Minihorn vs BR

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Erin
Neuling
#1 erstellt: 27. Mai 2009, 12:19
Moin!

Ich bin neu hier im Forum. ich habe mich vor vielen Jahren zuletzt mit DIY beschäftigt. Jetzt lese ich mich wieder in das Thema ein.
Nachdem ich lange ein paar Bose 901 hatte, die mir dann bei einem Umzug gestohlen wurden, bin ich dem BB-Virus verfallen.
Ich verfüge über wenig Geld aber viele Möglichkeiten im CNC-Bereich. Also kann ein Gehäuse mir nicht kompliziert genug sein, wenn ich dadurch weniger Kosten für die Chassis habe. Damit war klar, daß mein erstes Projekt ein rundes BB-Horn sein soll. Für den Anfang etwas Kleines.

Angeregt von der Yellowplay habe ich mal ein wenig in AJHorn rumgespielt.

Da das Viva Chassis nicht mehr verfügbar ist, suchte ich nach einer Alternative. Ich fand den CSS FR125SR. Den hohen Qes-Wert und langen Hub habe ich wegen der enormen Breitbandigkeit erstmal ignoriert.
Als Ergebnis kam ich nach einiger Spielerei auf ein Horn mit folgenden Daten:
H = 30cm
B = 30cm
L = 75cm
Ah = 30cm²
Vvk = 24L

Jetzt kam ich auf die Idee, dieses Horn mal mit einem großen BR-Gehäuse zu vergleichen. Trotz 60 L Volumen wäre das immer noch deutlich kleiner als das horn.
H = 8cm
B = 8cm
L = 18cm
Ah = 64cm²
Vvk = 60L

In der Simulation erscheinen mir beide Varianten gleichwertig.
Schwarz = Horn
Rot = BR

Mache ich einen Denkfehler? Ein aufwendiges Gehäuse soll ja nicht zum Selbstzweck werden. Wird es in der subjektiven Wahrnehmung -entgegen der Simulation- wesentliche Unterschiede geben?

Gruß
André



[Beitrag von Erin am 27. Mai 2009, 12:24 bearbeitet]
A._Tetzlaff
Inventar
#2 erstellt: 27. Mai 2009, 19:48
Ich weiß zwar nicht, welche Kontur Du benutzt hast, aber bei exponentieller Kontur ist das BR-Konstrukt schon deutlich größer (Gesamtvolumen), 43 zu 61 Liter.
Bei etwa gleichem Volumen erreicht man auch ähnliche SPL-Kurven, wenn man das Gehäuse auf ähnlichen SPL oder Tiefbassausbeute dimensioniert.

Beide Gehäuse sind aber sehr fehlabgestimmt, v.a. das BR ist viel zu groß für den Treiber, das Horn ist viel zu kurz und geht eher in Richtung Bassreflex-Horn. Wobei ich ja nicht weiß, was Du erreichen willst - für tiefen Bass wäre eine TML sinnvoll, für hohen Wirkungsgrad ein "richtiges" Horn.
Erin
Neuling
#3 erstellt: 28. Mai 2009, 19:59
Hallo!
Erstmal danke für Deine Stellungnahme.
Das mit der Größe sehe ich relativ. Für das Abstrahlverhalten im Hochtonbereich ist eine gewisse Breite vorteilhaft. Viel weniger als 30cm Breite möchte ich vermeiden. Dann muß das Chassis eine gewisse Hörhöhe haben. Der Raumbedarf ist der gleiche, wenn ich eine kleinere Box auf einen Ständer stelle. Ein rundes Horn nimmt dann halt in der Tiefe noch etwas mehr Platz ein. Ich habe derzeit zwar nur ein kleines Wohnzimmer von ca. 18qm, aber keine Frau, die sich wegen zu großer Boxen aufregen könnte. Insofern stört die Größe wenig. Wegen des kleinen Raumes muß es auch nicht extrem laut werden. Obwohl ich auch schon Varianten mit 2 Chassis simuliert habe.

Mein Ziel ist –wie so oft- die eierlegende Wollmilchsau. Also Breitband mit vernünftigem Bass so bis 35 oder 40 Hz herunter. Nach oben muß natürlich auch was gehen. Deshalb auch die Wahl dieses Chassis. Dazu natürlich ein einigermaßen linearer SPL.
Bei der Abstimmung der BR war ich von den Ergebnissen meiner Versuche in AJHorn auch überrascht wie viel jeder Liter weiteres Volumen brachte. Das Chassis hat einen Qes-Wert von 0,68 und ein Äquivalenzvolumen von nur 5,6L. Es wird deshalb auch oft in offenen Schallwänden eingesetzt, verträgt also einiges an Volumen. Beziehst Du das Fehlabgestimmt nur auf das im Verhältnis zu einem kleinen Chassis große Volumen oder interpretiere ich da den SPL-Verlauf zu positiv?

Das Horn ist tatsächlich sehr kurz. Besonders auch mit der großen Vorkammer ein Grenzfall zwischen BR-Horn und echtem Horn. Die Abstimmung erfolgte auch hier mit demselben Ziel. Guter Bass und einigermaßen linear. Jede Verlängerung des Horns brachte in der Simulation auch bei Anpassung der anderen Parameter mit diesem Chassis nur Nachteile.

Eine TML, die in der Simulation meinen Vorstellungen entspricht bekomme ich mit diesem Chassis nicht hin. Und dieses Chassis möchte ich unbedingt mal testen.

Nochmal meine Frage: Wie werden sich die beiden Varianten real klanglich unterscheiden? Was ist zu erwarten? Bedeutet Deine Aussage über Fehlabstimmung, dass Du erwartest, dass beide Varianten klanglich daneben sind?

Gruß
André
A._Tetzlaff
Inventar
#4 erstellt: 28. Mai 2009, 20:55
Ein größeres Gehäuse ist nicht automatisch besser, sondern führt bei BR zu einer Fehlabstimmung (Überschwinger am unteren Übertragungsende). Ich würde sowieso eher ein größeres Chassis verwenden, wenn hoher Pegel das Ziel sein soll, denn ein großer möglicher Hub wird seine Vorteile bei einem Breitbänder wegen der unvermeidlichen hohen IM-Verzerrungen kaum ausspielen können. Für so tiefen Bass ist die Membran m.M. einfach zu klein und der Antrieb auch eher unterdimensioniert.

Ich habe in meiner Datenbank zwar nur den WR 125S, das müsste der Vorgänger des SR sein. Mir gelang die Simulation einer simplen TML (Am=100cm², Ah=250cm², l=160cm, ß1=100), die mit 26 Litern netto auch durchaus kompakt ausfällt. Den Wirkungsgrad und Tiefgang halte ich für praxisgerecht, wie gesagt, trotz 6mm Hub sind keine hohen Pegel drin, aber für gehobene Zimmerlautstärke allemal ausreichend.
Eine Bassreflex-Konstruktion ist wegen der hohen Güte nicht sinnvoll; auch ein Horn würde ich nicht damit bauen, weil bei allen Treibern mit hoher Güte kein zufriedenstellendes BL-Horn machbar ist, außerdem lässt sich echter Tiefbass nur mit sehr langen Hörnern erzielen, die schon eher in die TML-Bresche schlagen. Nebenbei haben fast alle BL-Hörner eine Grundtonüberhöhung, die man je nach Aufstellung mit einem Sperrkreis ausgleichen sollte.

Fazit: Eine TML ist die ideale Behausung für den CSS WR 125, solange man keine Partypegel fahren möchte.
dazydee
Stammgast
#5 erstellt: 29. Mai 2009, 11:21
Hallo,

den FR125S habe ich auch (wie man sieht). Finde ich ein sehr netten Lautsprecher, nur für ein Horn halte ich ihn nicht geeignet (bin auch Horn-Fan). Vielleicht mal in Richtung MLTL oder TQWT kucken (oder wie die dinger alle heißen...)

Da käme mir eher Cyburgs Engelstrompete in den Sinn.


Gruß

Danny
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