Thule Spirit IA 100 Vollverstärker/1000€-Klasse

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Lunarrmann
Stammgast
#1 erstellt: 15. Aug 2007, 00:26
Hallo aus Hessen,

habe festgestellt, dass es keinen Erfahrungsbericht mit dem aktuellen Vollverstärker Spirit IA 100 von Thule gibt und will euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Vielleicht kann es ja jemand gebrauchen; außerdem macht es schon Spaß!

Zur Sache: Nach meinem Umzug habe ich mich von meiner AARON Vor-Endverstärker-Kombi getrennt und wollte eigentlich mal ne Röhre probieren. Nachdem sich das zerschlagen hat habe ich mir den Thule aus ner Ausstellung gekauft; er kommt wohl morgen an. Leider kann ich keinen AB-Vergleich machen, weil ich weder meinen Rega Mira 3, noch den Vincent SV 233 noch die AARON-Kobi habe. Wird aus dieser Sicht etwas mau. Denke aber, dass ich mit meiner Hörerfahrung und den immer wieder aufgelegten CD's trotzdem einen brauchbaren Bericht hinbekomme, der natürlich subjektiv eingefärbt sein wird.

Aufbau: Auf einem stabilen Rack, Anlage ausgephast, HMS Steckdose, Rega Planet MKII(letzte Baureihe vor dem Apollo) CDP mit Netzfilter, Thule AMP und den teilaktiven Canton RC-A gehts los. Steckdosenleiste mit Oehlbachkabel und gutem Querschnitt. Boxen 2,6 m auseinander (laut CARA) und etwas auf den Hörplatz eingewinkelt. Abstand 2,7 m, nach hinten 4 m offen. Raum ist mit Teppich bedämpft, sonst Laminat. Gewünscht sind mittlere bis höhere Lautstärken, weil ich diese bevorzuge.

Hörbeispiele: Diana Krall: Temptation, Ray Charles: Fiever, Dire Straites: gesamte remasterte Money for nothing, ... , Material aus Jazz und Pop/Rock.

Ich habe den Amp blind gekauft bzw. nur mit dem Händler telefoniert. Soll unspektakulär, mit guter Räumlichkeit, straffem, trockenen Bass und guter Hochtonauflösung ohne zu nerven, klingen- mal sehen. Leistung 160 Watt Sinus an 4 Ohm.

Werde folgende Kriterien beurteilen:
-Verarbeitung
-Leistungsreserven
-Räumlichkeit
-Hochtonauflösung/Qualität
-Stimmwiedergabe
-Homogenität: Wie gut/selbstverständlich spielt die Musik

Was ich nicht kann:
-Bassqualität (wegen der teilaktiven Canton)
-AB-Vergleich(nur subjektiv möglich)

Werde euch berichten, wenn sich das Ding mal 2 Tage bei mir warmgespielt hat. Wenn jemand schon Erfahrungen mit dem Amp gesammelt hat ist er hier sehr willkommen.

Bis dann

lunarrmann
Lunarrmann
Stammgast
#2 erstellt: 15. Aug 2007, 23:29
So, der Thule spielt nun in meiner Kette. Hier die ersten Erfahrungen:

Verarbeitung: TOP! Das Gerät ist klasse verarbeitet, macht einen wertigen Eindruck. Poti wackelt nicht, keine scharfen Kanten, gut lackiert. Sieht edel aus.Weniger gut ist die schrammelige Plastikfernbedienung und die sehr durchschnittlichen Boxenklemmen. Ausstattung ist ok, mit Pre-Outs und Main-In ist alles da.

Erster Hörtest:
- feine Auflösung im Hochtonbereich, aber nicht scharf. Gut!
- Gute, sehr klare Auflösung in den Mitten. Die Klangfarben könnten bei Streichern etwas schmeichelnder sein. Mal sehen was sich nach der Einspielzeit noch so tut. Auffallend ist der sehr klare Klang mit guter Feinauflösung. Der Amp ist eher neutral abgestimmt und spielt zwar schnell, aber insgesamt zurückhaltend.
- Der Oberbass ist knackig und präsent. Auch gut.
- Der Tiefbass ist noch ein Problem: Hatte mit meinen teilaktiven Cantons noch nie Schwierigkeiten mit Druck und Punch im Tiefbass. Dem Thule fehlt trotz Bassendstufe der Cantons der Druck- er baut die Aufnahmen (bis jetzt) nicht mit dem richtigen Tieftonfundament auf. Ich verwechsel hier nicht einen aufgeblähten Tieftonbereich mit einem sauber kontuierten Tiefbass. Habe schon den Deutschlandvertrieb angemailt und mal nachgefragt, ob der Thule wirklich so schlank abgestimmt ist. Von den Leistungsdaten her (160 Watt Sinus an 4 Ohm, 40000 Mf Siebkapazität) müsste das eigentlich drin sein. Werde dann berichten.
- Musikalität: Immer sehr subjektiv! Der Thule hat eine ausgedehnte Breitenstaffelung und eine ordentliche Tiefenstaffelung. Stimmen sind klar umrissen, die Instrumente gut zu orten. Bei komlexeren Werken (Klassikaufnahmen) fehlt mir aber noch das Zusammenspiel, ich vermisse noch etwas Homogenität. Das können vor allem britische Amps besser.Aber wie gesagt, muss noch weiter eingespielt werden. Klasse dagegen sind Klavieraufnahmen: Glasklar und sehr lebendig.Kleinere Gruppen (Sänger, Klavier, Percussions) sind ebenfalls seine Domäne.

WAS FEHLT IST RICHTIGER TIEFBASS!

Melde mich dann wieder
supertino
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Aug 2007, 20:13
hi,

habe hier schon wirklich viele postings und testberichte mitverfolgt, aber ich muss sagen, dass mir nur wenige so schlüssig und so wirklich wunderbar unaufgeregt unter die augen gekommen sind...

bericht wunderbar aufgebaut, sehr flüssig zu lesen und sehr anschaulich...

von mir ein wirklich dickes lob!!!


[Beitrag von supertino am 17. Aug 2007, 20:14 bearbeitet]
Lunarrmann
Stammgast
#4 erstellt: 18. Aug 2007, 17:55
Danke für die nette Rückmeldung!

Habe den Amp die gesamte Zeit angelassen. Bis jetzt habe ich noch keine weiteren Eindrücke gewonnen. Durch das Umstellen der LS näher zur Wand hin habe ich etwas Bass gewonnen, der nach wie vor sehr trocken und schnell ist, aber recht schlank. Der Hoch-und Mitteltonbereich ist aber eine Klasse für sich. Lecker!
Leisehöhrer
Inventar
#5 erstellt: 19. Aug 2007, 00:29
Hi,

soso, Amp immer schön angelassen damit jaa kein Klang verschlechtert wird. Manchmal frage ich mich wirklich ob ich´s mit normalen Menschen zu tun habe oder ob die Supernannies noch ein wenig umerziehen sollten !

Gruss
Nick
Lunarrmann
Stammgast
#6 erstellt: 20. Aug 2007, 16:03
Hatte ja keine Ahnung das da ein Fachmann beurteilt!! Hätte mich dann nie gewagt so etwas zu schreiben.
Das man Amps, aber auch CDPs anlassen soll ist ja was völlig neues. Bei Röhrenamps und CDPs mit Röhrenbestückung ist das wohl auch für dich einleuchtend, bei Transistorengeräten macht das aber häufig auch Sinn. Bei manchen Geräten muss man nur aufpassen, weil die auch im Leerlauf saugen wie Hund. Im Übrigen gibt es dann bei Dir wohl auch keine Einspielzeit bei Neugeräten, in der sich das Klangbild noch mal ordentlich verändern kann???

Habe nie etwas gegen Anfragen, aber die Art und Weise wie Du hier reingebrüllt hast in einfach unter aller Sau... Frage doch lieber mal nach Erfahrungeswerten in so einem Bereich; dann wäre uns allen geholfen.

Trotzdem liebe Grüße an den Stromsparer
supertino
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Aug 2007, 23:09
*beifall*
rolf_der_wolf
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 13. Nov 2009, 00:13
Der Fred ist zwar nicht mehr so ganz aktuell, aber zwei Frägelchen hätte ich zur ProblematiK: Mich interessiert der Thule Balanced One. Zwei Gründe: ich nutze den Cambridge Audio DacMagic mit XLR-Ausgängen und Canton Ergo RC-L.
Nun habe ich mal auf der Thule-Website rumforschen wollen wegen dem Einschleifen des Prozessorkästchens: Die sind offline! Weiß jemand was Konkreteres bzw. weiß jemand, ob der avisierte Balanced One eine auftrennbare Verbindung zwischen Vor- und Endstufe hat? Naja, und ob genug schöner Bass rauskommt, möchte ich auch gern wissen...
Vielen Dank schon mal...
Rolf dw
Thule2011
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 01. Mai 2013, 07:58
Um diesem fred ein adäquates Ende zu gönnen: Thule ist pleite. Angeblich auch aufgrund der hohen Anzahl von Garantiefällen; es gab vermeintlich viele Geräte, die fehlerhaft ausgeliefert wurden (ich hatte auch zwei Verstärker, die umgetauscht wurden).

Optisch haben mir die Thules gefallen und bislang habe ich nichts Vergleichbares gefunden - sehr bedauerlich.

Gruß & happy listening - H.
Lunarrmann
Stammgast
#10 erstellt: 01. Mai 2013, 14:22
Danke für die Info-auch wenns eher eine traurige Nachricht ist!

Nun, dann gehen Geräte von Thule ab sofort als Klassiker durch.

Over and out...


lunarrmann
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