Ungewöhnliche Unicable Verkabelung

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McManfred
Neuling
#1 erstellt: 19. Feb 2017, 21:51
Hallo liebes Forum,

unsere Familie lebt mit 3 Generationen(Kinder/Eltern/Großeltern) in 3 verschiedenen Etagen(Erdgeschoss, 1. Etage, Dachgeschoss) in einem Haus und empfängt TV momentan über einen Kabelanschluss. Es gibt außen am Haus einen Hausübergabepunkt, von dem aus der Kabelanschluss an der Fassade nach oben in einen Spitzboden geführt wird. Dort wird es verstärkt und mit einem 3-Fach-Verteiler dann auf die 3 darunter liegenden Wohnungen verteilt.
Nehmen wir einfach mal an, dass das vorhandene Antennenkabel eine vernünftige Qualität hat und der günstigste Ort für die Montage der Sat-Schüssel der Balkon im Erdgeschoss wäre...

Wie erfolgversprechend wäre eine Einspeisung des Unicable-Signals in einen Strang innerhalb der Wohnung, von dem aus das Signal dann durch die Wohnungsverkabelung zurück zum Spitzboden gelangt, um von dort aus dann auf die beiden anderen Wohnungen verteilt zu werden?
Oder genauer formuliert: Von der Sat-Schüssel mit Quattro-LNB geht es vom Balkon in den nächstgelegenen Raum, dort wird dann mit einem Multischalter ein Unicable-Signal erzeugt und über das Antennekabel einer ehemaligen Antennendose in die Hausverkabelung eingespeist. Das Signal läuft dann durch die Verkabelung im Erdgeschoss nach x Metern und ein paar Dosen auch nach oben in den Spitzboden und von dort aus dann wieder zurück in die anderen Wohnungen.
Es geht mir darum abzuschätzen, ob eine solche Verkabelung praktisch funktionieren sollte, oder ob diese Idee zweifellos zum Scheitern verurteilt ist und man besser gleich das Unicable-Signal in das an der Fassade hochlaufende ehemalige Breitband-Kabel einspeist, auch wenn dies aufwändiger ist?

Es ist nicht ganz leicht die Kabellängen abzuschätzen, aber ich gehe im schlimmsten Fall von 30 Metern aus, die das Signal von der Dose am Balkon bis zum Spitzboden entlanglaufen muss. Von dort aus wäre
der längste Weg dann die Wohnung in der 1. Etage mit maximal 20 Meter. Möglicherweise sind die Strecken aber auch kürzer.

Zum einen beschäftigt mich die Frage, ob das von der Dämpfung her bei 50 Metern insgesamt überhaupt machbar ist, sofern man der Wohnung in der 1. Etage die niedrigsten Frequenzen zuweist?
Zum anderen überlege ich aber auch, ob man das Signal überhaupt mit ordentlich dBµV in die untere Wohnung einspeisen kann, ohne entweder eine Übersteuerung der Receiver im EG oder ein zu schwaches Signal in der 1. Etage zu haben?

Und weiß in diesem Zusammenhang jemand, ob die Hoheit des Kabelbetreibers nach diesem Kästchen an der Hauswand endet und ob ein Radio-Fernseh-Techniker da überhaupt dran darf, um das Kabel dort herauszunehmen und ein Sat-Kabel anzuschließen?

Viele Grüße
Manfred
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 20. Feb 2017, 09:07
Nur wenn du Internet und Telefon vom Kabelnetzbetreiber hast, darfst du nicht in die Anlage eingreifen, sonst kannst du nach anschalten am Übergabepunkt alles mit deiner Anlage machen.

Die Verteilung wie von dir gedacht ist vermutlich noch machbar, aber am Rande des machbaren, daher ist eine Skizze mit alken Dosen und groben Kabellängen zur Planung unerlässlich.
Gibt es auf dem Dachboden Strom für einen Verstärker?
Kannst du nicht die bisherige Steigleitung auf den Dachboden weiter für Unicable nützen?
Meine erste Idee wäre Unicable-LNB mit 24 oder 32 Userbänder auf die Steigleitung hoch, dort verstärken und Stromversorgung, 3fach Splitter umd dann mit gestaffelten Dosen wieder runter im Haus.
McManfred
Neuling
#3 erstellt: 20. Feb 2017, 14:58
Hallo KuNiRider,

vielen Dank für Deine Hilfe.

Meinst Du mit "bisherige Steigleitung" die von draußen kommende Leitung ab dem HÜP, die dann an der Fassade hochläuft und bis zum Spitzboden geht?
Einfach das Kabel abschneiden ist wohl keine gute Idee(so von wegen fehlende Terminierung und eindringende Feuchtigkeit) und ob ein von uns beauftragter Installateur IN dem Kästchen arbeiten darf, ist jetzt die Frage...wenn Du mir hier etwas genauer sagen könntest, wie Du dir das vorstellst, wäre ich Dir sehr dankbar.



Das mit der Skizze werde ich natürlich versuchen, aber ich kann leider nicht "sehen", wie die Kabel im Rohbau damals verlegt wurden. Das Ganze wurde vor mehreren Jahrzehnten beim Hausbau von einem Fachbetrieb installiert. Gab es bei Kabelfernsehen damals gewisse Grundregeln für die Leitungswege, von denen man heute ausgehen könnte? Kann ich z.B. davon ausgehen, dass die Dosen in jeder Etage auf dem kürzesten Weg in Reihe hintereinander geschaltet wurden und das Ganze dann noch einheitlich mit oder gegen den Uhrzeigersinn gemacht wurde?
Ich wäre auch bereit, von jeder Etage einen Grundriss mit den Dosen zu zeichnen und hier hochzuladen, falls man daraus etwas schließen kann. Alternativ könnte ich zur Not einen Installateur beauftragen, der die Dämpfung bis zu den Dosen ermittelt und so die Basis-Daten für die Unicable-Planung generiert.

Es gibt einen Stromanschluss auf dem Spitzboden.

Von den Unicable LNBs hat man mir eigentlich abgeraten mit der Begründung, dass Multischalter stärkere und erheblich sauberere(AGC) Signale erzeugen. Ein Unicable-LNB wäre von den Leitungswegen her natürlich traumhaft einfach, da ich dann auch nicht zig Kabel durch die Wand hinein und wieder hinaus führen müsste. Die Frage ist nur, ob das stabil läuft?

Viele Grüße
Manfred
KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 20. Feb 2017, 16:42
In dem grauen ÜP-Kästchen ist ein Dreh oder Schiebeschalter womit man die ankommende Leitung auf Abgeschlossen umschalten kann.
Das Koax zum Spitzboden ist angeschraubt und kann leicht gelöst werden. Alles erlaubt, solange keiner im Haus Internet über den Netzbetreiber hat.

Die neuen Unicable-LNBs funktionieren schon gut, nur haben sie für den normalen direkten Gebrauch einen zu hohen Strombedarf, da aber oben eh evtl. ein Verstärker benötigt wird, kann der das LNB gleich mitversorgen oder man setzt nur einen Power-Inserter.

Normalerweise müsste es oben nach dem 3fach-Verteiler an 3 Stellen nach unten gehen. Dann sind alle Dosen meist in allen Stockwerken ziemlich direkt übereinander und somit nur ca 3m Kabel dazwischen. Ergibt dann bei dir je Strang 3 Dosen. Dies müsten dann ersetzt werden:
Dachgeschoss ~15dB / 1.OG ~11dB-Durchgangsdosen und im EG eine ~8dB (echte!) Enddose.
Die Empfänger müssten alle Unicable können, einige sogar Unicable2 damit es tut, dann hast du pro Dose 24/9= 2-3 Userbänder und kannst also überall einen Twinreceiver betreiben, Teilweise (6 Dosen) einen Sat-TV noch extra.
McManfred
Neuling
#5 erstellt: 20. Feb 2017, 19:08
Hallo,

besten Dank für die praktischen Tipps, ich schaue mir den Kasten morgen mal von innen an.
Ich habe mal nach Schüsseln geschaut und z.B. eine Selfsat H21dCSS+ Unicable 2 Antenne gefunden, oder aber eine klassische Schüssel mit einem DUR-line UK 124, beide anscheinend mit 8 Legacy Unicable Frequenzen. Die Pegel scheinen mir recht ähnlich zu sein(60 zu 65). Da das Kabel von der Schüssel + die Steigleitung + der Verteiler + die Dosen eine gewisse Dämpfung haben werden, könnte es ohne Verstärker etwas eng werden, oder?
Ist es da besser, einen Inline-Verstärker direkt am LNB-Ausgang anzubringen(weil da wenig Rauschen und viel Signal verstärkt wird), der dann über einen Power-Inserter vom Spitzboden versorgt wird, oder kann man auf dem Spitzboden problemlos z.B. einen Axing SVS 1-00 dazwischenschalten, der dann den LNB mit Strom versorgt und das ankommende bereits etwas mehr verrrauschte Signal verstärkt?

Viele Grüße
Manfred
KuNiRider
Inventar
#6 erstellt: 21. Feb 2017, 01:30
Das Kabel zum Dachboden spielt überhaupt keine Rolle fürs Rauschen, direkt am LNB übersteuern die meisten Verstärker
Ein UK 124 hat 24 Userbands, nicht nur 8 wie die Selfsat, die zudem unter Nachbarsat-Störungen leidet und grundsätzlich zu wenig Rauschabstand hat.
Ob es ohne Verstärker reicht kann man ausrechnen wenn man Kabeltyp und Längen kennt. Eigentlich sollte es noch reichen. Ein altes Koax hat ca 4dB auf 10m also rechnen wir mal sehr großzügig knapp 40m macht 15dB + 10dB den 3fach Verteiler + 3dB +3dB Durchgangsdämpfungen der Dosen + 8dB der Enddose = 39dB in Summe und das LNB liefert 85dByV ergibt worst Case 46dByV was nur ganz knapp unter Mindestpegel ist, 3m Kabel weniger und es passt. Wenn mann den Erdgeschossdosen die niedrigsten Frequenzen zuweist ist die Kabeldämpfung auch niedriger.
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