Mikrofonkompensation wie ?

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thonau
Inventar
#1 erstellt: 26. Sep 2008, 12:45
Hallo ihr,
ich habe einige Unklarheiten, zwecks der Frequenzgangausgleichsdatei z.B. in Arta, bitte erklärt mir das kurz.
Also, angenommen mein Eigenbaumikro hat im Vergleich zu einem MM1 eine Frequenzerhöhung um 5 kHZ von 6 dB (dies ist nur als Beispiel gedacht). Muss in diesem Fall den sich ergebenden FG meines Mikrofons in Arta angeben, oder den spiegelverkehrten FG, der dann - 6dB bei 5 kHz hat.
Das Problem ergibt sich bei mir nämlich, wenn ich die Kompensation erstelle nach ArtaHB. Da erhalte ich die Abweichung des FG zur Referenz für 0 Grad. Aber je nach dem (welchen Frequenzbereich mit scale Level ich übereinander lege), wie ich aus den Kurven mit subtract overlay die Differnez bilde, können diese 6 dB zuviel als + 6 dB oder - 6 dB Differenz erscheinen. Deswegen die Frage oben, was die
Kompensationsdatei enthalten muss, den FG des Mikros oder diesen als Spiegelbild?

mfG naumi
F.A.Bi.A.N.
Stammgast
#2 erstellt: 26. Sep 2008, 15:47

thonau schrieb:
Deswegen die Frage oben, was die
Kompensationsdatei enthalten muss, den FG des Mikros oder diesen als Spiegelbild?


ersteres - den wertebereich nicht einfach "umdrehen"! (RTFM)
thonau
Inventar
#3 erstellt: 27. Sep 2008, 13:21
Hallo F.A.Bi.A.N.

vielen Dank für die Antwort.
Ich werde alles noch einmal neu vergleichen und eine neue Datei erstellen.

Danke naumi
F.A.Bi.A.N.
Stammgast
#4 erstellt: 27. Sep 2008, 17:02
...ich darf nochmal nachschieben: das MM1 ist, soweit ich mich erinnere, nicht freifeldentzerrt - unbedingt beachten (nur für den fall, dass... ).
thonau
Inventar
#5 erstellt: 27. Sep 2008, 21:36
Hi, danke für den Hinweis,

aber ohne dich jetzt nerven zu wollen, was bedeutet das für mich?
Was muß ich beachten wenn es nicht freifeldentzerrt ist ?
Laut, meiner schnell durchgeführten Googlesuche, ist es ein Messmikro, wie z.B. das Behringer ECM 8000, nur sehr viel teurer, aber dafür mit individuellem Messprotokoll.
Kann ich das dann gar nicht als Referenz nehmen?




der verunsicherte naumi
thonau
Inventar
#6 erstellt: 27. Sep 2008, 21:38
so, eine Frage geklärt und nun schon wieder eine.
Warum muß ich die Ausgleichsdatei bis 200 Hz in der Druckkammer erzeugen und darüber über eine normale Messung?
Ich meine, ich habe mir die Kammer gebastelt und kann ( da ein kleiner Breitbänder eingebaut ist) durchaus Pegel bis 20 kHz messen. So könnte ich doch theoretisch beide Mikrofone nur mit der Kammer vergleichen und mir das mühselige Zusammenstückeln der Datei ersparen.
Um mit größeren Messspannungen zu arbeiten, wäre es möglich einfach einen Kondensator vor den Druckkammertreiber zu schalten, oder einen Saugkreis.
Was meint ihr, ist das sinnvoll, oder falsch?





mfG naumi
F.A.Bi.A.N.
Stammgast
#7 erstellt: 28. Sep 2008, 03:34

thonau schrieb:
Was muß ich beachten wenn es nicht freifeldentzerrt ist ?
Laut, meiner schnell durchgeführten Googlesuche, ist es ein Messmikro, wie z.B. das Behringer ECM 8000, nur sehr viel teurer, aber dafür mit individuellem Messprotokoll.
Kann ich das dann gar nicht als Referenz nehmen?


siehe (vor allem im vergleich):
http://de.wikipedia.org/wiki/Freifeldentzerrung
http://de.wikipedia.org/wiki/Diffusfeldentzerrung
thonau
Inventar
#8 erstellt: 28. Sep 2008, 17:01
Hallo F.A.Bi.A.N.
ich danke dir recht herzlich für den Hinweis.
Gestern hatte ich die Wikipedia schon mal durchsucht und hatte keine ausreichende Antwort gefunden, weil meine offline-- Ausgabe ist schon etwas älter und die Freifeldentzerrung wurde noch nicht so gut erklärt.
Nun, deine Links aufgerufen und es fiel mir " wie Schuppen aus den Haaren".
Ich habe beim Mikrofonvergleich mit dem geborgten MM1, an meinem Selbstbaumikro einen kontinuierlichen Höhenabfall ab 1 kHz bis 20 kHz - 6 dB gemessen. Das Referenzmikro und dessen Messschriebs nicht anzweifelnd, war ich enttäuscht von meiner WM-61 Kapsel und wollte schon eine neue bestellen! Durch deinen Hinweis weiss ich nun, dass ein MM1 genau diesen FG als Überhöhung hat! WOW-- danke das du mir das beigebracht hast.
Warum das von Bayerdynamik so gemacht wurde, kann ich nicht verstehen und warum deren "Beipackzettel" so linear ist, erst recht nicht. Aber jetzt weiss ich, dass meine Selbsbaugurke gar nicht so schlecht ist, ich keine neue Kapsel brauche und mir ein anderes Referenzmikro borgen sollte. Vielleicht verzichte ich auch auf den Vergleich, da mein Mikro (jetzt nach Schätzung) nur eine kleine Welligkeit ab 9 kHz hat.
Vielen, vielen Dank

naumi
F.A.Bi.A.N.
Stammgast
#9 erstellt: 28. Sep 2008, 18:25
aber bitte doch!
verschiedene kurven des MM1 zum vergleich:
http://www.pa-forum....188720f9a4b0a1b8e490

http://www.pa-forum....188720f9a4b0a1b8e490


eine hochwertige, extern polarisierte kapsel mit vertrauenswürdiger normalkurve würde ich aber eher zum vergleich heranziehen. ich benutze die MTG MK201.
das MM1 (auch wenn es für messungen unterwegs sicherlich ganz brauchbar ist) ist sicherlich nicht die erste wahl zu diesem zwecke.
HiFi-Selbstbau
Inventar
#10 erstellt: 07. Okt 2008, 16:02
Hi thonau,

eine Druckkammerkalibirerung hat ihre Vorteile im tieffrequenten Bereich, da Umweltgeräusche reduziert werden und hohe Pegel erzeugt werden können.

Hochfrequent gibt es in der Druckkammer stehende Wellen, so dass je nach Kapselposition alles mögliche rauskommen kann. Für eine Vergleichsmessung von mehreren Mikros DESSELBEN Typs wäre eine Druckkammer bei 100% identischer Dichtigkeit und Position der Kapsel auch geeignet - wenn man es denn genau hinkriegen würde. Da hat dann eine Freifeldkalibrierung ihre Vorteile.

Wir haben uns einen speziellen Coax-Lautsprecher mit 25er Bass und 25er Kalotte gebaut. Der Bass macht +/- 1 cm Hub bei ganz tiefen Frequenzen (10 Hz + 30 dB gegenüber 100 Hz) so dass Umgebungsgeräusche übertönt werden können.

Wir haben mittlerweile 3 Stück MB550-Mikros kalibriert und die streuen deutlich weniger als ECM8000. Aber nicht mit B&K oder MTG etc. vergleichbar -> keine wirkliche Referenz.

Gruß Pico
thonau
Inventar
#11 erstellt: 12. Okt 2008, 17:29
Hallo Pico,
Danke!
Ich habe das mit der Druckkammer mal probiert. Und du hast Recht, die stehenden Wellen sind enorm und es reicht das Mikro 1mm zu verschieben, damit über 400 Hz vollkommen andere FG entstehen. Somit ist ein Vergleich zweier Mikrofone wirklich unmöglich!
Also wie gehabt, Kurve zusammensetzen!
Oder-- Mikrofon einem Profi zur Kalibrierung schicken!
Was wäre wenn, bekomme ich dann eine Ausgleichsdatei z.B. auf CDR oder Diskette?
Oder bekomme ich einen Ausdruck vom FG des Mikrofones?


gruss naumi
P.Krips
Inventar
#12 erstellt: 12. Okt 2008, 19:25
Hallo Pico,

ihr kalibriert Micros ja auf Freifeld, habt ihr auch die Möglichkeit, auf Diffusfeld zu kalibrieren ?

Gruß
Peter Krips
HiFi-Selbstbau
Inventar
#13 erstellt: 13. Okt 2008, 13:17
Hi Peter,


habt ihr auch die Möglichkeit, auf Diffusfeld zu kalibrieren ?

Im Prinzip ja. Das macht aber bei den üblicherweise verwendeten kleinen 6 mm Kapseln unter 5 kHz keinen nennenswerten Unterschied. Und über 10 kHz wird es eng mit Referenzmikros.

Als gute Näherung kann man den Frequenzgang unter 70° als Diffusfrequenzgang nehmen.

Gruß Pico
HiFi-Selbstbau
Inventar
#14 erstellt: 13. Okt 2008, 13:22
Hi thonau,

das Ergebnis einer Mikrofonkalibrierung ist bei uns eine ASCII-Datei mit 1/12 Oktavauflösung des Frequenzgangs des Mikros von 10 bis 20k Hz, die per E-Mail versendet wird.

Die Kompensationsdatei ist eigentlich für JustOct gemacht, kann aber nach Umbenennen direkt mit ARTA genutzt werden.

Da es sich um eine ASCII-Datei handelt kann sie auch leicht für verschiedene Messprogramme angepasst werden (z.B. DLSA, Hobbybox etc.). Nur Carma verlangt das Eingeben von fest definierten Stützwerden in eine Tabelle ins Programm (das Dateiformat ist binär und nicht offen gelegt).

Gruß Pico
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