Planung Kathrein Sat-Anlage für Einfamilienhaus + Einliegerwohnung (Stern+Unicable)

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mombi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Jul 2013, 22:29
Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin hier richtig mit meinem Anliegen?!

Ein ca. 30 Jahre altes großzügiges altes Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung soll komplett renoviert werden und somit bietet sich die Möglichkeit die bisherige Sat-Anlage aufzurüsten (Es gibt derzeit eine CAS 80 von Kathrein mit integr. 4-fach Switch im LNB, die Kabel liegen mehr oder weniger direkt zu vier Endgeräten verteilt - optisch nicht so schön). Ein vorhandenes Coax-Kabel Hausnetz aus alten terrestrischen Zeiten liegt derzeit ungenutzt in der Wand und soll für Nebenräume mit einer Unicable-Verteilung reaktiviert werden. Die Haupträume (Wohnzimmer etc.) sollen aus Gründen der Zukunftssicherheit doch lieber sternförmig angebunden werden.

Gemäß folgender Skizze möchte ich die Anlage umrüsten (ein Klick öffnet ein größeres Bild):


Skizze Sat-Anlage

Mit fast identischer Hardware (Spiegel, Multischalter, Unicable) wurde das Haus meiner Eltern vor einiger Zeit umgerüstet und somit dachte ich mir als technisch interessierten Menschen, dass dies auch bei mir so passt, wobei sich mir nach genauerem Studium aller Gegebenheiten nun die Frage stellt, welche Verteiler und welche Dosen ich nehmen muss, da hier die Vielfalt doch größer scheint als anfangs gedacht und ich somit im Detail etwas überfragt bin.

Meine bereits angeschaffte bzw. vorhandene Hardware:

- Spiegel: Kathrein CAS 80
- LNB: Kathrein UAS 584
- Multischalter: Kathrein EXR 2508
- Unicable: Kathrein EXR 2581 (inkl. Brücke zum Multischalter)
- Koax-Kabel: Kathrein LCD 111
- Receiver: mehrere TechniSat "Digit ISIO S1" (Unicable-fähig)

Meine Fragen:

1. Die Verteiler EBC 114 und EBC 14 untercheiden sich offenbar durch Entkopplungsdioden, welche im EBC 14 verbaut sind. Brauche ich das? Muss ich das gar haben an der aufgezeigten Stelle?

2. Welche Dosen müssen wo hin. Bisher ging ich im Unicable davon aus, überall eine ESU33 setzen zu können, jedoch gibt es auch hier mehrere Modelle, deren Unterschiede mir nicht komplett klar sind (Dämpfungsverhalten?)

3. Kann ich hinter dem in Frage 1 genannten Verteiler einen weiteren 3-fach Verteiler setzen, etwa den EBC 13?

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir Tipps insbesondere zu den drei Fragen bzw. den zu verwendenden Verteilern und Dosen und Abschlusswiderständen geben könnt.

PS: Budget ist noch vorhanden für evtl. Änderungsvorchläge, lediglich die Zeit wird knapp hinsichtlich des weiteren Renovierungsfortschritts.

Besten Dank,
mombi


[Beitrag von mombi am 31. Jul 2013, 22:34 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 01. Aug 2013, 07:27

mombi (Beitrag #1) schrieb:
Die Haupträume (Wohnzimmer etc.) sollen aus Gründen der Zukunftssicherheit doch lieber sternförmig angebunden werden.

Auch gesteuerte Einkabelanlagen sind zukunftssicher, allemal dann, wenn es um den Empfang von max. zwei Satellitenpositionen geht (Mehr ginge auch, aber mit noch sehr beschränkter Auswahl an Endgeräten.). Dennoch stimmt: Wenn man Kabel verlegen kann (Achtung: Ein Twinreceiver braucht an konventionell gesteuerten Anlagen zwei Kabel!), sollte man auf Einkabeltechnik verzichten.


1. Die Verteiler EBC 114 und EBC 14 untercheiden sich offenbar durch Entkopplungsdioden, welche im EBC 14 verbaut sind. Brauche ich das? Muss ich das gar haben an der aufgezeigten Stelle?

2. Welche Dosen müssen wo hin. Bisher ging ich im Unicable davon aus, überall eine ESU33 setzen zu können, jedoch gibt es auch hier mehrere Modelle, deren Unterschiede mir nicht komplett klar sind (Dämpfungsverhalten?)


Die Antwort auf diese Fragen hängt zusammen: Zwischen Receiver und Receiver muss es Dioden geben, damit nicht die Steuerspannung des einen Receivers am anderen ankommt. Korrekt aufgebaut würde man auch an den Ausgängen des ersten Verteilers mit nur einer Dose Durchgangsdosen wie ESU 33 (mit DC-getrenntem Abschlusswiderstand) verwenden. In denen ist selbst einen Diode eingebaut, so dass man EBC 114 nehmen könnte und auch sollte.

Kritisch sind die drei Dosen an einem Ausgang des ersten Verteilers: Die Verstärkung des EXR 1581 ist nicht gerade üppig. Ein anderer Einkabelbaustein mit geregeltem Ausgangspegel wäre die bessre Wahl gewesen. Mit ähnlichen Komponenten von KATHREIN wäre man besser erst auf EXR 2581 gegangen und hätte z.B. EXR 2508 nachgeschaltet. Du solltest in die Skizze die ungefähren Distanzen eintragen und etwas zur Beschaffenheit des Bestandskabels sagen: Innenleiter um 0,8 mm oder um 1 mm aus Vollkupfer oder verkupfertem Stahl, schon mind. 2-fach geschirmt, Isolation des Innenleiters semitransparent/fest oder undurchsichtig/schaustoffartig (Typbez. wäre noch besser). Erst mit einem etwas genaueren Bild kann man bzgl. des Netzaufbaus konkreter werden. So könnte es Sinn machen, die Leistung mit einem Abwzweiger asymmetrisch zu verteilen, so dass dem 3er Strang ein größerer Anteil zukommt.

Eingeschobener Nachtrag: Wenn die Unicable-Installation mehrere Wohnungen umfasst (Stichwort Einliegerwohnung), dann ist der Einsatz spezieller Einkabel-Antennensteckdosen mit Schutzschaltung zwar sinnvoll. Aber die inzwischen etwas betagten ESU-Dosen schützen lediglich von komplett falsch, weil gar nicht für den Einsatz an Einkabelanlagen konfigurierten Receivern. Sie bieten keinen Schutz vor der Benutzung einer nicht für die jeweilige Wohnung vorgesehenen Steueradresse (verknüpft mit der Userbandfrequenz). Das leisten nur Userband-selektiv programmierbare Antennendose wie die aus der Reihe Axing SSD 6-xx.


3. Kann ich hinter dem in Frage 1 genannten Verteiler einen weiteren 3-fach Verteiler setzen, etwa den EBC 13?

Im Prinzip ja. Nur muss man sehen, wie sich mit den Pegeln ausgeht.


PS: Budget ist noch vorhanden für evtl. Änderungsvorchläge, lediglich die Zeit wird knapp hinsichtlich des weiteren Renovierungsfortschritts.

Änderungsvorschlag wäre der Einsatz einer Unicablematrix mit geregeltem Ausgangspegel und modernerem Chipsatz. So etwas gibt es inzwischen, wenn auch mit nicht sehr hohem Ausgangspegel, als EXR 159 / 259 auch von KATHREIN.


[Beitrag von raceroad am 01. Aug 2013, 08:24 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#3 erstellt: 01. Aug 2013, 08:30
Die Unicable-Verteilung ist so auf jeden Fall falsch
Die ungeregelt Unicablematrix gehört nach vorne (oder besser wie von raceroad beschrieben) und je nach Kabellängen gibt es dann zwei Varianten:
Zuerst einen 3fach-Verteiler davon einen Ausgang auf einen 2fach-Verteiler für die zwei einzelnen Dosen die überschlägig 10dB Durchgangsdosen + Abschlusswiderstand sein sollten.
Links dann die Dosenfolge 14dB (SDU 14) -> 10dB (SDU 10) -> 7dB (SEU 07) und rechts die Leitung zu einem weiteren 3fach-Verteiler mit je einer 7dB Enddose

Bei extremen Leitungslängenunterschieden, geht es mit 3x 2fach-Verteiler los ...
mombi
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 01. Aug 2013, 22:25

Kritisch sind die drei Dosen an einem Ausgang des ersten Verteilers: Die Verstärkung des EXR 1581 ist nicht gerade üppig. Ein anderer Einkabelbaustein mit geregeltem Ausgangspegel wäre die bessre Wahl gewesen. Mit ähnlichen Komponenten von KATHREIN wäre man besser erst auf EXR 2581 gegangen und hätte z.B. EXR 2508 nachgeschaltet. Du solltest in die Skizze die ungefähren Distanzen eintragen und etwas zur Beschaffenheit des Bestandskabels sagen: Innenleiter um 0,8 mm oder um 1 mm aus Vollkupfer oder verkupfertem Stahl, schon mind. 2-fach geschirmt, Isolation des Innenleiters semitransparent/fest oder undurchsichtig/schaustoffartig (Typbez. wäre noch besser). Erst mit einem etwas genaueren Bild kann man bzgl. des Netzaufbaus konkreter werden. So könnte es Sinn machen, die Leistung mit einem Abwzweiger asymmetrisch zu verteilen, so dass dem 3er Strang ein größerer Anteil zukommt.


Den EXR 1581 habe ich nicht, allerdings muss ich gestehen, dass ich in der Zeichnung einen Fehler habe und den EXR 2581 und den EXR 2508 tatsächlich von der Reihenfolge vertauscht habe. Es geht ja gar nicht so wie aufgezeichnet habe, sondern nur so, wie du ja auch vorgeschlagen hast:

Kathrein EXR Anordnung

Was die Kabellängen betrifft: Zwische Spiegel und den EXR sind es etwa 20-25m (neues Kathrein 111 LCD Kabel) und das vorhandene Leitungsnetz bis zum EBC 114 dürften etwa auch ca. 20-25m sein, wobei ich über die verlegte Kabelgüte aktuell nichts sagen kann. Vom EBC 114 zurück zu den Dosen sind es etwa nochmal 15-20m je nach Dose. Die vom EXR 2508 abgehenden Kabel sind etwa 15m lang (neues Kathrein LCD 111 Kabel).


KuNiRider (Beitrag #3) schrieb:
Die Unicable-Verteilung ist so auf jeden Fall falsch
Die ungeregelt Unicablematrix gehört nach vorne (oder besser wie von raceroad beschrieben) und je nach Kabellängen gibt es dann zwei Varianten:
Zuerst einen 3fach-Verteiler davon einen Ausgang auf einen 2fach-Verteiler für die zwei einzelnen Dosen die überschlägig 10dB Durchgangsdosen + Abschlusswiderstand sein sollten.
Links dann die Dosenfolge 14dB (SDU 14) -> 10dB (SDU 10) -> 7dB (SEU 07) und rechts die Leitung zu einem weiteren 3fach-Verteiler mit je einer 7dB Enddose

Bei extremen Leitungslängenunterschieden, geht es mit 3x 2fach-Verteiler los ...


OK, das lässt sich alles noch problemlos realisieren. Sind meine Leitungslängen extrem oder ist das alles noch innerhalb normaler Werte?

Besten Dank euch beiden bis hierhin für die schon sehr nützlichen Informationen.

Gruß,
mombi


[Beitrag von mombi am 01. Aug 2013, 22:27 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#5 erstellt: 02. Aug 2013, 06:21

mombi (Beitrag #4) schrieb:
[...] wobei ich über die verlegte Kabelgüte aktuell nichts sagen kann.

Das ist schlecht: Du solltest versuchen, hier etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Da Du nicht schreibst, wie weit es vom EBC 114 zum EBC 13 ist: Muss der zweite Verteiler an einer anderen Stelle als der erste montiert werden, oder hast Du nur zu zwei Verteilern gegriffen, weil KATHREIN keinen mit mehr als vier Ausgängen im Programm hat?


OK, das lässt sich alles noch problemlos realisieren. Sind meine Leitungslängen extrem oder ist das alles noch innerhalb normaler Werte?

Für die Ausgangslage mit EXR 2581 ist das nach meiner Einschätzung schlicht in der gelpanten Weise nicht solide zu realisieren: Nach 20..25 ab LNB an der eff. 75er Antenne kann man rund (Auf' s db genau ist das nicht zu sagen.) bei einer Verstärkung von nur 2..8 db von einem Routerausgangspegel (vorentzerrt) von nicht mehr als etwa 75..81 db(µV) ausgehen. Das reicht für einen Aufbau mit Reserven nicht. Ob noch fehlender Infos habe ich nur ganz grob überschlagen und komme selbst für Stichdosen nach einem Verteiler, was nur für eine reine Satanlage tolerierbar wäre, und Kabel fast auf dem Stand von aktuellen auf Werte gerade so an der Untergrenze.

Zum Vergleich: Es gibt Einkabelbausteine, die, was die Planung massiv erleichtert, einen geregelten Ausgangspegel von über 90db(µV) liefern und außerdem mit niedrigeren Frequenzen arbeiten (z.B. bei ebenfalls acht Umsetzungen mit maximaler Frequenz 1790 MHz statt 2096 MHz), was speziell für ein älteres Bestandskabel von Vorteil ist. Besteht die Möglichkeit, EXR 2581 gegen ein anderes Modell zu tauschen? Anderenfalls wird man wohl nicht umhinkommen, noch zu verstärken.

Weiteres mögliches Problem: Die KATHREIN-Bausteine führen während des Absetzens die Unicable-Befehls zu einer relativ hohen Strombelastung des Receivers. Ein Bestandskabel mit höheren Gleichstromwiderstand wirkte sich besonders negativ aus.
KuNiRider
Inventar
#6 erstellt: 02. Aug 2013, 07:42

mombi (Beitrag #4) schrieb:
Sind meine Leitungslängen extrem oder ...

Bitte geneuaer lesen - ich schrieb: Bei extremen Leitungslängenunterschieden
Aber bisher haben wir für eine Entscheidung der optimalen Verteilung viel zu wenig Infos.
Warum müssen es eigentlich diese suboptimalen Bausteine sein?
Hast du die schon gekauft?
mombi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 04. Aug 2013, 15:52
Hallo,

ich habe eine verbesserte Skizze mit Leitungslängen angefertigt:

Planung Sat

Die angegebenen Längen beziehen sich jeweils auf die Distanz zwischen den einzelnen Abnahmepunkten.
Die Enddosen habe ich farblich markiert:

rot: Abnahmepunkt, der nicht zwingend benötigt wird und durchverbunden werden kann
gelb: Abnahmepunkt, der derzeit nicht benutzt wird, aber eine künftige Nutzung wahrscheinlich ist
grün: Abnahmepunkt, der aktuell benötigt wird.

Grundsätzlich kann die vorhandene Hardware im jetzigen Stadium noch komplett getauscht werden. Im Idealfall würde ich natürlich so wenig wie möglich tauschen wollen, bin aber grundsätzlich zu allen Schandtaten bereit ;).

Eine kleine Bilderstrecke der für Unicable gedachten Hausverkabelung findet ihr nachfolgend:

kabel1

kabel2

kabel3

kabel4

kabel5

kabel6

kabel7

Welche "Teileliste" (Unicable, Multischalter, Dosen, Widerstände) könnt ihr mir aufgrund der vorhandenen baulichen Situation empfehlen?
Den Spiegel möchte ich nur äußerst ungern tauschen und das LNB sollte von Kathrein sein, damit es optisch zum Spiegel passt.
Das neu zu verlegende Kabel vom Multischalter 5/8 abgehend wird wie bereits erwähnt ein Kathrein LCD 111 sein.

Gruß & Danke,
mombi


[Beitrag von mombi am 04. Aug 2013, 15:52 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#8 erstellt: 04. Aug 2013, 18:18
Kabel ist nur 1-fach geschirmt, allerdings ist das Geflecht einigermaßen dicht. Material des Innenleiters kann ich nicht erkennen (Bleibt ein Magnet dran hängen?). Das Dielektrikum ist fest (= trägt neben den Dimensionen zur höheren Dämpfung bei.). Für eine Überschlagsrechnung habe ich die Daten des Sytronic 75065 mit ebenfalls 0,65 mm Innenleiter (Außenmanteldurchmesser 5,9 mm) zugrunde gelegt. Dessen Dämpfung beträgt bei 1000 MHz 33,7 db / 100 m (Moderne Kabel < 20 db / 100 m) und bei 2050 MHz 48,5 db / 100 m (Moderne Kabel < 30 db / 100 m).

Für dieses Kabel und damit der Unsicherheit, in wie weit das verlegte dem 75065 entspricht, habe ich das mit dem netzwelt-Tool und Einsatz eines Jultec JPS0501-8A anstelle des EXR 2581 durchgerechnet:

mombi

(Bild falsch als jpg gespeichet, daher die lausige Qualität)

Da an Dose 4 des mittleren Stranges scheinbar direkt kein Receiver angeschlossen werden soll, habe ich mit einer dort an sich absolut falschen Stichdose und nachgeschaltetem Verteiler gerechnet. Man müsste dafür sorgen, dass am Sat-Ausgang der Verteiler immer angeschlossen ist. Dann bildet die Dämpfung des Verteilers auf ähnliche Weise einen Abschluss wie die SSD 5-07, die keinen Abschlusswiderstand enthält, sondern auch nur mit einer erhöhten Dämpfung arbeitet. Radio- + TV-Ausgang der Stichdose würde ich je mit einem Abschlusswiderstand versehen.

Bessere Alternative, falls machbar: Statt einer Dose an Stelle 4 zwei installieren: Eine SSD 5-10 und eine SSD 5-07.
mombi
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 04. Aug 2013, 21:30
Hallo,

finde ich klasse, dass du dir so sehr Mühe gibst und mir die Daten berechnet hast.


raceroad (Beitrag #8) schrieb:
Kabel ist nur 1-fach geschirmt, allerdings ist das Geflecht einigermaßen dicht. Material des Innenleiters kann ich nicht erkennen (Bleibt ein Magnet dran hängen?).


Nein, ein Magnet bleibt nicht hängen.



Das Dielektrikum ist fest (= trägt neben den Dimensionen zur höheren Dämpfung bei.). Für eine Überschlagsrechnung habe ich die Daten des Sytronic 75065 mit ebenfalls 0,65 mm Innenleiter (Außenmanteldurchmesser 5,9 mm) zugrunde gelegt. Dessen Dämpfung beträgt bei 1000 MHz 33,7 db / 100 m (Moderne Kabel < 20 db / 100 m) und bei 2050 MHz 48,5 db / 100 m (Moderne Kabel < 30 db / 100 m).

Für dieses Kabel und damit der Unsicherheit, in wie weit das verlegte dem 75065 entspricht, habe ich das mit dem netzwelt-Tool und Einsatz eines Jultec JPS0501-8A anstelle des EXR 2581 durchgerechnet:

mombi

(Bild falsch als jpg gespeichet, daher die lausige Qualität)

Da an Dose 4 des mittleren Stranges scheinbar direkt kein Receiver angeschlossen werden soll, habe ich mit einer dort an sich absolut falschen Stichdose und nachgeschaltetem Verteiler gerechnet. Man müsste dafür sorgen, dass am Sat-Ausgang der Verteiler immer angeschlossen ist. Dann bildet die Dämpfung des Verteilers auf ähnliche Weise einen Abschluss wie die SSD 5-07, die keinen Abschlusswiderstand enthält, sondern auch nur mit einer erhöhten Dämpfung arbeitet. Radio- + TV-Ausgang der Stichdose würde ich je mit einem Abschlusswiderstand versehen.

Bessere Alternative, falls machbar: Statt einer Dose an Stelle 4 zwei installieren: Eine SSD 5-10 und eine SSD 5-07.


An Stelle 4 muss nicht zwingend eine Dose installiert werden, es würde mir nun auch ein zweifach-Verteiler reichen. Kann ich dann danach direkt mit den 8m Kabel bzw. 12m Kabel in den jeweiligen Receiver gehen oder sollte ich vor diese beiden Receiver jeweils noch eine Dose setzen und wenn ja welche?

Wenn ich die Dosen im KG später doch noch anschließen will, kann ich den vorgeschlagfenen 2-fach Verteiler einfach gegen einen 3- oder 4-fach Verteiler tauschen oder beeinflusst dann wieder den Rest der Installation?

Welche Dosen muss ich an Pos. 1 und 2 nach dem Multischalter installieren oder kann ich direkt mit beiden Kabeln in den Twin-Receiver gehen?

Wenn die Installation steht und ich an allen Positionen ein Bild habe, heißt das ja noch lange nicht, dass die Konfiguration optimal ist. Reicht da die im Receiver integrierte Anzeiger der Qualität und des Pegels, um eventuelle Nachjustierungen mit den Dosen noch planen zu können oder gibt es da bessere Messinstrumente die man sich als Privatnutzer leisten kann?

Gruß und Danke für die vielen wertvollen Tipps bis hier hin,
mombi
raceroad
Inventar
#10 erstellt: 04. Aug 2013, 22:58

mombi (Beitrag #9) schrieb:
An Stelle 4 muss nicht zwingend eine Dose installiert werden, es würde mir nun auch ein zweifach-Verteiler reichen. Kann ich dann danach direkt mit den 8m Kabel bzw. 12m Kabel in den jeweiligen Receiver gehen oder sollte ich vor diese beiden Receiver jeweils noch eine Dose setzen und wenn ja welche?

Wenn man an Stelle 4 / EG von der Optik her freie Hand hat und dort keine Dose nötig ist, dann würde ich dort direkt auf einen 2-fach Verteiler (diodenentkoppelt) gehen (z.B. KATHREIN EBC 10). Korrekt wären nach dem Verteiler an den Positionen 5a und 5b Enddosen wie die SSD 5-07, und man erhielte damit kalkulatorisch 53 db(µV).

Da das an 5a und 5b aber mit die größten Distanzen sind und dort auf jeden Fall Receiver betrieben werden sollen, würde ich etwas Flexibilität einplanen und, auch wenn das einen leicht höheren Beschaffungsaufwand bedeutet, vom Verteiler über 3 db Dämpfer (nur Beispiel) auf Stichdosen SSD 5-00 gehen. Das bringt schon ein wenig Reserve und ergibt eine – wenn auch nur für Sat – ausreichende Entkopplung der Anschlüsse. Sollte der Pegel zu knapp sein, nimmt man die Dämpfer raus. Das hebt den Pegel, aber man verliert Entkopplung. Der Arbeitsaufwand wäre geringer, als wenn man ggf. die Dosen an 5a / 5b tauschen müsste.

Möchtest Du an 5a / 5b keine Dosen: Meist führt bei Unicable auch der Direktanschluss der Receiver an einen Verteiler zu keinem Problem. Willst Du es etwas besser machen, schaltest Du dem Verteiler wieder Dämpfer mit je 3 db oder 6 db nach. Die Enddose SSD 5-07 macht durch Erhöhung der Anschlussdämpfung im Prinzip nichts anderes.

Stichdosen bzw. Verzicht auf Dosen ginge nicht, wenn die Unicable-Anlage mehrere Wohnungen versorgt und man daher zum Schutz vor Störungen durch falsch konfigurierte Receiver programmierbare Antennendosen (wie Axing SSD 6-07 .. SSD 6-18) einsetzen möchte.


Wenn ich die Dosen im KG später doch noch anschließen will, kann ich den vorgeschlagfenen 2-fach Verteiler einfach gegen einen 3- oder 4-fach Verteiler tauschen oder beeinflusst dann wieder den Rest der Installation?

Also in meinem Vorschlag sind alle Dosen versorgt. Der eingeplante Abzweiger hat einen Eingang und drei Ausgänge: An den Stammausgang (bezeichnet mit "Ausgang"), an dem das Signal verhältnismäßig wenig gedämpft wird, käme der mittlere Strang EG, an die Abzweigausgänge ("Ausgang1" und "Ausgang 2") mit höherer Dämpfung würden die Stammleitungen für OG und KG angeschlossen. Die Reserven im OG und KG / 2 sind aber nicht sehr hoch, so dass, falls das Kabel nochmals signifikant höher dämpfen würde als angenommen und man das nicht durch Jonglieren mit den Frequenzen in den Griff bekäme, es nötig werden könnte, auf Versorgung des Kellers zu verzichten. Ist das Kabel nicht nochmals schlechter als angenommen, geht sich das aus.


Eingeschobener Nachtrag: Für das OG kann man rechnerisch noch etwas rausholen, wenn man statt des TechniSat-Abwzeigers mit 2x12 db zwei einzelne UNiTaps mit 10 db verwendet. Könnte dann so aussehen:

mombi die Zweite


Welche Dosen muss ich an Pos. 1 und 2 nach dem Multischalter installieren oder kann ich direkt mit beiden Kabeln in den Twin-Receiver gehen?

Da Terrestrik wie UKW / DVB-T laut Skizze nicht geplant ist und man von dieser Seite her keine Dose braucht, könnte man an den von EXR 2508 versorgten Stichleitungen auf Dosen verzichten. Ich mag das ohne Dosen nicht, weil das Kabel im Zweifelsfall (Renovierung) im Weg ist und es leichter zu einem Kabelbruch kommen kann. Falls doch Dose: Richtig wären Stichdosen wie z.B. Axing SSD 5-00 eine Stichdose in Twin-Ausführung wie SSD 7-00 (4-Loch) oder z.B. Triax EDS 322 F (3-Loch).


Wenn die Installation steht und ich an allen Positionen ein Bild habe, heißt das ja noch lange nicht, dass die Konfiguration optimal ist.

Was will man mehr als ein auch bei schlechtem Wetter ungestörten Empfang Ein empfangsbedingt etwas schlechteres Bild gibt es im Digitalzeitalter nicht. Wenn es am letztlich entscheidenden Kriterium Signalqualität mangelt, dann merkt man das - leider. Der Pegel, also das, was ich versucht habe abzuschätzen, soll im Bereich 47...77 db(µV) liegen. Eine kleine Reserve ist also rein rechnerisch vorhanden. Dabei erleichtert ein Unicable-Baustein mit geregeltem Ausgangspegel die Umsetzung: Die Regelung schützt zwar nicht davor, dass bei einem Unwetter der Empfang ausfällt – das kann auch direkt am LNB passieren. Aber Schwankungen durch normalen Regen z.B. werden ausgeregelt. Will man ganz sicher gehen, braucht man zuverlässige und damit teure Messtechnik, deren Kauf sich für eine einmalige Installation nicht lohnt.


[Beitrag von raceroad am 05. Aug 2013, 21:37 bearbeitet]
mombi
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 05. Aug 2013, 22:37
OK, ich habe bis hierhin wirklich viel verstanden und dazugelernt. Sehr gut erklärt!

Zwei abschließende Fragen noch, bevor ich die Sachen kaufe und dann erst nach Installation wieder berichten werde:

- Hinter dem EBC 10 diese beiden 3dB Felder, ist das ein Hinweis auf die Dämpfung in der Leitung oder ist das Hardware zum Einbauen?
- Theoretisch könnte ich die bestehende Hausverkabelung im Unicable im OG und EG auch neu legen mit dem Kathrein LCD 111, ist etwa ein Wochenende Arbeit für mich. Lohnt die Mühe wirklich oder ist das eher nice to have weil es anders ja auch funktioniert? Bzw. angeknüpft an diese Frage: Würde es dann mit dem bereits vorliegenden Kathrein Unicable-Baustein EXR 2581 vielleicht doch noch halbwegs klappen?

Testen kann ich noch genug, Einzug ist erst für Anfang 2014 geplant, aber der Putzer kommt in 6-8 Wochen, bis dahin muss die Verkabelung fix sein und natürlich auf bestmögliche Funktionalität getestet werden.

Danke,
mombi
raceroad
Inventar
#12 erstellt: 06. Aug 2013, 09:05
Ich fange mal hinten an:

mombi (Beitrag #11) schrieb:
Testen kann ich noch genug, Einzug ist erst für Anfang 2014 geplant, aber der Putzer kommt in 6-8 Wochen, bis dahin muss die Verkabelung fix sein und natürlich auf bestmögliche Funktionalität getestet werden.

Ein Installateur müsste die Antennenkabel zugfähig in Leerrohren verlegen. Die Möglichkeit zu haben, später Kabel zu tauschen oder Kabel zu ergänzen (An Netzwerk gedacht?), ist nicht zu verachten. Insofern wärst Du vielleicht besser ganz anders vorgegangen.


- Hinter dem EBC 10 diese beiden 3dB Felder, ist das ein Hinweis auf die Dämpfung in der Leitung oder ist das Hardware zum Einbauen?

Dämpfung in den Antennenkabeln hat man überall. Als ich noch davon ausgehen musste, dass man das Bestandskabel nicht tauschen kann, habe ich die Variante mit Stichdosen SSD 5-00 nach dem Verteiler und je einem 3 db Dämpfungsglied nach den Verteilerausgängen ist Spiel gebracht, um einen Kompromiss aus Pegel und Entkopplung hinzubekommen und flexibel zu sein. Steht doch oben...


- Theoretisch könnte ich die bestehende Hausverkabelung im Unicable im OG und EG auch neu legen mit dem Kathrein LCD 111, ist etwa ein Wochenende Arbeit für mich. Lohnt die Mühe wirklich oder ist das eher nice to have weil es anders ja auch funktioniert?

Warum schreibst Du das erst jetzt Wirklich zeitgemäß ist das 1-fach geschirmte Midi-Kabel natürlich nicht mehr.

Eigennützig müsste ich sagen, dass das alte Kabel zu bleiben hat. Denn anderenfalls hätte ich mir ja total sinnlos die Mühe gemacht, das mit für Kabel dieser Machart typischen Werten durchzurechnen und eine Variante auszutüfteln, die wenigstens auf dem Papier gut funktioniert. Trotz viel höherer Dämpfungswerte als für moderne Kabel wie das LCD 111 erreicht man rechnerisch überall noch gut ausreichende Pegelwerte. Ein kleiner Unsicherheitsfaktor bleibt natürlich, auch wegen des höheren Gleichspannungswiderstandes.


Bzw. angeknüpft an diese Frage: Würde es dann mit dem bereits vorliegenden Kathrein Unicable-Baustein EXR 2581 vielleicht doch noch halbwegs klappen?

Nicht empfehlenswert. Ganz so gut kann man das wegen des nicht geregelten Pegels nicht durchrechnen. Außerdem werde ich mir sicher nicht zig Variationsmöglichkeiten ansehen. Aber wenn ich z.B. auf die Schnelle in die Kalkulation für die Dosen 1 bis 3 EG reingehe und den im Mittel zu erwartenden Ausgangspegel des EXR 2581 ansetze, ergibt das selbst mit LCD 111 Pegel von nur um die 50 db(µV) und teils nur minimal über der Normuntergrenze von 47 db(µV). Die weiter oben schon angesprochene hohe Stromlast der KATHREIN-Bausteine während der Befehlsübermittlung spricht ebenso nicht für den EXR 2581.

KATHREIN zählt (wie z.B. DCT Delta) zu den ersten Herstellern, die Unicable-Bausteine auf den Markt gebracht haben. Auch wenn EXR 2581 nicht zur Serie der ersten Unicable-Schalter von KATHREIN gehört, ist die eingesetzte Technik dennoch nicht mehr auf den neuesten Stand. Mit LCD 111 wäre von KATHREIN der EXE 259 ein Überlegung wert: Entropic-Chip wie z.B. beim JPS0501-8, auf 88 db(µV) geregelter Ausgangspegel, neun statt nur acht Umsetzungen. Die neunte Umsetzung kann aber prinzipbedingt nur von Receivern genutzt werden, die das neuere Protokoll "JESS" (zukünftig EN 50607) beherrschen. Mit KATHREIN, aber ohne einen schon vorhandenen EXR 2508 hätte ich LNB > EXR 2558 (oder 2554, falls vier Ausgänge reichten) > EXR 159 gereiht.


[Beitrag von raceroad am 06. Aug 2013, 14:26 bearbeitet]
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