Furnier auftragen, aber wie ?

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TimoSchmidt
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Sep 2010, 17:56
Hallo zusammen,
habe mal ein paar Fragen zum Furnieren.
habe mich da ein bisschen durchgelesen, aber noch mal nachzu fragen kann ja nicht schaden.

Will mir jetzt demnächst den Subwoofer AWM 12 aus der Hobby-Hifi nachbauen und natürlich auch optisch aufs Maximum bringen.
Hatte vor den Bassreflexkanal mit schwarzem Klavierlack zu lackieren, weil es da sehr schwer ist ordentlich zu arbeiten. Oder ist das sehr teuer sowas machen zu lassen?

Den anderen Teile würde ich gerne mit Echtholzfurnier furnieren. Nach diesen Schritten hier: http://www.acoustic-design-online.de/downloads/furnieren.pdf

Mein Onkel ist Tischler und meinte, dass man Furnier mit einem Bügeleisen nicht auftragen kann, sondern eine Presse braucht. Deshalb sollte man lieber zu einer Folie greifen? Ist das wirklich so, weil im Link wird es aufgebügelt und soll optimal funktionieren.

Bin da jetzt eteas ratlos.
Amperlite
Inventar
#2 erstellt: 08. Sep 2010, 19:26
Ein Schreiner würde natürlich immer eine (beheizte) Presse verwenden, allein schon aus Zeitgründen. Ich meine auch schon von Nutzern gelesen zu haben, die die Bügeleisen-Technik erfolgreich angewendet haben.

Google:
"site:hifi-forum.de Furnier Bügeleisen"

http://lmgtfy.com/?q=site%3Ahifi-forum.de+Furnier+B%C3%BCgeleisen
GREichi
Stammgast
#3 erstellt: 08. Sep 2010, 20:03
Also ich hab selber schon Furnier aufgebügelt nach der Udo-Methode. Hab aber nur das Furnierblatt eingeleimt und da hab ich leider feststellen müssen daß auch auf kleinen Flächen sich das Furnier so stark ausdehnt daß es dann beim Aufbügeln reißen kann. Von daher würde ich empfehlen das Furnier nicht mit Leim einzustreichen sondern nur die zu furnierende Fläche.
Eine weitere Möglichkeit wäre mit Patex, stinkt leider ein wenig funktioniert aber auch auf gerundeten Flächen.

Grüße,
Günther
audiocologne
Stammgast
#4 erstellt: 08. Sep 2010, 20:34
Hi Timo, man kann das nicht verallgemeinern, weil es von der Furniersorte, dessen Dicke, und dem verwendeten Leim abhängt.
Ich kann nur empfehlen, mal zB. hier nachzulesen
http://www.woodworke...her-leim-t41336.html
bzw. sich dort anzumelden und nachzufragen. In dem Link oben wird zB. empfohlen, Furnier *und* Träger einzuleimen und erst am nächsten Tag die Bügeleisenmethode anzuwenden. Auch das Unterlegen von Backpapier vor dem Bügeln wird selten erwähnt, macht aber Sinn.
Da es aber in erster Linie von den Dir zur Verfügung stehenden Furnierbögen abhängig ist, würde ich einen davon mehrfach teilen und für Versuche auf Plattenresten reservieren, damit Du die beste Methode für Dein Material herausfindest.


[Beitrag von audiocologne am 08. Sep 2010, 20:37 bearbeitet]
Polenpatty
Stammgast
#5 erstellt: 09. Sep 2010, 11:17
Erfahrungen meinerseits...
1. Funier Wenge (0.5mm):
War gut zu verarbeiten, wenn man langsam bügelt. Ich habe allerdings nur das MDF mit Leim eingestrichen (muss gleichmässig sein) und nicht das Furnier.
Ergebnis war eine schöne und gleichmäßige Oberfläche. Kanten waren gut mit der Feile zu bearbeiten.
2. Furnier Wurzelholz (ca. 0.5mm etwas ungeleichmäßig):
Ebenfalls gut zu bearbeiten. Bin ähnlich vorgegangen wie bei 1. Die Kanten sind jedoch sehr schwer zu bearbeiten, da Wurzelholz ja recht viele "Astaugen" hat. Es können auch Löcher vorhanden sein, die ich mit farblich passender Holzpaste im Anschluß geschlossen hab.
3. Funier Eiche (1,5mm):
Auftragen schwierig, egal ob nur das MDF oder beides mit Leim bestrichen ist. Die Temp. des Bügeleisens muss auch etwas höher sein. Die Flächen sind dennoch ganz gut geworden. Leider Fasern die Kanten besonders quer zur Faserungsrichtung extrem aus, bzw. brechen schon fast. Auch das Anleimen der Kanten ist schwieriger, da es sich wohl durch die Dicke des Furniers schneller wieder abhebt.
Mit dieser Art Furnier werde ich nciht wieder arbeiten (war auch nur ein Versuch, da ich es sehr günstig bekommen hab!).

Ich habe immer nach Udos Methode gearbeitet und Ponal Express oder Ponal Wasserfest genutzt. Mit Ponal Express ging es etwas besser, aber der Unterschied war winzig, sodass es auch am Furnier oder der Temp des Bügeleisens liegen konnte. Zufrieden bin ich besonders mit den ersten beiden Ergebnissen.
Mit einer Presse mag es schneller und noch besser gehen, aber mal Hand aus Herz... Welche Frau mach das Hobby dann noch mit

Grüße,
PP

PS: Ich bestreiche übrigens nur das MDF, da das Furnier sonst wirklcih schneller aufquilt und wellig wird (zumindest bei meinen Probestücken).
PPS:
Mein Onkel ist Tischler und meinte, dass man Furnier mit einem Bügeleisen nicht auftragen kann, sondern eine Presse braucht.

Wenn er an eine Presse rankommt, lass ihn das machen. Besser wird es bestimmt.

Hatte vor den Bassreflexkanal mit schwarzem Klavierlack zu lackieren, weil es da sehr schwer ist ordentlich zu arbeiten.

Klavierlack ist eine Lackierart... Sehr viele Schichten mit sehr feinen Zwischenschliffen und viel Polierarbeit. Wenn du es glänzend haben willst, nimm entsprechenden Lack, stell dir das aber nicht leicht vor


[Beitrag von Polenpatty am 09. Sep 2010, 11:21 bearbeitet]
biosphere
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 09. Sep 2010, 14:04
Hallo!

Ich habe erst einmal furniert, nach der Pattex- Methode. Funktioniert super, einfach zu handhaben und ohne Pass- Probleme.
Kann ich nur empfehlen. Und leichte Halluzinationen sind inkl.!
Man verbindet quasi das angenehme mit dem Nützlichen.
Einziger Nachteil: Der Pattex Verbrauch ist immens.
Aufpassen: Pattex Classic kaufen, NICHT Pattex Compact. Classic ist flüssiger und lässt sich besser auftragen.
GREichi
Stammgast
#7 erstellt: 09. Sep 2010, 15:07
Genau, das mit dem Klavierlack hatte ich vergessen. Ist, wie PP schon erwähnt hat, nicht eine Lackart sondern eine Lackiertechnik die extrem arbeitsaufwändig ist.
Schöne Hochglanzflächen lassen sich am ehesten mit Klarlackversiegelung erreichen, ob das im Reflexkanal notwendig ist möchte ich nicht beurteilen.

Grüße,
Günther
TimoSchmidt
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 09. Sep 2010, 22:13
Danke schon mal für eure Hilfe.
Mit dem Lack wollte ich eigentlich nur außen am Reflexkanal arbeiten, sonst wäre das ja rausgeschmissenes Geld.

Noch mal eine ganz andere Frage, was sollte man am besten zum abdichten der Fugen nehmen?
moby_dick
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 10. Sep 2010, 07:49
Welche Fugen, Gehäuse oder Furnier? Aber beides darf keine haben!
audiocologne
Stammgast
#10 erstellt: 10. Sep 2010, 12:15

TimoSchmidt schrieb:


Noch mal eine ganz andere Frage, was sollte man am besten zum abdichten der Fugen nehmen?


Ich halte mir eine Platte vom Gehäuse "abnehmbar" - Boden oder Rückwand. Der Rest wird verleimt und von innen an den Stoßkanten mit einer Acrylnaht abgezogen. Erst wenn alles stimmt - Weiche, Dämpfung etc., Boden bzw. Rückwand mit Lautsprecherdichtband einschrauben. Nichts nervt mehr als spätere Fummelei durch die Chassisausschnitte hindurch ins Gehäuse (was oft auch gar nicht zielführend ist, weil zB. noch ein Teiler in der Box sitzt)...


[Beitrag von audiocologne am 10. Sep 2010, 12:54 bearbeitet]
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