Bandbreite bei Sat, Koax, HDMI und IP

+A -A
Autor
Beitrag
unique24
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Dez 2014, 13:10
Hallo!

Kann mir jemand beantworten, wo die nötige Bandbreite bei Sat Übertragungen herkommt?
Neben FullHD ist nun ja auch 4K ein Thema.

HDMI 2.0 soll bis 18Gbit/s übertragen, HDMI 1.3 denk ich liegt bei 6Gbit/s.
Koax Sat habe ich mal gelesen: 10-20Mbit/s ?
IP Netzwerk sind mit 600Mbit/s etwa realistisch.
Sat>IP: hier werden etwa 30-40 Mbit/s angegeben.

Wenn man nun die Qualität vergleicht zu einer BluRay mit HDMI, wie stark müssen die komprimiert werden?

Wenn ich an Sky und HD denke, und das über das Koax Kabel ... das muss doch weit weg von einer BlueRay sein, oder?

Immerhin könnte SAT>IP eine bessere Qualität liefern?

Jedoch 6 Gbit/s auf 20-30Mbit/s zu komprimieren ... wie kann das gehen?

Vielen Dank!
Slatibartfass
Inventar
#2 erstellt: 01. Dez 2014, 13:20

unique24 (Beitrag #1) schrieb:

Jedoch 6 Gbit/s auf 20-30Mbit/s zu komprimieren ... wie kann das gehen?

Mit einem hoch effizienten Video-Codec, wie z.B. h.264. Für 4K wird es dann h.265 werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/H.264

Slati
joeben
Inventar
#3 erstellt: 01. Dez 2014, 14:13
Hallo,

deine Angaben sind nicht korrekt, über ein Koaxkabel kann man viel mehr übertragen und SAT>IP ist mit IP Netzwerk gleichzusetzen.

Die Angaben beim HDMI Kabel sind unkomprimierte Daten, das sind nun mal extrem hohe Datenraten und in keinster Weise mit der komprimierten Variante vergleichbar. Natürlich ist die Komprimierung dabei fast immer verlustbehaftet.

Beispiel: Während eine DVD-Audio mit 6-Kanal bis zu 9,8Mbit/s an unkomprimierter Datenrate hatte, sind es bei DolbyDigital 6-Kanal in der Regel nur 448kbit/s.

Der h.265 ist wirklich sehr effektiv, ich hab da schon tolle 4K Videos mit gerade mal 10Mbit/s gesehen.

Die Obergrenze für die Videodatenrate bei der BluRay ist mWn 40Mbit/s, das ist bei den meisten BluRays aber eher ein theoretischer Wert.

Gruß joeben
KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 01. Dez 2014, 14:14

unique24 (Beitrag #1) schrieb:
Koax Sat habe ich mal gelesen: 10-20Mbit/s ?


Was für ein Unsinn, allein der ZDF.HD-Transponder hat 42.6 Mbps und das Koaxkabel überträgt davon mal locker 50 gleichzeitig oder das komplette Kabel-TV + 33 Sat-Transponder zusätzlich

Das Problem ist nicht so sehr die Datenrate - besonders wenn gut komprimiert wird - sondern die Kosten.
Ein Sat-Transponder kann entweder ~2 4K-Sender oder ~4 HD-Sender übertragen oder ~7 Sender in guter SD oder ~12 Sender in mäßiger Qualität übertragen - die Transpondermiete bleibt aber immer gleich (ca 10...15 M€/Jahr) so dass allein die anteilige Transpondermiete ~2200€ für einen 90Min-Film beträgt -> die Pay-TV-Angebote für 4K werden entsprechend teurer werden
unique24
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Dez 2014, 14:44
Hallo!

Danke für die Richtigstellung meiner Angaben.

Jedoch Koax 42.6 x 50 = 2130 Mbit/s.
Da ziehe ich gleich meine Cat7 wieder aus und bau zurück auf "10Base5" :-)

Mir gings eher im Haus als weniger die Sat Transponder.

Das H265 so gut komprimiert ist erstaunlich.
4K mit 10Mbit/s ist schon außergewöhnlich.

Aber so wie ich das hier lese, ist HDMI über LAN mit FullHD oder 4K durchaus in guter Qualität zu erreichen.

Da Sat>IP in Zukunft ein Thema sein könnte werde ich vor der nächsten Erweiterung das nochmals ins Auge fassen.
Schade das nur Panasonic die Sat>IP Clients eingebaut haben.

Danke!
MichelRT
Inventar
#6 erstellt: 01. Dez 2014, 14:46
Da geht Einiges heftig durcheinander.

Auf dem Koax-Kabel bei SAT liegen ALLE Transponder einer Ebene. Das sind erheblich mehr als Deine 10-20MBits

DVD und DVB-S ist mpeg2 kodiert Bandbreite 1-10 MBit
BluRay und DVB-S2 ist mpeg4 bzw, H264 kodiert Bandbreite 3-20MBit
4K wird H265 verwenden und damit nur unwesentlich mehr Bandbreite als H264 benötigen

Deine Bandbreiten-Angabe von 40MBit bei BluRay ist die theoretisch mögliche der Abtasteinheit ebenso verhält es sich bei HDMI.
Die Angaben dort sind die tatsächlich übertragbaren Bits.

Bei den Angaben bei IP, egal ob LAN, WLAN oder SAT-IP muß man immer berücksichtigen dass das Shared-Medien sind. Wenn jemand im Internet surfed oder Filme streamed oder IP-Telefonie betreibt geht das von der Gesamtbandbreite ab.
MichelRT
Inventar
#7 erstellt: 01. Dez 2014, 14:48

unique24 (Beitrag #5) schrieb:

Aber so wie ich das hier lese, ist HDMI über LAN ...
!


Was soll das sein?
unique24
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Dez 2014, 14:52
Hallo!

Bei IP sehe ich nicht so sehr ein Bandbreitenproblem.
Wenn der Switch die Kapazität zum switchen schafft, sind die Ports ansich 1 Gbit/s fähing.

Sollte es aber Uplinks zu anderen Switches geben, könnte sich hier ein Flaschenhals ergeben.

Auch hätte ich bei Sat>IP kein Problem, an einer Netzwerkdose 2 Receiver zu betreiben. (Live und Aufnahme eines anderen Transponder zu selben Zeit).

Daher ist mir die Technik inzwischen sympathisch und vor allem benötigt ein 4K oder FullHD keine Gbit/s wie ich anfangs dachte.
unique24
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 01. Dez 2014, 14:54

MichelRT (Beitrag #7) schrieb:

unique24 (Beitrag #5) schrieb:

Aber so wie ich das hier lese, ist HDMI über LAN ...
!


Was soll das sein?


Sorry :-)
Meinte Sat>IP bzw. HDMI Extender die ein HDMI Signal per Multicast ins Netzwerk streamen. Bei letzteren sieht man bei diesen Geräte eine deutlich Qualität Einbusse.
Vor allem Excel Tabellen sind grauenhaft.
MichelRT
Inventar
#10 erstellt: 01. Dez 2014, 21:43
Das ist auch logisch. Es gibt keine Hardware die den unkomprimierten HDMI-Stream in Echtzeit nach H264 codiert und ins LAN streamt- Dazu kommt dann noch die HDCP-Problematik.


[Beitrag von hgdo am 18. Feb 2020, 02:00 bearbeitet]
MichelRT
Inventar
#11 erstellt: 01. Dez 2014, 21:46

unique24 (Beitrag #8) schrieb:

Bei IP sehe ich nicht so sehr ein Bandbreitenproblem.


Da muss nur jemand eine E-Mail mit größerem Anhang verschicken und schon ruckelt es.
unique24
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 02. Dez 2014, 09:57
Hmmm ... wie kommst du darauf?
Ich bin selbst Cisco certified was Netzwerke angeht und sofern die Switche nicht kaskadiert sind "treffen" sich die Pakete nie auf derselben Leitung.
Das CSMA (Carrier Sense with Multiple Access) Prinzip existiert in dieser Form nicht mehr im Netzwerk, da alle Leitungen "Point-to-Point" sind und Fullduplex.

Einzig der Switch muss in der Lage sein, schnell genug zu switchen.
Aber als Beispiel:
Ein HP Switch 24 Port für 140 Euro hat eine Switching Kapazität von 48 Gbits/s.

Der kommt bei 30-40 Mbit/s nicht mal in schwitzen


[Beitrag von hgdo am 18. Feb 2020, 01:59 bearbeitet]
schraddeler
Inventar
#13 erstellt: 03. Dez 2014, 00:02

unique24 (Beitrag #5) schrieb:
Jedoch Koax 42.6 x 50 = 2130 Mbit/s.
Da ziehe ich gleich meine Cat7 wieder aus und bau zurück auf "10Base5" :-)

Rein technologisch ist ein Koaxkabel dem Klingeldraht CAT sonstwas weit überlegen
Viele unserer aktuellen Installationen werden schon für 3G-SDI http://de.wikipedia.org/wiki/HD-SDI ausgelegt. Die Verkabelung mit Cat-Kabeln ist zwar weit verbreitet, das ändert aber nix dran das es prinzipiell Kacke ist

gruß schraddeler
Romulix
Stammgast
#14 erstellt: 15. Feb 2020, 14:58
Ich finde dieses Thema echt spannend, gibt es da was neues?
Ich verstehe immer noch nicht ganz wieso 4k UHD Streamingdienste nicht über Satelliten streamen ,sondern über Internet.
Das 90 Minuten 2200€ kosten sollen und ein Transponder etliche Millionen Euro Miete kosten ,kann ich mir nicht so richtig vorstellen.
Wie soll denn zum Beispiel QVC das mit gleich zwei Sender finanzieren?
Oder, wieso macht RTL zusätzlich einen UHD Sender den keine mir bekannte Person schaut?
Irgendwie reimt sich das alles nicht für mich.
|Ketzer|
Stammgast
#15 erstellt: 17. Feb 2020, 16:20
Da bringst Du einiges durcheinander. Streamingdienste übertragen z.B. einen Film auf Anforderung zu einem Empfänger. Dazu wird eine Punkt-zu-Punkt Verbindung vom Server zum Nutzer aufgebaut. Mit jedem Nutzer wird mehr Bandbreite benötigt. Die Anzahl der angebotenen oder abgespielten verschiedenen Filme ist egal.

Bei Satellitenübertragung wird ein Film an unendlich viele Nutzer übertragen. Die Bandbreite richtet sich nur danach, wieviel Programm / Filme zugleich übertragen werden. Die Kosten steigen pro angebotenem Film, egal ob jemand zuschaut. Sat ist daher für Streamingdienste völlig ungeeignet. Zudem gibt es keinen Rückkanal. Auch wenn die technische Kapazität sehr groß ist (4 x 1200 MHz Bandbreite, das ist 6x mehr als im Kabelfernseh-Netz).

Auf einem Sat-Transponder senden je nach bestellter Datenrate 4 bis 20 Programme und teilen sich die Transponderkosten. Und QVC setzt immerhin fast 948 Millionen EUR in Deutschland um (2018).
Romulix
Stammgast
#16 erstellt: 17. Feb 2020, 16:35
Vielen Dank für deine Richtigstellung, jetzt bin ich etwas schlauer.
Wenn alle verfügbaren Programme in UHD 4K gesendet werden würden, reicht denn die Datenleitung heuer aus?
Und was ist eigentlich mit den Nutzern die noch ältere Kabel aus den 1960 Jahre im Mauerwerk haben?
|Ketzer|
Stammgast
#17 erstellt: 17. Feb 2020, 16:59

Wenn alle verfügbaren Programme in UHD 4K gesendet werden würden, reicht denn die Datenleitung heuer aus?

Kommt drauf an, was Du mit "Alle" und "Datenleitung" meinst. Da der Bandbreiten-Bedarf bei einem 4K Programm etwa 4 mal höher ist, kann man nicht alle internationalen Programme auf 4K umstellen und über die gleiche Satellitenpositionen verteilen. Die Entwicklung wird vermutlich zu einer Reduzierung der Programmanzahl via Satellit führen. Zugleich werden Streamingangebote per Internet ausgebaut.



Und was ist eigentlich mit den Nutzern die noch ältere Kabel aus den 1960 Jahre im Mauerwerk haben?

Die Kabelnetze werden laufend ausgebaut. Die aktuelle Ausbaustufe, bis 862 MHz, ist in Deutschland fast flächendeckend umgesetzt. Nächste Ausbaustufen 1006 / 1218 MHz werden gerade in Angriff genommen. Antriebsmotor ist aber der Bedarf an Internetbandbreite, nicht an 4K TV.
KuNiRider
Inventar
#18 erstellt: 17. Feb 2020, 22:08
Ein Koaxkabel versorgt min einen Straßenzug mit vielen Mehrfamilienhäuser mit Highspeed Internet. Derletzt hatte ich einen Low-Cost-Ausbau, da bekamen 480 Wohnungen bis zu 50Mbps über ein einziges Zuleitungskabel. Sowas geht mit LAN-Technik nie.
LAN ist langsam hat dafür den Vorteil extrem billiger Hardware.

Alte Koaxkabel sind gleich schnell wie Neue, es kann aber sein, dass man sie wegen mangelhafter Schirmung nicht mehr nutzen darf, da Kabelmodems mit bis zu 110dByV den Rückkanal Reinblasen und zuviel angestrahlt wird und den Funkverkehr stört.

Bei den Transpondermieten muss ich mich korrigieren, die sind nur noch gut 2 Millionen€/Jahr für einen 36MHz Transponder.

Es gibt auch Internet mit Rückkanal über Sat, allerdings ist der Ping extrem lausig.
Romulix
Stammgast
#19 erstellt: 18. Feb 2020, 05:53
2 Millionen für einen ganzen Transponder Kanal ist ja ein Schnäppchen.
Auf einen Transponder Kanal können ja mehre Sender.
Für die RTL Gruppe wohl nur Peanuts.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Neuverkabelung SAT>IP oder konventionell?
zimb0 am 15.11.2018  –  Letzte Antwort am 15.11.2018  –  2 Beiträge
Sat > IP - Fragen über Fragen
-Xor- am 28.02.2014  –  Letzte Antwort am 02.03.2014  –  5 Beiträge
Sat to IP
domenr1 am 23.12.2013  –  Letzte Antwort am 24.12.2013  –  8 Beiträge
Sat IP-Technik
Denonenkult am 18.01.2014  –  Letzte Antwort am 20.01.2014  –  7 Beiträge
sat over IP
kallep am 11.08.2015  –  Letzte Antwort am 13.08.2015  –  10 Beiträge
SAT-IP Aufbau
sauerlaender am 13.10.2015  –  Letzte Antwort am 14.10.2015  –  8 Beiträge
SAT>IP Unicable
Overkiller am 06.07.2016  –  Letzte Antwort am 07.07.2016  –  19 Beiträge
Sat to IP
Kickerstar2013 am 21.10.2013  –  Letzte Antwort am 22.10.2013  –  3 Beiträge
SAT over IP
woiffi am 08.07.2015  –  Letzte Antwort am 08.07.2015  –  5 Beiträge
SAT-IP und Multischalter?
martho am 26.03.2015  –  Letzte Antwort am 09.04.2015  –  11 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.669 ( Heute: 5 )
  • Neuestes MitgliedKisa012005
  • Gesamtzahl an Themen1.550.843
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.532.914

Top Hersteller in Satellit (DVB-S) Widget schließen