SAT-TV: Wie SAT-Reciever an Kathrein ESD 44 Dose anschließen

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theBigJimmy
Neuling
#1 erstellt: 23. Feb 2013, 09:55
Hallo zusammen,

ich bin in eine neue Wohnung umgezogen und wir haben auf dem Dach eine Satellitenschüssel. Diese möchte ich nun nutzen weiß aber nicht, wie man den SAT-Reciever (Mit F-Buchse) an, die in der Wohnung installierten Kathrein ESD 44 Dosen (keine F-Buchse) anschließt. Kann mir jemand helfen?

Im Anhang poste ich noch ein Foto der in der Wohnug verlegten Dosen.

Viele Grüße und Danke im Vorraus.

Kathrein ESD 44
Radiowaves
Inventar
#2 erstellt: 23. Feb 2013, 12:25
Edit: nach wichtigen Hinweisen von Dipol1 muß ich das mal überarbeiten. Die ESD44 ist noch übler, was Sat betrifft, als ich geahnt habe.

Hallo und willkommen im Forum!

Die ESD44 ist eine Durchgangsdose mit 14.5 dB Auskoppelungsdämpfung. Der Signalpegel auf dem am "in" angeschlossenen Kabel wird also um 14.5 dB gedämpft. Wenn er vorher hoch genug war, ist das kein Problem und bestimmungsgemäß.

Laut Datenblatt sind beide Auslässe der Dose breitbandig, also 5 - 2150 MHz. Da kommt auf beiden Seiten formal Sat-Signal durch. Die Dämpfung im Sat-Bereich (950 - 2150 MHz) liegt bei 15 dB, also geringfügig höher als im terrestrischen oder Kabel-TV-Bereich. Es gibt Adapter IEC-Buchse oder IEC-Stecker auf F-Stecker und es gibt auch Kabel mit IEC auf der einen und F-Stecker auf der anderen Seite. Anschlußtechnisch ist das also kein Problem.

Aber...

Problem 1:
Die Dose hat keinen Gleichspannungsdurchlaß von einem der beiden Auslässe auf die Stammleitung, zumindest erwähnt ihn das Datenblatt nicht. Eine "klassische" Satanlage, bei der der Receiver über 13 / 18 Volt und 22 kHz auf dem Antennenkabel die 4 Empfangsebenen anfordert, kann hier also nicht vorliegen bzw. wenn sie vorliegt, ists die falsche Dose dafür. Denkbar wäre hingegen eine Einkabel-Anlage, bei der eine niedrigere Zahl an Transpondern dauerhaft auf dem Kabel anliegt und ohne Gleichspannungssteuerung vom Receiver empfangen werden können. Da wäre ein neuer Suchlauf fällig.

Achtung! Die ESD44 gibt nicht nur keine Steuer-Gleichspannung vom Receiver weiter auf die Hausverteilung, sondern hat gleichspannungsmäßig an beiden Auslässen einen Kurzschluß! Wenn da ein Receiver angeschlossen wird, der seine Versorgungsspannung nicht abgeschaltet bekommen hat (im Menü) und keinen rückstellfähigen Kurzschlußschutz hat, brät der Receiver durch. Vielleicht brät auch der Richtkoppler in der ESD44 durch, wenn er die 400 mA Wicklungsheizstrom vom Receiver bekommt. Damit disqualifiziert sich die ESD44 für jegliche Art von Sat-Verkabelungen.

Über Gleichspannung steuerbare Sat-Anlagen gehen mit der ESD 44 also gar nicht und bei Systemen mit fester Kanalbelegung (statische Einkabelsysteme) besteht das Risiko der Receiver- und Dosenschädigung, wenn die Gleichspannungsversorgung für das LNB nicht abgeschaltet wurde. Zur Not (!) kann man einen DC-Blocker für wenige Euro in das Anschlußkabel zum Receiver hängen, der verhindert den Kurzschluß. Aber so eine Installation wäre dennoch eine böse Mieter-Falle (woher soll man wissen...?) und sollte nicht vorkommen. Deshalb vermute ich, daß hier gar keine Sat-Verteilung vorliegt.


Problem 2:
Es geht nur ein Kabel rein, aber keins raus. Eine Durchgangsdose wäre somit "offen" und es würden fiese Reflexionen auf der Stammleitung auftreten, die den Empfang bestimmter Frequenzen stören können. Eine Durchgangsdose, die am Ende einer Stammleitung installiert ist, braucht einen Abschlußwiderstand. Das Ding sieht so aus und sollte auf der rechten Seite der Dose am "out" eingeklemmt sein. Ich sehe auf dem Foto keinen... schraub mal vorsichtig die Zentralschraube raus und klappe die Abdeckung nach links unten weg. Wenn die Klemme dort leer ist, ists sowieso falsch installiert. Dann müßte noch so ein Widerstand reingeklemmt werden.

Es gibt noch eine dritte Möglichkeit: die Satschüssel auf dem Dach geht in eine Kopfstelle. Sowas muß heute nicht mehr groß sein, es gibt Kopfstellen, die auf die Fläche eines A3-Papiers passen (nur halt dicker sind). Die Kopfstelle setzt Sat auf digitales Kabel-TV um (DVB-C) und ihr habt das an den Dosen. Das Thema Gleichspannungsdurchlaß entfällt damit ebenso wie das Thema "falscher Stecker", denn DVB-C wird mit IEC-Steckern angeschlossen. Du bräuchtest dann aber einen DVB-C-Receiver oder einen im Fernseher eingebauten DVB-C-Tuner.

Als erstes würde ich die Nachbarn fragen (man kann dann gleich mal hallo sagen), wie sie Fernsehen gucken. Mit Satreceiver oder mit Kabelreceiver?

Wenn Kabelreceiver: Abschlußwiderstand checken und bei Fehlen einen kaufen und einbauen (75-Ohm-Abschlußwiderstand für Dosenmontage). Pfennigkram. Dann normales Antennenkabel (aber Class A-Schirmung >= 90 dB) ran und mit DVB-C-Tuner schauen. Der Satreceiver darf in diesem Fall nicht angeschlossen werden.

Wenn Satreceiver: herausfinden, wie die Anlage aufgebaut ist. Danach können wir eine passende Dose auszuwählen.


[Beitrag von Radiowaves am 23. Feb 2013, 21:13 bearbeitet]
Dipol
Inventar
#3 erstellt: 23. Feb 2013, 23:12

theBigJimmy (Beitrag #1) schrieb:
Im Anhang poste ich noch ein Foto der in der Wohnug verlegten Dosen.


Bezüglich ESD 44 siehe auch http://www.hifi-forum.de/viewthread-97-16199.html


Edit Moderation: HF-Code aktiviert


[Beitrag von Duke44 am 28. Feb 2013, 21:44 bearbeitet]
theBigJimmy
Neuling
#4 erstellt: 24. Feb 2013, 11:46
Ich habe mit dem Vermieter geredet. Der hat das Haus vor einem Jahr von einer älteren Dame gekauft und somit wenig bis gar keine Ahnung von den Gerätschaften. Anbei poste ich Fotos von dem Verstärker, der auf dem Dach installiert ist.

Verstärker

Verstärker

Es laufen drei Kabel in den Verstärker (obere Anschlüsse; kommen vom Dach -> Schüssel) und eins kommt raus. Dieses läuft dann in eine dritte Dose, wo dann zwei rauskommen, siehe drittes Bild.

Verstärker

Diese beiden Kabel verschwinden dann in der Verkleidung des Daches. Ich denke mal, dass sie direkt zu denWohnungen führen...

Kann man damit etwas anfangen?

Viele Grüße und vielen Dank für eure Mühe.

P.S. Sorry, Bilder stehen auf dem Kopf.


[Beitrag von theBigJimmy am 24. Feb 2013, 11:47 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#5 erstellt: 24. Feb 2013, 13:33
Dieser Verstärker ist ein rein terrestrischer Verstärker. Die Kabel sind an den Eingängen für
LM/U - Langwelle, Mittelwelle, UKW
III - TV-Band III
IV/V - TV-Band IV/V angeschlossen.

Das sind alles Frequenzen unter 850 MHz. Damit kann man separate Dachantennen für UKW-Radio und diverse TV-Bereiche auf ein Kabel zusammenführen und verstärken. Damit ginge also, wenn noch solche "Rechen" auf dem Dach sind, UKW und vielleicht DVB-T (so am Ort empfangbar) und ggf. DAB-Radio.

Sat geht über diesen Verstärker überhaupt nicht. Ich wundere mich sogar, daß da "Germany" und nicht "W-Germany" draufsteht, denn der könnte beinahe älter als die Wiedervereinigung sein.

Drei Kabel von der Schüssel wären auch sehr seltsam. Für vollen Empfang an mehr als 2 Receivern im Haus braucht man 4 Kabel. Früher brauchte man dafür 2 Kabel (das ginge also mit einem geringen Teil der Programme, wenn nicht modernisiert worden wäre, hätte aber seit Mai 2012 den verlust vieler Programme zur Folge gehabt), aber an diesen Verstärkereingängen hat ein Kabel, was von Sat kommt, nichts verloren. Da stimmt nichtmal der Frequenzbereich (Sat: 950 - 2150 MHz, terrestrisch unter 850 MHz).

Die 3 eingehenden und das abgehende Kabel sind möglicherweise sogar formal korrekt am Kabelschirm "geerdet". Das ist diese Metallschiene, auf der die Kabel festgekrallt wurden. Die Krallen beißen sich ins Kabel und kontaktieren damit das Außengeflecht (Kabelschirm). Unten siehst Du einen einzelnen Draht weggehen, vielleicht ist er sogar grün/gelb - der müßte in den Keller oder Hausanschlußraum auf diese Potentialausgleich-Schiene - oder er müßte an das Standrohr der Antennen angeschlossen werden, das hängt von der Installation des Blitzschutzes ab. Das diskutieren wir später...

Diese Erdkrallen sind allerdings tödlich für die Kabel: die verletzen den Kabelschirm und sorgen damit für Störstrahlungs-Undichtigkeit sowohl ins Kabel rein als auch aus dem Kabel raus. So etwas gehört heute entsorgt. Stattdessen nimmt man eine art "Doppelbuchsen", auf der einen Seite die eingehenden Kabel ran, auf der anderen Seite ein kurzes zum Verstärker und diese Doppelbuchsen sind auf einem Blechwinkel montiert, der seinerseits dann auf den Potentialausgleich geklemmt wird. So kann man die Kabelschirme "erden", ohne sie zu verletzen oder die Kabel zu quetschen. Erdungswinkel heißen diese Dinger. Auch das ist erstmal zweitrangig, da vermutlich die ganze Anlage zu entsorgen ist.

Den kleinen Kasten kann ich nicht identifizieren.

Bitte die anderen Hausbewohner fragen, wie sie TV gucken. Also, via DVB-T (könnte sogar über diese Installation gehen, bräuchte aber eine klassische TV-Antenne auf dem Dach), über DVB-C (Kabel, dann wäre deren Dose nicht vom Dach, sondern aus dem Keller heraus über ein anderes Kabel versorgt, das dort unten einen Übergabepunkt hat und Kabelfernsehen bringt) oder tatsächlich über DVB-S (Sat, dann kommts definitiv nicht über diesen Verstärker und auch kaum über eine ESD 44).

Gehört die Schüssel tatsächlich zu diesem Haus und nicht zu einem Nachbarhaus? Kannst Du erkennen, wo die Kabel von der Schüssel (1, 2 oder 4) tatsächlich reinkommen und hingehen?

Das, was Du gezeigt hast, hat mit Sat jedenfalls nichts zu tun.


[Beitrag von Radiowaves am 24. Feb 2013, 13:39 bearbeitet]
theBigJimmy
Neuling
#6 erstellt: 28. Feb 2013, 09:38
Hallo,

vielen lieben Dank für die so kompetente Beratung!

Es ist tatsächlich genau so, wie Du es gesagt hast: Ich kann über diese(n) Anschluss/Dose DVB-T empfangen. Ich habe mich mittlerweile auch entschlossen eine eigene SAT-Schüssel auf dem Dach installieren zu lassen. Meine Frage wäre jetzt, ob es möglich ist, die Verteilung des SAT-Signals von der Schüssel auf die Wohnungen über diese Kabel vorzunehmen oder ob es ratsam ist neue Kabel legen/ziehen zu lassen.

Viele Grüße und vielen Dank nochmal für Deine/Eure Zeit.
Radiowaves
Inventar
#7 erstellt: 01. Mrz 2013, 02:09
Oha, also doch nur DVB-T... Wie hast Du das rausgefunden? Die Nachbarn gefragt?

Oft hat man bei DVB-T ja nur öffentlich-rechtliche Programme, nur in manchen Metropolen sind auch Private auf Sendung. Doch selbst da sieht es nach Rückzug aus: die RTL-Gruppe will DVB-T verlassen, Pro7Sat1 denkt drüber nach und wenn beide das machen, ist man sich auch beim ZDF (!) nicht mehr sicher, ob deren Programme (u.a. ZDF und 3sat) nicht ebenfalls runtergenommen werden. Dann müßte die ARD das alleine durchziehen, wovon nicht auszugehen ist. Es läuft also möglicherweise darauf hinaus, daß es DVB-T in Deutschland ab vielleicht 2015 oder so gar nicht mehr geben wird. Innerhalb der ARD kursieren gerade Papiere zum Thema Ausstieg. Man hat Studien dazu anfertigen lassen...

Abgesehen davon, daß DVB-T also ziemlich wackelt und die üblichen Privaten oft heute schon nicht dabei sind, fehlen natürlich auch öffentlich-rechtliche, fehlen die freien HDTV-Programme der Öffis, sieht das Bild auch meist schlechter aus als die SD-Versionen auf Satellit, fehlen die privaten in Pay-HD und HD+, fehlen die digitalen-Radios... Sat ist also durchaus etwas, was für alle sinnvoll wäre.

Da wären einige Dinge im Voraus zu klären.

1.
Wie viele Wohnungen hat das Haus?

2.
Wer will mitmachen, wer nicht?

3.
Wie ist das Haus aufgebaut? Wieviele Etagen, wieviele Wohnungen auf jeder Etage? Wieviele Zimmer je Wohnung?

4.
Wie anspruchsvoll will man vorgehen? Du weißt ja sicherlich, daß bei einer "klassischen" Sat-Anlage jeder Receiver über 13/18 Volt und 0/22 kHz auf dem Antennenkabel eine "Ebene" anfordert. 2 Receiver an einem Kabel funktionieren also nicht gleichzeitig. Eine wohnungsinterne Weiterverteilung von z.B. nur einer ankommenden Leitung mit "T-Stück" fällt damit aus. Man muß also genug Leitungen vom zentralen Verteilbaustein (Multischalter) zu den Wohnungen planen. Üblich wäre bei gehobener Ausstattung: Doppeldose (2 Leitungen) im Wohnzimmer, Einzeldose (je eine Leitung) im Schlafzimmer und Kinderzimmer, ggf. in weiteren Zimmern und in der Küche (erschreckend, wie weit Küchen-TVs verbreitet sind). Macht je Wohnung dann 3 - 6 oder gar noch mehr separate Leitungen. Das ist fieser Aufwand und mit den bestehenden Kabeln nicht zu realisieren.

Es gibt moderne Lösungen, wie man Dosen auch bei Sat hintereinanderschalten kann. Googel mal nach Unicable (oder SCR). Das geht so, daß ein entsprechend tauglicher Receiver (nicht alle, vor allem wenig ältere, kann Neukauf erzwingen) mit der Unicable-Matrix kommuniziert und genau eine Frequenz aushandelt. Alles, was dieser Receiver empfängt, wird ihm immer auf dieser Frequenz serviert. Wenn er einen anderen Transponder haben will, fordert er den über Steuersignale auf dem Kabel an, die Unicable-Matrix erkennt die Anforderung und schickt auf genau dieser Frequenz den gewünschten Transponder. Somit lassen sich auch einem Kabel gleichzeitig mehrere Receiver bedienen. Sinnvoll wäre hier ggf. ein System, das je Wohnung einen Strang hat und da dann mehrere Receiver betreiben kann. Die Verkabelung reduziert sich damit dann von "x Kabel zu jeder Wohnung und je Kabel oder je Kabelpaar eine separate Dose" auf "ein Kabel je Wohnung und die Dosen hintereinandergeschaltet".

Eine dritte Lösung funktioniert eingeschränkt. Dazu sollten alle Mieter bei vollem Bewußtsein über die Konsequenzen bereit sein und es sollten auch keine häufigen Mieterwechsel stattfinden. Bei dieser Methode nutzt man einen Zentralbaustein, der nur bestimmte (auswählbare, dann aber fest einprogrammierte) Transponder von Sat umsetzt. Jeder Transponder bekommt eine feste Frequenz im Kabel und die Receiver können nichts anfordern oder umschalten. Sie müssen sich mit diesem Vorrat an Transpondern begnügen. TechniSat bietet das mit 12 Transpondern, Schwaiger hat die EKU 825 zu bieten, die aus bis zu 6 Satelliten-Ebenen (z.B. Astra 19.2° komplett und noch 2 weitere Ebenen anderer Satellitensysteme) insgesamt 21 Transponder rauszieht und gleichzeitig ins Kabel bringt. Auch das reicht nicht für alle deutschen Transponder, aber sowas ginge z.B.:

11493.75 H - Das Erste HD, arte HD, SWR BaWü HD, SWR Rlp HD
11582.25 H - Bayerisches FS, NDR FS HD, Phoenix HD
12421.05 H - WDR FS HD, WDR-Regio SD, Radio Bremen TV
xxx - RBB HD, MDR HD, Hessen FS HD ab 2014
yyy - Tagesschau24 HD, EinsFestival HD, EinsPlus HD ab 2014
11836.50 H - Das Erste, Bayerisches FS, Hessen FS, WDR FS, SWR BaWü, alle SD
12109.50 H - RBB, MDR, NDR, SWR Rlp, alle in SD
12265.50 H - SR Fernsehen, BR alpha, ARD-Radios
10743.75 H - Tagesschau24, Einsfestival, EinsPlus, arte, Phoenix
11953.50 H - ZDF, 3sat, KiKa, ZDFinfo, zdf_neo, zdf.kultur
11361.75 H - ZDF HD, zdf_neo HD, zdf.kultur HD
11347.00 V - 3sat HD, KiKa HD, ZDFinfo HD
12187.50 H - RTL, RTL 2, Super RTL, Vox, RTL Nitro, Channel 21, n-tv
12544.75 H - Sat.1, Pro Sieben, Kabel Eins, N24, Sixx
12226.50 H - Eurosport Deutschland, HSE24 Extra, EuroNews
10832.25 H - HD+: RTL HD, Vox HD, Sport 1 HD, RTL2 HD
11464.25 H - HD+: Sat 1 HD, Pro 7 HD, Kabel 1 HD, Sixx HD
10773.25 H - Anixe HD, QVC HD Deutschland, HSE24 HD, HD+: Comedy Central HD Deutschland, Nick HD Deutschland, N24HD
12574.25 H - Sonnenklar.TV HD, Juwelo HD, Dr. Dish TV, HD+: Tele 5 HD, DMAX HD
12460.50 H - Das Vierte, Sixx, Anixe SD, Radio egoFM, Klassikradio, JamFM
12480.00 V - Tele 5, DMAX, Sport 1 Deutschland, Sonnenklar TV, HSE Deutschland u.a.

Das wären z.B. 21 Transponder. Sky bliebe damit komplett draußen - wenns definitiv keiner will, geht das ok. Wenn auf die Privaten in Pay-HD (HD+) verzichtet würde, wären noch Kanäle frei für andere Pakete.

Der Vorteil dieser Lösung: die Receiver müssen nichts anfordern, alles ist immer da. Also funktionieren auch alte Hausverteilungen mit Dosen-Reihenschaltungen. Man muß nur Sat-taugliche Dosen einsetzen, die Gleichspannungsblocker (Trennkondensatoren) eingebaut haben.

Nachteil: alte, morsche, mies geschirmte und gequälte (Erdungskrallen, Biegeradien, ...) Kabel könnten in diese Frequenzbereich (bis 2135 MHz) hefige Verluste haben und Probleme bereiten. Und die EKU 825 soll recht heiß werden...


5.
Wie sieht die derzeitige Verteilung aus? Wieviele Stränge kommen vom Dachboden, wieviele Dosen hängen jeweils dran?

6.
Wie wird im Haus Internet bezogen? Wenn schnelles DSL über die Telefonleitung verfügbar ist, ists ok und man kann das Thema hier ignorieren. Wenn nicht, wäre ggf. ein Kabelanschhluß (so prinzipiell verfügbar) ein Internet-Bringer fürs Haus - trotz der Kabelkosten.


Generell empfehle ich selbst bei Weiternutzung der alten Kabel-Struktur das Einziehen neuer Kabel. Wenn schon so alte Verstärker drin sind und dann noch Erdkrallen die Kabelschirme quetschen, gehe ich davon aus, daß das verlegte Kabel ebenso alt ist und keine heute angemessenen Werte mehr aufweist (Dämpfung bei langen Wegen, Schirmung gegen Störungen von außen, die z.B. von DECT-Telefonen ausgehen können). Gute Kabel für sowas sind z.B. Kathrein LCD95 oder LCD111 (das 95er reicht meiner Meinung nach vollkommen), Wisi MK96, Preisner SK2000+. Es gibt weitere. Die Chaoskabel mit 4- oder 5-fach-Schirmung von Amazon oder eBay mit beigelegten Aufdrehsteckern bitte ignorieren, auch wenn die Stecker "vergoldet" sind und die Kabel "HDTV-tauglich" oder neuerdings auch "3D-tauglich". Man kann erstens diese Kabel kaum mit allen Schirmen sinnvoll kontaktieren und zweitend sind sie häufig mit Stahl-Innenleiter, der nur verkupfert ist, aufgebaut (Staku, CCS). Das macht hohe Gleichstromwiderstände und versaut lange Kabelwege. Bitte stattdessen ein anständiges 2- oder 3-fach geschirmtes Kabel Class A (Schirmdämpfung > 90 dB) mit Kupfer-Innenleiter, Kupfer-Zinn-Schirmgeflecht und verklebter Folie verwenden.

Soll eine moderne Unicable-Struktur oder eine klassische Multischalter-Struktur genutzt werden, muß sowieso komplett neu verkabelt werden.

Man muß bei Multischalter-Strukturen nicht alle Kabel für alle Wohnungen vom Dachboden aus verlegen. Mir war sogar so, als ob Multischalter dort oben gar nicht mehr erwünscht sind (Brandgefahr). Man kann auch durchs Treppenhaus "Steigleitungen" verlegen, für jede Sat-Ebene eine, also üblicherweise 4 Leitungen oder evtl. 5 mit UKW/DVB-T) und auf den Etagen z.B. mit Matritzen dort 8 Anschlüsse für die Wohnungen dieser Etagen abzweigen. Man kann durchaus mehr Antennendosen einbauen, als Anschlüsse an der Matrix frei sind. Dann muß man halt, wenn man einen Raum der Wohnung umwidmet oder umräumt, die alten, nicht mehr verwendeten Dosen an der Matrix abklemmen und die neuen anklemmen. Das spart Kosten bei den Matrixbausteinen.

Über geeignete Multischalter sprechen wir später. Es gibt da inzwischen feine Lösungen ohne eigenes Netzteil, z.B. von Jultech. Sind aber teuer.


Satschüssel auf dem Dach erzwingt genau wie die bisherigen Antennen eigentlich auch Schutz gegen direkten oder indirekten Blitzschlag. Sollte also bereits jetzt vorhanden sein, wäre aber kein Wunder, wenn nicht. Fehlt fast überall.

Prinzipiell erste Wahl ist Schutz vor direktem Einschlag. Dazu stellt man die Schüssel (oder weitere Antennen) in den Schutzraum einer Fangstange. Das sind die Stangen, die Du auf vielen Dächern öffentlicher Gebäude siehst. Da soll der Blitz rein - sie sind der höchste elektrische Leiter in der Umgebung. Die Fangstange wird mit 50 qmm Blitzableiterdraht an der Hauswand runter auf einen geeigneten Erder gebracht, der dann mit der Potentialausgleichschiene im Keller oder Hausanschlußraum zu verbinden ist. Ebenfalls dort angeschlossen wird ein 4er oder 6er Potentialausgleichs-Leiter, der bis hoch zu den Multischaltern und den Antennen-Standrohren geführt wird. Die Fangstangen-Berechnung und -Aufstellung ist ein Job für Blitzschutzfachkräfte. Das darf nichtmal jeder Elektriker.

Zweite Wahl ist die Ableitung eines Großteils eventuell in die Antennenanlage eingebrachter Blitzenergie. Dazu wird der Antennenmast mit 16 qmm Massivkupfer runter auf den Erder geführt. Dabei sind immer noch Teilblitzströme auf den Antennenkabeln und Blitzstromableiter empfehlenswert.

Forenkollege Dipol hat dazu eine feine Folie

Antennenblitzschutz mit und ohne getrennte Fangeinrichtung

und noch viel mehr findet Du hier im Forum oder via Google in anderen Foren unter den Begriffen Blitzschutz, Antenne, Sat, Fangstange, Potentialausgleich. Auch mal nach Heinz Kleiske googeln in diesem Zusammenhang - umfangreiches PDF vorhanden.

Formal ist der Vermieter verpflichtet, seinen Mietern ein sicheres Heim zu gewährleisten. Dazu gehört nicht nur eine überprüfte Gasleitung und eine funktionierende Elektrik, sondern bei Antennen auch sowas. Auch jetzt, nur mit DVB-T-Antenne, ist das so. Nichtmal Großvermieter haben meist - bei aller ansonsten vorhandenen Professionalität - so etwas zu bieten.

Um die Fangstange käme man herum, wenn man die Schüssel nicht aufs Dach, sondern mindestens 2 Meter darunter an die Fassade setzt, mit ausreichend Schutzabstand von z.B. Dachrinnen-Fallrohren, ausladenden Metallgeländern und ähnlichem. Wenn man dann noch die UKW- und DVB-T-Antennen vom Dach nimmt und auf dem Dachboden installiert (bei denen geht das ja), dann braucht man nur den Potentialausgleich für alle Antennen und alle Kabel - auch für die zu den Wohnungen. UKW und DVB-T würde ich mit in die Verteilung einspeisen.

Wenns soweit ist, können wir gerne ins Detail gehen.
raceroad
Inventar
#8 erstellt: 01. Mrz 2013, 15:16

Radiowaves (Beitrag #7) schrieb:
Eine dritte Lösung funktioniert eingeschränkt. [....] Bei dieser Methode nutzt man einen Zentralbaustein, der nur bestimmte (auswählbare, dann aber fest einprogrammierte) Transponder von Sat umsetzt. Jeder Transponder bekommt eine feste Frequenz im Kabel und die Receiver können nichts anfordern oder umschalten. Sie müssen sich mit diesem Vorrat an Transpondern begnügen. TechniSat bietet das mit 12 Transpondern, Schwaiger hat die EKU 825 zu bieten, die aus bis zu 6 Satelliten-Ebenen (z.B. Astra 19.2° komplett und noch 2 weitere Ebenen anderer Satellitensysteme) insgesamt 21 Transponder rauszieht und gleichzeitig ins Kabel bringt.

Für einen von der Situation beim TE unabhängigen Überblick könnte man die gute Beschreibung der verschiedenen Möglichkeiten, ein Satellitensignal zu verteilen, noch etwas ergänzen:
  • EKU 825 bereitet sogar bis zu 24 Transponder auf. Zum Empfang der zusätzlichen Transponder müssen die Receiver aber in einem um 100 MHz auf 2250 MHz erweiterten Eingangsfrequenzbereich betrieben werden. Die meisten Receiver mögen damit kein Problem bekommen, aber schon für den üblichen Sat-ZF-Bereich 950...2150 MHz kann ein Bestands-Kabelnetz eine unüberwindbare Hürde darstellen.
  • Empfang von bis zu 30 Transponder im Standard-Sat-ZF-Bereich 950...2150 MHz ermöglicht Polytron TSM 1000 (auch als Delta STS 10 und Fuba OKB 1000 im Handel) in 3er Konfiguration.
  • Polytron TST 1200 setzt 12 Sat-Transonder unter Beibehaltung der Modulationsart in den Frequenzbereich 250...750 MHz um. Rückumsetzer (z.B. als Aufsatz für Antennensteckdosen) verschieben zum Einsatz herkömmlicher Satreceiver nach 1200...1700 MHz.
  • Kombiniert man 3x TSM 1000 mit TST 1200, können über eine Stammleitung bis zu einem dann schaltbaren Rückumsetzer (Klick) 42 Transponder übertragen werden.

Wenn überhaupt, dann kommt so etwas ob der Kosten nur in etwas größeren Wohnobjekten infrage. Außer der Beschränkung auf eine mehr oder weniger große Zahl von bereitgestellten Transpondern liegt ein Nachteil aller statischen Einkabelanlagen darin, dass der Empfang wenigstens eins Teils der Transponder durch einen manuellen Suchlauf eingerichtet werden muss. Dies ersparte allenfalls ein Receiver mit gut funktionierendem Blindscan.

Neben der Verteilung eines Satsignals in unverändertem Übertragungsstandard gibt es außerdem die Möglichkeit, eine Wandlung so vorzunehmen, dass als Endgeräte DVB-C oder DVB-T Receiver eingesetzt werden müssen. Wandlung nach DVB-T ist teuerer als nach DVB-C, aber DVB-T stellt geringere Anforderungen an das Verteilnetz. Wobei hier immer beachtet werden muss, dass die Anlage (unzureichenden Schirmung) nicht in unzulässigem Maß Störungen abstahlen darf.
Radiowaves
Inventar
#9 erstellt: 01. Mrz 2013, 17:53
Danke, raceroad! Das ist irre, mir liegen eine EKU825-Anleitung und ein Infosat-Artikel vor, die beide die krumme Zahl von 21 Transpondern nennen.

Die Polytron-Lösung ist natürlich flexibel, aber auch recht komplex auf den ersten Blick. Da gibt es dieses Filter, das man direkt in die high-horizontal-Ableitung vom LNB setzt (diese Transponder gehen dann direkt ins Netz) und jenseits der Filterflanke nimmt man noch über die Polytron Transponder dazu. Wer will das warten und verstehen? ;-)

Immerhin: bei einem Preis von etwa 900 ... 1000 EUR für 10 Transponder kommt man auf 100 EUR je Transponder. Für Umsetzungen auf das kabeltechnisch wesentlich angenehmere DVB-C sind etwa 200 ... 250 EUR je Transponder zu kalkulieren, wenn man mit herkömmlichen Kopfstellen rangeht. Recht günstig wirkt das Blankom QAMOS-System mit 8-fach-Umsetzern. Ob man davon mehr als 3 an eine Mastereinheit anschließen kann, weiß ich spontan nicht.

Die kleine Astro QAM-Box kann 16 Transponder und zusätzlich erzeugt sie 16 UKW-Radioprogramme aus den an den Tunern anliegenden Transpondern. 2 von den Dingern hintereinander ergeben also 32 Transponder und 32 UKW-Radioprogramme - für einen Preis von etwa 8000 EUR - macht sogar etwa 250 EUR je Transponder, wenn man den UKW-Bonus nicht wertschätzen will...

Ab etwa 50 angeschlossenen Haushalten kann man ja mal über eine Kanalaufbereitung nachdenken. Zwei solche QAM-Boxen oder ein System mit 8 Stück quad-QAM-Karten rocken dann 32 Sat-Transponder auf konventioneller Hausverkabelung als digitales Kabelfernsehen. Man muß dann aber monatlich durchaus 5 EUR über die Nebenkosten einziehen, damit man das System in 4 Jahren wieder reinhat inkl. laufender Stromkosten. Dafür tuns alle DVB-C-Fernseher.


[Beitrag von Radiowaves am 01. Mrz 2013, 17:56 bearbeitet]
Dipol
Inventar
#10 erstellt: 04. Mrz 2013, 15:07

Radiowaves (Beitrag #9) schrieb:
Das ist irre, mir liegen eine EKU825-Anleitung und ein Infosat-Artikel vor, die beide die krumme Zahl von 21 Transpondern nennen.

Wie man der Typenbezeichnung entnehmen kann war die EKU 825 ursprünglich für 24 Umsetzungen + Terrestrik geplant. Firmen kündigen gerne mal ein Produkt vor der Marktreife an.
Raceroad ist für seine gründlichen Recherchen bekannt und in diesem Fall vermutlich einer der ersten vollmundigen Presse-Ankündigungen aufgesessen.

KRIEBEL'S SAT-REPORT 12/2010 schrieb:
Das EKU 825 selektiert aus den über die sechs Eingänge anliegenden Signalen die Senderdaten von bis zu 24 Transpondern und stellt sie am Ausgang zusammen mit den FM-Hörfunk- und den terrestrischen TV-Signalen für das Hausnetz zur Verfügung.


Tatsächlich hat SCHWAIGER aus Kostengründen aber nur 21 Umsetzungen mit einem Kanalraster von 58 MHz realisiert und sich in einem Produktinfo um eine neue Typenbezeichnung herum gemogelt.

SCHWAIGER Produktinfo schrieb:
EKU825 211

DVB-S2 Universal Kopfstation für SAT-Empfang
• Zum Empfang von 21 frei konfigurierbaren Transpondern aus 6 SAT-ZF-Ebenen

Hier das Kanalraster in MHz so wie ich es kenne:
975, 1.033, 1.091, 1.149, 1.207, 1.265, 1.323, 1.381, 1.439, 1.497, 1.555, 1.613, 1.671, 1.787, 1.903, 1.729, 1.845, 1.961, 2.019, 2.077, 2.135

Dass SCHWAIGER ohne Presse-Tam-Tam nunmehr mehr als 21 Umsetzungen mit einem engeren Kanalraster anbietet kann man wohl ausschließen.


[Beitrag von Dipol am 04. Mrz 2013, 15:23 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#11 erstellt: 04. Mrz 2013, 15:41
Vgl. http://www.schwaiger.de/uploads/media/Infosat_281-2_01.pdf

Da muß man sich nur noch mit der LOF die Kabelfrequenzen ausrechnen. Für die derzeit vorhandenen Kabel beim Threaderöffner sehe ich da aber sehr schwarz...
Suche:
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