Hochglanzlackierung für Lautsprecher

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contadinus
Inventar
#1 erstellt: 25. Jun 2015, 15:37
Hallo Leute,
eine kurze Frage bezüglich der Oberflächenbehandlung für Lautsprecher:
Ich werde Standlautsprecher aus MDF bauen und möchte diese dann mit Hochglanzlack überziehen. Dazu hätte ich jetzt eine ganz grundsätzliche Frage:
Mir fehlt das Werkzeug um die Seitenteile auf Gehrung sägen zu können. D.h. ich werde an verschiedenen Seiten die stumpfen MDF-Kanten in 19mm Breite sehen. Die Kanten kann man gut Füllern, bzw. Grundieren - Sorgen mache ich mir eher um die Fuge zwischen der Kante und der restlichen Oberfläche. Meiner Erfahrung nach, ist diese spätestens nach ein paar Wochen wieder zu sehen. Ganz egal wie man vorbehandelt...

Und nun meine Idee zu dem Thema: Was wäre, wenn ich sämtliche Flächen, an denen man Kanten sieht, mit Furnier beklebe und erst danach das ganze Ding lackiere. Spricht da irgendetwas dagegen?

Oder anders gefragt: Gibts auch eine einfacherere Methode?...
basti__1990
Inventar
#2 erstellt: 25. Jun 2015, 15:47
Furnieren ist natürlich immer was schönes.
Du könntest auch einfach eine Folie nehmen, aber echtes Holz sieht natürlich schicker aus.
Zyklopenauge
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Jun 2015, 16:22
Einfachste Methode, so lange du gerade Flächen hast, kannst du vorne entweder 1mm Flugzeugsperrholz oder 3mm hdf bzw mdf davor kleben. Dann hast du eine minimale Kante, diese kannst du mit Spachtel gut füllen und dann grundieren, lackieren u.s.w..

Alternative wäre die Kanten mit dreieckiger Feile Aas uffeilen, mit großer Fuge sozusagen. Diese dann spachteln und füllen und lackieren.
contadinus
Inventar
#4 erstellt: 25. Jun 2015, 19:23
@ basti:

Ja, Naturholzfurnier wäre super, ABER ich mach die Lautsprecher nicht für mich selber.
Und der "Kunde" will weißen Hochglanzlack...

@ Zyklopenauge:
Super Idee!!

An das hätte ich nicht gedacht. 1mm Sperrholz wäre genau das richtige. Bei 3mm MDF müßte ich die Kanten zu sehr abschleifen. 1mm wäre genau richtig.
Da muß ich mal sehen, wo ich das her bekomme. Fällt Dir zufälligerweise noch anderes Material mit ungefähr dieser Stärke ein? Ich hoffe mal, das flächige Verleimen funktioniert so halbwegs - mein großes Problem bei der ganzen Sache ist der Mangel an vernünftigem Werkzeug.
Bzw. wie würdest Du denn die Kanten schleifen? Wird das was mit Schleifpapier und Schleifblock?!
saniiiii
Inventar
#5 erstellt: 25. Jun 2015, 19:33
du kannst aryclharz oder ähnliches zur kantenabdichtung nehmen, wenn das komplett komplett hart ist dürfte nichtsmehr sinken.
alternativ, und auch wirklich einwandfreier hochglanz -> plexiglas. kauf dir einfach n haufen 2mm plexiglasplatten in hochglanz, und bekleb die seiten damit vollflächig. vom geld her ähnlich, vom aufwand her wesentlich geringer, und vom ergebniss auf jeden fall besser. vorraussetzung sind natürlich rechteckige winkel, bzw bearbeitungsmöglichkeit fürs plexiglas
contadinus
Inventar
#6 erstellt: 26. Jun 2015, 09:54
Auch keine schlechte Idee das mit dem Plexiglas.
Wird aber daran scheitern, daß es dann ja erst wieder Stoßfugen gibt, bzw. daß ich nicht wüßte, wie man Plexiglas 2mm abfasen könnte.

Ich hab inzwischen nochmal über die Sache nachgedacht (und ein wenig im www nach Sperrholz gestöbert...). Offenbar bekommt man keine 1mm-Platten die groß genug für Standlautsprecher wären zu kaufen. D.h. ich hätte dann erst wieder eine Fuge irgendwo in der Fläche.
Deswegen werd ichs jetzt doch eher fogendermaßen machen:
Zuerst die Platte ganz simpel zusammenleimen und dann mit der Oberfräse entlang sämtlicher Stoßfugen ein 2-3mm Nut fräsen. Und diese dann verspachteln. Das Fräsen sollte eigentlich recht einfach funktionieren und hat auch den Vorteil, daß rausgequetschter Leim automatisch mit entfernt wird.
Was ist davon zu halten? Wäre das eine vernünftige Vorbereitung auf eine hochwertige Lackierung?
Holz24
Inventar
#7 erstellt: 26. Jun 2015, 10:07
Hallo,

die stumpen Leimfugen werden sich immer im Lack markieren, ich würde mir dann die Zuschnitte
beim Tischler auf Gehrung bestellen und anschließend eben schön auf Gehrung verleimen.

Markus
Paul90
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Jun 2015, 10:08
Ja, das kann funktionieren, ist aber keine Garantie das man nicht doch was sieht. Ich habe meine runden Lautsprecher komplett einlaminiert mit Glasfaser/Polyester. Hält seit 5 Monaten.
contadinus
Inventar
#9 erstellt: 26. Jun 2015, 10:20
Ja, eigentlich wollte ich die Lautsprecher überhaupt polyestern lassen. Richtiger Klavierlack sozusagen.
Leider habe ich dann feststellen müssen, daß es bei uns in der Gegend (Steiermark) praktisch keine Lackierer gibt, die das machen, bzw. können.
Soweit ich es herausgefunden habe, werden professionelle Polyesterbeschichtungen in Polen hergestellt. Und das leider zu einem stolzen Preis...
Paul90
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 26. Jun 2015, 10:26
Geht aber aber auch in DIY und ist kein Hexenwerk.
Dünnes Gewebe passend schneiden, Polyester abmischen, Gewebe auflegen und mit der Rolle tränken und die Luftblasen aus rollen. Danach Spachtel spritzfüller Grundierung und Lack.
saniiiii
Inventar
#11 erstellt: 26. Jun 2015, 10:29
plexiglas könntest du vom fachvertrieb anfasen lassen, vorraussetzung sind natürlich präzise angaben
allerdings sollte das auch sogar selber mit schleifpapier machbar sein, man hat ja so oder so ne schutzfolie auf den platten. (sehr scharfe, langsamdrehende OF geht auch)

die andere frage ist, will man das denn unbedingt? wenn sich die front um 2mm absetzt ist das ja nicht so tragisch, für mich zumindest.
was auch geht, ist diese eine schnittkante auch aufpolieren, weiß ist da doch recht großzügig. ums polieren kommst du nicht herum wenn du umlaufend hg willst.
trotzdem stellt für mich plexiglas die beste lösung dar.
du frägst im forum, wie du das untermaterial am besten behandelst, daher vermute ich mal, du bist nicht in dem gewerbe tätig? damit wird eine lackierung schonmal zur höllenarbeit, weil du 99%ig staubeinschlüsse haben wirst, die wollen ausgeschliffen und wieder aufpoliert werden. wenn du klavierlackqualität willst, musst du das mit der kompletten fläche machen. mehrmals.
nächste sache ist eben das geld, wenn du 2 stand-ls ohne lackierkabine und zubehör lacken willst, brauchst du spraydosen im prinzip. (rollern geht auch, aber das schleifen wird dauern ...), mit primer, grundierung, farblack, und dann hg-klarlack, biste dann gleich mal bei 150-200€. wenn du guten lack (mindestens den klarlack 2k) kaufst. hierbei auf die kompatibilität der lacksysteme achten! schleif und polierzubehör sind dann nochmal 30€.
beim schleifen drauf achten, dass der lack ausgehärtet ist. (2 wochen standzeit sollten reichen), und der lack nicht schmilzt wegen zu schneller bewegung.

nicht dass ich jetzt unnötig panik machen wollen würde, mit passendem aufwand geht das schon, aber es ist der passende aufwand... sprich, nimm dir nen guten monat zeit, leg genug geld beiseite, probiers an einem teststück aus, leg dir optimalerweise ne lackierkabine zu ...
und dann hast du immernoch genug fehlerquellen.

deswegen ist für mich plexiglas schlicht besser. man hat lackiertechnisch überhaupt keinen aufwand, muss sich nicht sorgen machen, dass das holz ausgast und der lack sich lösen könnte, keine halteprobleme auf dauer ...
es hat schon einen grund, dass jeder halbwegs fähige lackierer dafür wohl 400€+ nehmen würde, rohgehäuse auf hochglanz zu bringen

eine lösung ist mir auch noch eingefallen, autofolie! bei entsprechender vorbehandlung (also grundierung und versiegelung) gibt das auch ansprechende ergebnisse, allerdings nicht so gut wie plexiglas oder mehrschichtlack.


[Beitrag von saniiiii am 26. Jun 2015, 10:31 bearbeitet]
contadinus
Inventar
#12 erstellt: 26. Jun 2015, 10:46
@ saniiii:

Vielen Dank für die Warnungen...

Ist mir (leider) schon klar soweit. Ich hab vor einiger Zeit versucht das Gehäuse eines DIY-Röhrenverstärkers mit schwarzen Klavierlack zu beschichten. Und wenn der Untergrund nicht schon von ca. 20, länger zurück liegenden, Hand-Schleif-Einheiten recht uneben gewesen wäre, wärs auch richtig schön geworden...
Bei dieser Gelegenheit ist mir auch die Problematik mit den Stoßfugen so richtig bewußt geworden: Zuerst sieht man nichts und Tage später sind sie gegen das Licht auf einmal wieder da... Mist!!
Die gespachtelten Stellen sind bis jetzt nicht mehr sichtbar, deswegen habe ich die Hoffnung, daß die Methode "Fugen auffräsen + Verspachteln" ganz gut funktionieren könnte. Wäre jedenfalls die rascheste Methode.
Das mit dem Plexiglas wird wohl an der Paßgenauigkeit scheitern - wenn das Maß auch nur einen mm-Bruchteil vom Sollmaß abweicht, werd ich ja immer die Stoßfuge sehen? Oder ich steh grad auf der Leitung...
Und wegen dem Lackieren selbst - dank meiner Erfahrung im Kleinformat bin ich zur Erkenntnis gekommen.... Daß ich die LS lackieren lasse!
Kostet angeblich 500€+Material, dafür hab ich dann jemand, den ich beschimpfen kann...

Beim DIY Polyestern mit Glasfasermatte würde ich mir 1. Sorgen machen, daß die Flächen (die ja nicht so klein sind...) mit der Schleifmaschine nicht ganz eben werden. Man sieht ja im fertigen "Spiegel" jede Unebenheit! Quasi Spiegelkabinett...
Und zum 2. bin ich mir nicht sicher, daß ich mit der Methode schöne Kanten hinbekomme.

PS:
Bzw. fällt mir gerade ein, warum brauche ich eigentlich eine Glasfasermatte? Wenn ich das Polyester mit einer Walze (Pinsel?) auftrage, verläuft es dann eben in der Fläche? Würde halt eine ganze Zeit brauchen für 6 Flächen... Könnte man hoffen, daß die Kanten schön werden?


[Beitrag von contadinus am 26. Jun 2015, 10:52 bearbeitet]
saniiiii
Inventar
#13 erstellt: 26. Jun 2015, 10:54
wieso sollte es an passgenauigkeit scheitern? notfalls kannst du doch mit bündigfräser oder so arbeiten. solange der fräser ordentlich scharf ist, und du das glas nicht schmilzt ...
mit handschleifen brauchste in der größe nicht anfangen
na dann, ab zum lackierer, wenns dir das die 700€ wert sind, oder dem kunden
contadinus
Inventar
#14 erstellt: 26. Jun 2015, 11:10
Na, wenns so einfach wäre...
Das Geld ist mal das eine, aber der Lackierer kümmert sich garantiert auch nicht um die Stoßkanten. D.h. das Problem bleibt ja trotzdem.
Hab schon genug lackierte Einbauküchen gesehen, an denen man ganz genau erkennen kann, wo geleimt wurde. Scheinbar bauen auch Tischler nicht immer gerne auf Gehrung?


PS: Und klar, daß ich bei diesem Projekt den Schwingschleifer nehmen würde, wenn ich selber etwas zu schleifen hab. Gibt ja ausreichend gerade Flächen. Anders als bei der Verstärkerkiste...


[Beitrag von contadinus am 26. Jun 2015, 11:12 bearbeitet]
Zyklopenauge
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 26. Jun 2015, 12:51
Das Flugzeug sperrholz gibt es in jedem Hornbach oder bauhaus. Habe es selber bei beiden schon geholt. Ist bucht immer auf Lager, wird aber bestellt, das ist in meinen Augen immer noch die eleganteste Lösung um Kanten zu vermeiden, da du dann quasi keine mehr hast.
contadinus
Inventar
#16 erstellt: 26. Jun 2015, 14:07
Hmmm, also vielleicht bin ich zu dämlich um etwas zu finden?!
Die dünnste Platte beim Hornbach hat 3mm - gibts da noch was dünneres?
Bei 3mm hab ich ja erst wieder das Fugenproblem.

Bin gerade am überlegen, ob ich mir die MDF-Platten beim Tischler allesamt auf Gehrung schneiden lasse. Wird wohl eine Preisfrage und vor dem Wochenende krieg ich da nix mehr raus.
Holz24
Inventar
#17 erstellt: 26. Jun 2015, 14:30
Hallo,

da gibts eigentlich nichts zu überlegen, es funktioniert nur auf Gehrung. Der Lackieraufwand
ist so aufwendig, da muss die Vorarbeit einfach stimmen.

Markus
duffy_
Stammgast
#18 erstellt: 26. Jun 2015, 16:16
Wenn du dir schon die Mühe mit der Hochglanzlackierung machen willst würde ich auch nicht lange überlegen und das Gehäuse auf Gehrung fertigen, das minimiert die Vorarbeit und das Problem mit den Stoßkanten fällt weg.

Die Sache mit den Stoßkanten V-förmig schleifen und spachteln die man hier immer wieder liest würde ich sein lassen, das macht das Ganze am Ende nur noch schlimmer, der Spachtel sackt nach oder reisst im schlimmsten Fall irgendwann, das sieht mieser aus als sauber auf Stoß verleimt und dann ordentlich gefüllert.
NHDsilkwood
Inventar
#19 erstellt: 26. Jun 2015, 19:30
Warum machst du aus der Not nicht einfach eine Tugend und betonst die Kanten extra. Wenn du es nicht verstecken kannst dann zeig es besonders. Dann kannst du daraus gleich ein Design und Stilmittel machen
contadinus
Inventar
#20 erstellt: 26. Jun 2015, 21:14
@ duffy:

Hab inzwischen auch schon ein wenig im www gefunden, daß die Sache mit dem Spachteln auch ins Aug gehen kann. D.h. die Sache mit dem Gehrungsschnitt kommt mir auch immer vernünftiger vor. Jetzt ist halt noch die Frage, wie viel der Tischler dafür will - selbst hab ich das entsprechende Werkzeug nicht. Oder vielleicht machts doch der Baumarkt ordentlich?
Mit den Kosten fürs Lackieren wird die Angelegenheit doch ganz schön teuer. Vielleicht besorg ich mir für das Geld doch einen kleinen Kompressor und mach mich selbst ans Werk. Wenn ich schon mal so schöne gerade Flächen hab, die eigentlich unproblematisch zu bearbeiten sind... Mal sehen.

@NHDsilkwood:


Ganz genau meine Meinung! Habs bei meinen eigenen Lautsprechern genau so gemacht - die Echtholzfront mit einer deutlichen Fuge vom Körper getrennt. Ich finde die LS immer noch sehr schön!
Nur diesmal ist es ein Auftragswerk und deswegen solls in weiß Hochglanz werden. Da spielt sich leider nix mit künstlerischer Fuge.
Nedrox
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 26. Jun 2015, 21:45
Hallo

Aus Erfahrung kann ich folgendes sagen:

Wenn Lautsprecher nicht auf Gehrung verarbeitet sind, wird das nichts.
Ich habe es schon mit Einfräsungen versucht, diese dann mit Feinspachtel gefüllt und 1 Woche stehen lassen, geschliffen,
anschließend gefüllert und trotzdem ist es nach dem polieren sichtbar geworden.
Eine Methode führt einigermaßen zum Erfolg mit 1 mm MDF noch mal drauf, ist aber sauteuer.


da gibts eigentlich nichts zu überlegen, es funktioniert nur auf Gehrung. Der Lackieraufwand
ist so aufwendig, da muss die Vorarbeit einfach stimmen.


Da spricht jemand aus Erfahrung wie es aussieht....

Das mit dem Plexiglas am besten gleich mal verwerfen.
Totaler Unsinn.
duffy_
Stammgast
#22 erstellt: 27. Jun 2015, 00:23
Falls du bei den örtlichen Schreinern keinen Erfolg hast, frag mal bei Speakerspace, PEAK Lsv, Speakercase und wie sie alle heissen nach, die fertigen auf Wunsch auch auf Gehrung.

Kompressor und Co selbst zulegen würde ich mir gut überlegen, für das Geld was das ganze Equipment kostet kannst du dir die Gehäuse auch beim Lackierer machen lassen.
Ist ja nicht nur der Kompressor, dazu kommt noch ein ordentlicher Wasser- und Ölabscheider, ne brauchbare Lackierpistole fängt gebraucht ab ca. 250€ an, gutes Lackmaterial ist auch nicht billig, etc.
herr_der_ringe
Inventar
#23 erstellt: 27. Jun 2015, 11:17
dieser thread ist bekannt?


ansonsten gilt: was nicht versteckt werden jann, sollte man betonen

big needle 01_gehäuse mit chassis


nachtrag: man kann sich auch ein auf gehrung geschnittenes gehäuse ordern. schau mal ab hier unter gehäusebau


[Beitrag von herr_der_ringe am 27. Jun 2015, 11:22 bearbeitet]
peak-lsv
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 28. Jun 2015, 11:58
Also der Mehraufwand der Gehrungen lohnt sehr schnell. Das Problem ist, dass Plattenmaterial durch Temperatur und Luftfeuchtigkeitsschwankungen in . der Stärke schwank. Dieses Arbeiten ergibt mit der Zeit die feinen Linien im Lack.

Ich arbeite daher Gehäuse bei Hochglanz immer soweit wie möglich auf Gehrung und versehe die stumpf aufgeleimten Bretter (meist die Front) dann mit einer kleinen Schattenfuge. Dort wird der Setzriß gut kaschiert.

Beim Lackaufbau nehme ich keine Autolacke, sondern Möbellacke (Zweihorn) die speziell für die Möbelindustrie entwickelt und optimiert sind. Ein 2K-Aufbau ist unabdingbar, weil der Lack eine gewisse Endhärte haben muss, bevor mal in den Feinschliff und Politur gehen kann.

4-5 mal füllern kann schon mal vorkommen und ist sehr nervig. Aber man kann gar nicht gut genug am Unterbau des Lackes arbeiten. Später Fehler zu korrigieren ist extrem Zeitaufwändig.

Zum Spritzen: Ein großer Kompressor sollte es schon sein. Druckminderer und Abscheider sind selbstverständlich und eine billige Baumarktspritzpistole ist reinste Geldverschwendung wenn man Möbelqualität haben möchte. Wir Deutsche sind von industriell hergestellten Produkten sehr verwöhnt. Diese werden in optimierten Lackstraßen hergestellt ... ein Handwerker muss dafür extrem viel tun.

Die tollen High-End-Hochglanzgehäuse verschlingen meist den Löwenanteil der Herstellungskosten einer Box ... kosten also mehr als das technische Innenleben. Daher lohnt der High-Endselbstbau in meinen Augen besonders, wenn man auf eine ausgereifte Konstruktion zurückgreifen kann.


[Beitrag von peak-lsv am 28. Jun 2015, 12:09 bearbeitet]
-DerSelberbauer-
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 30. Jun 2015, 18:52
Hallo,

habe ich erst an anderer Stelle geschrieben, passt hier mindestens genauso gut rein:


Es gibt MDF mit spezieller Grundierfolie beschichtet. Dann muss man bei den Flächen nicht füllern, allerdings kann es dann sein, dass es an den Stoßkanten noch schlimmer wird..

Oder als alternative 3 zusammenhängende Seiten furnieren und dann 3 mit Plexiglas. Dann kann man den Plexiglasteil aus einem Stück machen und um die Kanten biegen. Dann gibt es nur am Übergang zum Furnier "Nähte", aber dort fallen sie sicher nicht so auf. Z.B so könnte das dann aussehen.


Viele Grüße,
-DerSelberbauer-
contadinus
Inventar
#26 erstellt: 01. Jul 2015, 21:30
Vielen Dank für Eure Tips!!

Hab mich auch gleich dran gehalten und einen Tischler alle 4 Kanten der 6 Außenbretter mit Gehrungen versehen lassen. War deutlich unkomplizierter als gedacht.
Außerdem halten sich die Kosten bis jetzt noch einigermaßen im Rahmen - 50€ für die 19mm MDF-Platten und 40€ für den Tischler finde ich eigentlich ganz ok. Für Standlautsprecher, die doch immerhin 1,30m hoch werden.

@herr der ringe:

Danke für Deinen Link! Den Thread kannte ich tatsächlich noch nicht - und praktischerweise wurden dort ebenfalls weiße Hochglanz-LS zusammengebastelt. --> Genau das richtige für mich!
Hab mir schon überlegt, die ganze Sache ebenfalls mit der Rolle zu bewältigen. Würde wahrscheinlich auch funktionieren, würde aber auch jede Menge Zeit kosten. Und wie es aussieht, hab ich heute einen anderen Tischler gefunden, der auch Lackieraufgaben in Auftrag nimmt und einen sehr vernünftige Preis verlangt. Kann aber auch sein, daß er sich am Telefon verhört hat und glaubt, es sollen PC-Lautsprecher werden. Man wird sehen.

Jetzt warte ich jedenfalls mal auf den bestellten Fräszirkel und dann gehts ans Tischlern. Freu mich schon!

Achja, und noch eine Frage @hdr:
Mit welchem Radius hast Du denn die Kanten des LS auf dem Foto gerundet? Bzw. mit was hast Du das denn erledigt? Finde ich eigentlich sehr ansprechend so.
herr_der_ringe
Inventar
#27 erstellt: 01. Jul 2015, 22:59
die kanten sind ganz normal mit der oberfräse gerundet (r=6mm) und verschliffen.
die schallwand war hingegen etwas kniffliger

ich selbst habe mit der rolle noch keine vernünftig glatte oberfläche geschafft. mache daher, bevor du mit einer rolle an die gehäuse gehst, unbedingt ein probestück (mit ecke).
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