne weg sein, so daß ein spitzfindiger Mensch auf die Idee kommen könnte, es wäre damit nicht im geschützten Bereich. Und dann nützt es gar nichts, wenn die Schüssel zwar ihrerseits im geschützten Bereich ist, es aber durch das Metallgeländer einen im Falle eines Einschlags z.B. in die Dachrinne mittels 2 Lichtbögen (Dachrinne -> Geländer und Geländer -> Schüssel) überbrückbaren Weg für die Blitzenergie gibt. Hier müßtest Du noch einen speziell zu berechnenden Trennungsabstand Schüssel - Geländer einhalten.

Ja, so fies ist das, wenn mans genau nimmt. Am Haus meiner Eltern gibt es außer mitten auf der Südwand keinen Ort, an dem eine Shcüssel ohne Erdung zu installieren wäre. Und mitten auf der Südwand wäre optisch eine Zumutung.


Ich sehe folgende Varianten:

1. Satschüssel aufs Dach

Größere Bauerei, geht nur mit (und durch) den Vermieter. An den vorhandenen Mast eine Satschüssel, 75, 80 oder 85 cm, anthrazit. Bitte nicht so tief wie die graue Schüssel im Hintergrund, die bei etwas Schneefall den Reflektor abgeschattet bekommt und alsbald auch den Arm mit dem LNB im Schnee versinken läßt. Dann geht nichts mehr.

Es müßten dann allerdings bei einer ordentlichen Lösung 4 Kabel durch das Rohr ins Haus geführt werden. Wenn die DVB-T-Antenne zusätzlich bleibt (wäre durchaus in Erwägung zu ziehen als Zweitlösung bei irgendwie abgestorbener Schüssel und für einfachere TVs (Gästezimmer, ...) mit nur DVB-T-Tuner drin), wären es 5 Kabel.

Die DVB-T-Antenne kann, wenn keine metallischen Dachziegel bzw. Unterspannbahnen (dürfte beides gegeben sein...;) ) vorhanden sind, auch auf den Spitzboden, wenn sie da nicht stört. Zusätzlich kann man noch eine UKW-Antenne mit vorsehen, je nach Ort einen Runddipol (sieht man an der Schüssel ganz hinten im Dachfoto, rechts von Deinem Mast, ist dort aber aufgrund der Satschüssel reichlich doof montiert, da einseitig abgeschirmt) oder eine kleine Richtantenne, die dann so ähnlich aussieht wie Deine DVB-T-Antenne, nur mit viel breiteren Stäben.

Der Mast bekäme eine blitzstromtragfähige Schelle und ein 16-mm^2-Kupferkabel die Hauswand runter an einen Staberder von 6 - 9 Meter (!) Länge, den eine Fachfirma meist schnell und sauber mit der Vibrationsramme versenkt. Der Staberder muß dann noch bei Dir mit der Potentialausgleichschiene verbunden werden, also mit dem Ding, wo die Wasserrohre und Heizungsrohre und die anderen metallischen Einbauten angeklemmt sind. Es darf also noch gebuddelt werden und die Hauswand durchbohrt... und wieder abgedichtet.

Direkt hinter dem Kabeleintritt auf dem Dachboden käme ein "Erdungswinkel", an den alle ankommenden Stecker angeschlossen werden und von dem es dann auf der anderen Seite weitergeht auf den Multischalter, also den Verteiler der Satsignale. Hier wäre bei der vorhandenen Verkabelung (offenbar 3 Kabel , 3 Räume) eine Unicable-Matrix sinnvoll, die je Kabel mehrere Receiver erlaubt. Man könnte dann in jedem Raum z.B. 2 Receiver am jeweiligen Kabel betreiben.

Die DVB-T- und ggf. UKW-Signale kann man dort mit einschleusen, sie stören sich nicht mit den Sat-Signalen (anderer Frequenzbereich). Hat der Multischalter eine passive Terrestrik, dann ginge sogar der vorhandene Verstärker als Zusammenführ-Verstärker für UKW und DVB-T weiterhin zu nutzen, dessen Ausgang dann in den Terrestrik-Eingang des Multischalters. Ansonsten eine passive Zusammenführung mit kleiner Weiche und ab in den terrestrischen Eingang des Multischalters.

Vom Multischalter ginge es wieder mit kurzen Patchkabeln auf so einen Erdungswinkel und dann endlich auf die Kabel zu den Dosen.

Beide Erdungswinkel werden dann noch mit 4- oder 6-mm^2-Draht grün/gelb mit dem Gehäuse des Multischalters verbunden und mit dem in den Dachboden reinragenden Ende des Antennenmastes. Damit ist über den Weg Mast - Masterder - Verbindung zur Potentialausgleichschiene sichergestellt, daß alle Kabel auf dem Hauspotentialausgleich liegen.

Alternativ (eigentlich besser) wäre, die DVB-T-Antenne unters Dach zu nehmen, ggf. mit einer UKW-Antenne zu ergänzen (ebenfalls unter Dach) und draußen nur die Satschüssel ranzumontieren. Dann an den Mast mit 2 GFK-Stäben eine Fangstange, deren Abstand und Höhe eine Blitzschutzfachkraft berechnen muß. Die Fangstange wird dann mit 50 mm^2 Erdleiter außen die Hauswand runtergeführt auf den Erder, der wiederum mit der Potentialausgleichschiene verbunden werden muß. Der Mast wird dann innen unter Dach mit 4 oder 6 mm^2 grün/gelb durchs Haus runter auf die Potentialausgleichschiene geklemmt.

Das wäre, wenn ich jetzt als Laie nichts falsch gemacht habe, die formal saubere Lösung, die als Stand der Technik anerkannt ist. Lohn der Mühe auch: in den 3 Zimmern mit den Dosen können jeweils mehrere Unicable-taugliche Receiver oder je ein "legacy-Receiver" mit voller Programmvielfalt ohne Einschränkung betrieben werden, dazu auch noch das lokale Angebot via DVB-T und UKW bei Bedarf.

Frage: wer hat diese Lösung daheim? Und welcher Elektriker biete sie an? Noch mehr: welcher "gut befreundete" Elektriker oder Sat-Anlagen-Bauer bietet sie an? Nichtmal die, wie ich vom Dorf weiß...


2. Satschüssel an der Fassade im geschützten Bereich

Was ist eigentlich mit der kleinen südlichen Stirnseite am Balkon, die wir auf den Fotos nicht zu sehen bekommen? Da ist doch dieser Vorsprung zum Nachbarhaus. Wie breit ist der? Wenn das reicht, um dort unter Wahrung von "2 Meter bis Dachkante" eine Schüssel zu montieren, wäre die eventuell im geschützten Bereich. Müßte man sich vor Ort ansehen, vor allem wegen des Balkongeländers.

Ich muß zugeben, der Ort ist tricky und sicher mit Diskussionen behaftet, weil man idealerweise auch von Hausecken Abstand hält. Und falls dort die Regenrinne runterführt, wars das sowieso, denn dann hat man wieder die Gefahr eines Lichtbogens und muß die Schüssel mit der Regenrinne verbinden und wieder erden.

Wenn die Abstände zu potentiell blitzstrombelasteten Metallteilen funktionieren, braucht nicht geerdet zu werden. Wenn im Haus nur eine Wohnung versorgt wird (ist ja so), ist nichtmal der Potentialausgleich (diese "Erdungswinkel") vorgeschrieben, aber dringend anzuraten. Wenn nur ein TV versorgt werden soll, dann kann man auch das weglassen.

Für den Einwand "das südlichste Haus der Reihe steht dann aber im Weg" habe ich eine Antwort. Die Schüssel schaut etwa 30° nach oben, gewinnt also je Meter horizontalen Abstand etwas über 50 cm Höhe. Bis zum letzten Haus bist Du übers Dachniveau hinaus und das Haus steht nicht im Weg.

Alles natürlich vorausgesetzt, die Empfangbarkeit ist so, wie Dishpointer suggeriert.


3. Satschüssel vor dem Balkon

...mit einem Ausleger am Balkongeländer befestigen und eisekalt ignorieren, daß hier vermutlich sowohl der Abstand 2 Meter zur Dachrinne nicht eingehalten wird und dann auch noch das Metallgeländer diesen Abstand nicht einhält, womit sowieso alle Messen gesungen sind, wenn mans korrekt machen will.

Solange nichts passiert, ist das die wohl billigste Lösung. Sollte etwas passieren, hast Du vermutlich alsbald ein Problem mit Versicherung und ggf. auch Vermieter, so mehr kaputt sein sollte als nur Dein TV-Gerät.

Die Wahrscheinlichkeit dafür? Siehe Lotto...

Als Schüssel geeignet wäre z.B. die schon empfohlene DigiDish 45 in beige mit Single- oder Twin-LNB. Damit fällt ggf. das WM-Endspiel zwar dem Starkregen zum Opfer, während die Nachbarn am 85er Blech noch weiterschauen können, aber bei nicht-Weltuntergangswetter sollte der Empfang immer stabil sein.


4. Satschüssel aufs Dach, zusätzlich DVB-T und mehrere Empfänger, aber unter Mißachtung der Sicherheitsvorschriften

Das wäre dann wie Variante 1, aber:
- kein Erdleiter die Hauswand runter, keine Masterdung und auch keine Fangstange
- keine Aufklemmung der Kabel auf den Haus-Potentialausgleich

-> So sieht es wohl bei 90% der Leute aus, auch, wenn Fachfirmen installiert haben. Da kann man dann wenigstens sagen, "die anderen haben es auch so." Korrekt wird es dadurch nicht und im Falle eines Falles gibt es mehr Probleme als bei korrekter Ausführung.


5. Satschüssel auf dem Dach "ohne alles"

Die Spar-Lösung für nur einen TV. Das ginge dann am einfachsten wohl so: DVB-T-Antenne weg, Schüssel ran, das vorhandene eine Kabel ans LNB und unten vom Verstärker weg und direkt mit dem Kabel ins Wohnzimmer verbinden. Dort dann eine "Dreilochdose" für Sat-Stichleitungen montieren, fertig. Quick, cheap und dirty. Und nur 1 Receiver möglich, kein DVB-T, kein UKW.


Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Nun hast Du die Qual der Wahl. Wie "legal", wie "offiziell", wie teuer darfs denn werden? Die konsequente Lösung hättest Du vermutlich als einziger im Umkreis von vielen Kilometern.
simultan
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 21. Nov 2012, 21:57
Moin,

So, antworte etwas später, grade in der Firma bisserl was zu tun.


Radiowaves schrieb:
Sooo, zurück.

Das Foto mit der DVB-T-Antenne läßt erstmal nicht erahnen, daß da eine ordnungsgemäße Mast-Erdung dran wäre. Die Schelle und das Kabel fehlen... unter dem Dach könnte das zwar auch noch realisiert sein, ist aber weniger wahrscheinlich. Dann müßte auch irgendwo im Haus deutlich erkennbar ein dickes Erdungskabel nach unten verlaufen, und das sollte bitteschön von anderen Kabeln der Hausinstallation auch noch Abstand halten.

Ich gehe mal davon aus, es ist bei Dir so wie es fast überall ist: die Antenne ist letztlich nur "funktechnisch" angeschlossen, aber nicht entsprechend der Normen und Richtlinien abgesichert. Du bist damit wie gesagt in guter Gesellschaft, es dürften mehr als 90% sein, die das betrifft.


Kurz und knapp, ich werde meinen Vermieter anhauen, das interessiert in mit Sicherheit auch. Habe einen sehr guten Vermieter, der sich auch um Dinge kümmert. Mal sehen wie er das sieht.


Radiowaves schrieb:

Wir können also festhalten:

Die bestehende Antenne scheint nicht geerdet zu sein. Sie entspricht damit zwar den üblichen Gepflogenheiten, aber nicht dem anerkannten Stand der Technik. Im Falle eines Falles kann es passieren, daß man mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit Sach- oder gar Personenschäden erleidet und Probleme mit der Versicherung bekommt.


Wenn ich in 2-3 Jahren was eigenes baue, umbaue, modernisiere werde ich da meinen Elektriker schon drauf ansprechen. Das sind Dinge, die man als Elektriklaie schnell übersieht (übersehen möchte). In meiner Firma versuche ich auch an jeder Stelle, das Risiko für alle zu minimieren, von daher ist es sehr informativ, was du berichtest. Danke!


Radiowaves schrieb:

Weiterhin und ganz allgemein:
DVB-T als alleinige TV-Versorgung ist definitiv nur etwas für den "Notfall" oder Basisansprüche.
Also: eigentlich gehört da schon vermieterseitig eine Schüssel hin.


Tja, ich bin von Entertain ziemlich tief gefallen..... (Ich hasse die Telekom...... 2 Strassen weiter und alles wäre gut gewesen :-))


Radiowaves schrieb:

Ich sehe folgende Varianten:

1. Satschüssel aufs Dach
2. Satschüssel an der Fassade im geschützten Bereich
3. Satschüssel vor dem Balkon
4. Satschüssel aufs Dach, zusätzlich DVB-T und mehrere Empfänger, aber unter Mißachtung der Sicherheitsvorschriften
5. Satschüssel auf dem Dach "ohne alles"

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Nun hast Du die Qual der Wahl. Wie "legal", wie "offiziell", wie teuer darfs denn werden? Die konsequente Lösung hättest Du vermutlich als einziger im Umkreis von vielen Kilometern.


Ich bin ehrlich, Variante 3 lächelt mich am meisten an, allerdings mit den Infos die du mir gegeben hast, werde ich noch eine andere Variante ins Auge fassen. Da meine Terasse relativ breit ist (gute 3 Meter) und ich am Ende weder ein Abflußrohr noch sonstige Blitzeinschlaggefährdende Metallteile habe, werde ich mir das dort mal genauer ansehen. Denn an der Fassade bin ich da immer noch dran da die Reihenhäuser versetzt gebaut sind. Zudem ist das ganze auch noch sichtgeschützt. D.H. ich werde mir für kleines Geld eine der kleinen Schüsseln holen (danke für die Empfehlungen), werde mit einen Mast selbstbauen (wofür ist man Werkzeugmacher) und dann meinen Elektriker kommen lassen, der das ganze dann absegnet. Die Schüssel wird dann ziemlich in Bodennähe stehen, ich schätze mal, das ich ca. nen Meter hoch muss, um über alle Hindernisse zu kommen. Dabei wird sie aber noch direkt an einer Hauswand ohne Metallteile in der 2m Reichweite sein, das sollte wenn ich das recht gelesen habe ja soweit passen? Netter Nebeneffekt ist zudem, das ich lt. Dishpointer nochmal nen gutes Stück gewinne! Warum ich mir diesen Platz nicht gleich ausgesucht habe ist mir jetzt im nachhinein ein wenig schleierhaft, da er eigentlich ziemlich geeignet ist und zudem (vielleicht) die perfekte Lösung für kleines Geld darstellt, ohne groß an dem Mietgegenstand rumzubauen.

Leider kann ich kein Bild davon machen, da es doch etwas zu dunkel ist, werde ich aber die Tage mal nachholen!

@Radiowaves: Danke für die nützlichen Infos und die tolle Hilfestellung, ich hoffe ich kann es mit einer "fachgerechten" (für einen Laien) Installation danken.

@Volterra: Danke für die Links, werde mir die genau durchlesen, wobei mein Gefühl zu der Dish geht.


Dem Fussballabend via DVBT geschuldet:

Ein herzliches Glück Auf an alle!

Radiowaves
Inventar
#11 erstellt: 21. Nov 2012, 22:51
Moin,

also, wenn der Vermieter da gleich Nägel mit Köpfen machen würde und eine saubere Lösung installieren läßt, wäre das natürlich fein. Kostet aber halt Geld und macht Aufwand. Wobei ich das als Haus-Wertsteigerung sehe, denn eine anständige Empfangsmöglichkeit gehört für die meisten Menschen heute einfach mit dazu. Auch ich würde eine Schüssel gerne sehen, nur für Radio (TV besitze ich keinen). Mit DVB-T kann man eigentlich kaum noch jemanden abspeisen.

Lies mal hier und in diversen anderen Foren (Netzwelt, digitalfernsehen) die Einträge von Dipol1 zum Thema Erdung und Potentialausgleich. Er hat sich intensiv mit der Materie befasst. Das ist etwas, das auch an vielen Elektrikern vorbeigegangen ist. Bei meinem Onkel hat der befreundete Elektriker die Schüssel zwar immerhin beinahe (!) tief genug unter die Dachrinne gesetzt, aber die Kabel dann von dort hochgeführt und hinter der Dachrinne lang. Womit sie außerhalb des geschützten Bereichs wären und somit überschlagsgefährdet...

So Sachen wie Fangstangen gehören dann auch nur noch in die Hände einer ausgebildeten Blitzschutzfachkraft.

[quote="simultan"]Da meine Terasse relativ breit ist (gute 3 Meter) und ich am Ende weder ein Abflußrohr noch sonstige Blitzeinschlaggefährdende Metallteile habe, werde ich mir das dort mal genauer ansehen. Denn an der Fassade bin ich da immer noch dran da die Reihenhäuser versetzt gebaut sind.[/quote]

Du meinst jetzt im Erdgeschoß? Mach mal bitte ein Foto.

Wenn die Schüssel dann noch max. 1.5 Meter von der Hauswand absteht und keine Metallteile in der Nähe sind (nimm mal grob einen Meter Trennungsabstand zu z.B. Dachrinnenfallrohren an), sollte das ok sein. Nur Schüssel "im Garten" wird die Hölle, inkl. zweier Kabelgräben in ausreichend Abstand: einer für die Verbindung zur Haupterdungsschiene im Haus, einer für die Antennenkabel und die Verbindung Standrohr - Multischalter. Dazu natürlich noch nen Erder. Diese "Lösung" sollte man sich unbedingt ersparen...

Es gibt, so der Untergrund eben und fest ist, fertige Gehwegplattenständer für etwa 25 EUR. Eine dicke 50er Gehwegplatte rein, steht stabil.
http://www.berlin-satshop.de/livesuche/sat-staender-stahl-balkonstaender-f.gehwegplatte-T540.htm

Für Menschen mit Panik oder in Orkangebieten: es gibt auch welche für 4 Gehwegplatten.


[Beitrag von Radiowaves am 21. Nov 2012, 22:55 bearbeitet]
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