neue SAT-Anlage vs. Kabel

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Fenerli_HiFi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Jul 2015, 14:40
Hallo zusammen,

wir beziehen bald ein neues Haus und langsam muss ich mich um den zukünftigen TV-Empfang kümmern.

Da wir in der aktuellen Mietwohnung mit SAT gut gefahren sind, stellte sich eigentlich nicht die Frage ob SAT oder Kabel, sondern ich war geeicht auf SAT.

Je mehr ich mich mit der Installation einer SAT-Schüssel beschäftige desto mehr beginne ich zu zweifeln ob es den Aufwand wert ist (abgesehen davon, dass man das Haus mit einer Schüssel nicht gerade verschönert).

Angedacht war in etwa eine Technisat Satman 850 mit einem Quatro-LNB womit man relativ einfach 4 Räume bedienen könnte.
Die Überlegung ist alles selbst zu machen um Kosten zu sparen, daher Montage an der Seitenwand (nicht schön) oder auf einem separaten Ständer auf der Terrasse (auch nicht schön).
Nächstes Thema wäre die Verkabelung. 4 Leitungen - in 4 Räume. Ihr kennt ja sicher alle die Problematiken. All zu viele Löcher in der Hauswand will man nicht. Aber wenn man an einer Stelle rein geht muss man die Kabel innen legen. Unter Putz ist eigentlich auch nicht mehr möglich und angedacht.
Jetzt kam mir die Idee dass im Haus Kabel-TV-Leitungen verlegt sind. Ob man diese Leitungen nicht für den SAT-Empfang nutzen kann.
Aber soweit ich weiss kann ich bei einem Signal nicht mehrere Leitungen legen - da man so nicht überall verschiedene Sender gucken kann. Des Weiteren weiss ich nicht ob man nicht noch mal einen Verstärker o.ä. braucht um das Signal noch mal mit genügend Schwung durch die Leitungen zu schießen?

In diesem Rahmen habe ich noch mal recherchiert was KabelBW so zu bieten hat. Dies hat sich im ersten Moment auch nicht schlecht angehört:
34,99 im Monat (24 Monate danach 49,99!!) allerdings auch inkl. Internet, Telefon und HD+. Nach weiterem kleingedrucktes Lesen musste ich aber feststellen, dass man zusätzlich auch noch 18,90 Euro für den Kabel-Anschluss an sich zahlen muss?!!

plus Sky liege ich nach der vergünstigten Zeit bei über 100 Euro im Monat.

Somit würde ich dann doch zur SAT-Schüssel tendieren, die man ein mal zahlt und gut ist.

Wie ist das mit den Kabel-Leitungen im Haus? Kann man diese für den SAT-Empfang mit nutzen? Wenn ja was muss ich beachten und welche Geräte sind hierfür nötig?

Würde mich über Vorschläge, Ratschläge und Anregungen echt freuen. Bin momentan echt verwirrt.
Radiowaves
Inventar
#2 erstellt: 11. Jul 2015, 17:36
Dann mal der Reihe nach...


Fenerli_HiFi (Beitrag #1) schrieb:
Angedacht war in etwa eine Technisat Satman 850 mit einem Quatro-LNB womit man relativ einfach 4 Räume bedienen könnte.

...aber in jedem Raum nur ein Empfangsgerät, also nicht z.B. TV gucken und anderes Programm aufnehmen gleichzeitig. Zumindest nicht völlig flexibel und unabhängig voneinandern. Das hat damit zu tun, daß bei "klassischen" Satanlagen jeder Tuner sein eigenes Kabel bis zum LNB oder zum Multischalter braucht, weil er Anforderungen hinsichtlich der auf dem Kabel bereitgestellten Programmpakete an die Verteilelektronik sendet,


Fenerli_HiFi (Beitrag #1) schrieb:
daher Montage an der Seitenwand (nicht schön)

... bei geeigneter Farbe des Spiegels mitunter durchaus erträglich zu machen. Vorteil: wenn die Wandmontage innerhalb des "geschützten Bereichs der Fassade" erfolgt, kannst Du Dir den aufwendigen und teuren (und vom Fachmann zu machenden) Blitzschutz sparen. Das sind u.U. mehr als nur dreistellige Beträge! Bedingungen: Schüssel maximal 1,5 Meter von der Hauswand abstehend (also das am weitesten abstehende Teil, z.B. das LNB), Schüssel tiefer als 2 Meter unterhalb der Dachrinne / Dachkante / Dachschräge. Schüssel mit ausreichend Sicherheitsabstand von potentiell blitzstromführenden Metallteilen (Dachrinnenfallrohre, Blitzableiter, Balkongeländer, ...). Alle Kabel, die von der Antenne ins Haus gehen, dürfen die geschützte Zone auch nicht verlassen, also keine Kreuzung des Dachrinnenfallrohres, keine Hochführung der Kabel unters Dach und Einführung hinter der Dachrinne, ...


Fenerli_HiFi (Beitrag #1) schrieb:
oder auf einem separaten Ständer auf der Terrasse (auch nicht schön).

...wenn das die oben genannten Blitzschutzbedingungen verletzt (z.B. durch Nähe zum Metallgeländer, das seinerseits mehr als 1,5 Meter vom Haus absteht), ist Blitzschutz fällig, der wird u.U. teuer.


Fenerli_HiFi (Beitrag #1) schrieb:
Nächstes Thema wäre die Verkabelung. 4 Leitungen - in 4 Räume.

...bringt erstmal nur Empfang auf je einem Gerät in jedem Raum.


Fenerli_HiFi (Beitrag #1) schrieb:
Aber wenn man an einer Stelle rein geht muss man die Kabel innen legen.

... das sollte man auch: an zentraler Stelle rein und dort den Potentialausgleich machen. Ab da dann verteilen. Kabel wild außen lang zu verlegen kann dazu führen, daß man z.B. Dachrinnenfallrohre kreuzt ode rähnliches macht - und dann hat man wieder ein Risiko, Blitzströme ins Haus zu holen.


Fenerli_HiFi (Beitrag #1) schrieb:
Jetzt kam mir die Idee dass im Haus Kabel-TV-Leitungen verlegt sind. Ob man diese Leitungen nicht für den SAT-Empfang nutzen kann.
Aber soweit ich weiss kann ich bei einem Signal nicht mehrere Leitungen legen - da man so nicht überall verschiedene Sender gucken kann. Des Weiteren weiss ich nicht ob man nicht noch mal einen Verstärker o.ä. braucht um das Signal noch mal mit genügend Schwung durch die Leitungen zu schießen?

Es gibt also Kabel-TV-Leitungen? Wenn die halbwegs neu und sauber verlegt sind, kann man darüber Sat-Signale leiten. Das Kabel und die Verlegearbeit sollten gewisse Qualitätsstandards erfüllen, die Sat-Frequenzen liegen höher als die Kabelfrequenzen (Sat bis 2150 MHz, Kabel bis 862 MHz), das stellt höhere Ansprüche an die Leitungen. Aber es geht.

Wenn Du uns aufzeichnen könntest, wie das Haus verkabelt ist (welcher Raum hat wo wieviele Dosen, wieviele Kabel führen dorthin, sind Dosen hintereinandergeschaltet, welche Dosentypen sind verbaut) kommen wir weiter.

Kabel-TV kommt ja meist aus dem Keller oder Hauswirtschaftsraum und geht dann von dort in die einzelnen Räume. Entweder sind dabei Dosen hintereinandergeschaltet (Durchgangsdosen) oder jede Dose hat ihr eigenes Kabel ab Zentrale. Es gibt auch Mischvarianten, bei denen z.B. 3 Stränge im Haus hochgehen und an jedem mehrere Dosen sitzen. Finde das bitte heraus und zeichne es uns auf.

Man kann mit einem ganz einfachen Spezial-LNB ohne weitere Technik bis zu 4 Empfänger an ein Kabel hängen mit einer Technik namens Unicable oder Sat-SCR. Bedingung: geeignete Dosen und Verteiler (letztlich Kleinkram) und die Empfangsgeräte müssen Unicable-tauglich sein. Mehr Receiver sind möglich mit speziellen (teureren) Verteilkomponenten. Das entscheidet sich nach bedarf und Struktur des Hausnetzes.

Einen Verstärker braucht man dafür normalerweise nicht, denn die Unicable-LNBs oder -Matrizen sind so ausgelegt, daß sie das Netz auch pegelmäßig versorgen können.


Fenerli_HiFi (Beitrag #1) schrieb:
In diesem Rahmen habe ich noch mal recherchiert was KabelBW so zu bieten hat. Dies hat sich im ersten Moment auch nicht schlecht angehört:


Dir ist bewußt, daß es dort kaum öffentlich-rechtliches HDTV gibt? Nur das Erste, das ZDF, 3sat, Einsfestival und ZDF neo sind in HD zu haben, alles andere (auch alle Dritten) sind nur in matschigem SD drin. Eine Schikane.


Fenerli_HiFi (Beitrag #1) schrieb:
34,99 im Monat (24 Monate danach 49,99!!) allerdings auch inkl. Internet, Telefon und HD+. Nach weiterem kleingedrucktes Lesen musste ich aber feststellen, dass man zusätzlich auch noch 18,90 Euro für den Kabel-Anschluss an sich zahlen muss?!!


Durch die Tarife steige ich jetzt auch nicht durch. Für TV-Basis inkl. Telefon (Festnetz-Flat) und Internet (bis 60 MBit/s Downstream, inkl. WLAN-Router) sehe ich erstmal 39,99 ab dem 10. Monat zzgl. offenbar 18,90 für den Anschluß. Da kannst Du also die 39,99 als Internet/Telefon verbuchen und der TV-Anschluß kommt dazu. Mit Sky natürlich noch mehr...

Du hast da die üblichen Privaten in HD frei drin (aber nur auf den Geräten, für die Du eine Smartcard und ein CI+ Modul erworben hast). Bei den Öffis bleibt es dabei: fast nix in HD.

Vergleiche mit Sat: die Öffis alle kostenlos in HD, die Privaten kostenlos in SD und gegen 5 EUR/Monat (via HD+) in HD (zzgl. einmaliger Modulpreis). Das gilt freilich auch je Empfangsgerät extra! Wenn Du Sky via Satellit buchst, kannst Du Dir die Privaten mit reinbuchen auf die gleiche Smartcard (ist ja meist nur ein Slot vorhanden am Empfänger, deshalb sehr sinnvoll).

Reichen Dir die Öffis in HD und die Privaten in SD und verzichtest Du auf Sky, hast Du derzeit keine laufenden Kosten für den TV-Empfang und es funktioniert mit allen HD-tauglichen Sat-Geräten ohne Module oder ähnliches.

Damit fehlen Dir Internet und Telefon. Das kannst Du ohne TV buchen bei Kabel BW: da geht es bei 25 MBit/s los (WLAN-Router inklusive, Festnetz-Flat) für 29,99 ab dem 10. Monat. Das ist noch etwas billiger als via Telekom-DSL. gegenüber der Lösung mit TV via Kabel BW sparst Du damit in dieser Konfiguration 18,90 + 10 EUR = 28,90 EUR/Monat, hast aber die Privaten nicht in HD (das wären 5 EUR/Monat bei Sat für jedes Empfangsgerät) und hast "nur" 25 MBit/s statt 60 MBit/s.

Wenn Du das Modem in den Keller an den Hausanschluß packen würdest, könntest Du vermutlich das Hauskabelnetz von der Kabel-BW-Anlage trennen und für Sat verwenden (Unicable).

Dazu brauchen wir aber oben genannte Zuarbeit von Dir.

Bedenke bitte noch, daß UKW via Satantenne nicht verfügbar ist, via Kabelanschluß derzeit aber schon noch. UKW-Radios müßtest Du bei Sat-Anlage mit einer separaten UKW-Antenne (auch unterdach möglich) versorgen - geht über das gleiche Kabel, braucht aber u.U. einen kleinen Verstärker.
Fenerli_HiFi
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Jul 2015, 22:20
Hallo, vielen Dank schon mal für deine Antowrt. Ich versuche auch mal auf die Fragen zu antworten:

Radiowaves schrieb:

...aber in jedem Raum nur ein Empfangsgerät, also nicht z.B. TV gucken und anderes Programm aufnehmen gleichzeitig. Zumindest nicht völlig flexibel und unabhängig voneinandern. Das hat damit zu tun, daß bei "klassischen" Satanlagen jeder Tuner sein eigenes Kabel bis zum LNB oder zum Multischalter braucht, weil er Anforderungen hinsichtlich der auf dem Kabel bereitgestellten Programmpakete an die Verteilelektronik sendet,

Das fände ich jetzt nicht mal problematisch. Etwas aufnehmen und etwas anderes schauen habe ich bisher quasi nie benötigt. Von daher wäre in jedem Raum ein separates Signal vollkommen in Ordnung.


Radiowaves schrieb:

... bei geeigneter Farbe des Spiegels mitunter durchaus erträglich zu machen. Vorteil: wenn die Wandmontage innerhalb des "geschützten Bereichs der Fassade" erfolgt, kannst Du Dir den aufwendigen und teuren (und vom Fachmann zu machenden) Blitzschutz sparen. Das sind u.U. mehr als nur dreistellige Beträge! Bedingungen: Schüssel maximal 1,5 Meter von der Hauswand abstehend (also das am weitesten abstehende Teil, z.B. das LNB), Schüssel tiefer als 2 Meter unterhalb der Dachrinne / Dachkante / Dachschräge. Schüssel mit ausreichend Sicherheitsabstand von potentiell blitzstromführenden Metallteilen (Dachrinnenfallrohre, Blitzableiter, Balkongeländer, ...). Alle Kabel, die von der Antenne ins Haus gehen, dürfen die geschützte Zone auch nicht verlassen, also keine Kreuzung des Dachrinnenfallrohres, keine Hochführung der Kabel unters Dach und Einführung hinter der Dachrinne, ...


Ich denke das bekomme ich alles hin bis auf genügend Abstand zum Dachrinnenfallrohr. Dieses wäre dann etwa 0,5m entfernt. Wie genau ist denn der Sicherheitsabstand hier definiert?


Radiowaves schrieb:

...wenn das die oben genannten Blitzschutzbedingungen verletzt (z.B. durch Nähe zum Metallgeländer, das seinerseits mehr als 1,5 Meter vom Haus absteht), ist Blitzschutz fällig, der wird u.U. teuer.


Ok, fällt dann wohl raus.


Radiowaves schrieb:

...bringt erstmal nur Empfang auf je einem Gerät in jedem Raum.


Ist ok.


Radiowaves schrieb:

... das sollte man auch: an zentraler Stelle rein und dort den Potentialausgleich machen. Ab da dann verteilen. Kabel wild außen lang zu verlegen kann dazu führen, daß man z.B. Dachrinnenfallrohre kreuzt ode rähnliches macht - und dann hat man wieder ein Risiko, Blitzströme ins Haus zu holen.


Was ist ein Potentialausgleich? Braucht man dann überhaupt ein Quatro-lnb?


Radiowaves schrieb:

Es gibt also Kabel-TV-Leitungen? Wenn die halbwegs neu und sauber verlegt sind, kann man darüber Sat-Signale leiten. Das Kabel und die Verlegearbeit sollten gewisse Qualitätsstandards erfüllen, die Sat-Frequenzen liegen höher als die Kabelfrequenzen (Sat bis 2150 MHz, Kabel bis 862 MHz), das stellt höhere Ansprüche an die Leitungen. Aber es geht.

Wenn Du uns aufzeichnen könntest, wie das Haus verkabelt ist (welcher Raum hat wo wieviele Dosen, wieviele Kabel führen dorthin, sind Dosen hintereinandergeschaltet, welche Dosentypen sind verbaut) kommen wir weiter.

Kabel-TV kommt ja meist aus dem Keller oder Hauswirtschaftsraum und geht dann von dort in die einzelnen Räume. Entweder sind dabei Dosen hintereinandergeschaltet (Durchgangsdosen) oder jede Dose hat ihr eigenes Kabel ab Zentrale. Es gibt auch Mischvarianten, bei denen z.B. 3 Stränge im Haus hochgehen und an jedem mehrere Dosen sitzen. Finde das bitte heraus und zeichne es uns auf.


Leider kann ich noch nicht nach Belieben ins Haus daher mache ich es aus dem Gedächtnis. Wenn ich bestimmte Komponenten genauer nachsehen soll bitte noch mal sagen was genau und ich werde es bei meinem nächsten Besuch genau festhalten.
Haus kst ist Baujahr 2003. das Kabel-System ist so aufgebaut: es geht ein Kabel aus der T-com Kabel TV box in eine WISI Box. Von dort geht widerum auch nur ein Kabel nach oben. Hier kann ich nicht genau verfolgen wohin, aber ich nehme an es führt dann direkt zum Anschluss im Wohnzimmer. Im ersten OG gibt es zwei Zimmer mit Anschlüssen und im DG dann nochmals ein Anschluss. Ich nehme an der eine Anschluss führt zum nächsten. Die Dosen haben jeweils zwei Anschlüse und sehen aus wie damalige Antennenanschsse.

Radiowaves schrieb:

Man kann mit einem ganz einfachen Spezial-LNB ohne weitere Technik bis zu 4 Empfänger an ein Kabel hängen mit einer Technik namens Unicable oder Sat-SCR. Bedingung: geeignete Dosen und Verteiler (letztlich Kleinkram) und die Empfangsgeräte müssen Unicable-tauglich sein. Mehr Receiver sind möglich mit speziellen (teureren) Verteilkomponenten. Das entscheidet sich nach bedarf und Struktur des Hausnetzes.

Einen Verstärker braucht man dafür normalerweise nicht, denn die Unicable-LNBs oder -Matrizen sind so ausgelegt, daß sie das Netz auch pegelmäßig versorgen können.


Na das klingt doch Interessant. Wäre mit 4 Anschlüssen ja schon bedient.


Radiowaves schrieb:


Dir ist bewußt, daß es dort kaum öffentlich-rechtliches HDTV gibt? Nur das Erste, das ZDF, 3sat, Einsfestival und ZDF neo sind in HD zu haben, alles andere (auch alle Dritten) sind nur in matschigem SD drin. Eine Schikane.


Durch die Tarife steige ich jetzt auch nicht durch. Für TV-Basis inkl. Telefon (Festnetz-Flat) und Internet (bis 60 MBit/s Downstream, inkl. WLAN-Router) sehe ich erstmal 39,99 ab dem 10. Monat zzgl. offenbar 18,90 für den Anschluß. Da kannst Du also die 39,99 als Internet/Telefon verbuchen und der TV-Anschluß kommt dazu. Mit Sky natürlich noch mehr...

Du hast da die üblichen Privaten in HD frei drin (aber nur auf den Geräten, für die Du eine Smartcard und ein CI+ Modul erworben hast). Bei den Öffis bleibt es dabei: fast nix in HD.

Vergleiche mit Sat: die Öffis alle kostenlos in HD, die Privaten kostenlos in SD und gegen 5 EUR/Monat (via HD+) in HD (zzgl. einmaliger Modulpreis). Das gilt freilich auch je Empfangsgerät extra! Wenn Du Sky via Satellit buchst, kannst Du Dir die Privaten mit reinbuchen auf die gleiche Smartcard (ist ja meist nur ein Slot vorhanden am Empfänger, deshalb sehr sinnvoll).

Reichen Dir die Öffis in HD und die Privaten in SD und verzichtest Du auf Sky, hast Du derzeit keine laufenden Kosten für den TV-Empfang und es funktioniert mit allen HD-tauglichen Sat-Geräten ohne Module oder ähnliches.

Damit fehlen Dir Internet und Telefon. Das kannst Du ohne TV buchen bei Kabel BW: da geht es bei 25 MBit/s los (WLAN-Router inklusive, Festnetz-Flat) für 29,99 ab dem 10. Monat. Das ist noch etwas billiger als via Telekom-DSL. gegenüber der Lösung mit TV via Kabel BW sparst Du damit in dieser Konfiguration 18,90 + 10 EUR = 28,90 EUR/Monat, hast aber die Privaten nicht in HD (das wären 5 EUR/Monat bei Sat für jedes Empfangsgerät) und hast "nur" 25 MBit/s statt 60 MBit/s.

Wenn Du das Modem in den Keller an den Hausanschluß packen würdest, könntest Du vermutlich das Hauskabelnetz von der Kabel-BW-Anlage trennen und für Sat verwenden (Unicable).

Dazu brauchen wir aber oben genannte Zuarbeit von Dir.

Bedenke bitte noch, daß UKW via Satantenne nicht verfügbar ist, via Kabelanschluß derzeit aber schon noch. UKW-Radios müßtest Du bei Sat-Anlage mit einer separaten UKW-Antenne (auch unterdach möglich) versorgen - geht über das gleiche Kabel, braucht aber u.U. einen kleinen Verstärker.


Also Kabel fällt auch nach meiner Einschätzung raus. Radio ist auch kein Muss. Die Unicable Methode klingt ideal. Was genau muss ich prüfen um zu sehen ob dies bei mir umsetzbar wäre?
Radiowaves
Inventar
#4 erstellt: 11. Jul 2015, 23:34

Fenerli_HiFi (Beitrag #3) schrieb:
Ich denke das bekomme ich alles hin bis auf genügend Abstand zum Dachrinnenfallrohr. Dieses wäre dann etwa 0,5m entfernt. Wie genau ist denn der Sicherheitsabstand hier definiert?

Da verweise ich auf jemanden, der normenkundig ist - und immer wieder mal bemerkt, wie sich Normen widersprechen oder mal in die eine, mal in die andere Richtung geändert werden. Forenkollege Dipol hat einst hier in das Foto eines anderen Forenkollegen die Grenzen des geschützten Bereichs eingezeichnet:

Schutzzone Südfassade_dimifxbaum

Und aus nem anderen Thread (und Copy&Paste-Korrektur):


http://www.hifi-forum.de/viewthread-97-18293.html#6 schrieb:
Nach IEC 62305-3 sind äquivalente Trennungsabstände nur gegen eine Blitzschutzanlage oder Erdleiter von Antennen eindeutig zu berechnen. Aus der Respekt einflößenden kompletten Formel der IEC 62305-3 lässt sich für einen Erdleiter in BSK 3 die vereinfachte Faustformel ableiten:

Trennungsabstand "s" = Erdleiterlänge "l" ab PA-Ebene * 4 % in Luft bzw. 8 % durch und über feste Stoffe

Nach Altnorm war noch die Höhe über Grund maßgeblich und die ki-Werte um 25 % höher. Die Faustformel hätte wie folgt gelautet:

Trennungsabstand "s" = Höhe über Grund "h" * 5 % in Luft bzw. 10% durch und über feste Stoffe



Demnach kannst Du bei 0,5 m Abstand zum Fallrohr bis auf eine Höhe von 5 Metern gehen mit der Antenne (10% von 5 Metern) - geht ja "über feste Stoffe" (=Wand).

Die Kabel dürfen dann auch nicht näher rangeführt werden.


Fenerli_HiFi (Beitrag #3) schrieb:
Ok, fällt dann wohl raus.

Das wäre sehr vernünftig, wenns nicht sauber realisierbar ist. Ich wills nicht relativieren, aber durchaus anmerken, daß geschätzt 90% aller Satantennen unter Mißachtung jeglicher Normen installiert sind: auf dem Dach ohne Fangstange oder Erdung, am Balkongeländer, das weiter als 1,5 Meter absteht vom Haus, ... - bei Beachtung der Blitzschutzregeln wärst Du einer der wenigen, der vorbildlich handelt und entsprechend mit einer statistisch hohen Sicherheit gegen üble Zwischenfälle geschützt sein sollte.


Fenerli_HiFi (Beitrag #3) schrieb:
Was ist ein Potentialausgleich? Braucht man dann überhaupt ein Quatro-lnb?

Das eine hat mit dem anderen erstmal nichts zu tun. Du brauchst das LNB, das für Deine Anwendung signaltechnisch das richtige ist. Für 4 Receiver an 4 getrennten Kabeln ist das ein Quattro-Switch-LNB (=Quad-LNB), für mehr als 2 Receiver an separatem Multischalter ist das ein Quattro-LNB, für bis zu 4 Unicable-taugliche Receiver an einem Kabel ist das ein Unicable-LNB.

Je nach LNB kommen dann 1-4 (oder 8 ) Kabel rein ins Haus. Die sollen unmittelbar nach dem Gebäudeeintritt an den Potentialausgleich angeschlossen werden. Dabei wird eine Verbindung zwischen dem Außenleiter (dem Drahtgeflecht) des Koaxkabels) und dem Haus-Potentialausgleich hergestellt. Also eine Verbindung mit der PA-Schiene, auf die auch Wasser-, Gas- und Heizungsrohre, metallene Treppengeländer, Aufzugsschacht-Schienen und andere metallene Einbauten angeschlossen werden - sowie der Schutzleiteranschluss der Steckdosen (im TN-S und TT-Installationssystem). Sinn der Übung: niemand, der mit der einen Hand das Metallgehäuse eines defekten Receivers und mit der anderen Hand ein Heizungsrohr berührt, bekommt eine Potantialdifferenz zwischen die Hände und damit einen Stromfluss durchs Herz. Die Verbindung mit der Potentialausgleichschiene zwingt die Stecker der Sat-Kabel und damit die Metallgehäuse der Geräte auf Haus-Erdpotential.

Die Verbindung macht man mit einem Erdungsblock oder Erdwinkel, an dem man alle Kabel anschraubt und weiterführt. Der Winkel selbst wird mit 4 qmm Massiv-Kupfer grün/gelb isoliert an die Potentialausgleichschiene angeschlossen.

Ein Erdwinkel für 5 Kabel (z.B. 4 von der Satantenne und ein fünftes von der UKW/DVB-T-Antenne):
http://www.antennenland.net/Erdungsblock-4-fach-Cabelcon-F81-HQ

Ein Erdwinkel für Hardcore-Installationen mit 4 LNBs (4 x 4 Kabel) zzgl. terrestrischer Antenne:
http://www.antennenland.net/Erdungsblock-17-fach-Cabelcon-F81-HQ

Eine Potentialausgleich-Schiene, sollte sich auch ohne Antennenanlage im Haus befinden:
http://www.antennenland.net/Potischiene-gross

An der PA-Schiene sind normalerweise angeschlossen:

- der Haus-Erder (Fundamenterder oder Tiefenerder) - da kommt das Bezugspotential der "Erde" her)
- der / die Erder des Blitzschutzsystems
- Schutzleiter der Elektroinstallation
- Wasserleitung (so aus Metall)
- Gasleitung
- Heizungsvor- und -rücklauf
- Metallgeländer (damit nicht sowas passiert, wäre das Geländer angeschlossen gewesen, wäre die Sicherung rausgeflogen, als die Lampe das erste mal angegangen ist)
- Metall-Rohre in Schornsteinen
- die Kabelschirme der Antennenanlage und die Antennen selbst, ggf. über den Umweg eines Antennenerders

Nach der Schiene solltest Du also so oder so Ausschau halten, die gehört in jede Elektroinstallation.


Fenerli_HiFi (Beitrag #3) schrieb:
Haus kst ist Baujahr 2003. das Kabel-System ist so aufgebaut: es geht ein Kabel aus der T-com Kabel TV box in eine WISI Box.


"Kabel TV box" meint sowas? Das ist der Hausübergabepunkt (HÜP) der Kabelsignale. Das mittlere Foto zeigt eine halbwegs aktuelle Ausführung - und auch da einen grün/gelben Potantialausgleichsleiter. Kabel BW hatte den soweit ich weiß nicht, dafür nutzte man dort ein galvanisches Trennglied, um Kabelnetz und Hausinstallation voneinander spannungsmäßig bis ca. 2000 Volt zu entkoppeln.

"Wisi-Box" könnte sowas sein: der Hausanschlussverstärker. Muß natürlich nicht exakt so aussehen, hat aber ein Netzteil, also einen Stromanschluß.


Fenerli_HiFi (Beitrag #3) schrieb:
Von dort geht widerum auch nur ein Kabel nach oben. Hier kann ich nicht genau verfolgen wohin, aber ich nehme an es führt dann direkt zum Anschluss im Wohnzimmer. Im ersten OG gibt es zwei Zimmer mit Anschlüssen und im DG dann nochmals ein Anschluss. Ich nehme an der eine Anschluss führt zum nächsten. Die Dosen haben jeweils zwei Anschlüse und sehen aus wie damalige Antennenanschsse.

Möglicherweise 3 Durchgangsdosen. Im DG ist der Ausgang der letzten Dose mit einem Widerstand abgeschlossen (ist ja kein Kabel weiterführend). Den Abschlußwiderstand braucht man, sonst gibt es Funkwellen-Salat auf dem Kabel durch Reflexionen an der letzten Dose.

Bereits vor und hinter dem Wisi-Verstärker hätte das Kabel über einen Erdwinkel geführt werden müssen, der am Potentialausgleich hängt.

Hausaufgaben, für wenn Du mal wieder vor Ort bist:

- Potentialausgleichschiene vorhanden? Alle metallenen Leitungssysteme aufgeklemmt? Erder sichbar dort angeschlossen? Hauselektrik angeschlossen?

- Foto von der Kellerinstallation (HÜP, Verstärker, was evtl. noch so herumhängt). Ist dorthin ein Draht von der PA-Schiene hin verlegt?

- Steht was auf dem Koaxkabel (Hersteller-/Typenaufdruck)? Also Wisi / Kathrein / TriaxHirschmann / Delta / ...?

- Was sind das für Dosen in den Zimmern? Dazu Dosendeckel mit der mittigen Schraube abmachen und hoffen, daß der Tragring der Dose nicht zutapeziert/überstrichen ist. Da stehen Hersteller und Typ hoffentlich drauf.

- Ist evtl. erkennbar, ob das Kabel in die Wand eingeputzt ist oder ob es in Leerrohren zugfähig liegt? (Bitte dabei nicht kaputtzerren...)


Fenerli_HiFi (Beitrag #3) schrieb:
Na das klingt doch Interessant. Wäre mit 4 Anschlüssen ja schon bedient.

Wenn diese 4 Anschlüsse noch irgendwo entlang der vorhandenen Kabelstrecke wären, ggf. sogar dort wo die 3 Dosen derzeit sitzen, könnte es einfach sein: die 3 Dosen gegen geeignete Unicable-Dosen tauschen und vom LNB ins Haus, über einen Erdinkel, in den Keller und mit dem Kabel, das derzeit aus dem Wisi kommt und in die Räume geht, verbinden. Fertig.

Der Wisi könnte dann (so dafür geeignet) eine passende einzelne Dose bekommen, an die das Modem für Telefon/Internet angeschlossen wird.


Fenerli_HiFi (Beitrag #3) schrieb:
Also Kabel fällt auch nach meiner Einschätzung raus. Radio ist auch kein Muss. Die Unicable Methode klingt ideal. Was genau muss ich prüfen um zu sehen ob dies bei mir umsetzbar wäre?


Siehe oben. Zusätzlich:

- Welche TVs / Receiver sollen angeschlossen werden? Können die Unicable (Anleitung nachschauen)? Sonst gehts nicht. Der Panasonic-TV meiner Eltern von 2009 kann z.B. Sat, aber kein Unicable. Der wäre damit raus...

- Wo sollen die Dosen hin? Dorthin, wo die alten Dosen sitzen? Wohin mit der vierten Dose? Könnte man von dort auch einfach in diese Reihenschaltung oder in den Keller zum Anfang des ersten Kabels?

- Gerne Fotos der derzeitigen Dosen ohne Deckel, um Typ und Anschlussqualität zu sehen.

- Wie willst Du Internet und Telefon realisieren? Über Kabel BW? Dann wäre das Modem z.B. gut im Anschlussraum aufgehoben, direkt beim Wisi. Von dort dann WLAN (so das reicht) oder Netzwerkkabel hochlegen und Telefonkabel (2-Draht-Leitung bei normalem Telefon).

- Eine separate UKW-Antenne könnte man bei Unicable mit einschleifen. Ansonsten kann man viele Radioprogramme (letztlich fast alle außer den regionalen Privatdudlern) auch über Satellit hören mit dem Receiver.


[Beitrag von Radiowaves am 12. Jul 2015, 10:18 bearbeitet]
Fenerli_HiFi
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Jul 2015, 14:46

Radiowaves (Beitrag #4) schrieb:

Da verweise ich auf jemanden, der normenkundig ist - und immer wieder mal bemerkt, wie sich Normen widersprechen oder mal in die eine, mal in die andere Richtung geändert werden. Forenkollege Dipol hat einst hier in das Foto eines anderen Forenkollegen die Grenzen des geschützten Bereichs eingezeichnet:


http://www.hifi-forum.de/viewthread-97-18293.html#6 schrieb:
Nach IEC 62305-3 sind äquivalente Trennungsabstände nur gegen eine Blitzschutzanlage oder Erdleiter von Antennen eindeutig zu berechnen. Aus der Respekt einflößenden kompletten Formel der IEC 62305-3 lässt sich für einen Erdleiter in BSK 3 die vereinfachte Faustformel ableiten:

Trennungsabstand "s" = Erdleiterlänge "l" ab PA-Ebene * 4 % in Luft bzw. 8 % durch und über feste Stoffe

Nach Altnorm war noch die Höhe über Grund maßgeblich und die ki-Werte um 25 % höher. Die Faustformel hätte wie folgt gelautet:

Trennungsabstand "s" = Höhe über Grund "h" * 5 % in Luft bzw. 10% durch und über feste Stoffe



Demnach kannst Du bei 0,5 m Abstand zum Fallrohr bis auf eine Höhe von 5 Metern gehen mit der Antenne (10% von 5 Metern) - geht ja "über feste Stoffe" (=Wand).

Die Kabel dürfen dann auch nicht näher rangeführt werden.


Oh man vielen Dank schon mal für deine Antwort. Das ist alles echt sehr hilfreich. Hier mal eine Aufnahme wie ich mir das ungefähr vorstelle. Ich schätze die Schüssel sollte auf etwa drei Metern angebracht werden. Da vor unserem Haus noch ein weiteres Reihenhaus steht. Weiß nicht wie schwer es wird hier die richtige Höhe zu finden, da die Überdeckung des Daches natürlich auch nicht stören darf. Aber das sollte man eventuell mit einem Einmessgerät raus bekommen. Die 2m Abstand zum Dach werden auf jeden Fall nicht das Problem.
Screenshot 2015-07-12 14.10.22


Radiowaves schrieb:

Das wäre sehr vernünftig, wenns nicht sauber realisierbar ist. Ich wills nicht relativieren, aber durchaus anmerken, daß geschätzt 90% aller Satantennen unter Mißachtung jeglicher Normen installiert sind: auf dem Dach ohne Fangstange oder Erdung, am Balkongeländer, das weiter als 1,5 Meter absteht vom Haus, ... - bei Beachtung der Blitzschutzregeln wärst Du einer der wenigen, der vorbildlich handelt und entsprechend mit einer statistisch hohen Sicherheit gegen üble Zwischenfälle geschützt sein sollte.

Ja nutzt alles nichts, wenn am Ende etwas passieren sollte. Lieber gehe ich da auf Nummer sicher.


Radiowaves schrieb:

Das eine hat mit dem anderen erstmal nichts zu tun. Du brauchst das LNB, das für Deine Anwendung signaltechnisch das richtige ist. Für 4 Receiver an 4 getrennten Kabeln ist das ein Quattro-Switch-LNB (=Quad-LNB), für mehr als 2 Receiver an separatem Multischalter ist das ein Quattro-LNB, für bis zu 4 Unicable-taugliche Receiver an einem Kabel ist das ein Unicable-LNB.

Je nach LNB kommen dann 1-4 (oder 8 ) Kabel rein ins Haus. Die sollen unmittelbar nach dem Gebäudeeintritt an den Potentialausgleich angeschlossen werden. Dabei wird eine Verbindung zwischen dem Außenleiter (dem Drahtgeflecht) des Koaxkabels) und dem Haus-Potentialausgleich hergestellt. Also eine Verbindung mit der PA-Schiene, auf die auch Wasser-, Gas- und Heizungsrohre, metallene Treppengeländer, Aufzugsschacht-Schienen und andere metallene Einbauten angeschlossen werden - sowie der Schutzleiteranschluss der Steckdosen (im TN-S und TT-Installationssystem). Sinn der Übung: niemand, der mit der einen Hand das Metallgehäuse eines defekten Receivers und mit der anderen Hand ein Heizungsrohr berührt, bekommt eine Potantialdifferenz zwischen die Hände und damit einen Stromfluss durchs Herz. Die Verbindung mit der Potentialausgleichschiene zwingt die Stecker der Sat-Kabel und damit die Metallgehäuse der Geräte auf Haus-Erdpotential.

Die Verbindung macht man mit einem Erdungsblock oder Erdwinkel, an dem man alle Kabel anschraubt und weiterführt. Der Winkel selbst wird mit 4 qmm Massiv-Kupfer grün/gelb isoliert an die Potentialausgleichschiene angeschlossen.

Ein Erdwinkel für 5 Kabel (z.B. 4 von der Satantenne und ein fünftes von der UKW/DVB-T-Antenne):
http://www.antennenland.net/Erdungsblock-4-fach-Cabelcon-F81-HQ

Ein Erdwinkel für Hardcore-Installationen mit 4 LNBs (4 x 4 Kabel) zzgl. terrestrischer Antenne:
http://www.antennenland.net/Erdungsblock-17-fach-Cabelcon-F81-HQ

Eine Potentialausgleich-Schiene, sollte sich auch ohne Antennenanlage im Haus befinden:
http://www.antennenland.net/Potischiene-gross

An der PA-Schiene sind normalerweise angeschlossen:

- der Haus-Erder (Fundamenterder oder Tiefenerder) - da kommt das Bezugspotential der "Erde" her)
- der / die Erder des Blitzschutzsystems
- Schutzleiter der Elektroinstallation
- Wasserleitung (so aus Metall)
- Gasleitung
- Heizungsvor- und -rücklauf
- Metallgeländer (damit nicht sowas passiert, wäre das Geländer angeschlossen gewesen, wäre die Sicherung rausgeflogen, als die Lampe das erste mal angegangen ist)
- Metall-Rohre in Schornsteinen
- die Kabelschirme der Antennenanlage und die Antennen selbst, ggf. über den Umweg eines Antennenerders

Nach der Schiene solltest Du also so oder so Ausschau halten, die gehört in jede Elektroinstallation.


OK, das muss ich mir dann alles noch mal anschauen. Denke mal da wird der Schwiegervater beauftragt. Der ist eigentlich fit in sowas.


Radiowaves schrieb:

"Kabel TV box" meint sowas? Das ist der Hausübergabepunkt (HÜP) der Kabelsignale. Das mittlere Foto zeigt eine halbwegs aktuelle Ausführung - und auch da einen grün/gelben Potantialausgleichsleiter. Kabel BW hatte den soweit ich weiß nicht, dafür nutzte man dort ein galvanisches Trennglied, um Kabelnetz und Hausinstallation voneinander spannungsmäßig bis ca. 2000 Volt zu entkoppeln.


Genau so sieht das Ding aus.


Radiowaves schrieb:

"Wisi-Box" könnte sowas sein: der Hausanschlussverstärker. Muß natürlich nicht exakt so aussehen, hat aber ein Netzteil, also einen Stromanschluß.


Sah zwar etwas bedeckter aus, aber eventuell unter der Klappe so ähnlich. Müsste ich das nächste mal eventuell aufschrauben. Aber am Strom war es angeschlossen, von daher nehme ich an es passt.


Radiowaves schrieb:


Möglicherweise 3 Durchgangsdosen. Im DG ist der Ausgang der letzten Dose mit einem Widerstand abgeschlossen (ist ja kein Kabel weiterführend). Den Abschlußwiderstand braucht man, sonst gibt es Funkwellen-Salat auf dem Kabel durch Reflexionen an der letzten Dose.

Bereits vor und hinter dem Wisi-Verstärker hätte das Kabel über einen Erdwinkel geführt werden müssen, der am Potentialausgleich hängt.


Daran kann ich mich jetzt nicht erinnern, aber eventuell ist es so.


Radiowaves schrieb:

Hausaufgaben, für wenn Du mal wieder vor Ort bist:

- Potentialausgleichschiene vorhanden? Alle metallenen Leitungssysteme aufgeklemmt? Erder sichbar dort angeschlossen? Hauselektrik angeschlossen?

- Foto von der Kellerinstallation (HÜP, Verstärker, was evtl. noch so herumhängt). Ist dorthin ein Draht von der PA-Schiene hin verlegt?

- Steht was auf dem Koaxkabel (Hersteller-/Typenaufdruck)? Also Wisi / Kathrein / TriaxHirschmann / Delta / ...?

- Was sind das für Dosen in den Zimmern? Dazu Dosendeckel mit der mittigen Schraube abmachen und hoffen, daß der Tragring der Dose nicht zutapeziert/überstrichen ist. Da stehen Hersteller und Typ hoffentlich drauf.

- Ist evtl. erkennbar, ob das Kabel in die Wand eingeputzt ist oder ob es in Leerrohren zugfähig liegt? (Bitte dabei nicht kaputtzerren...)


Wird gemacht.


Radiowaves schrieb:

Wenn diese 4 Anschlüsse noch irgendwo entlang der vorhandenen Kabelstrecke wären, ggf. sogar dort wo die 3 Dosen derzeit sitzen, könnte es einfach sein: die 3 Dosen gegen geeignete Unicable-Dosen tauschen und vom LNB ins Haus, über einen Erdinkel, in den Keller und mit dem Kabel, das derzeit aus dem Wisi kommt und in die Räume geht, verbinden. Fertig.


Das wäre natürlich burner! Es sind übrigens bereits 4 TV-Anschlüsse gelegt. 1 - im Wohnzimmer EG, 2 - im OG Zimmer 1, 3 - im OG Zimmer 2, und 4 - im DG.


Radiowaves schrieb:

Der Wisi könnte dann (so dafür geeignet) eine passende einzelne Dose bekommen, an die das Modem für Telefon/Internet angeschlossen wird.

Telefon lasse ich über Telefon-Leitung laufen, da ich noch in eimem 1und1-Vertrag drin bin.


Radiowaves schrieb:

- Welche TVs / Receiver sollen angeschlossen werden? Können die Unicable (Anleitung nachschauen)? Sonst gehts nicht. Der Panasonic-TV meiner Eltern von 2009 kann z.B. Sat, aber kein Unicable. Der wäre damit raus...

Bisher nur der SKY-Reciever. Dieser kann soweit ich weiss Unicable. Ist in der jetztigen Mietwohnung auch so eingestellt.


Radiowaves schrieb:

- Wo sollen die Dosen hin? Dorthin, wo die alten Dosen sitzen? Wohin mit der vierten Dose? Könnte man von dort auch einfach in diese Reihenschaltung oder in den Keller zum Anfang des ersten Kabels?

- Gerne Fotos der derzeitigen Dosen ohne Deckel, um Typ und Anschlussqualität zu sehen.

Wie gesagt die vier Dosen sind gelegt. Lediglich die Dose im Wohnzimmer liegt falsch ;-)
Hier würde ich das Signal aus der Dose um etwa 8m an eine andere Wand weiterleiten. Einfach
unter den Sockelleisten.


Radiowaves schrieb:

- Wie willst Du Internet und Telefon realisieren? Über Kabel BW? Dann wäre das Modem z.B. gut im Anschlussraum aufgehoben, direkt beim Wisi. Von dort dann WLAN (so das reicht) oder Netzwerkkabel hochlegen und Telefonkabel (2-Draht-Leitung bei normalem Telefon).

- Eine separate UKW-Antenne könnte man bei Unicable mit einschleifen. Ansonsten kann man viele Radioprogramme (letztlich fast alle außer den regionalen Privatdudlern) auch über Satellit hören mit dem Receiver.


Telefon und Internet würde ich über DSL laufen lassen. UKW ist wie gesagt nicht unbedingt nötig.
Radiowaves
Inventar
#6 erstellt: 13. Jul 2015, 00:19

Fenerli_HiFi (Beitrag #5) schrieb:
Hier mal eine Aufnahme wie ich mir das ungefähr vorstelle. Ich schätze die Schüssel sollte auf etwa drei Metern angebracht werden. Da vor unserem Haus noch ein weiteres Reihenhaus steht. Weiß nicht wie schwer es wird hier die richtige Höhe zu finden, da die Überdeckung des Daches natürlich auch nicht stören darf.


Die Wand ist massiv, oder ist das eine Wärmedämmfassade? An letzterer kann man freilich keine Schüssel festtackern.

Es ist für den Blitzschutz förderlich (wenn auch normativ nicht gefordert), auch von Hausecken Abstand zu halten. Siehe Kleiske, Seite 7 unten. Den Kleiske kannst Du ohnehin mal lesen. Wenn es also möglich wäre, die Schüssel noch 2 Meter nach hinten zu setzen an dieser Wand, wäre das super, solange dabei keine gefährliche Näherung zu Metallteilen entsteht - und solange die Empfangsrichtung dann nicht verschattet ist. Wenn die Schüssel nahezu rechtwinklig zu montieren ist, kann es ja durchaus sein, daß sie eigentlich ins Haus hinein gerichtet sein müßte bei exakter Ausrichtung. Um das auszuschließen, kannst Du mal mit www.dishpointer.com schauen. Dort 19.2E ASTRA auswählen und dann den exakten Wohnort anpeilen, den weißen Zeiger auf die Hauswand setzen und schauen, ob die Richtung paßt. Ideal: definitiv unter leichtem Winkel von der Hauswand weg.

Eine weiße Schüssel wäre ja auch hilfreich bei dieser Fassade. Die Satman 850 gibt es auch in Polarweiß (Reinweiß), wenn es mit dem Unicable-LNB klappen würde, bräuchtest Du sie aber mit 40mm-Universalklemmung für das LNB. Gibt es - aber nur inkl. LNB. Doch dieses ist kein Unicable-LNB... TechniSat-Tochter Telestar hat als "Profirapid 85" faktisch die gleiche Antenne, auch in polarweiß, mit 40-mm-Klemmung. Mußt mit etwa 100 EUR rechnen.

Günstiger sind die Spiegel von Gibertini. Es reichen auch 75 cm, also z.B. der Gibertini OP 75 SE. Die SE-Serie ist derbe robust und kommt faktisch an die legendäre Kathrein-Stabilität des Feedarmes ran. Weiß ist aber nicht im Angebot, dafür "lichtgrau", das fast weiß ist - bitte selbst mit nem Farbfächer checken, RAL7035 ist die Farbe der ICE-Züge. Der Preis liegt bei etwa 90 EUR. Ebenfalls gut ist die XP-Serie, die einen nicht so robusten Feedarm hat, dafür aber dezenter daherkommt. Kann man auch kaufen, ebenfalls in Lichtgrau RAL7035. Die OP 75 XP kostet dann nur noch 60 EUR.

Kabelführung eventuell: in einem dünnen Rohr außen an der Fassade runter und auf Keller-Höhe rein. Sieht aber aus, als gäbe es keinen Keller?

Abschattung durch Haus gegenüber: der Blickwinkel nach oben beträgt ca. 30°. Damit gewinnt man auf einen Meter horizontalen Abstand ca. 55 cm Höhe, auf 20 Meter Abstand also etwa 11 Meter Höhe. Dishpointer hat auch die Funktion "show obstacle", mit der man Abstand und gewonnene Höhe in Empfangsrichtung grob checken kann. Nun miss nach und entscheide.


Fenerli_HiFi (Beitrag #5) schrieb:
Sah zwar etwas bedeckter aus, aber eventuell unter der Klappe so ähnlich. Müsste ich das nächste mal eventuell aufschrauben. Aber am Strom war es angeschlossen, von daher nehme ich an es passt.

Verstärker können unterschiedlich aussehen. Es steht aber in jedem Fall drauf, daß das ein Verstärker ist.


Fenerli_HiFi (Beitrag #5) schrieb:
Das wäre natürlich burner! Es sind übrigens bereits 4 TV-Anschlüsse gelegt. 1 - im Wohnzimmer EG, 2 - im OG Zimmer 1, 3 - im OG Zimmer 2, und 4 - im DG.


Alle hintereinander am gleichen Kabel?


Fenerli_HiFi (Beitrag #5) schrieb:
Wie gesagt die vier Dosen sind gelegt. Lediglich die Dose im Wohnzimmer liegt falsch ;-)
Hier würde ich das Signal aus der Dose um etwa 8m an eine andere Wand weiterleiten. Einfach
unter den Sockelleisten.


Sollte mit anständigem Kabel kein Problem sein. Kabel sind aber 7 mm dick und steif, lassen sich nicht eng biegen oder gar knicken. Zur Not (etwas mehr Dämpfung, sollte immer noch problemlos sein) wird halt ein anständiges Mini-Kabel oder Midi-Kabel genommen. Die lassen sich auch etwas enger biegen. Das sehen wir dann, wenn es soweit ist.


Fenerli_HiFi (Beitrag #5) schrieb:
Telefon und Internet würde ich über DSL laufen lassen. UKW ist wie gesagt nicht unbedingt nötig.


DSL geht dort über die Telekom oder einen anderen Anbieter, der auf dieser Leitung reinkommt?
Fenerli_HiFi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 13. Jul 2015, 12:35

Radiowaves schrieb:

Die Wand ist massiv, oder ist das eine Wärmedämmfassade? An letzterer kann man freilich keine Schüssel festtackern.

Also Dämmung ist drin, aber ob es diese außen an der Fassade ist müsste ich noch mal abklären.


Radiowaves schrieb:

Es ist für den Blitzschutz förderlich (wenn auch normativ nicht gefordert), auch von Hausecken Abstand zu halten. Siehe Kleiske, Seite 7 unten. Den Kleiske kannst Du ohnehin mal lesen. Wenn es also möglich wäre, die Schüssel noch 2 Meter nach hinten zu setzen an dieser Wand, wäre das super, solange dabei keine gefährliche Näherung zu Metallteilen entsteht - und solange die Empfangsrichtung dann nicht verschattet ist. Wenn die Schüssel nahezu rechtwinklig zu montieren ist, kann es ja durchaus sein, daß sie eigentlich ins Haus hinein gerichtet sein müßte bei exakter Ausrichtung. Um das auszuschließen, kannst Du mal mit www.dishpointer.com schauen. Dort 19.2E ASTRA auswählen und dann den exakten Wohnort anpeilen, den weißen Zeiger auf die Hauswand setzen und schauen, ob die Richtung paßt. Ideal: definitiv unter leichtem Winkel von der Hauswand weg.

Eine weiße Schüssel wäre ja auch hilfreich bei dieser Fassade. Die Satman 850 gibt es auch in Polarweiß (Reinweiß), wenn es mit dem Unicable-LNB klappen würde, bräuchtest Du sie aber mit 40mm-Universalklemmung für das LNB. Gibt es - aber nur inkl. LNB. Doch dieses ist kein Unicable-LNB... TechniSat-Tochter Telestar hat als "Profirapid 85" faktisch die gleiche Antenne, auch in polarweiß, mit 40-mm-Klemmung. Mußt mit etwa 100 EUR rechnen.

Günstiger sind die Spiegel von Gibertini. Es reichen auch 75 cm, also z.B. der Gibertini OP 75 SE. Die SE-Serie ist derbe robust und kommt faktisch an die legendäre Kathrein-Stabilität des Feedarmes ran. Weiß ist aber nicht im Angebot, dafür "lichtgrau", das fast weiß ist - bitte selbst mit nem Farbfächer checken, RAL7035 ist die Farbe der ICE-Züge. Der Preis liegt bei etwa 90 EUR. Ebenfalls gut ist die XP-Serie, die einen nicht so robusten Feedarm hat, dafür aber dezenter daherkommt. Kann man auch kaufen, ebenfalls in Lichtgrau RAL7035. Die OP 75 XP kostet dann nur noch 60 EUR.

Kabelführung eventuell: in einem dünnen Rohr außen an der Fassade runter und auf Keller-Höhe rein. Sieht aber aus, als gäbe es keinen Keller?

Abschattung durch Haus gegenüber: der Blickwinkel nach oben beträgt ca. 30°. Damit gewinnt man auf einen Meter horizontalen Abstand ca. 55 cm Höhe, auf 20 Meter Abstand also etwa 11 Meter Höhe. Dishpointer hat auch die Funktion "show obstacle", mit der man Abstand und gewonnene Höhe in Empfangsrichtung grob checken kann. Nun miss nach und entscheide.


Unbenannt

Hier sieht man mal die Aufnahme von Dishpointer. Leider ist das Signal leicht zum Haus hin. Also 2m weiter rein eher schlecht?!
Aus den Daten werde ich aber gerade nicht schlau. Stehe vielleicht auch auf dem Schlauch. Die Höhe
der Schüssel kann ich ja nicht angeben, wie kann er mir dann berechnen wie hoch das Hindernis
maximal sein darf?


Radiowaves schrieb:

Verstärker können unterschiedlich aussehen. Es steht aber in jedem Fall drauf, daß das ein Verstärker ist.

Das wird beim nächsten Besuch geprüft.


Radiowaves schrieb:


Alle hintereinander am gleichen Kabel?


Da nur ein Kabel vom WISI nach oben geht, gehe ich davon aus, dass alle Anschlüsse an einem Kabel hängen?


Radiowaves schrieb:


Sollte mit anständigem Kabel kein Problem sein. Kabel sind aber 7 mm dick und steif, lassen sich nicht eng biegen oder gar knicken. Zur Not (etwas mehr Dämpfung, sollte immer noch problemlos sein) wird halt ein anständiges Mini-Kabel oder Midi-Kabel genommen. Die lassen sich auch etwas enger biegen. Das sehen wir dann, wenn es soweit ist.


OK.


Radiowaves schrieb:


DSL geht dort über die Telekom oder einen anderen Anbieter, der auf dieser Leitung reinkommt?


Genau. Das sollte über die Telekom bzw. den Telefonanschluss laufen.
Radiowaves
Inventar
#8 erstellt: 13. Jul 2015, 20:08
Sauknapp! Und zwar sowohl horizontal als offenbar auch vertikal. Wenn das die reale Ausrichtung ist, kannst Du die Schüssel nicht wirklich nach hinten setzen. Dann muß sie vorne abschließen mit der Ecke. Kannst ja nochmal bei (deutschen) Nachbarn schauen, wenn die Antennen haben, wie deren exakte Ausrichtung ist.

Die Höhe, die Dishpointer berechnet, bezieht sich auf die Unterkante der Schüssel. Also Schüsselhöhe plus 4,7 Meter. Wenn die Dachneigung des Hauses gegenüber kleiner als 32 Grad ist, ist die Dachrinne des Hauses gegenüber + vielleicht 30 cm Schneehöhe das Maß. Wenn das Dach steiler ist, mußt Du oben am First messen.

Wenn alles scheitert, wäre bei Dir Schüssel auf dem Dach eine Variante - dann mit teurem Blitzschutz. Das Haus selbst hat keine Blitzschutzanlage?
Fenerli_HiFi
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Jul 2015, 20:16
Hmmm läuft wohl alles auf Dachinstallation hinaus. Das muss ich dann eh machen lassen.
Wäre dann eventuell auch denkbar, dass man den Fluss rumdreht? Also dass man vom Dach
mit dem Signal rein kommt und (wahrscheinlich mit Verstärker) und die Signale Richtung unten über
Den DG-Anschluss schießt? Oder ist das Risiko zu hoch , dass ich dann im Wohnzimmer (wichtigster Raum) eventuell zu wenig Signal bekomme (hier habe ich ja noch mal 8-10m von der Dose zum Empfänger)??
Radiowaves
Inventar
#10 erstellt: 14. Jul 2015, 20:30
Schau erstmal gründlich in der Nachbarschaft, wie Astra-Schüsseln dort justiert sind. Dachmontage ist schon ein heftiger Eingriff - und bei korrektem Blitzschutz sehr teuer. Ich schätze 90% der Schüsseln sind ohne oder mit wirkungslosem Blitzschutz installiert - auch die von Fachfirmen. Dann wird es billiger - aber auch unsicher.

Falls Du jemanden mit Campingschüssel kennen solltest: ab damit ans Haus, kleinen Fernseher in Sichtweite, Schüssel in die Hand nehmen (!) und mit ruhiger Hand suchen, erst direkt an der Hausecke und dann zurückgehend bis vielleicht 2 Meter hinter der Hausecke. Das geht wirklich. Wir haben auch schonmal aus der Hand heraus Empfang gesucht - und gefunden. Du weißt dann wenigstens, ob Du wirklich "durch die Hauswand" empfangen müßtest oder ob es knapp vorbeiginge.

Prinzipiell kannst Du den Signalfluss umdrehen. Die Dosen müssen eh gewechselt werden gegen Sat-taugliche diodenentkoppelte Durchgangsdosen. Bei der Gelegenheit kann dann auch Eingang und Ausgang vertauscht werden (also die Kabel, die an die Dosen angeschlossen werden, sind miteinander zu vertauschen). Problem bei Dachinstallation mit Blitzschutz ist, daß eine Potentialausgleichsleitung bis unters Dach gezogen werden muß, um dort Antennenmast und Kabelschirm anzuklemmen.

Hat das Haus eine Blitzschutzanlage?

Die Pegelbereiche bei Sat sind sehr großzügig bemessen. Die Unicable-Ausgänge der Spezial-LNBs sind etwas höher verstärkend als "normale" LNBs. Ich schätze am 75er Spiegel etwa 85 dBµV Ausgangspegel. Die oberste Dose (SSD 5-18, mit der höchsten Auskoppeldämpfung) dämpft um 18 dB an ihren Anschlüssen. Bleiben also etwa 67 dBµV - reicht. Im Durchgang nimmt sie 2,5 dB weg, Kabeldämpfung dazu noch vielleicht 2,5 dB (auf knapp 10 Meter Länge zur Dose 2). Dort kommen also 80 dBµV an. Auskoppeldämpfung dort 14 dB (SSD 5-14) - sind also 66 dBµV dort. Durchgangsdämpfung an dieser Dose 2,5 dB, hinter ihr also 77,5 dBµV. Dann 10 Meter Kabel - wieder etwa 2,5 dB weg. Bleiben an Dose 3 also 75 dBµV. Dort hin eine SSD 5-10 mit 10 dB Auskoppeldämpfung. Die hat also 65 dBµV am Ausgang. Paßt. Dort die Durchgangsdämpfung max. 3 dB, hinter Dose 3 also ca. 72 dBµV. Meinetwegen dann nochmal 2 dB Dämpfung zur letzten Dose, da kommen also 70 dBµV an und die Auskoppeldämpfung beträgt 7 dB. Sind 63 dBµV an der letzten Dose. Dort noch extern 10 Meter Kabel angeschlossen macht maximal 2 dB Dämpfung (die letzte Dose bekommt die niedrigste und damit dämpfungsärmste Frequenz zugewiesen) - stehen noch 61 dBµV zur Verfügung. Erlaubt sind laut Norm 47 - 77 dBµV. Da liegst Du damit immer noch mitten im Pegelfenster.


[Beitrag von Radiowaves am 15. Jul 2015, 09:53 bearbeitet]
Fenerli_HiFi
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 19. Jul 2015, 17:50
So, jetzt konnte ich noch mal rein - habe aber leider wegen einer Blitzschutz-Anlage keinerlei Infos einholen können.


Radiowaves schrieb:


Hausaufgaben, für wenn Du mal wieder vor Ort bist:

- Potentialausgleichschiene vorhanden? Alle metallenen Leitungssysteme aufgeklemmt? Erder sichbar dort angeschlossen? Hauselektrik angeschlossen?


Konnte leider nichts erkennen. Hier mal ein Gesamtüberblick:
gesamt


Radiowaves schrieb:

- Foto von der Kellerinstallation (HÜP, Verstärker, was evtl. noch so herumhängt). Ist dorthin ein Draht von der PA-Schiene hin verlegt?

HÜP:
kabel-box
Draht von der PA-Schiene - nicht erkennbar.

Verstärker:
wisi-box
wisi-box2
Es handelt sich um einen WISI Hausanschluss-Verstärker VX82WISI Hausanschluss-Verstärker VX82 mit einem Eingang und einem Ausgang.


Radiowaves schrieb:

- Steht was auf dem Koaxkabel (Hersteller-/Typenaufdruck)? Also Wisi / Kathrein / TriaxHirschmann / Delta / ...?

Leider nichts erkennbar, aber hier mal Fotos vom Kabel:
kabel1
kabel2


Radiowaves schrieb:

- Was sind das für Dosen in den Zimmern? Dazu Dosendeckel mit der mittigen Schraube abmachen und hoffen, daß der Tragring der Dose nicht zutapeziert/überstrichen ist. Da stehen Hersteller und Typ hoffentlich drauf.
- Gerne Fotos der derzeitigen Dosen ohne Deckel, um Typ und Anschlussqualität zu sehen.

dose
dose-offen
Hoffe das hilft??


Radiowaves schrieb:

- Ist evtl. erkennbar, ob das Kabel in die Wand eingeputzt ist oder ob es in Leerrohren zugfähig liegt? (Bitte dabei nicht kaputtzerren...)

Es geht vom Keller definitiv ein Leerrohr nach oben. Im Wohnzimmer geht auch wieder ein Leerrohr nach oben. Wobei das Rohr doch sehr schmal aussieht. Also ein zweites Kabel wäre auf keinen Fall möglich durchzuziehen.
leerrohr
Hier ist es das linke weiße Kabel. Das Rechte dürfte die Telefonleitung sein.

Helfen uns die Fotos weiter?
Radiowaves
Inventar
#12 erstellt: 19. Jul 2015, 21:46
Also...

Keinerlei Potentialausgleich an der Kabelanlage. Weder der HÜP noch der verstärker sind irgendwie in einen Potentialausgleich einbezogen. Beim HÜP kann ich das noch nachvollziehen (Kabel BW hatte den HÜP auf dem Potential des ins Haus kommenden Kabels belassen und zwischen HÜP und Verstärker ein galvanisches Trennglied eingebaut, das hier aber offenbar auch nirgendwo versteckt ist), beim Verstärker und dem abgehenden Kabel fehlt eine Potentialausgleichmaßnahme aber definitiv.

Falls Du auf Sat mit Einspeisung von unten gehen könntest, wäre das ja sowieso ein Fall für "ab HÜP nix mehr angeschlossen", die Sat-Einspeisung bräuchte dann aber einen Potentialausgleich. Der ist, wenn die Antenne im geshcützten bereich installiert ist, allerdings finanziell kein Drama.

Ich sehe eindeutig einen Wisi VX 84 A: im Vorwärtsweg kann er das komplette Kabel-Signal-Spektrum, im Rückweg ist er vermutlich nicht nur passiv, sondern auch nur bis 30 MHz ausgelegt, also für heutige Kabel-Internet-/Telefonieanwendungen generell ungeeignet und auszutauschen. Da wir bislang Richtung Sat und Internet über Telefonkabel tendieren, ist das auch kein Drama.

Daß auf dem Kabel nichts steht, deutet eher auf einen noname-Typ hin. Immerhin ist es 75-Ohm-Kabel. Man kann vielleicht noch erkennen, ob der Mittelleiter im Anschnitt auch kupferfarben ist oder ob es dann eher wie Stahl silbrig glänzt. Vollkupfer-Mittelleiter wäre zu bevorzugen, vor allem bei Sat, da es wesentlich weniger Gleichtstromwiderstand hat als Stahl-Kupfer-Kabel ("Staku", CCS). Bei Sparkabeln kann es auf langen Strecken passieren, daß die LNB-Versorgung nicht gewährleistet ist. Ob das vorhandene Kabel schirmungstechnisch ausreicht, kann ich nicht erkennen.

Kann es sein, daß ganz links neben dem Netzteil des Verstärkers auf dem zur Wohnung abgehenden Kabel doch etwas steht oder ist das Dreck, der da auf dem Kabel ist?

Die Dose(n) ist(sind) Kopp-Durchgangsdosen mit etwa 13 dB Auskoppeldämpfung und nur für Radio und Kabel-TV geeignet. Schon für Internet übers Kabel wären sie ungeeignet, man könnte sie aber belassen, wenn man das Modem in den Keller packt und von dort Netzwerkverkabel oder WLAN macht (letzteres empfehle ich nicht als Haupt"leitung" für eine Wohnung). Dann käme ein Rückkanal-Sperrfilter ins zu den Dosen gehende Kabel und fertig. Für Modem in der Wohnung wären diese Dosen zu wechseln, für Sat sind sie auch ungeeignet und zu wechseln.

Leerrohr ist fein, wenns durhcgängig und zugfähig ist. Es reicht bei Unicable ja ein Kabel. Ob zwei reinpassen, vermag ich mangels Erfahrung nicht zu sagen. Zur Not gäbe es Midi- oder Minikabel. Die haben aber dann deutlich höhere Dämpfung...

Nächster Punkt wäre aus meiner Sicht die genaue Abklärung, ob Sat hinter der Hausecke zu empfangen ist oder ob Hausecke und/oder Nachbars Dach im Wege sind. Am besten sicher mit einer Camping-Satanlage zu testen, Schüssel in der Hand oder mal an die Treppenleiter getackert oder auf den Sonnenschirmständer gestellt.
Fenerli_HiFi
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 31. Aug 2015, 12:24
Noch mal ein Update - habe jetzt eine Sat-Schüssel auf dem Dach montieren lassen und konnte das Signal von oben nach unten schleusen.
Das Ergebnis ist zur Zeit sehr zufriedenstellend, da ich im Wohnzimmer mit zusätzlichem 10m Kabel top Empfang habe.

Hier noch mal vielen Dank an Radiowaves für die tolle Unterstützung. Hat mir alles in allem bei einigen
grundlegenden Entscheidungen sehr geholfen.
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