Innenverkabelung an Chassis löten

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gwamperter
Stammgast
#1 erstellt: 20. Nov 2008, 10:06
Hallo!
Ich musste wegen einer anstehenden optischen Aufwertung meiner Boxenghäuse selbige kurzzeitig von ihrem Innenleben befreien. Die Gehäuse sind nun vom Lackierer wieder zurück und ich stehe vor der Aufgabe, die Innenverkabelung wieder an die Anschlussfahnen (nennt man das so?) der Chassis anzulöten. Dazu ein paar Fragen:

1)Nachdem ich handwerklich eine ziemliche Null bin: Könnt ihr mir eine Anleitung geben, wie man eine gute Lötverbindung hinbekommt und welche Temperatur an der Lötstation einzustellen ist?

2)Stecklösung: Haltet ihr es für sinnvoll, an die Innenverkabelung Steckkontakte anzulöten und dann zu den Chassis eine Steckverbindung anzuklemmen, oder ist direktes Verlöten - ev. wegen Kontaktverlusten - die sinnvollere Lösung?

3)Lötzinn: Gibt es eine Empfehlung für das zu verwendende Lötzinn oder ist es ziemlich egal, welches man nimmt?

4)Beim Abbau habe ich mangels Zeit nicht versucht, die Lötverbindung zwischen Kabel und Chassis zu lösen, sondern die Kabel abgezwickt. An den Anschlussfahnen der Chassis haften dementsprechend noch kleine Kabelstücke. Ich möchte dementsprechend diese von den Fahnen - möglichst rückstandsfrei - abbekommen vor der Neuverlötung. Vorschläge von den Profis?

Für eure Vorschläge bedanke ich mich schon mal im Vorhinein.

LG Rene.
bonesaw
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 20. Nov 2008, 10:37
Guckst du mal hier

Mittlerweile wird Elektronik Lötzinn auch bleifrei angeboten. Wenn du aber nicht täglich 8 Stunden lötest und noch irgend wo "normales" Lötzinn herbekommen kannst, würde ich das vorziehen. IMHO läst sich das viel besser verarbeiten. Ich persönlich benutze ein Sn60Pb36Ag4. Bedeutet das Lötzinn besteht aus

60 % Sn = lat. stannum = Zinn
36 % Pb = lat. plumbum = Blei
4 % Ag = Lat. argentum = Silber

Ich habe da mal ne große Rolle geschenkt bekommen und komme damit super zurecht.
ducmo
Inventar
#3 erstellt: 20. Nov 2008, 10:39
Hat zwar nichts mit deiner Fragestellung zu tun und wird dich vielleicht auch etwas schocken, aber hast du die Kabel makiert??? Also weißt du wo welches hin muss???

Für mich klingt das alles so als ob du lieber zu einem Fachmann fahren solltest, der dir die Chassis anschließt...
gwamperter
Stammgast
#4 erstellt: 20. Nov 2008, 11:14
Natürlich habe ich mir aufgeschrieben, wo welche Kabel hingehören. Bin Maschinenbauer und kann zur Not auch ein bisserl in der Elektrrotechnik mitreden - gab entsprechende Vorlesungen auf der Uni.
Nur mit der Praxis hapert's. Deswegen bin ich für praktische Anregungen dankbar.

LG Rene.
D.Achenbach
Inventar
#5 erstellt: 20. Nov 2008, 11:38

gwamperter schrieb:

1)Nachdem ich handwerklich eine ziemliche Null bin: Könnt ihr mir eine Anleitung geben, wie man eine gute Lötverbindung hinbekommt und welche Temperatur an der Lötstation einzustellen ist?

2)Stecklösung: Haltet ihr es für sinnvoll, an die Innenverkabelung Steckkontakte anzulöten und dann zu den Chassis eine Steckverbindung anzuklemmen, oder ist direktes Verlöten - ev. wegen Kontaktverlusten - die sinnvollere Lösung?

3)Lötzinn: Gibt es eine Empfehlung für das zu verwendende Lötzinn oder ist es ziemlich egal, welches man nimmt?



zu1: Je nach Lötzinn zwischen 350 und 400°C. Bleifreies Lot braucht erfahrungsgemäß eine höhere Löttemperatur.
Eine passende Spitze sollte die Lötstation haben. Mit einer 1mm Spitze wird das nichts. 3mm oder besser 5mm ist eher geeignet, die Wärme wird besser transportiert, der Lörvorgang ist schneller beendet.

zu2: Wenn schon mal Zinn an den Kontakten war, würde ich wieder löten.

zu3: ist ja schon beantwortet worden. Auf jeden Fall sollte eine Flussmittelseele drin sein.

Wenn keine Entlötpumpe zur Verfügung steht, geht zur Not auch flogende Vorgehensweise:
- Alten Draht ablöten, am besten mit Zugabe von etwas frischem löt, es fließt dann besser und schneller.
- Noch mal etwas frisches Lot auf die Fahne. Chassis so halten, dass die Fahne senkrecht nach unten zeigt, Kontakt erhitzen und das flüssige Zinn nach unten mit der Kolbenspitze abziehen. Nicht professionell, funktioniert aber. Der Rest, der noch zurück bleibt ist nicht tragisch.

Kabel abisolieren, ordentlich(!) verzinnen, Kontaktfahne mit etwas Zinn versehen. Eine dritte Hand, die das Kabel zum Anlöten hält wäre jetzt hilfreich. Kabel an Fahne, beides erhitzen und noch etwas Zinn zugeben. Fertig.

Gruß
Dieter Achenbach
FlorianK
Stammgast
#6 erstellt: 20. Nov 2008, 12:01
UND : je nach Lötkolben / Station halte die Lötspitze nicht einfach lange drauf - sondern mache erst ein paar kleine Versuche.Als ich anfing (da war ich allerdings 13 ) habe ich den Kolben so lange drauf gehalten das sich die Verklebung der Litze am Lautsprecher schon löste - das kann auch passieren wenn man zu oft nachsetzt. Also - Spitze nur so lange drauf wie nötig - meistens erkennst du eine gute Verlötung daran das sich ein schöner glanz auf der Lötstelle ergibt.Bei zu kurzem Löten wird es nicht heiß genug - die Stelle bleibt dann so matt - und meistens ist das dann eine schlechte elektrische und mechanische Verbingung.
In dem Zuge könntest du vielleicht auch die Kabel austauschen - in den Fertigboxen sind oft nur dünne 08/15 Strippen die nur 0,75 sind und eine schlechte Quali haben.


[Beitrag von FlorianK am 20. Nov 2008, 12:03 bearbeitet]
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