Kein Sat-Empfang mehr vorhanden

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Lavater
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 20. Aug 2015, 16:25

Hallo,

vor 6 Jahren haben wir uns eine Sat-Anlage installieren lassen. Bei starkem Wind, den wir ab und an haben, und extremen Regen hatten wir schon oft Empfangsprobleme. Ein Techniker hat daher vor einem halben Jahr aufs Dach geschaut und festgestellt, dass einige Schrauben sich leicht gelockert haben und sie wieder festgezogen. Die Schüssel war aber seinen Aussagen nach korrekt ausgerichtet (Signalstärke 89% bei schönem Wetter).

Heute regnete es etwas heftiger und seitdem haben wir keinen Sat-Empfang mehr. Der Fernseher spuckt folgende Werte aus:

- Empfangsqualität: 7%
- Signalstärke: 71%

Ab und an steigt der Wert für die Empfangsqualität auf 50%, fällt dann aber auch wieder auf 0%. Selbst nach dem Regenschauer ist kein Signal mehr vorhanden.

Kann es sein, dass das LNB defekt ist, d.h. nass wird? Welche Sat-Anlage wir auf dem Dach haben, weiß ich nicht, sie ist jedenfalls groß genug für HD-Empfang und läuft bei normalem Wetter einwandfrei.

Jemand Tipps parat?

KuNiRider
Inventar

#2 erstellt: 20. Aug 2015, 16:42

Eine Schüssel müsste schon kleiner 50cm sein, dass es für HD-Empfang eng wird

Die Beschreibung riecht nach Wasser im LNB oder dessen F-Stecker - aber selbstmurmelnd könnte sich auch wieder was verstellt haben, denn ein paar heftige starkregenbegleitete Böen hatten wir ja in letzter Zeit.

Wenn du das LNB mal an seinem Feedeingang anguckst (Fernglas) und da schon einen Riß erkennen kannst, ist es auf jeden Fall Schrott.
Dabei kannst du auch gleich nachsehen, ob es ein 'normales' LNB mit 40mm Hals ist und wieviele Kabel davon weg gehen. Sind es 4, dann solltest du noch nachsehen ob da irgendwo ein Multischalter werkelt. Evtl. kannst du auch Typen aus der alten Rechnung rauslesen

Lavater
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 20. Aug 2015, 16:59

Herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Anbei ein paar Fotos von der Anlage. Jetzt kenne ich auch den Hersteller: Triax. Das LNB sieht schon etwas vermoost aus.

Ist das ein namhafter Hersteller und kannst du ggf. anhand der Bilder irgendetwas erkennen, das auf einen Defekt hinweisen könnte?

KuNiRider
Inventar

#4 erstellt: 20. Aug 2015, 17:19

Der vermutlich 78cm große Triaxspiegel ist auf jeden Fall groß genug für HD und eigentlich auch stabil, so dass der sich i.d.R. nicht verstellt!
Falls es ein normaler Mast ist, der im Dachboden per Schelle und Fuß befestigt ist, würde ich die Schelle mal durchbohren - durch den Mast bis in den Sparren - und da eine lange Schraube durchjagen, dann verdreht sich der nicht mehr

Die weiße Feedkappe des LNBs ist von vorne leider nicht sichtbar, da zeigt sich am ehesten ein Riß, es kann aber auch so (selten) mal Wasser eindringen.
Wenn du den Stecker-Schutz am LNB nicht für die Fotos hochgeschoben hast, dann sind vermutlich die F-Stecker innen alle marode und gehören neu gemacht. Wasser kann so von oben rein und dank des unsinnigen Iso-Bands unten nur ganz schlecht wieder raus -> zusammen mit der LNB-Versorgungsspannung zersetzt sich dann innen das Metall des Kabels

Da ich als Profi auf die Arbeitszeit achte, würde ich das 6 Jahre alte LNB auf Verdacht gleich tauschen (gegen eine Alps Quad LNB ~35€) und die Kabel 2cm kürzen und neue, vernünftige F-Stecker (Kompressionsstecker, für Hobbyisten auch Self-Install-Stecker) montieren, dann ist wieder für etliche Jahre Ruhe

Slatibartfass
Inventar

#5 erstellt: 20. Aug 2015, 17:24

Lavater (Beitrag #1) schrieb:

Welche Sat-Anlage wir auf dem Dach haben, weiß ich nicht, sie ist jedenfalls groß genug für HD-Empfang und läuft bei normalem Wetter einwandfrei.

Digitaler HD-Empfang benötigt übrigens etwa ein Drittel der Bandbreite eines der 2012 abgeschalteten Analog-Sender, und stellt daher keine besonderen Anforderungen an die Sat-Anlage.

Slati

Lavater
Ist häufiger hier

#6 erstellt: 20. Aug 2015, 17:41

Noch einmal herzlichen Dank für die fachmännische Unterstützung. Ich werde den Elektriker kommen lassen und bitten, deine Vorschläge umzusetzen.

Die Bilder sind alle vom Erdboden aus mit einem Tele entstanden, daher ist an den Steckern nichts für die Fotos verändert worden.

Ist die Lebensdauer eines LNB eigentlich oft nur so kurz?

[Beitrag von Lavater am 20. Aug 2015, 17:42 bearbeitet]

Dipol
Inventar

#7 erstellt: 20. Aug 2015, 23:16

Auch wenn es von der Anfrage abweicht: Das ist eine der "lagerfreundichen" Banderdungsschellen, welche die früher üblichen stabileren Gusserdschellen mit Kastenklemme verdrängt haben.

Solche Produkte sind nicht für blitzstromtragfähigen PA konzipiert und keinesfalls als Verbinder für einen grob mehrdrähtigen (7 Adern a 1,7 mm) 16 mm² Cu zur blitzstromtragfähigen Erdung geeignet. Erdungsleiter sind auch primär nahe der Dauchhaut und nicht mit einer Aufwärtsschleife anzuschließen.

Spekulationsfrage ins Blaue: Ein PA der Antennenleitungen ist ausgeführt?

Zur nicht ausgezogenen Wetterschutzkappe hat sich KuNiRider schon geäußert.

Isolierband ist typisch für nicht zum Durchmesser der Antennenleitungen passende F-Aufdrehstecker.

KuNiRider
Inventar

#8 erstellt: 21. Aug 2015, 06:52

Lavater (Beitrag #6) schrieb:

Ist die Lebensdauer eines LNB eigentlich oft nur so kurz?

Nein, die heben meist schon 10 Jahre und mehr. Es ist ja auch nicht sicher, dass es defekt ist. Jedoch bei Stundenlöhnen um 50€ und hohen Anfahrpauschalen, macht es keinen Sinn, das alte Teil hängen zu lassen, um es dann kurz darauf doch tauschen zu müssen.

@Dipol: Die F-Stecker haben keine Rillen sind also im Grösenbereich 6'5 ...7,5mm und dürften leidlich zu den Koax passen. Imho hat da ein gutmeinender Ahnungsloser (beweist der nicht runtergezogene Steckerschutz

)versucht die Stecker wetterfester zu machen, hat aber damit einen 'Trichter' aus den Steckern gebastelt