NAD 372 an Canton RC-L Erfahrungen

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*Zunder*
Stammgast
#1 erstellt: 16. Nov 2005, 01:27
Hallo Zusammen,

Ich hatte mich in einem anderen Thread auf die Suche nach Erfahrungswerten über einen Stereo Vollverstärker bis 1000 Euro gemacht, der besonders das schwierige Spagat zwischen Präzision und "warmer Musikalität" schafft. Die meisten Tipps gingen ind die Richtung Harman/Kardon und NAD, da ich als bestehendes Lautsprecherpaar Canton`s RC-L aus der ERGO Serie betreiben wollte. Da besonders der NAD 372 über alle Maßen in dieser Preisklasse empfohlen und gelobt wurde, gab ich mir einen finanziellen Ruck und hohlte mir das gute Stück nach Hause.
Wie es in meiner HiFi Laufbahn üblich ist herrschte anfangs nur Enttäuschung: Der NAD spielte an den Cantons wie bei einem Wettrennen - wer der schnellste ist - so analytisch und technisch, dass es sich anhörte als ob der NAD VON Robotern FÜR Roboter hergestellt wurde. Ich möchte für so viel Geld nicht bloß eine Ansammlung von "auf-dem-Papier-perfekte-Labor-Messdaten" hören! Ich möchte Musik hören! D.h. von mir aus ausgehend von sauberen Daten soll ein Gefühl, eine Stimmung vermittelt werden. Ich hoffe Ihr versteht was ich meine - der NAD ist sicherlich nicht schlecht. Nur erzeugt er (für meine Ohren und mit meinen Komponenten) "NUR" perfekte Schwingungen, aber KEINE Musik. Ich muss zugeben, ich höre an manchen meiner Lieblingsstücke plötzlich das Räuspern des Saxophonisten und wie dem Drummer seine STicks runterfallen, aber auf Kosten des Gefühls, in der verrauchten Kneipe zu sitzen und die Musik zu erleben ist es mir das nicht wert.
Den NAD 372 habe ich mir zugelegt, weil es mein Harman/Kardon PM 665 VXI nicht mehr getan hat - obwohl dieser fast 20 Jahre alt war, konnte er diese Atmosphärische Wiedergabe entwickeln, von der ich so geschwärmt habe. Klar kommt er nicht an die Präzision heran, aber war immernoch Präzise genug, um insgesamt ein viel besseres Ergebnis abzuliefern. Somit wären meine bisherigen Statements (immer bezogen auf mein System und den Raum in dem ich höre!) dass der NAD traurigerweise weniger für "fühlende" Wesen, sondern vielmehr für akkustische Messinstrumente geeignet ist. Kühl, zu analytisch, herzlos und "overpowered" wären meine Adjektive dazu.
Bevor ich Ihn überstürzt zum Verkauf anbiete wollte ich dennoch nocheinmal nachfragen: kann es sein, dass sich der Klang noch "entwickelt"? D.h. dass es eine Art Einspielzeit gibt, nach welcher der NAD anfängt etwas aufzutauen und dann auch MUSIK spielt? Dazu kommt noch, dass auch Kabel (Oehlbach NF 214) brandneu sind. Kann eine Einspielzeit eine deutliche Verbesserung der genannten Adjektive/Eigenschaften hervorrufen?! Oder IST dieser AMP tatsächlich so ausgelegt, um die Höhrergemeinde zu befriedigen, die auf dieses streng analytische, mehr als Kraftvolle und absolut kühle/technische Klangbild wertlegen?



Nix für ungut an alle Fans dieses AMPs - ich bin mir auch sicher, dass viele, viele Leute ganz andere Eindrücke des NAD 372 haben. Mein Hauptanliegen ist eigentlich nur das Gerät besser zu verstehen um dann sinnvoller handeln zu können, denn falls ich an diesem Klang nichts mehr ändern kann bzw. er sich nicht durch EInspielen "lockert" dann werde ich ihn wohl oder übel wieder verkaufen! Hat also alles auch finanzielle Gründe leider...

Ich hoffe Ihr könnt mir dabei helfen ein bisschen klarer zu sehen!

Danke fürs Durchlesen!
lolking
Inventar
#2 erstellt: 16. Nov 2005, 01:57
Die Cantöner klingen doch auch eher analytisch... Vielleicht wäre ein Marantz Amp besser für die Teile geeignet?

An meinen Infinitys erzeugte der NAD genau den Spagat den du ansprichst, ohne dass die Lautsprecher was von ihrem "Live"-Charakter verlieren. Allerdings war er mir doch etwas zu teuer und stellte im Vergleich zu meinem G-901 klanglich eher einen Rückschritt dar.
zwittius
Inventar
#3 erstellt: 16. Nov 2005, 18:03
wenn dir der 372er jetzt nicht so gut gefallen wird er dir in einem jahr auch nicht besser gefallen

ein guter zu den boxen passender AMP überrascht schon ab den ersten paar minuten

du kannst den NAD doch noch zurückbringen oder?

ich würde auch eher einen marantz oder Denon empfehlen.


grüße
Manu
*Zunder*
Stammgast
#4 erstellt: 16. Nov 2005, 18:34
Danke für eure Antworten!

Ich habe dem Hänlder bereits ne Mail geschickt und hoffe das haut hin. Er hat mir einen tollen Preis gemacht, deswegen ist das eine dumme Situation. Erst handeln und dann anch 2 Tagen zurückgeben, allerdings hatte ich auch sonst keine Möglichkeiten das Gerät probezuhören und ich denke er nimmt ihm zurück.

Ich habe den NAD 372 nun auch mal an einer anderen Anlage mit alten aber sehr feinen Cabasse Sloop II getestet. Aber selbst dort klingt er so wie beschrieben. Tut mir Leid wenn ich noch einen draufsetzten muss, aber für meine Ohren ist das ein fast schon "Langweiliger" Klang! Wer die Cabasse kennt, wird bestätigen können, dass sie einen unvergleichlichen Live-haftigen Grundklang besitzen, der aus Erfahrung, schwer zu "versauen" ist, d.h. es sie sind weniger Abhängig von einem enorm guten AMP. Aber der NAD hat es tatsächlich geschafft, sie müde klingen zu lassen. Ich war sehr erschrocken als mein Mehrkanalverstärker (!) ein Pioneer D814 wieder angeschlossen war (an die Cantons) und der Klang für mich wieder in Richtung Musikalität ging...ich habe vieles erwartet mit dem Kauf und dem eigentlichen Einstieg in eine höhere Vollverstärkerklasse, aber dass es so nach hinten losgeht hätte ich nicht erwartet. Ok, sorry, ich komme wieder runter: natürlich kann es sein dass der NAD einfach nicht zu den RC-L`s passt oder mein Raum nicht mitspielt, oder ich schlecht gefrühstückt habe...keine Ahnung. Aber dass ich mit dem Gerät tatsächlich nichts anfangen kann bleibt mein Fazit. Würde dieses Hochgelobte Teil gerne mal unter idealen Bedingungen hören, dass ich die Welt wieder verstehe. Ich werde meinen alten HK pm 665 vxi wieder fit machen lassen - bei diesem ist der "Anschließen-ersten Ton hören-wow-effekt" eingetreten, als ich ihn zum ersten Mal hören konnte. Und er ist auch gegblieben bis er Probleme machte. Aber dieser AMP hat Musikalisch all das geliefert was ich mir vorgestellt hatte (bis eben auf den kleinen aber feinen Unterschied zu einem AMP wie den NAD, dass er nach seinen 20 Jahren an allen Ecken und Enden auseinanderviel - Knacken, Rauschen, viel defekte Mechanik, Stromprobleme...)

Alles in allem (wenn ich den NAD zurückgeben kann) war es eine lohnende Erfahrung. Es ist auch immer gut zu wissen was man NICHT will!



Danke nochmal an Alle
phippel
Stammgast
#5 erstellt: 16. Nov 2005, 21:18

*Zunder* schrieb:
Nur erzeugt er (für meine Ohren und mit meinen Komponenten) "NUR" perfekte Schwingungen, aber KEINE Musik.


Hallo,
für mich sind Deine Erfahrungen interessant, da sie in etwa auch meinem Eindruck von NAD entsprechen: ich habe seit 2-3 Tagen eine NAD Kombi 114/214 (Baujahr:90er Jahre) an meinen Dynaudios hängen. Ich denke diese Kombi entspricht ungefähr qualitätsmäig einem 352er oder 372er. (Mein Posting dazu vor ein paar Tagen blieb unbeantwortet)
Vorher hatte ich einen alten Tandberg 2075 Receiver an den Dynaudios. Die Nads habe ich aus Neugierde ersteigert.

Im Vergleich zum alten Tandberg hat der NAD deutlich mehr Power - vor allem der Bassbereich ist eindrucksvoller. Man kann auch richtig laut machen. Aber: irgendwie packender und schöner spielt der Tandberg! Nicht ganz so exakt - wie Du eben schreibst - aber viel spannender. Auch mir ist sofort das Wort "technisch" beim NAD eingefallen.
Während der NAD aufgrund seines Wumms ziemlich beeindruckt ist der Tandberg eben ein charmanter Musikant dem man (=ich) gerne zuhört.
Natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau! Diese NAD Kombi klingt schon sehr gut und ich kann mir auch vorstellen dass dieser Sound vielen besser gefällt!
Ich bin jetzt auf der Suche nach einem bezahlbaren Verstärker der beide Qualitäten miteinander verbindet: den Druck eines NAD Verstärkers und den Charme eines Tandbergs (oder ähnlichem).
Und weil wir schon beim Thema sind: kennt jemand die NAD 114/214 Kombi?
Philipp
Dualese
Inventar
#6 erstellt: 16. Nov 2005, 23:30
Hallo @*Zunder* und @phippel...

Ich habe in meinem HiFi-Leben sicher ähnlich viele Geräte in Händen & Ohren gehabt wie Du/Ihr und bin ebenfalls ein großer Fan der guten alten dicken Kisten !

Im April d.J. hatte ich mich wegen der techn. Flexibilität für eine neue Komplett-Kette entschieden und (siehe Profil) NAD gekauft. Dem ging ausgiebiges Probehören bei 2 verschiedenen Händlern voraus, da ich gleichzeitig auf der Suche nach neuen LS-Boxen war.

MIT ALLEN gehörten Kombinationen :
B&W 7er... CANTON Vento... DYNAUDIO Audience... ELAC... JmLAB Electra... KEF Q/XQ... MAGNAT Quantum... QUADRAL Aurum Serie... als Referenzen jeweils die ISOPHON Galileo bzw. die KEF XQ5...
hatte ich eher einen gegenteiligen Eindruck, nämlich daß der NAD C 372 sehr kräftig und eher angenehm warm, dabei aber trotzdem schön transparent und luftig spielt, sowohl von übertriebener Brillianz und/oder überstarkem Basswummern keine Spur und schon garnicht kühl-analytisch-leblos-steril oder wie auch immer

Die scherzhafte Aussage eines Freundes & HiFi-Händlers : "...an ´nen NAD C 372 bzw. ´ne ordentliche NAD-Kombi kannst´e auch 'Gurkeneimer' von Essig-Kühne dranhängen und es klingt trotzdem..." habe ich in den letzten 7 Monaten konsequent bestätigt gefunden...

B R E A K . . .

ES GIBT ALLERDINGS... nach meinen Erfahrungen einige kleine Schwachpunkte die Man(n) ohne den "Deckel aufzuschrauben" beseitigen kann.
... Kaltgerätestecker & Anschlußkabel
... Terminationsstecker für offenen Tape-Eingang
... VOR ALLEM... die werksmäßigen PreOut - MainIn Brücken

Speziell für den letzten Punkt habe ich auf Grund meiner "Kabel-Hexenküche" eine perfekte Lösung mit enstprechendem Ausgangsmaterial gefunden :



Die NKKH-Fraktion wird deshalb mal wieder über mich herfallen, ABER... ich habe hier einen ähnlich positven Effekt wie beim Austauschen dieser "popeligen" Blech-Bi-Wiring Brücken an LS-Terminals feststellen können. Und wenn ich jetzt noch "Einen draufsetze" und sage, daß die Änderungen mir so im Verlauf von ca. 1 Tag Dauerbetrieb immer eingespielter vorkamen... ist das Meuchel-Mord-Kommando der NKKH´s schon unterwegs.

Mein Fazit : Wem der NAD C 372 nicht gefällt, der wird schwerlich für weniger als den 1½ bis 2-fachen Neupreis (also 1500 EUR-Klasse) einen AMP finden, der in der Summe seiner Eigenschaften besser ist... MEINE MEINUNG !
Grüße vom flachen Niederrhein
Dualese
*Zunder*
Stammgast
#7 erstellt: 17. Nov 2005, 01:15
Hallo Phippel und Dualese,

"Schön" ist es ja nicht gerade, wenn man sich bei diesem Thema einig ist aber da es mir gerade wie Du gesagt hast - auf diesem Niveau - manchmal ziemlich schwer fällt mich zu entscheiden bzw. gemachten Entscheidungen nicht noch "Hinterher" zu denken (Hätte ich ihn doch behalten sollen ? usw...) ist es zumindest immer beruhigend, wenn man nicht ganz alleine mit seinem Eindruck da steht! Es ist vor allem immer eine finanzielle Angelegenheit: ich würde es mir sehr gerne leisten können, Fehlkäufe zu tätigen! aber das kann ich leider nicht, deswegem auch der ganze Aufwand.

Ich denke, um auf das Thema zurückzukommen, dass die Canton RC-L einfach nicht zum analytischen und - man möge mir verzeihen - trockenen NAD passen. Ich bin absolut überzeugt davon, dass der NAD ein klasse Gerät ist. Ich kann mir sogar vorstellen, dass er so etwas wie einen "Warmen" Klang entwickeln kann - beim Testhören hatte ich immer ein schwer zu definierendes Gefühl, so dass da mehr Potential drinsteckt, was sich aber nicht entfalten kann. Ich würde auch nicht behaupten wollen, dass die Cantons wiederm "schlecht" sind und nicht in der NAD Liga mitspielen können (Ich WEIS dass sie mit etwas Mühe erstklassige LS sind!) aber mein Fazit bleibt: die passen nicht zusammen. Sehr schade, aber zumindest nimmt mein Händler den NAD zurück. Mir geht zugegebenermaßen langsam die Puste aus:

Nach alten Yamahas, und vielen HK`s bin ich wegen viel, viel Stress und Reparaturen auf den NAD gekommen. Dann hatte ich einen absolut soliden und von der Verarbeitung her über jeden Zweifel erhabenen NAD 372 der aber keine Musik spielt Ehrlich gesagt, weis ich nicht was ich jetzt am besten mache. Ich habe meinen bisherigen Favoriten, den HK PM 665 vxi noch immer in der Werkstatt. Und bisher ging einfach immer etwas anderes kaputt, sobald der alte Defekt behoben war - hat jemand Erfahrung mit der Werkstatt "Hifi-Zeile"? Die sollen alte HK`s wieder völlig fit machen, allerdings für aberwitzige Preise bis zu 300 Euro. (Meistens gehen die HK`s gebraucht für ca. die Hälfte raus!) Ich werde es mir mal überlegen, denn der mitreißende Kland des 20 Jahre alten PM 665 ist es beinahe wert.

So, genug geplaudert, sorry für die Ausschweifungen - Ihr wurdet live Zeuge meiner müden Gedanken heute abend, deswegen gehe ich jetzt mal besser schlafen!



Gute Nacht!

PS.: Übrigens Dualese: Abgefahrene Kabellösungen! Sieht edel und teuer aus, besonders die "Kabelbrücken". Ich glaube Dir , dass es den Klang hebt - allerdings habe ich auch alles versucht, als Kabelbrücken und als NF an den CD PLayer waren schon Oehlbach NF 214" im Einsatz. Auch Experimente mit Cantons BlackBox haben nicht viel ergeben...naja
Dualese
Inventar
#8 erstellt: 17. Nov 2005, 01:32

*Zunder* schrieb:
Übrigens Dualese: Abgefahrene Kabellösungen! Sieht edel und teuer aus, besonders die "Kabelbrücken". Ich glaube Dir , dass es den Klang hebt - allerdings habe ich auch alles versucht, als Kabelbrücken und als NF an den CD PLayer waren schon Oehlbach NF 214" im Einsatz. Auch Experimente mit Cantons BlackBox haben nicht viel ergeben...naja


NIX TEUER... selbstgemacht !!!

Aus einem spez. SolidCore Kabelmaterial 2 x 1,5 mm² das ich mal in die Finger bekommen habe... selten sowas, SolidCore-Technik haben die Kabelhersteller - außer die die für Trafo-Produzenten arbeiten - alle "verlernt" und sich auf die feinstlitzigen Versionen verlegt.

Kostet (mich) das Material, das Schrumpf- und Textilschlauchgetöse, passende große hochwertige RCA-Stecker, RWE-Strom für´n Lötkolben, Kleinmaterial UND Arbeitszeit & mein KnowHow...

NA JA... für gute HiFi-Kollegen könnte ich ja schon mal ´ne kleine Serie "auflegen"... 25,- oder 30,- EUR pro Pärchen kommen da halt schnell zusammen, es sei denn Man(n) heißt St.Martin, Albert Schweitzer, Benedikt XVI. oder ähnlich...

Falls Interesse besteht bitte per PM melden...
habe noch so manches in meiner Kabel-Zauberküche...
überlege z. Zt. die "HPCM" = Harry Potter Cable Manufactory zu gründen...

Grüße vom flachen Niederrhein...
Dualese
andisharp
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 17. Nov 2005, 02:09
Hallo Dualese,

bitte jetzt nicht schlagen aber so habe ich meine LS angeschlossen.


Habe vorher schon alles mögliche ausprobiert, Bi-Amping Bi-Wiring mit teurem Black&White-Kabel (habe ich hier verschenkt) und dicker 6 qmm Litze aber wirklich nicht den geringsten Unterschied zur jetzigen (Primitiv-)Lösung feststellen können.

Aber rein optisch sehen deine Cinchkabel schon ganz prima aus.
andisharp
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 17. Nov 2005, 02:43
Um noch mal auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Ich habe schon einige NADs gehört und keins der vom Threadsteller empfundenen Probleme gehabt. Meine Erfahrung ist eher, dass der Klang zu ganz erheblichem Teil von den Boxen abhängt und nur in winzigen Nuancen vom Verstärker. Ich habe hier bei mir die Möglichkeit gleich 5 verschiedene Verstärker von Mittelklasse bis annähernd High-End vergleichen zu können und mir sind immer nur Kleinigkeiten aufgefallen.

Auch wenn es hier schon tausendfach wiederholt wurde: Das wichtigste sind immer die Boxen und deren Aufstellung in einem geeigneten Raum, dann kommt lange nichts, dann der Verstärker, wieder lange nichts und dann die Quelle. Kabel kann man eigentlich komplett vernachlässigen, so lange sie nicht völlig unangemessen sind.

Ach noch was, wer einen etwas, ich betone das etwas, "wärmeren" Grundklang bevorzugt, der ist sowohl bei NAD als auch bei Canton an der völlig falschen Adresse. Derjenige sollte sich lieber nach amerikanischen Produkten umschauen. Wem das immer noch nicht genügt, für den sind Röhren eventuell das Richtige.


Grüße



[Beitrag von andisharp am 17. Nov 2005, 02:55 bearbeitet]
Torsten_Adam
Inventar
#11 erstellt: 17. Nov 2005, 10:14
Moin
Man kann den RC-Ls auch einen warmen Ton anerziehen.

Gucke mal hier:

http://www.hifi-foru...=8795&postID=428#428

Diese Geschichte kostet ca. 200€.

@Dualese
Du modifizierst einen Onkyo DX 7711??
Habe selbst einen, wäre interessant zu wissen, was man dort machen kann.
zwittius
Inventar
#12 erstellt: 17. Nov 2005, 19:49
"opa" dualeses kabel sind einfach nur:

habe hier ein paar richtig schöne kabel von ihm

@dualese: wär cool wenn du zu der onkyo-modifikation nen kleinen thread postest. würde mich auch mal interessieren wie das abläuft


grüße
Manu
phippel
Stammgast
#13 erstellt: 17. Nov 2005, 20:42

andisharp schrieb:
und nur in winzigen Nuancen vom Verstärker.



entschiedener Einspruch!
Das die Boxen äußerst wichtig sind, wird wohl niemand bestreiten, aber dass der Verstärker sich nur minimal auf den Klang auswirkt ist schlicht falsch! Mit dem NAD klingen meine Dynaudios schon ganz anders als mit einem kleinen Denon Verstärker den ich mal kurz als Notlösung dran hatte.
Auch geben Verstärker der Anlage einen ganz bestimmten Charakter.
Ich finde den Verstärker sehr wichtig: ohne gutem Verstärker nutzen Dir die guten Boxen nichts.

Noch was möchte ich sagen: es wurde vielleicht falsch verstanden:

mein NAD klingt n i c h t kühl oder dünn.

Im Gegenteil: er hat ein sehr sonores Bassfundament und eine vollen Klang. aber darum geht es nicht. Ich gebe tendenziell Zunder recht: der NAD ist irgendwie steril.
Und nochmal: der NAD ist ein ausgezeichnetes Gerät und wenn ich einem meiner "normalen" Freunde meine Anlage vorführe und erzähle dass das schlecht klingt, halten die mich für völlig verrückt!
p
*Zunder*
Stammgast
#14 erstellt: 17. Nov 2005, 22:38
Phippel:

Genau meine Rede ich will und wollte den NAD nie schlecht machen!! Aber steril triffts ganz gut - technisch ist alles wunderbar, beinahe im Überfluss vorhanden. Der NAD übertrumpft alles was ich im Bezug auf mangelnde Höhen oder schwammige Bässe je gehört habe. Eine angezupfte Gittarensaite klingt wie eine Gittarensaite es geht ein richtiges trockenes Schnalzen durch den Raum. Aber wie es in einem anderen Zusammnhang schoneinmal so schön formuliert wurde: Der NAD klingt irgendwie Blutleer. Irgendwie Charakterlos. Ist schon komisch, somit kann ich mich nicht mehr als HiFi Fan bezeichnen - High Fidelity, also hohe Wiedergabetreue bringt der NAD in jedem Fall. Ich finde er verändert die Musik nicht. Müsste ja ein pro ARgument sein. Aber ich brauche leider einen Verstärker der dem ganzen ein bischen "Saft" verleiht. Musik ist und bleibt Emotion. Nur Töne physikalisch korrekt wiederzugeben schießt meinem Empfinden nach am Ziel vorbei. So, jetzt habe ich Ein und die Selbe Sache oft genug wiederholt

Danke für eure vielen lebhaften und zivilisierten Beiträge!
lolking
Inventar
#15 erstellt: 17. Nov 2005, 23:11
Hast du mal an nen Receiverboliden aus den 70ern gedacht? Die dürften dir vom Klang wirklich sehr zusagen!

Das Forenmitglied Rüsselschorf verkauf solche Geräte In generalüberholtem TOP Zustand mit Garantie.

Ich würde mir einfach mal unverbindlich so ein Teilchen anhören, ich bin jedenfalls vom Sound absolut begeistert!!!
xenokles
Stammgast
#16 erstellt: 19. Nov 2005, 19:10
Ist die "Hifi-Zeile" in Bremen gemeint? Da hab ich vor Jahren mal einen Receiver reparieren lassen, war ganz zufrieden mit dem Laden. Ist aber eben schon Jahre her...
Wenn man das hier so liest, kann man wohl feststellen, daß der NAD dem alten HK einiges an Auflösung voraus hat. Vielleicht klingt der HK aber "runder", weil Geräte damals einfach anders abgestimmt waren? Schließlich war auch die Aufnahmequalität der Musik damals anders, nicht zuletzt auch die LS-Technik auf einem anderen Stand. Ich hab auch eine Canton aus der ergo-Serie und empfinde deren Klangcharakter generell als zu "vorlaut", man kann damit laut hören und Druck machen. Aber Musik genießen - eher nicht...
*Zunder*
Stammgast
#17 erstellt: 19. Nov 2005, 20:38
Ja, ich meinte die Hifi Zeile in Bremen. Ich freunde mich langsam mit dem Gedanken an, meinen alten pm 665 vxi dort reparieren zu lassen...Kostenpunkt 300 Euro. Das ist ne Menge Geld und auch genau der Grund warum ich noch zögere. Dummerweise spricht mich eben dieser alte HK sehr an. Geräte aus den 70ern habe ich mir bisher noch nicht vorgenommen - die aus den 80ern sind ja schon alte genug Berichtig mich wenn ich mich irren sollte, aber die wahrscheinlichkeit, dass ein 30 Jahre alter Verstärker noch "solide" einige Jahre durchhält ist wohl eher gering. Und ich habe keine Lust mehr auf "Zitterhöhren" und die ständige Befürchtung, dass mir meine LS durchbrennen. Deswegen wäre die Reparatur bei Hifi Zeile ein teurer aber sinnvoller Kompromiss.

Mal sehen...

phippel
Stammgast
#18 erstellt: 19. Nov 2005, 21:50

*Zunder* schrieb:
Berichtig mich wenn ich mich irren sollte, aber die wahrscheinlichkeit, dass ein 30 Jahre alter Verstärker noch "solide" einige Jahre durchhält ist wohl eher gering.


das glaub ich gar nicht. sicher kann immer was passieren, aber ein gründlich renovierter Verstärker soll auch noch lange halten. warum auch nicht?
Ich habe viele solcher 70er- und 80erjahre Verstärker. ersteigert. Mir hat es Spaß gemacht, aber so richtig empfehlen kann ich den Kauf so alter Geräte nicht; man muß wissen worauf man sich einläßt.
Gepflegte Geräte aus den 90ern sind teuerer aber auch weniger riskant.

Meiner Erfarung nach, sind die Geräte aus den 70er auch gar nicht besser. Es gab damals genauso viel schlechtes Zeug wie heute.
Falls Du wirklich was Älteres haben möchtest, empfehle ich jetzt mal den Mission Cyrus 2 und den Luxman L-410. (beide 80er Jahre)
p
*Zunder*
Stammgast
#19 erstellt: 21. Nov 2005, 18:32
Nochmals vielen Dank für die vielen Tipps und Vorschläge! Der NAD 372 ist auf dem Weg zurück zum Händler und ich warte nun darauf, dass der HK 665 vxi (irgendwann einmal) die Werkstatt verlässt.

Vielen Dank nochmal an Alle!

Artur
Inventar
#20 erstellt: 04. Dez 2005, 13:07
Also obwohl in diesem Thread seit Novemeber micht mehr gepostet wurde, möchte ich mal eine Frage in den Raum werfen. Ich möchte meine Anlage um einen Stereoverstärker ausbauen um im Stereobetrieb meine JmLab electra noch mehr genießen zu können. Dabei sind von mir der 372 von NAD und der AVM Evolution 2 in die enge Wahl genommen worden. Beide kann ich zu einem ähnlichen Preis bekommen.

Hat jemand mal den AVM im Vergleich zum NAD schon mal gehört? Ich werde beide in ca. 14 Tagen selbst bei mir Zuhause testen können, aber bis dahin möchte ich Eure Erfahrungen mit den beiden hören.

Gibt es hier Besitzer oder Erfahrene der beiden Verstärker?


[Beitrag von Artur am 04. Dez 2005, 13:09 bearbeitet]
DasNarf
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 13. Dez 2005, 02:57

andisharp schrieb:
Auch wenn es hier schon tausendfach wiederholt wurde: Das wichtigste sind immer die Boxen und deren Aufstellung in einem geeigneten Raum, dann kommt lange nichts, dann der Verstärker, wieder lange nichts und dann die Quelle. Kabel kann man eigentlich komplett vernachlässigen, so lange sie nicht völlig unangemessen sind.


Das kann man so eigentlich kaum stehen lassen. Mit der Reihenfolge hast du prinzipiell recht, aber die Unterschiede wirken sich deutlich stärker aus als du es hier beschreibst. Hast du einmal einen guten CD-Player mit einem schlechten verglichen? Da liegen ganze Klangwelten dazwischen. Selbst mein Pioneer klingt ganz anders als mein NAD, und das obwohl beide gute Wertungen in den einschlägigen Zeitschriften bekommen haben und keiner von beiden "schlecht" klingt. Beide haben nur einen Grundverschiedenen Klangcharakter. Der Pioneer wuchtig und kräftig, der NAD fein aufgelöst, räumlich homogen und differenziert. Auch beim Receiver merkt man deutliche Unterschiede.

Mit den Kabeln hast du allerdings recht

Grüße


[Beitrag von DasNarf am 13. Dez 2005, 02:59 bearbeitet]
andisharp
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 13. Dez 2005, 08:08
Wenn du meinst Klamgwelten liegen also bei dir dazwischen, na ja

hargi
Stammgast
#23 erstellt: 21. Dez 2005, 18:31
Tach miteinander!

Der Thread pausiert zwar schon ein paar Tage, aber als 372-Besitzer, bei dem hoffentlich noch nicht die "alles-was-ich-gekauft-habe-muß-klasse-sein"-Antifrust-Autosuggestion greift, will ich gerne meine Eindrücke beitragen:

@*zunder* (auch wenn die Chose schon gelaufen ist)
Ich kann mir gut vorstellen, was Du mit deiner Kritik am NAD-Klang gemeint hast: Die Art, wie er spielt, kann man tatsächlich als analytisch und kalt empfinden - im Verhältnis zu anderen Verstärkern jedenfalls.

Eigentlich wollte ich mir einen Marantz PM7200KI kaufen, hatte den an meinen betagten Elac ELR 65 hängen und war hingerissen: Ich glaube, das war genau die Art von Sound, den Du suchst: Seidig, warm, mir gurgelte immer das Wort "Röhrenverstärker" im Hirn rum. Der hat die Musik richtig ins Zimmer gebläht, zum Gänsehaut kriegen! Dynamikwechsel innerhalb von Songs haben mich wirklich vom Stuhl gehauen. Ich war hin und weg.

Allerdings nach einiger Zeit kamen mir auch Gedanken wie: Vielleicht ist er doch ein Schwindler? Wenn auch ein charmanter... Ich hab mich ernsthaft gefragt, ob er mich womöglich nach einiger Zeit mit seiner zauberhaften Übertreiberei NERVEN wird...

Das Problem hat sich von selbst gelöst, da das Gerät immer öfter meine Sicherung in der Bude rausgehauen hat. Mister KI hat das Gerät wohl ein bißchen sehr hochgejuckt... Nach 2 Tagen hab ich das Ding nicht mehr angekriegt, ohne daß die Sicherung rausflog. (Habe dazu mal gepostet.)

Aber zurück zum NAD: Den hab ich mir nach Testhören (gegen Rotel RA-1062 und Marantz PM17MKII) als deutlichen Gewinner geholt. Gegen die zwei war er präziser UND "wärmer" (!!).

Er ist wirklich GANZ anders als Zunder's Idealbild: Und hat, wie schon viele gesagt haben, seine Stärken woanders: Räumlichkeit, Präzision in allen Lagen. Ich hatte manchmal auch meine Gedanken, ob er mir nicht ein bißchen akribisch wird. Unangenehm wird er dennoch nie. "Kalt" könnte man ihn tatsächlich gegenüber dem Marantz nennen, aber ich empfinde es nicht als schlecht. Wenn "feeling" auf der Platte ist, krieg's auch der NAD rüber. Wenn nicht, nicht.

Könnte allerdings trotzdem sein, daß meine nächsten Lautsprecher für den NAD ein bißchen "wärmer" sein sollen als die jetzigen. (Wobei ihn die Elacs wohl unterfordern...)

Dennoch: Ich würde den NAD wiederkaufen.

Grüße
*Zunder*
Stammgast
#24 erstellt: 21. Dez 2005, 18:55
Hi Hargi,

Deine Antwort ist zwar leider etwas spät, ABER hat mir sehr geholfen/gefallen! Ich denke, Du hast es gut auf den Punkt gebracht ohne polemisch (wie manch anderer hier im Forum) auf irgendeinem Gerät herumzuhacken, Man sollte sich das zulegen, was einem gefällt! Wenn ich ein emotionales Liebes-Drama sehen will gehe ich ja auch nicht in einen Schwarzeneggerfilm - und wenn ich Herrn Schwarzenegger vorher nicht gekannt habe, kann ich ihn im Nachhinein nicht schlechtmachen: er dreht eben Actionfilme!

Dieses kurze Beispiel sollte nur zum Ausdruck bringen, dass es zunächst wichtig ist zu wissen, WAS/WIE man gerne Muisk hört und dass Geräte mit dieser Haltung betrachtet nie schlecht sein können, höchstens das "falsche Gerät" im Sinne des eigenen Geschmacks.

Ich werde mir den Marantz PM7200KI mal näher ansehen, wenn ich wieder Zeit dafür finde. Was genau bedeutet denn das "KI"? Und welcher Preis ist für dieses Gerät zur Zeit angemessen?

Danke nochmal für alle Beiträge!
hargi
Stammgast
#25 erstellt: 21. Dez 2005, 22:25

Was genau bedeutet denn das "KI"? Und welcher Preis ist für dieses Gerät zur Zeit angemessen?

Steht für Ken Ishigawa, wenn ich mich recht erinnere. Der Typ motzt so manchen Marantz innereimäßig nochmal hier in Europa auf. Viele Modelle sind nochmal als "KI"-Ausgabe zu haben, für mehr Geld natürlich.

Klanglich wirklich deutlichst merkbar, ich halt's allerdings grundsätzlich für einen blöden Marketing-Zug. Entweder bau ich ordentliche Geräte oder nicht.

Wie gesagt, leider braucht man etwas besseres als ein Altbau-Sicherungsnetz dafür. Hier im Forum hat man mir zu einem vorschaltbaren Einschaltstrombegrenzer geraten. Aber wenn ich wegen eines Verstärkers nochmal bei Conrad ordern oder aber umziehen muß wird's mir echt zu dumm.

Aber ist man stabil stromversorgt: Prima teil! Ich würde sagen, er hat meine Lautsprecher verzaubert, während der NAD - auf andere Art das äußerste aus ihnen holt.

(Haben vor 10 Jahren 400 Mark/Stück gekostet, und mancher wird grinsen, wenn so "billige" Teile am NAD hängen. Aber um sie abzustellen klingen sie zu gut; ich bin mir ziemlich sicher, daß man für 400 Euro heute Schlechteres kriegt.)

Preis: Man hat ihn mir im Laden für 699 Euro angeboten. Liste ist 799. Man kann wohl auch billiger fündig werden.

Grüße
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