DENON PMA-2010AE

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engel
Stammgast
#1 erstellt: 06. Jan 2010, 11:57
Nach langer langer Suche habe ich endlich einen Verstärker gefunden, der meine gewiss etwas überzogenen Ansprüche an eine naturgetreue Wiedergabe erfüllt: DENON PMA-2010AE.
Dies tut er in Paarung mit meinen Dynaudio 1.3SE.
Meine Zeilen gelten nur für diese Kombination. Wie er mit anderen Lautsprechern harmoniert, weiß ich nicht.

Gesucht habe ich Jahre, genau seit 1990, nie stellte mich ein Transistor zufrieden, besonders ein unnatürlicher Hochtonbereich nahm mir oft die Freude am Musikhören. Ein kleiner Röhrenverstärker, Van der Veen brachte dann die erste richtige Zufriedenheit, jedoch aufgrund der begrenzten Leistung nur in kleinen Räumen.

Für mein nun größeres Zimmer suchte ich einen Verstärker mit mehr Leistung und landete zuerst bei einem NAD C325BEE. Schon nicht schlecht, meiner Meinung nach der Beste von BEE (habe alle anderen auch getestet), aber auf Dauer nervende Sibilanten.

Vor einem halben Jahr startete ich eine groß angelegte Verstärkersuche. Dazu lud ich mir nach und nach etwa 20 ausgewählte Verstärker in mein Heim ein und testete diese über mehrere Tage und teilweise auch mehrere Wochen. Dabei waren Geräte von Cyrus, NAD, Onkyo, Rotel, Magnat, PS Audio, Music Hall, Pioneer, Musical Fidelity, Naim und Cambridge. Jedes Gerät klingt anders, hat seinen eigenen Charakter. Keines stellte mich aber richtig zufrieden. Die CYRUS Mono X Endstufen gefielen mir noch am ehesten.

Der Test des PMA-2010AE in fairaudio.de machte mich neugierig. Bei Saturn kaufte ich den DENON für 1600Euro mit Rückgaberecht. Zuerst störte mich die dominante Optik. Ich hatte mich vorher am Understatement der britischen CYRUS Schuhkartons erfreut. Mittlerweile gefällt mir der 2010 aber ganz gut.

Verarbeitung und auch Klangqualität sind im fairaudio Test sehr treffend beschrieben. Ich kann diesen Test voll bestätigen und möchte deshalb hier nur ein paar eigene Erfahrungen ergänzen.

Neben allen positiven Eigenschaften vermisste ich beim PMA-2010 ein wenig die animierende Rhythmik der NAD Geräte und etwas Klarheit u Transparenz.Nach einigen vergeblichen Versuchen mit verschiedenen Kabeln und CD-Playern fand ich die Ursache für die von mir gehörten Schwächen. Ich stöpselte den CD Player über einen passiven Lautstärkeregler direkt an den Endstufeneingang des PMA-2010. Zunächst ist der Eindruck, dass der Bass etwas dünner wird. Klarheit und Rhythmik erreichen jetzt aber eine hervorragende Qualität. Einzelne Aspekte des Klangbildes hervorzuheben wird jetzt überflüssig, da einfach alles stimmt und nur noch die Musik begeistert.
„Schwanensee“ mit Valery Gergiev (Decca) löst nun vergleichbare Emotionen und Erinnerungen aus, wie ein Abend in der Berliner Staatsoper. Die Hifi Technik ist vergessen.
Auch an der Hochtonwiedergabe gibt es aus meiner Sicht nichts zu bemängeln. Das war ja der einzige Kritikpunkt im fairaudio-Test. Die kompakten Dynaudios werden durch den DENON 2010 voll ausgereizt und füllen meinen großen Raum (ca. 140m3 Luft) mit ausreichend Energie und einem sehr präzisen Bassfundament. Die Hörposition ist ca. 3m von den Lautsprechen entfernt. Aber auch weiter weg wird es nicht dünn.

Ohne Vorverstärker fehlt natürlich der Bedienungskomfort, der Klang ist aber für meine Ansprüche perfekt.

Tipp: CD Player an den Tape1 Eingang anschließen. Tape2 Ausgang über passiven Lautstärkeregler (Poti) direkt auf den Endstufeneingang legen. Aufnahmewahlschalter auf Tape1>Tape2 einstellen. Nun kann man per AmpDirect-Taste zwischen der Wiedergabe mit Vorverstärker und ohne Vorverstärker umschalten und vergleichen.
Noch ein Satz zur Wärmeentwicklung. Obwohl bei mir ein CD Player direkt auf dem Amp steht, die Dynaudios einen nur mäßigen Wirkungsgrad haben, wird der 2010 bei gehobener Lautstärke nur wenig warm.
Auch der echte Netzschalter auf der Front gefällt mir gut.

Die Zufriedenheit währt jetzt 5 Wochen und ich denke sie bleibt. Ein tolles Gerät!


[Beitrag von engel am 06. Jan 2010, 12:17 bearbeitet]
RealC
Inventar
#2 erstellt: 08. Jan 2010, 11:33
sehr schöner bericht, den ich nur unterstützen kann. habe selbst den pma-2000ae, der ja quasi baugleich ist und auch er ist der erste transistor, der mich in allen belangen zufriedenstellt und zudem noch eine wunderbar simple einbindung ins heimkino ermöglicht!
CarstenO
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 08. Jan 2010, 13:45

RealC schrieb:
sehr schöner bericht, den ich nur unterstützen kann. habe selbst den pma-2000ae, der ja quasi baugleich ist


Ist das so?
RealC
Inventar
#4 erstellt: 09. Jan 2010, 01:24
implizit: wo ist der unterschied? abgesehen vom lautstärke-potentiometer?
CarstenO
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 09. Jan 2010, 09:04
Auch wenn es Leute geben soll, die Verstärkerklang an sich leugnen: Sie klingen unterschiedlich. Deshalb frage ich mich, ob sie wirklich baugleich sind.
kawa80
Stammgast
#6 erstellt: 18. Jan 2010, 20:29
Interessant,

den Eindruck hatte ich auch beim PMA 710 AE.

Ich hab diesen vor einigen Tagen im MM Probegehört, an den Metas XT.

Ich kenne bereits den PMA 700 AE in Kombination mit den Metas (aber die alte Serie) und hatte den Eindruck, daß der 710 AE ( weicher und somit weniger Spritzig) klingt.

Dachte erst, daß das eigentlich nicht sein kann, aber wenn Du auch der Meinung bist, daß Sie zumindest anders klingen.

Gruß Kawa


[Beitrag von kawa80 am 18. Jan 2010, 20:30 bearbeitet]
engel
Stammgast
#7 erstellt: 20. Jan 2010, 13:27
Hier ein Block Diagramm zum PMA-2010AE

Reinhard
Inventar
#8 erstellt: 20. Jan 2010, 14:24
Äh, habe ich richtig verstanden: Du kaufst einen nagelneuen Amp für 1.600.- Euro , betreibst ihn als Endstufe, weil Du mit dem Vorverstärkerteil nicht zufrieden bist und bezeichnest das dann als "Zufriedenheit?

Erstaunlich.

Gruß Reinhard
engel
Stammgast
#9 erstellt: 20. Jan 2010, 15:53
Irgendwann kommt es eben nur noch auf den Klang an und der ist wirklich außergewöhnlich gut.

Hab mir die Serviceunterlagen zum 2010 besorgt und werde die Flatamp Unit aus dem Signalweg verbannen.
Glücklicherweise ist das Gerät schön modular aufgebaut, mit passiver Eingangsplatine (für Hochpegelquellen) und passiver Lautstärkeregelung. Erst dann kommt der Flatamp auf eigener Platine und dann die Endstufen.
Die volle Funktionalität (Eingangswahl, Lautstärkerregler, Fernbedienbarkeit...) ist dann auch ohne Flatamp nutzbar. Verstehe nur nicht, wozu die Vorverstärkerplatine gut ist, wenn es ohne besser klingt und auch der Pegel nur unwesentlich kleiner ist.


[Beitrag von engel am 20. Jan 2010, 16:00 bearbeitet]
Dr.Who
Inventar
#10 erstellt: 22. Jan 2010, 02:29
Hallo,

da kauft man sich einen Vollverstärker um ihn anschließend aufzutrennen, das versteh wer wil, ich nicht. Zufrieden sieht anders aus, da gebe ich den Kollegen recht.

PS : Dynaudio 1.3SE hatte ich auch mal, auch an Denon angeschlossen. Imho passt das sehr gut zusammen.


[Beitrag von Dr.Who am 22. Jan 2010, 02:32 bearbeitet]
engel
Stammgast
#11 erstellt: 22. Jan 2010, 11:41
Ob nun Vollverstärker oder Endstufen ist doch völlig egal. Brauche nur einen Eingang und einen Lautstärkeregler. Habe quer Beet diverse Geräte verglichen, siehe mein Eröffnungsbeitrag, dabei ging es nur um bestmöglichen Klang.

Und den habe ich für mich mit den Endstufen des PMA-2010 gefunden. Da es die nicht einzeln gibt, nehme ich halt einen Vollverstärker. Mit 2 zusätzlichen Drahtbrücken im Geräte habe ich dann maximalen Klang und Komfort vereint.

Viele Vollverstärker klingen besser, wenn man die Vorstufe umgeht. Das habe ich schon bei verschiedenen Geräten festgestellt, besonders bei NAD.

Ist doch eigentlich auch ganz logisch. Jeder CD-Player hat bereits eine Ausgangsstufe, die den gleichen Pegel bringt wie ein Vorverstärker. Es fehlt oft nur der Lautstärkeregler. Da jede Verstärkerstufe das Original verfälscht, macht es überhaupt keinen Sinn, unnötige aktive Schaltungen im Signalweg zu haben. Es gibt Ausnahmen, z.B. lange Kabelwege oder Fehlanpassungen, diese spielen aber im Heimbetrieb keine Rolle.

Um zu hören, dass eine Endstufe direkt hinter dem CD-Player besser klingt, muss dieser natürlich einen Lautstärkeregler haben oder man bastelt sich ein Poti von Conrad in die Cinchkabel. Aber das machen wohl nur Freaks.
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