Beats by Dre - Solo - Review

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Inscheniör
Stammgast
#1 erstellt: 31. Dez 2011, 19:24
Hallo,

ich habe in den letzen Wochen nach einem neuen Kopfhörer gesucht. Der Kopfhörer sollte geschlossen sein und eine gute Außengeräuschdämpfung haben, ausreichen bequem für eine mehrstündige Zugfahrt, relativ klein und kompakt. Und einigermaßen gut verarbeitet.

Nachdem ich die Beats by Dre bisher immer für eine Modemarke gehalten habe, habe ich mir beim Elektroroßmarkt meines Vertrauens diverse Modelle angeschaut.

-Die Kopfhörer von Sennheiser finde ich von der Verarbeitungsqualität verbesserungswürdig. Bei meinen HD650 blättert der gräuliche Lack schon an diversen Stellen ab. Ein oder zwei Modelle sind im Bekanntenkreis auch schon komplett über den Jordan gegangen.
-AKG: Mit dem 701 habe ich schon öfters geliebäugelt, die Bügelkopfhörer für den mobilen Einsatz sind jedoch alles andere als günstig und haben Plastikscharniere die für meinen Geschmack zu sehr an Sollbruchstellen erinnern.
-Sony: aus Prinzip nicht
-B&W: Die P5 finde ich absolut klasse. Der Preis ist auch fair, aber das Geld wollte ich nicht investieren.

Irgendwann habe ich mir aus Gründen der Vollständigkeit die Solos von Dre angeschaut. Die Verarbeitung erschien mir ganz passabel. Zumindest ein Teil der tragenden Teile war aus Metall, das Hochglanzplastik war zwar Plastik aber zumindest halbwegs hochwertig, das Design gefiel mir ebenfalls.

Der Höreindruck war ebenfalls positiv. Da Monatsanfang ist ist es irgendwie zu einem Spontankauf gekommen... knapp 160 Euro.

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Zuhause angekommen habe ich mir die Amazon Rezensionen angeschaut. Einige Leute hatten offensichtlich Probleme mit gebrochenen Bügeln. Der obere Teil besteht nur aus einer Plastikschiene. Das hätte ich in der Preisklasse nicht erwartet. Ich hatte aber auch schon Kopfhörer mit dünneren Plastikschienen die den täglichen Einsatz überlebt haben. Dennoch hinterlässt dieses Verarbeitungsdetail einen etwas faden Beigeschmack.

Die Ohrpolster, die weiche Grummipolsterung unter den Bügeln,... die Verarbeitung gefällt mir ziemlich gut. Das habe ich in der Preisklasse leider schon deutlich schlechter gesehen.

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Zum Klang: Die Kophörer klingen wie eine PA-Anlage aus einer Kellerdisco. Der Bass ist tief und wummert. Die Stimmen verfärben leicht, bei einigen Sprachaufnahmen ist diese Verfärbung sogar störend. Die Bühne ist flach. Die Höhen schreien nicht gegen die sehr präsenten Bässe an sondern wirken zumindest halbwegs homogen.

Aus meiner Sicht bekommt der Sound damit eine glatte 1. Das Sounding ist konsequent und gekonnt umgesetzt. Wenn in der Werbung davon gesprochen wird, dass der Sound so ist, wie der Producer diesen auch hört ist damit nicht die Art von Neutralität gemeint, die ein Stax oder ein 701 von AKG bietet. Das Versprochen wird dennoch gehalten

Gerade ältere Hip-Hop Tracks von DMX, Snoop Dog oder Tupac klingen sehr authentisch, auch einige amerikanische Countrysongs oder Downbeat oder ACDC klingen auf eine primitiv-satte Art absolut prima.

Zuhause habe ich ein Stax Set was natürlich einen völlig anderen Sound bietet. Und einen deutlich besseren. Die absolut sauberen Tiefbässe und die grandiose Bühne klingen auch bei Rap absolut prima, bei etwas anspruchsvolleren Musikrichtungen wie Jazz oder Klassik ist die Tendenz noch ausgeprägter. Die Stax sind deutlich vielseitiger und besser. Auch für Rap und Techno.

Dennoch bin ich mit den Beats mehr als zufrieden. Einfach auf dem Sofa sitzen und den perfekt umgesetzten "dreckigen" und wummernden Sound zu genießen ist eine prima Ergänzung.

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Fazit: Die Verarbietung ist im Vergleich im oberen Mittelfeld. Deutlich besser sind da in meinen Augen nur die 601/701 Modelle von AKG oder die P5 von B&W. Den Kaufbeleg werde ich dennoch erstmal behalten, mein Vertrauen in den Plastikbügel ist nich übermäßig groß. Von Sennheiser/Sony/... bin ich aber Schlimmeres gewöhnt.

Der Sound ist auf seine primitiv-dreckige Art klasse und ergänzt mein Repertouire hervorragend. Da ich öfters unterwegs bin, hat sich das Geld gelohnt. Wer sich jedoch nur einen einzigen Kopfhörer anschaffen möchte -was bei dem Preis für etwas weniger freakige Menschen vermutlich auch Sinnn macht- dem würde ich eher zu den folgenden Produkten raten (rein subjektiv)

Koss Porta Pro (der Klassiker - gut und billig zu kriegen, dürfte die meisten Leute zufrieden stellen)
AKG 601 oder 701 (deutlich neutraler, Stimmen klingen authentischer, die Bühne ist besser, dafür keine Geräuschdämpfung und kaum portabel, die Preise sind im Onlinehandel erschwinglich, willkommen in der Oberklasse)
B&W P5 (hervorragend, klanglich und auch von der Verarbeitung, geschlossen, dafür leider fast doppelt so teuer wie die Beats-Solos)
Stax (Egal ob Heimkino, Rap oder Klassik: mein absoluter Favorit, die Bässe sind tiefer, druckvoller und sauberer. Die Bühne ist besser. Stimmen sind völlig unverfärbt. Aber die primitiv-dreckige Art der Beats haben auch ihren Reiz. Nachteile: teuer und absolut nicht portabel.)
Sennheiser HD600/650 (Mein HD650 verfärbt ebenfalls deutlich, aber auf einem deutlich höheren Niveau. Die Preise im Online-Versand sind ähnlich. Leider ist die Lackqualität verbesserungsfähig.)
HuoYuanjia
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 31. Dez 2011, 19:46
Habe ich die Ironie nicht erkannt? Oder wird hier wirklich primitiver Drecksound mit wummernden Bass gelobt (deine Worte)?

Dir fehlen ja leider absolut alle Vergleiche in der Preisklasse mit ähnlichem Einsatzgebiet. Ich finde sogar der Bose AE2 spielt sauberer und bietet trotzdem wummernden Bass.
Die Klassiker für mobilen Spaß (V6, SRH840, HFI-580, M50, etc) fehlen komplett. Schade.

Was mir aber sofort aufgefallen war, ist dass die Stimmen stark verfärbt sind. Wenn man Cypress Hill nicht mehr von Snoop Dogg unterscheiden kann, dann klingt die "Musik" ganz bestimmt nicht wie der Produzent das wollte. Das passiert aber leider wenn Höhen und Tiefen unausgewogen sind. "Homogene Höhen" bietet der Beats also leider absolut gar nicht.

Dass du Spaß mit ihm hast, und dir ein total verfälschtes Klangbild noch fehlt, glaube ich dir. Aber eine Empfehlung zum Preis im Saturn darf man absolut nicht aussprechen - habe ihn mir nämlich erst heute noch angehört.
Inscheniör
Stammgast
#3 erstellt: 31. Dez 2011, 20:24
Doch - die Empfehlung darf man aussprechen
Firionus
Stammgast
#4 erstellt: 01. Jan 2012, 10:30
Tja, offenbar sucht der TE eben einen, wie er so schön sagt, dreckigen Sound. Wems gefällt, technisch sind die Beats unter aller Kanone, neulich erst wieder mal im Saturn festgestellt Der Verkäufer kam übrigens gleich mal angesprungen mit dem Satz: "Hast du den schon angehört? (Zeigt auf die Beats Solo)". Lol, wenn der wüsste, dass ich schon weiß, wie schlecht die sind. Naja, danach noch ein kleiner Talk mit dem Mann über das schlechte Kopfpolster vom K 701, wobei er dabei auf einmal etwas untermotiviert wirkte
BangkokDangerous
Stammgast
#5 erstellt: 01. Jan 2012, 16:40
Bzgl. der Verarbeitung widerspricht sich der TO ja selbst - gebrochene Bügel lt. Amazonrezensionen, laut eigener Aussage fader Beigeschmack und dann verarbeitungstechnisch oberes Mittelfeld

Passt nicht. Auf der Suche nach KH für mich habe ich in den vergangenen Monaten viel im MM, Saturn, Thomann und Co. Probe gehört und wenn was auffällig war, dann waren es die vielen kaputten Beats-KH.
Tweety3187
Stammgast
#6 erstellt: 02. Jan 2012, 07:34
aus dem Review kam mehr oder minder deutlich hervor, dass der Solo für dich als Spezialfall eine gute Investition war

für den, sage ich mal, "noob", der sich über den KH informieren will, vielleicht hier oder da einpaar unglückliche Formulierungen (du bemängelst z.T. schwerwiegende Sachen und gibts dem Teil trotzdem ne glatte 1)
michael4321
Stammgast
#7 erstellt: 02. Jan 2012, 10:22
Hi Inscheniör,

es freut mich das du einen Hörer gefunden hast. Der Solo macht in der Tat einen hochwertigen Eindruck und ist sehr bequem.

Deine Soundbeschreibung kann ich ebenfalls bestaetigen. Der dumpfe Sound gefaellt nicht jedem, aber wenn es deiner klanglichen Vorstellung entspricht.

Ich war doch etwas enttauescht vom Sound, weil ein 25€ Koss Porta Pro bereits besser klingt.
Inscheniör
Stammgast
#8 erstellt: 02. Jan 2012, 12:02
Die Verarbeitung ist imho nicht schlechter als Beim Wettbewerb in der Preisklasse. Sogar etwas besser (je nach Stabilität der Plastikstege, bei Sennheiser habe ich diese schon schlimmer gesehen).

Der Sound ist für den Anwendungsbereich gekonnt zurechtgebogen, die Bässe sind sehr gut.

Es dürfte also eine breite Zielgruppe für den Kopfhörer geben. Allerdings ist der Kopfhörer für einige auch ein glatter Fehlkauf - das habe ich so auch versucht zum Ausdruck zu bringen.
Remanerius
Inventar
#9 erstellt: 02. Jan 2012, 20:19
Mal abgesehen vom Klang: Als ich mir den Beats im Media Markt aufgesetzt habe, hatte ich Angst, dass der Bügel dabei auseinanderbricht.
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