NAD C356BEE an den CANTON REF7

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Sersh22
Inventar
#1 erstellt: 20. Feb 2011, 14:07
mein-wohnzimmer_48567


Hallo!

Das ist mein erster Bericht in der Home-Hifi Abteilung.

Ich komme aus der Car-Hifi (Sound Quality) Sparte und bin an feinen Tönen gewohnt. Mein Traum war immer gutes Stereo in eigenen vier Wänden aufzubauen. Wollte gleich in gehobener Klasse durchstarten und hab mich für Canton Ref7 entschieden, die ich günstig bekommen habe. Als Zuspieler dient die PS3 mit all ihren multimedialen Fähigkeiten.

Übergangsweise trieb ich die Ref7 mit einer alten Sony-Kompaktanlage an (RX-88 aus dem Jahre 1998 mit 2x 100W RMS @ 4 Ohm). War mit dem Klang schon sehr zufrieden. Das bestätigt nochmal meine Erfahrung dass die Lautsprecher mit Abstand das wichtigste Kettenglied sind und hier das meiste Teil des Budgets angelegt werden muss.

Über kurz oder lang sollte ein neuer Stereo-Vollverstärker her. Ich habe mich für einen NAD C356BEE entschieden, ohne ihn vorher probegehört zu haben. Der Amp ist in vielen Bereichen ein deutlicher Schritt nach vorne, im Vergleich mit Sony RX88.

Positiv gegenüber dem Sony:

- sehr hohe, brutale Dynamik. Der C356 schafft heftigste Dynamiksprünge mühelos. Das gibt dem Klangbild teilweise sehr lebendigen Charakter.

- Leistungsreserven. Es ist jetzt deutlich mehr unverzerrten Pegel möglich. Sogar bei sehr hoher Lautstärke bleibt der Amp stets sauber und knackig.

- völlige Rauschfreiheit. Sogar bei lautem Pegel (Stellung auf 12 Uhr) ist nichts von dem Hintergrundrauschen hörbar. Exzellent!

- feinere Mittenwiedergabe. Die Stimmen und Instrumente klingen jetzt einfach echter mit deutlich mehr Kontur. Das faszinierendste ist die Homogentität des C356BEE. Obwohl die Ref7 im Mittelton sehr direkt abgestimmt ist, nervt das Bereich zu keiner Zeit, egal bei welchem Pegel.

- Räumlichkeit hat sich nur leicht verbessert. Hörbar mehr Ortungsschärfe, aber die Bühne hat nur wenig Breite/Tiefe gewonnen.

Etwas negative:

- seidiger warmer Hochtonbereich ist Geschmacksache. Mir gefällt es nicht so gut. Mag mehr funkelnde Analytik. Mein Zimmer ist mit mehreren grossen Vorhängen, zwei Teppichen und grossem Couch gut dämpfend. Die Auflösung im Superhochton geht mit dem NAD etwas unter. Der untere Hochtonbereich klingt aber schon besser differenziert.

- die Basskraft und -Menge. Der Sony war im Bassbereich zurückhaltender was mehr zu meinem Zimmer gepasst hat. Der Bass klang homogen, angenehm, nicht übertrieben. Jetzt ist er VIEL lauter, ab gut gehobener Lautstärke leicht dröhnig und nur noch lästig. Es findet eine hörbare Übertreibung im oberen Bassbereich statt, es wird zu dick aufgetragen. Der Bass-Regler bringt etwas Abhilfe, das ganze Klangbild spielt aber dann weniger geschlossen und lebendig, als im "Pure Audio"-Modus (NAD: Tone Defeat).

Mein Fazit:

ein sehr guter Amp, der in manchen Bereichen (Dynamikvermögen, Rauschfreiheit, Mittenwiedergabe) exzellente Leistung abliefert. Für meinen Geschmack hätte mehr Funkeln im Hochton und weniger Oberbass den NAD C356BEE zu meinem perfekten Spielpatntner gemacht. So bin ich aber nicht restlos glücklich.


Was meint ihr, fahre ich mit dem C326BEE besser? Habe einen Vergleichsbericht gelesen, wo ein User den C326BEE mit dem C355BEE verglichen hat. Und der schreibt das der kleinere ein Stück besser klingt, der grössere aber mehr Bass und mehr Ruhe bei hohem Pegel macht. Sogar die Dynamik ist bis zum gehobenen Pegel identisch intensiv.

Und wird es sich lohnen einen DAC anzuschaffen in der Größe des DacMagic oder des rDAC?


Gruß, Sersh.


[Beitrag von Sersh22 am 20. Feb 2011, 14:40 bearbeitet]
Sersh22
Inventar
#2 erstellt: 23. Feb 2011, 13:12
Hat noch jemand Erfahrungen mit NAD-Amps an Canton-Lautsprechern? Wie findet ihr die Kombination?
Sersh22
Inventar
#3 erstellt: 28. Feb 2011, 00:08
Heute ist mir in den Sinn gekommen, mal den eingebauten DAC des Samsung 40F86 gegen den DAC der PS3 zu testen. 1.Kreis: PS3 ist mit original beigelegter V/A-Leitung mit dem NAD verbunden. 2.Kreis: PS3 > HDMI > 40F86 > 0,5m Stereo-Cinch > NAD. Die PS3 gibt den Audiosignal gleichzeitig analog/digital aus. An dem Amp kann ich verzögerungsfrei die Quellen umschalten und so optimal A/B vergleichen. Und ich war sehr überrascht, wie deutlich der Samsung-Wandler die Arbeit besser macht.
Die Räumlichkeit ist ein Stück besser, vor allem die Tiefe. Die Stimmen und Instrumene sind schärfer umrissen, kommen direkter rüber. Die feinsten Details sind deutlicher heraus zu hören, im Hochton ein Plus an Brillanz. Das untere Bereich ist bei beiden DAC`s ähnlich gut. PS3 minimal wärmer und fülliger, Samsung einen Tick schlanker und präziser.

Fazit: ich wollte einen externen DAC anschaffen und 250~300€ dafür ausgeben. Jetzt hat sich die Anschaffung erledigt! Irgendwie kam ich bis jetzt nie auf den Gedanken den Samsung-LCD als DAC zu testen. Kann ich nur empfehlen das zu machen! In den manchen LCD`s steckt richtig feine Elektronik drin.

Gegen den etwas übertriebenen Bass wurde auch eine Lösung gefunden. Ich hab die Bassreflex-Öffnung dicht zugestopft und es passt! Genau richtige Portion Bass. Tief, ausgewogen, ultrapräzise und nie dröhnig.

Ich höre im Moment die In-Akustik "Champagne & Songs" CD. Es ist einfach fantastisch wie fein die "Ref7" die Sachen von Sara K., Rebecca Pidgeon, Geraldine McGovan und Co. wiedergibt. Sehr musikalisch, mit akkurater Struktur und hoher Authentizität.


[Beitrag von Sersh22 am 28. Feb 2011, 10:52 bearbeitet]
Sersh22
Inventar
#4 erstellt: 28. Feb 2011, 10:22
Ich habe gestern noch spät in die Nacht Musik gehört. Werde mit hoher Wahrscheinlichkeit den NAD behalten. Ich dachte erstmal, dass es der C356BEE zu warm und lustlos abgestimmt ist. "Schuld" war aber eindeutig der PS3-DAC. Mit dem Samsung-DAC spielt der Amp wie ausgewechselt. Der Hochton ist deutlich präziser und detaillierter geworden. Die ganze Kette spielt neutral auf, mit NAD-typischer leichter Betonung im Bass- und Hochtonbereich. Da mein Zimmer schon gut bedämpft ist, passt der Hochtonanteil perfekt. Der kräftige Bass hört sich mit dem 40F86-Wandler trockener/genauer und dadurch etwas zurückhaltender an. Zusammen mit den restlichen Eigenschaften (sehr hohe Dynamik, natürliche fließende Mitten, gute Homogenität) trifft der NAD C356BEE jetzt genau mein Geschmack.


[Beitrag von Sersh22 am 28. Feb 2011, 10:38 bearbeitet]
Roi_Danton89
Stammgast
#5 erstellt: 02. Mrz 2011, 06:36
Hey,

geile anlage die LS sind mir ja bekannt ^^

ähm hast du mal mit der aufstellung rumprobiert? Ob du da noch etwas ändern kannst? z.B. weiter weg von der Wand um den Bass etwas zu senken bzg Bassreflexrohr.

Der NAD ist bestimm ein feiner receiver.

Gruß
Sersh22
Inventar
#6 erstellt: 03. Mrz 2011, 00:27
Ich kann aus optischen/praktischen Gründen die Lautsprecher nicht weiter weg von der Wand stellen, mehr als 40cm nach hinten sind nicht drin. Beim linken LS seitlich gar nur 20 cm. Aber wie gesagt, seitdem ich die BR-Rohre zugemacht habe, ist die Bassmenge genau richtig. Die Kombination aus schöner Wucht des NAD`s und absoluter Präzision der Canton-Basschassis in "geschlossenen Gehäusen" sorgt jetzt für die überragende Bassqualität.


[Beitrag von Sersh22 am 03. Mrz 2011, 05:36 bearbeitet]
xamuh
Stammgast
#7 erstellt: 20. Sep 2011, 09:49
hi, bzgl. des dac gibt es nun eine gute lösung für den c356bee, das DAC modul von nad kannst du direkt in den verstärker einbauen, man braucht also keinen externen dac mehr bzw. die "schwachen" dacs der zuspieler könnem umgangen werden.
das modul hat optischen eingang und usb eingang und einen burr brown wandler verbaut.
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