Monster Beats Pro - Review

Abgetrennt aus diesem Thread.

Eins vorweg: Die Verpackung und der KH hat den Fake-Test überstanden

Ich werde zunächst allgemeines zu den Beats Pro sagen, dann auf den Klang am KHV (Yulong U100) eingehen, Vergleiche mit einigen anderen KHs
stellen und dann zum Schluss noch was zum Klang am Vollverstärker und MP3 Player sagen. Da das mein erstes mini Review ist, bitte ich um
Nachsicht

Verpackung (ohne KH):
Wow! Nicht nur, dass die Verpackung schwer (ja, sehr schwer) ist, sie wirkt auch sehr schick und edel, so dass schon alleine der Prozess
des Auspackens ansich Spaß macht


Verarbeitung:
Nach genauer Inspektion kam mir die Verarbeitung sehr gut vor. Nichts wirkte billig und der Bügel hatte auch nicht den Anschein, als würde
er leicht brechen. Das Leder wurde gut vernähtet und die Metallteile sauber verschraubt, keine Unebenheiten oder sonstige Makel. Das Metall
lässt natürlich alles sehr hochwertig aussehen und das Kabel machte einen soliden Eindruck.


Ausstattung:
Die Möglichkeit, das Kabel wahlweise an der linken oder rechten Seite am KH anzuschließen, finde ich gut, sowie generell austauschbare Kabel.
Das mitgelieferte Täschchen war ok, nichts besonderes. Insgesamt ist alles vorhanden und nichts hat mich, negativ oder positiv, vom Hocker
gehauen.


Tragekomfort:
DAS große Manko des Kopfhörers und schon hier ein KO-Kriterium, wenn es nach mir ginge. Der Anpressdruck ist sehr groß, naja, man kann es
verstehen, da es sich um einen geschlossenen DJ KH handelt. Ansich ist das nicht mal das alleinige Problem: Die Ohrschalen sind extrem
klein und es fehlt die Tiefe (ich teile die Meinung, dass es sich bei den Pro eher um ohrenaufliegende als ohrenumschließende KH handelt),
somit berührt ein Teil meiner Ohren immer die harte Innenfläche der Muscheln und das tut nach einiger Zeit höllisch weh. In Verbindung mit
dem hohen Anpressdruck für mich sehr sehr schmerzhaft. Das Kopfband ist dagegen angenehm und liegt sehr weich und auf dem Kopf.
Die Größeneinstellung lässt sich für meinen Geschmack einbisschen zu leicht verändern, habe schon mehrmals ausversehen die Größe verstellt.
Nervig.


Klang:
Gut, dass ich mir die Pro nochmal bestellt und Zuhause getestet habe: Insgesamt klingen die meiner Meinung nach nicht so schlecht, wie sie
manchmal dargestellt werden. Warhscheinlich war ich auch von dem Solo und Studio so angeekelt, dass mir lediglich deren Klang von meinem
Besuch bei Saturn in Erinnerung geblieben ist. Naja, jetzt was genauer:

Der gesamte Bassbereich ist betont. Sehr betont. Der KH ist GANZ KLAR schwer bassbetont, da kann man mir auch sonst welche Graphen hinhauen,
für mich ist und bleibt es so. Das ist erstmal eine relativ objektive Aussage und nicht wertend gemeint. Für mich klingt der Bass, isoliert
betrachtet, lahm. Zu lahm, wenn ich ehrlich sein darf, das dröhnt schon sehr deutlich und kann bei manchen Liedern nerven. Dabei scheinen
mir Tief-, Mid- sowie Kickbass relativ gleichmäßig betont, höchstens von Tief- bis Kickbass LEICHT abnehmend. Dass die Mitten nicht
überlagert werden, stimme ich nicht ganz zu, jedenfalls nicht immer. Diese sind aber, wenn sie hörbar sind, relativ sauber und die insgesamt
warme Abstimmung lässt sie auch nie zu scharf klingen. Besonders natürlich klingen sie aber trotzdem nicht, die Verfärbung hält sich aber in
Grenzen. Die Höhen sind genau wie die Mitten, eher zurückhaltend, ziemlich sauber und nach oben hin (sehr) abgerundet. Hier fehlt mir
einbisschen die Brillianz. Ja, man merkt, dass ich u.a. vom K 701 komme

Die Bühne ist quasi nicht-existent, alles spielt sich sehr direkt im Kopf ab, was bei der Konstruktion nicht verwunderlich ist. Folglich
bleibt man auch auf der Suche nach einem Raum glücklos


Vergleich HD 650:
Spielt nicht in derselben Liga wie der Senni. Die Bassquantität ist zwar höher, aber mir gefällt der saubere, schnellere Bass des HD 650
mehr. Von den Mitten wollen wir erst garnicht reden, die Höhen sind doch sehr zurückgenommen im Vergleich zum Sennheiser, der weiss Gott kein
Detailmonster mit 1A Brillianz ist. In Sachen Bühne ist sowieso der HD 650 vorne, wobei ich ohnehin der Ansicht bin, dass am Yulong die Bühne
des HD 650 der des K 701 nicht unterlegen ist.

Vergleich K 701:
Wenn ich direkt vom K 701 auf den Pro wechsle (oder umgekehrt), fehlt mir beim K 701 manchmal schon ein gewisses Volumen "unten rum". Sowieso
nicht die stärke des K 701 (der zwar sehr weit runtergehen KANN aber das leider nicht immer und zu wenig tut), klingt dessen Bass aber im
Gegensatz zum Beats Pro schneller, sauberer und differenzierter. Hier vielleicht von meiner Seite aus ein Unentschieden oder lediglich ein
kleiner Vorteil für den AKG. Die Mitten sind mMn beim K 701 sehr schön abgebildet, vor allem bei Frauenstimmen und Akustiksachen, daher ganz
klar der Punkt an AKG. Die Höhen können manchmal recht penetrant sein (vor allem nach einem Wechsel vom Pro). Die ist natürlich der Preis
für die Brillianz und die hohe Auflösung, ich komme aber damit ganz gut zurecht. Die Beats sind da DEUTLICH zurückhaltender, was so garnicht
meinem Geschmack entspricht. Zur Bühne brauche ich glaube ich nichts sagen. Ich glaube hier sind sich die Meisten einig: der K 701 ist
technisch klar besser, jedoch ist die Abstimmung halt ganz was Anderes.

Vergleich HD 25-C II:
Den Aspekt der Portabilität lasse ich aussen vor, hier soll es nur um den Klang gehen. Dass der Senni im Bassbereich dick aufträgt war klar.
Meinste! Der direkte Vergleich mit dem Pro zeigte mir, was für ein Bassmonster die Beats eigentlich sind, da kann man die HD 25 fast schon
als neutral bezeichnen (ich übertreibe einbisschen). Insbesondere der Tief- und Midbassbereich zeigen sich deutliche Unterschiede, ich sage
nur: Gehirnmassage. Wer mit dem Bass klarkommt, könnte hier sogar die Beats bevorzugen, kommt halt wie schon oft auf den Geschmack an.
In Sachen Mitten und Höhen würde ich aber eher zum HD 25 greifen, da dieser mir "oben rum" von der Abstimmung her besser gefällt. Ich meine
auch, dass die eine leicht bessere Auflösung haben als die Beats. Leider ist die Bühne bei beiden ähnlich nicht vorhanden. Insgesamt würde
ich den HD 25 II und die Beats Pro technisch auf die selbe Stufe stellen, tonal gibts da Unterschiede, die Geschmackssache sind.

Vergleich Beyer DT 1350:
Der Bass des DT 1350 ist meiner Meinung nach sauberer, schneller und insgesamt von der Qualität her besser (ich schaffe es übrigens auch ohne
Bügelspreizen einen perfekten Sitz hinzubekommen, dank kleiner Ohren vielleicht?). Die Mitten sind natürlicher und schöner als bei den Beats
und die Höhen, Gott sei dank, nicht so krass zurückhaltend, aber dennoch eher auf der smoothen Seite. Hier ganz klar der Punkt an den Beyer
IMO. Technisch gesehen hat der DT 1350 den Beats einiges voraus (sauberer Bass, insgesamt bessere Auflösung, eine etwas größere Bühne, was
aber nicht schwer ist). Hier eine klare Tendenz zum DT 1350, der mir tonal auch noch total liegt

Vergleich AKG K518 LE:
Der AKG "wummt" mehr als die Beats. Warum? Ich denke es liegt am Tiefbass. Dieser ist beim AKG im Vergleich zum Mid- und Kickbass
ausgeprägter. Bei den Beats finden sich da nicht SO große Unterschiede. Die Mitten sind beim K518 (daher?) sehr schön und werden nie
überdeckt. Ein Kritikpunkt ist mMn die Darstellung der Höhen. Ähnlich wie bei den Beats sind sie sehr zurückhaltend, das merkt man u.a. bei
Becken. Es ist schwer, selbst für meinen persönlichen Geschmack den "besseren" Hörer rauszupicken. Die Beats haben vielleicht einen
ausgeglicherenen Bassbereich (der für mich auch besser klingt), dafür nervt die Überlagerung der Mitten manchmal. Auflösen tun die beide
nicht besonders gut, vielleicht der Pro noch einbisschen besser, kann aber auch nur Einbildung sein. Bühne und Höhen bei beiden sehr mager.
Dennoch finde ich, dass die AKG eigentlich in den 100 Euro Bereich gehören, was Klang und Verarbeitung betrifft. Wenn man sich das P/L
Verhältnis anguck, sieht die Sache nicht GANZ so schwierig aus


Vollverstärker (Onkyo TX SR 508):
Hier möchte ich eigentlich nicht viel sagen. Mega Bassboost. Schrecklich.


MP3-Player (Cowon C2, ohne EU Lautstärkebegrenzung):
Der Pro ist extrem leicht anzutreiben, selbst am KHV musste ich den Pegel um ca eine Vierteldrehung (90°) zurückstellen, um auf eine
ähnliche Lautstärke wie beim K 701 und HD 650 zu kommen. Am MP3 Player habe ich normalerweise eine Lautstärke von 25/40 mit meinen Phonak
Audeo, beim AKG K518 musste ich schon auf 30 gehen. Der Pro ließ sich bei 25/40 perfekt bei meiner normalen Hörlautstärke betreiben.
Der Bass ist weniger smooth und abgerundet, schwierig zu beschreiben. Ansonsten höre ich aber keine großen Unterschiede. Die Beats gehen
also sehr gut am MP3-Player.


Insgesamt ist der Beats Pro für mich ein Kopfhörer, der sich rein klanglich auf einem 100-150 Euro Niveau befindet. Ich kann mir gut
vorstellen, dass bassliebende Menschen mit dem KH und seiner Abstimmung viel Freude haben. Verarbeitung, Verpackung und Ausstattung sind
sehr gut, man meint fast, die hälfte für den Hörer und die andere für die Verpackung und Extras bezahlt zu haben

Morgen Sound Freaks

Ich bin über dein Review gestolpert "Google" und kann mich teilweise deiner Bewertung / Beurteilung anschließen. Gut ich habe jetzt nicht die Vergleichsmöglichkeiten wie du und bin auch nicht so der Audiophile Typ, ich habe es gerne wenn mir ein Kräftiger Bass um die Ohren fliegt und das erfüllen die Beats Pro.
Muss aber auch sagen dass ich nur 190€ dafür bezahlt habe und ich finde dass sind die auch Wert, aber mehr auch nicht.

Mein Fazit nach 3 Wochen.
Die Verarbeitung ist so wie sie sein soll, die Materialanmutung ist gut und was für mich wichtig ist und sie drücken auch nach längeren benutzen nicht.
Den Sound finde ich gut, der Bass ist wie man es von den Amis erwartet fast schon zu übertrieben (aber ich steh drauf). Alles in allem bekommt man das was man erwartet. Ich war neugierig wie die Beats Pro wirklich klingen, da die Bewertungen der anderen Beats (Studio, Solo) schon sehr schlecht sind, gut für Kopfhörer die unter dem Namen Studio verkauft werden und die Batterien benötigen würde ich auch keine 300€ bezahlen.


lg