Minivergleich Denon PMA-655R versus PMA-700AE

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vampirhamster
Inventar
#1 erstellt: 31. Jul 2006, 22:50
Hallo,
getrieben durch reine Neugierde wollte ich mal die neue Klangabstimmung der Denon AE Reihe "hinterhoeren".

Weil der Preis und das Design passten hab ich blind mit Rückgabevereinbarung erstmal einen PMA-700AE gekauft.
Klang sehr schoen praezise, top-raeumlich und machte Spass auf mehr. Von Anfang an stoerend: die sehr helle Abstimmung, gerade in Verbindung mit Frauenstimmen wurde das Hoervergnuegen deutlich eingeschraenkt. Das Timbre von "Barry White" war so unerotisch wie noch nie.
Andererseits hat der Verstaerker die Details der Aufnahmen wunderbar herausgezeichnet. Im Forum hier wurde dann das aehnliche Platinenlayout zum 655R aufgegriffen. Versuch macht kluch dachte ich mir und wirklich guenstig einen 655R erstanden (unter 240 Euro).
Mit dem 655er klangen die Stimmen wieder so, wie ich es gewohnt war, dann im Wechsel ueber Tage und unter verschiedenen Abhoerbedingungen mit dem 700er verglichen. Bei einigen Aufnahmen konnte ich mich an das helle Klangbild gewoehnen, einige Aufnahmen (z.B. Coralie Clement) waren schlichtweg ohne Stirnfalten nicht anzuhoeren. Der 655er dagen spielte munter auf, hat aber nicht den "vollen Biss" seines grossen Bruders.
Entgegen aller Gewohnheit, dann die Source Direct Taste rausgedrueckt und die Hoehen runtergedreht. Das brachte schon mal die Darbietung auf einen angenehmeren Faktor. Pro Abend standen dann immer zwei A/B Vergleiche an. Der 655 klingt fuer die Preisliga stabil solide
wie er aus dem Karton kommt, harmoniert eigentlich mit allen probierten LS. Der 700er ist ohne ein Zuruecknehmen der Hoehen fuer meine Ohren zu schrill. Auch mit rungergedrehtem Treble deplaziert er den 655R hoerbar in der Aufloesung von Details und der Raeumlichkeit.

Meiner Meinung nach eignet sich der 655R fuer Kaeufer, die fuer unter 250 Euro einen neuen Vollverstaerker suchen. Wert auf Musikalitaet legen, ein "unkritisches" Klangbild wuenschen (der Amp hat mir beim Hoeren viel Spass gemacht !) und die naechsten Jahre keine Investitionen in ihrem Equipment taetigen wollen, wie z.B. vorhandene LS der 300-500 Euro Klasse weiter behalten wollen. Auch das Phonoteil
hat Qualitaeten. Der Verstaerker klingt gleich nach dem ersten Anschliessen stimmig und wird sicher einen grossen Kaeuferkreis gluecklich machen.

Der 700-AE ist was fuer den rastlosen Freak, der gerne mal die Kabel tauscht,mehrfach am Abend die Boxen um einige Milimeter verschiebt (Standortoptimierung) und ein helles Klangbild bevorzugt. Ganz interessant duerfte auch die Kombination mit "dumpfen" Boxen sein.
Wenn mein Haendler mitspielt leihe ich mir mal ein Paar B&W aus, da ich diese eher als dumpfklingende Box einstufe. Trotz der hellen Abstimmung geb ich den erstmal nicht aus den Haenden :-).Wegen der Abstimmung gibt es ja bereits einige Threads zum grossen 1500AE. Den werde ich auch noch Probe hoeren .

Eine Anhoerempfehlung stellen sicher beide Geraete dar. Gehoert wurde uebrigen mit Denon-Boxen, und im Endvergleich mit Speakern von Castle Accoustics. Zuspieler waren zwei Pioneer PDR-609, da ich den Wandlerklang favorisiere. Im Laufe des Hoerens stellte sich dann noch ein
Denon CD-Player 700AE dazu (meine Frau wird mich killen, egal). Der Denon700AE Player ist uebrigens erste Sahne, wenn mit 350 Euro auch recht teuer.

Gruss
vampirhamster



p.s.: weil ich zufaellig noch zwei zur Hand hatte (bin ein gestoerter Denonfreak seit Jahren), gab es noch einen Kurztest 655R gegen einen alten Denon der 700er und 800er Reihe (New Optical Class A), beide mit auch 85 Watt. Diese klangen sich erstaunlich aehnlich. Die Abbildung von Stimmen war beim 655 stabiler. Wer erwaegt sich einen alten Vollverstaerker dieser Klasse auf eBay zu holen, sollte ernsthaft den 655er probehoeren.
Rabbi
Neuling
#2 erstellt: 04. Aug 2006, 23:45
Hallo Vampirhamster,

erst mal Dank für den schönen Bericht.

Ich habe mit B&W-LS ähnliche Erfahrungen gemacht (sind mir eigentlich zu "dumpf") Vielleicht kann das der PMA-700 AE ja wirklich ein bisschen aufpeppen und kommt meinem Hörempfinden mehr entgegen.

Ich werde also den umgekehrten Weg gehen und mir den PMA beim Händler ausleihen und gucken, was er mit den B&W's so treiben wird.

Erfahrungsbericht folgt dann in nächster Zeit.
Gruß
Rabbi
vampirhamster
Inventar
#3 erstellt: 05. Aug 2006, 00:19
Hallo Rabbi,

ich habe heute viel zu kurz den 700AE an B&W gehoert (getestet will ich das noch nicht nennen). die 804S haette ich am liebsten sofort aus dem Laden geschleppt. Auch 805 und 705, feine Sache.
. Habe mich endgueltig auf B&W eingeschossen.
Gruss
vampirhamster
klaus_moers
Inventar
#4 erstellt: 05. Aug 2006, 00:27
Hallo Vampirhamster,

Glückwunsch zu Deiner Kombi. Sie ist wirklich bildschön. Als ich Deinen Text las und über Deine Bemerkungen bezüglich der schrillen Höhen nachdachte, muss ich mal meinen Kommentar abgeben.

Ich hatte auch mal einen Verstärker mit etwas hellerem Klangbild. Einen alten Yammi 1090, das war wirklich ein mächtiges fettes Teil. Power ohne Ende ..., aber leider auch mit einem zu dominanten Höhenanteil. Das sollte so nicht mehr weitergehen. Ich habe Lautsprecher von Canton (Karat L800).

Meine Überlegung ging auch mal in Richtung Denon. Aber auch bei diesen Verstärkern stellt man ein helles Klangbild fest. Ich habe letztendlich zum NAD gegriffen.

Jedenfalls wollte ich sagen, dass es mit dem Gegensteuern durch anders abgestimmten Lautsprechern oft schwierig wird ein ausgewogenes Klangbild zu erzeugen. Genauso verhält es sich andersherum. Vielfach erkauft man sich dadurch möglicherweise wieder andere Nachteile.

Olaf_Ole
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 08. Sep 2006, 20:15
Tach an Alle,
also ich möchte auch was sagen, wenn ich darf. Ich bin von Multikanal wieder zur reinen Stereolehre zurück gegangen.
Beim Verstärker hatte ich den 1500AE im Visier. Mein Händler hat mich gefragt wie laut ich normalerweise Musik höre und wie groß das Zimmer ist. Dann hat er den 1500AE und den 700AE nach meiner Hörlautstärke mit Rosarauschen eingepegelt (68dB). CD-Player war mit Y-Kabel an beide Verstärker verkabelt, nur die Lautsprecher wurden von Ihm per Hand gewechselt. Das Ergebniss war ernüchternd, es gab eigentlich keine Unterschiede zu Hören. Erst wenn der Lautstärkeregler so auf 12Uhr stand war der 1500 er mit mehr Ruhe und Gelassenheit im Klanggeschehen und Kontrolle im Bass rauszuhören. Soviel dazu. Auch mein Händler meinte, dass man Verstärker (und andere Geräte) nicht rein nach den Test's in irgendwelchen Zeitschriften kaufen sollte. Sie sollten auf Größe des Zimmers und Hörgewohnheit abgestimmt sein. Ein sauber aufgebauter "kleiner" Verstärker klingt bis zu einer gewissen Lautstärke genauso schön wie ein "größerer". Es gibt aber bei den verschiedenen Herstellern (Denon , Rotel, Marantz usw.) schon gewisse eigene Klangabstimmungen zu hören

Das gesparte Geld habe ich dann lieber in den DCD 1500AE gesteckt, der ausser CD's auch noch SACD's einfach klasse wiedergibt. Dies habe ich zuhause mit einem Leihgerät ausgetestet. Gegen meinen Multiformatplayer.

Eine klasse Boxen/Verstärker- Paarung habe ich in den B&W CM 7 gefunden. Dieser Lautsprecher ist einfach Klasse. Vorallem wenn man den Preis beachtet und keine Designorientierte Lautsprecher sucht.
Diese habe ich auch gegen einige Boxen verglichen (z.B. KEF IQ 9 ), natürlich auch zuhause.
Meiner Hörerfahrung nach können die CM7 locker mit der 704 und auch bis auf den letzten Tiefdruck auch mit der 703 mithalten. Das Äußere mal aussenvor gelassen.

Ich/Wir konnten bei mir zuhause bei der Denon/B&W Kombi nichts helles oder spitzes im Klangbild feststellen. Mein Wohnzimmer ist eher spartanisch eingerichtet. Anlage, Fernseher, 2 Sofa's, Tisch. Parcketboden und keine Vorhänge am Fenster. Ein kleiner Tepich vor den Boxen, fertig.

Bei den Test's zuhause waren immer 1 bis 2 paar neutrale Ohren in Form von Freunden dabei. Die aber auch meine Höreindrücke durweg ähnlich bestätigen konnten....

Grüße an Euch
klaus_moers
Inventar
#6 erstellt: 08. Sep 2006, 20:30
Wo habe ich das nur alles schon gelesen?
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